Classic Corner: Das Arche Noah Prinzip
Classic Corner: Das Arche Noah Prinzip
Zu seiner Zeit an der Hochschule für Fernsehen und Film in München drehte Roland Emmerich sein Erstlingswerk, das auch auf der Berlinale 1984 gezeigt und schließlich in rund 20 Ländern verkauft wurde. Hier ist bereits der Grundstein dessen zu sehen, was Roland Emmerich Jahre später mit seinen Hollywood-Blockbustern und üppigem Budget perfektionieren konnte. Für eine deutsche Produktion aus Mitte der 80er Jahre, ist „Das Arche Noah Prinzip“ ein erstaunlich ernstes und vergleichsweise hochwertiges Science Fiction Film geworden.
Die Geschichte ist relativ schnell erzählt. Auf der Raumstation „Florida Arklab“ wird im Jahr 1997 (damals also 13 Jahre in der Zukunft) mit Mirkowellenstrahlen experimentiert. Was eigentlich als Forschungsprojekt deklariert war, wird von den Amerikanern für militärische Zwecke missbraucht und bringt nicht nur die Besatzung der Raumstation in Gefahr. Der einzige Überlebende der Mission, Billy Hayes (gespielt von Richy Müller) soll die Ereignisse seinem Vorgesetzten auf der Erde schildern. Als Folge der Bestrahlung werden Umweltkatastrophen in Indien ausgelöst, die einen vorzeitigen Monsun und schwere Überschwemmungen zur Folge haben.
Die Vorbilder für diesen Film sind leicht auszumachen. Setdesign und Stimmung sind definitiv von „Alien“, „2001: Odyssee im Weltraum“ und „Lautlos im Weltraum“ inspiriert. Das vergleichsweise geringe Budget ist an manchen Stellen zu erkennen, wirkt aber nie störend. Vielmehr darf auch heute noch anerkennend festgestellt werden, dass die gesamte Produktion für diesen Film sehr gute Arbeit geleistet hat und die die Story insgesamt auch passend transportiert wird.
Die Geschichte indes hätte durchaus etwas mehr Schwung vertragen können. Obwohl die gemächliche Erzählweise durchaus passend ist, will beim Höhepunkt des Films, der Konfrontation zwischen den Astronauten, dem militärischen Einsatz der Mikrowellen und der drohenden Kernschmelze in der Raumstation, nur langsam Stimmung aufkommen.
Man merkt es Roland Emmerichs Erstlingswerk an, dass dem Meister noch einiges an Erfahrung (und Budget) gefehlt hat. Nichtsdestotrotz ist der Film auch heute noch sehenswert, solange man Abstriche bei den Erwartungen in Punkto „Bombast“ machen kann. Denn dieses Prädikat trifft auf „Das Arche Noah Prinzip“ nicht zu.
3 von 5 Sternen erhält das Erstlingswerk vom schwäbischen Spielbergle über 40 Jahre später immer noch. Weit entfernt von einem Meisterwerk, aber als Frühwerk und rein deutsche Science Fiction Produktion aus dem Jahr 1984 ein klarer Wegbereiter späterer Erfolge von Roland Emmerich.
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