Classic Corner: Children of Dune – Die zweite TV Miniserie
Classic Corner: Children of Dune – Die zweite TV Miniserie
Die Serie ist eine direkte Fortsetzung der Originalgeschichte „Dune: Der Wüstenplanet“ und nutzt die literarische Vorlage der Fortsetzungsromane „Der Herr des Wüstenplaneten“ und „Die Kinder des Wüstenplaneten“. Inhaltlich wird hierbei der Faden weitergesponnen, was nach dem Sturz des Padisha Imperators, Shaddam IV aus dem Hause Corrino, und der Übernahme des Imperiums durch Paul „Muad’Dib“ geschieht.
Über mehrere Jahre werden die Planeten des Imperiums mit Krieg überzogen. Ein Djihad, ein heiliger Krieg, um das Wort und den Glauben an Muad’Dib auf allen Welten zu tragen. Während Paul selbst diese Entwicklung bereut, ist es seine Schwester Alia, die die Macht über das neue Imperium an sich zieht. Geboren unter dem Einfluss von Spice und dem Wasser des Lebens, besitzt Alia erstaunliche Fähigkeiten, die eigentlich der Schwesternschaft der Bene Gesserit vorbehalten sind. Das ist aber noch nicht alles. Denn durch ihre genetische Verbindung zu den Harkonnens ist auch ein Teil des ehemaligen Barons, Wladimir Harkonnen, in ihrem Geist und versucht mit wachsendem Erfolg, Macht über Alia auszuüben.
Unterdessen wachsen die Kinder von Paul und Chani heran. Leto und Ghanima sind Zwillinge und stellen eine Gefahr für das Haus Corinno dar, welches Intrigen spinnt, um die Macht über das Imperium zurückzuerlangen. In dieser Konstellation wechselt die Perspektive von Paul über seine Schwester hin zu Leto II., Pauls Sohn, welcher den sogenannten „Goldenen Pfad“ beschreiten muss, um die Menschheit zu retten.
Die drei Teile dieser Miniserie halten sich, wie auch schon die vorangegangene Miniserie „Dune: Der Wüstenplanet“ ziemlich genau an die Buchvorlagen. Selbstverständlich gibt es verschiedene Abweichungen, die jedoch das Gesamtbild nicht trüben. Während der erste Teil „Der Messias“ vornehmlich das zweite Buch der Reihe (Der Herr des Wüstenplaneten) interpretiert, wurde mit „Bedrohung des Imperiums“ und „Die Kinder des Wüstenplaneten“ das dritte Buch über zwei Teile verfilmt. Der eigentliche Fokus wird hier auf Leto II. gelegt, der von einem noch jungen James McAvoy (X-Men) dargestellt wird.
Buchliebhaber könnten über einige Details die Nase rümpfen, vor allem über die Tatsache, dass Wensicia Corrino (gespielt von Susan Sarandon) eigentlich die jüngere Schwester von Irulan (Julie Cox) ist.
Heutzutage mag man vielleicht darüber staunen, dass einige digitale Effekte dieser Miniserie seinerzeit tatsächlich für einen Emmy nominiert waren. Doch betrachten wir die Sache aus der Perspektive von 2003, dann müssen wir auch berücksichtigen, dass zu der Zeit in den meisten Wohnzimmern noch Röhrenfernseher standen, die bei weiten noch keine derart hohe Auflösung hatten wie heutige TV-Geräte. Von HD, oder gar UHD war längst noch keine Rede. Stattdessen verwöhnte uns die Serie damals mit digitalen Effekten, die in SD Qualität durchaus gut aussahen. Der Wüstenplanet selbst war hier überzeugender, als die mit manuellen Tricks dargestellten Landschaften in der Serie von 2001. Sandwürmer, Ornithopter, das geisterhafte Erscheinen und Verschwinden von Baron Harkonnen und einiges mehr wirkte seinerzeit ziemlich überzeugend.
Auf einem 4k UHD Bildschirm bemerkt man allerdings, dass digitale Effekte weitaus schlechter altern als herkömmliche Tricks. Gerade, wenn sie nur für SD Geräte produziert wurden.
Auffällig ist, dass die Kostüme in dieser Miniserie weniger opulent sind, als es noch bei „Dune“ der Fall gewesen ist. Im Anbetracht dessen, dass inhaltlich ein großes, dekadentes Imperium in eine Krise und schließlich in einen lange währenden Krieg gestürzt wird, passt diese optische Angleichung hervorragend.
Beide Miniserien können inhaltlich noch heute überzeugen. Optisch fallen gerade bei „Children of Dune“ einige (digitale) Schwächen auf, die allerdings der fortschreitenden Entwicklung vom SD Standard zur aktuellen 4k UHD Technik geschuldet sind und über die man durchaus hinwegsehen kann. In jedem Fall wurde auch hier viel Herzblut in die Produktion gesteckt. Erneut glänzt die Serie mit sehr guten Schauspielern. Die Kostüme sind diesmal weniger opulent als noch in der ersten Miniserie, passen sich aber auch dem gewandelten Thema sehr gut an. Nach dieser Miniserie bestand für einige Zeit die Hoffnung, dass noch weitere Bücher des Wüstenplaneten-Zyklus verfilmt werden könnten. Ob es damals dafür jedoch jemals einen Plan in irgendwelchen Schubladen gab, ist unbekannt. Dafür werden Dune Fans aber aktuell mit neuen Kinofilmen und der Serie „Dune: Prophecy“ reichhaltig bedient.
3,5 von 5 Sternen erhält auch diese Serie, deren digitalen Tricks zwar leider schlecht gealtert sind, die jedoch noch immer inhaltlich überzeugen kann.
Kommentare
Danach konnte ich die beiden Serien auch sehen, praktisch dieselbe Geschichte, und beide fand ich eigentlich ebenfalls sehr langweilig. Ich bin also kein wirklicher Dune-Fan, eher einer von "Star Trek" oder auch "Star Wars".
Gibt es hier noch andere, denen es genauso geht.?
Der alte Film von David Lynch hat mir in den 80ern sehr gut gefallen, heute weniger. Die TV-Serie finde ich durchwachsen.
Natürlich erzählen Film und Staffel 1 dieselbe Geschichte, ihnen liegt ja auch der erste Band zugrunde, ebenso wie den beiden jüngsten Kinofilmen.
Die beiden Staffeln sind solide gemacht und erzählen im Wesentlichen die Handlung der Bücher. Die Machart und die Effekte haben mich nicht überzeugt. Das sah zuweilen recht billig aus. Die schauspielerischen Leistungen waren auch nicht so überragend. Wenn ich da nur an Uwe Ochsenknecht als Stilgar denke ...
Aus diesem Grund habe ich mir die beiden neueren Kinofilme auch nicht angesehen - vielleicht werde ich das irgendwann auf DVD der Bluray nachholen. Dazu kommt, dass ich kein grosser Fan von Überlängen bin, soviel Ausdauer habe ich leider auch nicht.