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Cover Up - Das verschwundene Päckchen

Cover Up

Das verschwundene Päckchen

 

Der 1990 entstandene Actionfilm „Cover Up“, der in Deutschland auch den Untertitel „Nur einer kann sie stoppen“ verpasst bekam, hat eine wechselvolle deutsche Veröffentlichungsgeschichte hinter sich. Nun ist das Dolph-Lundgren-Starvehikel von Manny Coto hierzulande erstmals auf BluRay erschienen, noch dazu in einer ungeschnittenen Fassung, bei der die bislang nicht synchronisierten Passagen im Original mit deutschen Untertiteln vorliegen.

Als „Cover Up“ im Jahr 1990 als britisch-israelische Koproduktion entstand, war der hünenhafte blonde Schwede Dolph Lundgren (Jahrgang 1957) gerade auf dem Gipfel seiner Popularität angelangt. Nach seinem Durchbruch als Sylvester Stallones russischer Boxgegner Ivan Drago in „Rocky IV“ hatte er sein eigenes Starpotenzial als He-Man in der Realverfilmung zu den Action-Figuren von „Masters of the Universe“ unter Beweis gestellt. Weitere actionlastige Starvehikel folgten rasch aufeinander, und auch in „Red Scorpion“, „The Punisher“ und „Dark Angel“ konnte der Bodybuilder seine Muskeln angemessen zur Geltung bringen. Die Filme ließen qualitativ aber schnell nach und nach „Cover Up“ schafften es nur noch wenige Lundgren-Filme (beispielsweise „Universal Soldier“ und „Johnny Mnemonic“), auch noch eine Kinoauswertung zu bekommen. Die meisten seiner Werke wurden fortan für den Video- und später den DVD-Markt produziert, wo sich Lundgren aber als verlässliche Größe etablieren konnte und auch mehr als 30 Jahre später noch im Geschäft ist. „Cover Up“ ist die Verfilmung des einzigen Drehbuchs von William Tannen, der ansonsten eher als Regisseur in Erscheinung getreten ist („Tarzan – Die Rückkehr“ mit Joe Lara, „Night of Terror“) und ein erfolgreicher Werbefilm- und Videoclipmacher ist. Diesen Film hat allerdings der Kubaner Manny Coto inszeniert, der bis zu seinem Tod im Jahr 2023 bei Serien wie „Geschichten aus der Gruft“, „Dexter“ und „American Horror Stories“ involviert war.

Auf eine amerikanische Militärbasis in Tel Aviv ist ein terroristischer Anschlag verübt worden, der etlichen US-Soldaten das Leben gekostet hat. Aus Los Angeles ist der Reporter Mike Anderson (Dolph Lundgren) angereist, um den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Bei der anberaumten Pressekonferenz geben sich die Pressesprecherin Susan Clifford (Lisa Berkley) und der Militärattaché Colonel John Cooper (John Finn) aber sehr unverbindlich und vage. Sie scheinen die wichtigsten Informationen nicht an die Öffentlichkeit weitergeben zu wollen oder zu dürfen. Mike kennt die beiden bereits seit Jahren persönlich. Cooper ist sein bester Freund und mit Susan war er früher liiert. Beides steht allerdings seit der letzten Begegnung in Rom unter keinem guten Stern. Mike versucht, die alten Bande wieder aufleben zu lassen und so an die noch fehlenden Teile des Puzzles zu gelangen. CIA Station Chief Lou Jackson (Louis Gossett jr.) bleibt Mike gegenüber misstrauisch und kann seine Untergebene Susan Clifford sogar dazu überreden, Mike und seine Handlungen heimlich zu beschatten. Als John Cooper sich kurzfristig mit Mike treffen möchte, um etwas mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen, fliegt dessen Wagen bei seiner Abfahrt vom Treffpunkt in die Luft. Auch Mike steht daraufhin bei seinen Recherchen immer wieder im Fadenkreuz einer unheimlichen Organisation, die sich „Schwarzer Oktober“ nennt.

Die politischen Dimensionen des Films möchte Manny Coto bei „Cover Up“ gar nicht so richtig ausspielen. Es dauert nicht lange, bis sich die Handlung eher in Richtung eines konventionellen Spionage/Action-Abenteuers entwickelt, das als One-Man-Show für den muskelbepackten Dolph Lundgren gedacht ist. Die Kameraführung ist dabei überdurchschnittlich gut geraten und kann immer wieder durch originelle und ungewöhnliche Bilder beeindrucken. Die Geschichte hingegen bleibt eher konventionell, erzeugt zwar keine Langeweile, aber ragt auch nicht sonderlich aus der Masse heraus. Erstaunlich ist hingegen, welch abstrusen Kürzungen der Film hierzulande bislang erfahren hat. Es sind nicht nur etwas explizitere Gewaltszenen, sondern auch etliche Dialogpassagen, die in der Kinofassung fehlten und hier nun im Originalton mit eher mauer deutscher Untertitelung (Rechtschreibfehler und fehlerhafte Übersetzungen) vorliegen. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist sehr gut ausgefallen, auch am Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo) gibt es nichts weiter auszusetzen. Bonusmaterial ist keines vorhanden.

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