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Werkstattberichte zu Hüter Bd. 6 "Auf dunklen Pfaden"

Und nu – der Zeichner...?

Ein Werkstattbericht ...

von Jwan Reber

 


«Ein Werkstattbericht des Hüter-Illustrators Jwan Reber!» Cool, dachte ich mir, das hört sich toll an. Als ich mich vor den Bildschirm setzte, merkte ich aber bald, dass sich die Worte in meinem Kopf nicht so leicht eintippen lassen wollten, wie es mir meist mit den Bildern auf‘s Papier gelingt.

Ich lese ziemlich viel und das auch ziemlich gerne. Mich fasziniert, wie durch Worte Bilder im Kopf des Lesers entstehen können. Orte und Figuren erwachen zum Leben, wie sie in der realen Welt nicht möglich sind. Da aber jeder Leser verschiedene Wahrnehmungen und Vorstellungen hat, ist es umso schwieriger, den vielen unterschiedlichen Bildern ein einziges, passendes zuzuordnen. Auch wenn der Hauptcharakter im Buch eine detaillierte Beschreibung aufweist, nimmt er in den Köpfen der individuellen Lesern die verschiedensten Verkörperungen an. Diese Figur zu «verfleischlichen» ist oftmals ein schwieriges Unterfangen; so mancher verfilmter Roman wird aufgrund der Rollenbesetzung heftig kritisiert oder zumindest diskutiert.

Dieser nachträglichen Diskussion kann man abhelfen, indem man die Figuren parallel zur Geschichte illustriert. Sobald die geschriebenen Figuren von einem Illustrator auf Papier zum Leben erweckt werden, ist ein kleiner Teil der Geschichte optisch definiert. Der größte Teil geschieht aber nach wie vor in den Köpfen der Leser.

Ich war und bin stolz darauf, dass ich mich dieser schwierigen Aufgabe für den Hüter stellen durfte!

Noch sensibilisierter als sonst, las ich die erste Hütergeschichte und die dazugehörigen Personenbeschreibungen. Als meiner Vorstellung von Mark Larsen und Elena Dracul Tepescu mit Begeisterung zugestimmt wurde, leuchtete grünes Licht in meinem inneren Auge. Ich konnte loslegen!

Mein Vorgehen...

Wie bereits erwähnt, stelle ich mir ein gelesenes Szenario optisch vor und halte es in Form einer Skizze fest. Oft posiere ich vor einem Ganzkörperspiegel und ahme die nötigen Bewegungen nach. Habe ich die passende Pose gefunden, verewige ich diese per Selbstauslöser auf meiner Digitalkamera... zumindest vorübergehend! ;o)

An dieser Stelle ist es passend zu erwähnen, dass sich das Klischee des einsamen Künstlers bewahrheitet – das ist auch gut so! Es gibt Momente, die beim Entstehungsprozess eines Bildes einfach intim bleiben sollten... wenn mir das Kamera-Posing meistens ein Schmunzeln entlockt, kann es bei Außenstehenden nur Gelächter auslösen.

Um den verschiedenen Charakteren eigenständige Facetten zu verleihen, ordne ich jeder Figur ein reales Vorbild zu. Das Internet ist ja eine fast unerschöpfliche Bildquelle und es finden sich Aufnahmen der meisten Schauspieler aus Film und Fernsehen. Habe ich die für eine Figur passende Person gefunden, ändere ich deren Aussehen, zu Gunsten der Romanvorlage, ab und erschaffe so die Helden und Schurken des Hüter-Universums. Beim Zeichnen sind Bleistifte in verschiedenen Stärken, Papier und ein Radiergummi meine Utensilien. Anschließend scanne ich die Zeichnung ein, um die Colorierung im Photoshop vorzunehmen. Mit den nötigen und passenden Mausklicks entsteht dann ein fertiges Bild für den Hüter.

Ich hoffe, den Charakteren mit meiner Umsetzung auch in den Augen des Lesers gerecht zu werden, sodass es ihm noch mehr Spaß macht, in die Abenteuer von Mark Larsen und Co. einzutauchen.

 

Januar 2007

Euer Illustrator Jwan Reber


 

Wat nu ...?

Ein Werkstattbericht ...

von

Horst Hermann von Allwörden

 

 

 



Die Serie hat nach einer einsamen Entscheidung des Chefautors, also meiner Person, den Geisterspiegel nach diversen Kontroversen zwischen dem Herausgeberehepaar und mir verlassen (was auch innerhalb der Hütercrew zu Diskussionen führte, die aber nicht in Vorwürfen gipfelten, sondern eher ob der Fortführung des Hüters von Erleichterung gekennzeichnet waren). Denn jeder, der mit der Serie befasst ist, mag sie und viele haben schon einiges an Arbeit und Engagement reingesteckt.

Diese Kontroversen zwischen den Brandts und mir noch mal aufzuwärmen erscheint unangebracht, obwohl immer noch jede Menge Unmut bei mir vorhanden ist und ich mir lauthals Luft machen möchte, was den angenommenen Rücktritt als Chefredakteur und den daraus resultierenden Komplettausstieg aus dem Geisterspiegel zur Folge hatte.

Der Hüter hat, dank Chris Daber von gruselromane.de, vorerst eine neue Heimat gefunden und er wird wohl, egal was noch passiert, auch dort bleiben (und wohl sogar eine eigene Sektion bekommen, wo User der Seite Rezensionen dazu schreiben können, so dass wir hoffentlich bald kritisches Feedback bekommen, was wir vom Autorenteam uns sehnlichst wünschen).

Auf gruselromane.de werden zunächst in monatlicher Folge die neuen Romane als PDF erscheinen. Mit dem hier vorliegenden Roman "Auf dunklen Pfaden" (Der Hüter #6) kommt nun der erste neue Text auf die Seite gruselromane.de. Am 28. Februar geht es mit Oliver Fröhlichs "Dämonenwahn" weiter. Es folgt am 30. März "Tod dem Verräter" (wieder von Oliver Fröhlich). Am 30.04. dann Norbert Aicheles (wieder ein neuer Autor) "Geisterhaus".

Im Moment befasse ich mich damit, ein neues Online-Magazin auf die Beine zu stellen, wo dann Der Hüter ebenfalls präsent sein wird. Spätestens zum 1. Mai sollte dann das neue Online-Zine stehen und meine beiden Romane "In den Fängen des Unheimlichen" und "Zur Hölle mit Cresmonia" (Bd. 10 und 11) erscheinen zunächst dort in wöchentlichen Fortsetzungen, bevor dann das jeweilige PDF zum Runterladen herauskommt.

Und da liegt noch eine Überraschung im Busch, wobei es aber noch zu früh ist, darüber zu sprechen.

Gefreut hat mich, dass auf Geisterspiegel.de die Serie von ein paar Lesern vermisst wird (ja von einem User sogar als eines von drei Standbeinen bezeichnet wurde). Das zeigt, dass wir mit Der Hüter auf dem richtigen Weg waren und hoffentlich bleiben werden.

In diesem Zusammenhang hat im Zuge des Abgangs von Geisterspiegel.de Oliver Fröhlich zu einer Generalabrechnung angesetzt, die letztlich in einer Qualitätsoffensive gipfeln soll. Es läuft auf ein intensiveres Lektorat hinaus, ein gegenseitiges Kritisieren der Autoren.

Was uns ab diesem Band fehlt ist ein Lektor, der sich unseren Texten annimmt und den Stil glättet, redundantes ausmerzt und Ausdrucksfehler korrigiert. Kurzum: Unsere Romane lesbarer macht.

Denn egal was Bestsellerautoren wie Philipp Vandenberg (in diversen Talkshows) auch behaupten mögen: Der Autor/die Autorin, die ein druckreifes Manuskript abgibt, muss noch geboren werden. Einen solchen Fall gibt es in diesem Universum und den benachbarten Gemeinden und Marktflecken nicht.

Schauen wir mal, ob wir jemanden finden oder ob sich gar jemand meldet, der uns hilft. Bis dahin ist es Aufgabe der Autoren diese Kritik untereinander zu üben, was sie natürlich von ihrer eigentlichen Aufgabe (dem Schreiben) ablenkt.

Aber die Serie geht so oder so weiter. Und ich hoffe, wir die Autoren, und ihr, die Leser, werden uns amüsieren.


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