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Krankenhaus, Fieber, Schatten, Armageddon, Konzepte und keine Antworten...

Teestunde mit Rolf...Moin Rolf, Deine Gesundheit machte der letzten Teestunde einen Strich durch die Rechnung. Erzähl doch mal, was war los an Deinem Geburtstag.

Krankenhaus, Fieber, Schatten, Armageddon, Konzepte und keine Antworten...

Dass es letzte Woche keine Teestunde gegeben hat, ist ganz einfach zu erklären. Die zweite Hälfte meines Geburtstages habe ich nämlich im Krankenhaus verbracht.

Gut, dass ich an diesem Tag mit meinem Bruder Peter zusammen war. Denn es war alles wie vor drei Jahren – wo ich auch fast hinüber gedämmert bin und mir deshalb drei Lebenswochen fehlen, weil ich die im Koma verbracht habe.

 

Jedenfalls hat es mal wieder fast gereicht – aber eben nur fast. Vermutlich war es so was wie die Schweinegrippe – das steht mir als Ehrenschwein ja auch zu. Abr mit 39,8 Fieber mit steigender Tendenz, mit der mich Peter von einem Besuch auf der Wartburg direkt ins Krankenhaus gebracht hat, ist einfach Schluss mit „Lustig“. Man hat dann im Krankenhaus die alten Akten gewälzt und auch gleich noch in allen Sachen eine Art „Rundum-Erneuerung“ vorgenommen

So, jetzt bin ich also 61 Sommer alt – und so weit wieder fit. Und kann also noch ein wenig „von früher“ erzählen. Aber dabei will ich erst mal die ganzen Fragen zu meinem „Zamorra-Konzept“ noch richtig stellen (ohne zuviel zu verraten, sonst hext der Hermann) – und dann will ich davon nichts mehr wissen. Für mich ist die Sache eigentlich schon seit Jahren völlig abgehakt. Aber die Reaktion der Leser auf die letzte Teestunde zeigt, dass da doch ein Interesse dran besteht.

Ein Zamorra-Konzept bis Band 800 habe ich mal aus purer Lust und Laune in einem Gespräch in einem Fisch-Restaurant in Stade entwickelt. Aber das war, als der Zamorra bei Band 500 lag und nur Hermann war da Zeuge, Zuhörer und Helferlein. Aufgeschrieben wurde nichts und die Sache ist voll vergessen. Was immer es war, es bleibt verschollen.

Einige weitere Gedankengänge... Die Grundlage unter dem Arbeitstitel „Wächter des Lichts“ ist so ungefähr 1994 entstanden, als ich mich mal über den Weg hin zur Science Fiction geärgert habe, den Werner im Zamorra gegangen ist. Ich war mit meinem Hund Charly unterwegs und grübelte, wie man eine richtig schöne Mystik-Serie mit Fantasy-, Grusel und Horror-Elementen machen könnte. Eben alles das, was den Zamorra seinerzeit mal ausgezeichnet hat und der Serie eine weitere interessante Facette verlieh, so dass er zur großen Spielwiese wurde.

Für den zweiten Ideenschub war eine Sub-Serie im „Grusel-Schocker“ (und nicht Dämonen-Land wie User Laurin zu recht bemerkt),  nämlich „Reverend Pain“ verantwortlich. Dort hieß es, dass das Jüngste Gericht bereits geschehen wäre. Aber – nach dem Jüngsten Gericht – da gibt es nach der „Apokalypse“ des Johannes ja nur noch das Paradies – und die Hölle ist samt dem Satan im Schwefelpfuhl. Peter Thannisch, der diese Romane damals geschrieben hat, hat das auch akzeptiert. Und weil ich bei diesem Brief schon mal dran war, habe ich ein Szenarium entwickelt, wie es wohl vor dem Jüngsten Gericht aussehen könnte. Also wen die ersten Kämpfe und Scharmützel zwischen Engeln und Teufeln stattfanden. Leider wurde das „Dämonen-Land“ vorher eingestellt und den ersten Roman mit dem Hintergrund-Konzept: „Die Schatten von Armageddon“ brauchte ich nicht fertig zu schreiben. Irgendwann habe ich dann die „Wächter“ mit den „Schatten“ als eine Einheit zusammen gefügt.

Und dann habe ich nach Jahren, in denen wir uns aus dem Weg gegangen sind und ich auch von der ganzen Schreiberei nichts mehr wissen wollte, Hermann in der Innenstadt von Kassel wieder getroffen. Und der erzählte mir, dass es beim Zamorra in der Redaktions-Etage Veränderungen gegeben hätte und Werner nicht mehr für den Einsatz von Autoren und auch nicht mehr für das große Rahmenexpose verantwortlich sei. Und Hermann bat mich, mir mal so meine Gedanken zu machen, wie man im Zamorra vielleicht wieder ein Mystik-Schiene und Zeitabenteuer einbauen konnte. Die Zeitringe, die Werner vergessen hatte, zu eliminieren, waren ja noch da. Er würde das dann anbieten, weil er meinte, dass der Serie dergleichen fehlt.

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich am Zamorra gar keine Lust mehr hatte. Die vielen neuen Autoren machten alle was sie wollten. Am Telefon erzählte mir Werner, niemand würde sich an seine Exposes halten. Aber das war in unserem vorletzten Gespräch – den in unserem Letzten Gespräch wurde Zamorra wirklich mit keiner Silbe erwähnt.

Hermann nervte. Für Susanne Picard schrieb ich eine Kurzfassung dessen, was ich bereits mit den „Wächtern“ und den „Schatten“ machen wollte – so als Angebot für den Zamorra. Jedenfalls habe ich keine Antwort erhalten.

Dann starb Werner und es war von der Redaktion zu hören, dass man mit dem Band 900 völlig andere Wege beschreiten wollte. Hermann ließ noch mal die Peitsche knallen und so habe ich mich dran gesetzt und den Anfang für einen Roman geschrieben, der alles, aber auch wirklich alles, was bisher im Zamorra geschehen war, in Frage stellte. Ein völliger Neubeginn, wo man verschiedene Figuren und Handlungsstränge übernehmen – und den Rest ersatzlos kappen konnte, ohne lange Erklärungen abgeben zu müssen. Es wäre ein Neubeginn geworden, wo auch andere Autoren völlig neue Ideen hätten realisieren können.

Wie das jetzige Zamorra-Team den Band 900 gemacht hat und wie die Serie weiter läuft, kann jeder lesen. Es ist eben kein echter Neubeginn – sondern die alten Handlungsstränge werden weiter verfolgt. Ich bin sicher, dass dies auch bei den Lesern gut ankommt – denn was mit so vorschwebte, wäre für manche Handlungsstränge und Figuren ein totaler Kahlschlag geworden. Nur eins – der für mich nur nervende Jungdrache Fooly hätte den 900ter nicht überlebt – allerdings wäre er „heldenhaft gestorben“ - in Erfüllung seines Schicksals....

Nachdem Band 900 erschienen war, habe ich Hermann angewiesen, alles was ich an Konzepten eingereicht habe, zurück zu holen. Ich habe die ganzen drei Konzepte jetzt hier zusammengefasst und man wird sehen, ob sich da noch mal ein Interessent findet. Zur Veröffentlichung ist es jedenfalls nicht mehr bestimmt und die Leute, die jetzt den Zamorra schreiben haben genug eigene Ideen, als dass sie darauf noch zurückgreifen müssten.

Ja, diese Teestunde wird etwas kürzer, weil ich einige andere „schriftstellerische Arbeiten“ noch zu erledigen habe – und da schon wieder die Termine drohen. Deswegen lohnt es sich nicht, jetzt noch mal was Neues anzufangen. Und wie es so aussieht, wird die Teestunde auch künftig nicht mehr so lang – wenn sie regelmäßig erscheinen soll. Ihr wisst ja – die Pensionäre haben immer keine Zeit.

Also dann bis in einer Woche – inch Allah...
...übrigens – am letzten Montag (7.Sept.) hätte Werner Kurt Giesa Geburtstag gehabt. Hat einer von euch dran gedacht? Wenn ja, ich bin sicher, dass er sich gefreut hat...aber jetzt hat er ja sein zweites Leben, wo er mit Heike wieder vereint ist. Aber ich habe vor, noch etwas bei euch zu bleiben. Es ist noch etwas Tee zu trinken – und es sind auch noch eine ganze Menge ernste und amüsante Sachen zu erzählen...

 

Kommentare  

#1 Laurin 2009-09-10 01:52
Auf diesem Wege noch mal gute Besserung, lieber Rolf Michael!
In einem Punkt scheint Dir aber ein Schnitzer unterlaufen zu sein, denn meines Wissens nach ist die Sub-Serie "Reverend Pain" und seine postapokalyptische Zukunft in der Reihe "GRUSEL-SCHOCKER" (auch Bastei) erstmaligst aufgetaucht
(Band Nr. 26, Titel: Dämonen-Töter). Also nicht in der Reihe DÄMONEN-LAND.
#2 Harantor 2009-09-10 01:59
Das hätte mir auch auffallen können, als ich Korrektur las. Nun isses korrigiert
#3 Laurin 2009-09-10 02:01
Sowas kann schon mal passieren und ich helfe ja gern, Harantor :-) .
#4 G. Walt 2009-09-10 16:11
Schön. zeigt es doch auch das die Artikel wirklich gelesen - und nicht nur angeklickt werden.
#5 T.B. 2009-09-11 23:14
Ich wünsche auch eine völlige und gute Genesung, lieber Rolf Michael. Auf das Du noch lange unter uns bleibst. 2012 haben wir ja auch noch was gemeinsames vor :)

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