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Arminius, Germanien, Rom, Freiheitshelden, Könige und Verräter

Teestunde mit RolfMoin Rolf, auf geht’s zur Zeitreise... 2000 Jahre zurück in die Wälder Germaniens und in die – wie es bei Asterix heißt – die wohl erstaunlichste Stadt des Universums. Das Gebäck steht bereit und der Tee hat gezogen. Leg doch einfach los.

Arminius, Germanien, Rom, Freiheitshelden, Könige und Verräter

Am Anfang steht Arminius..
 
Aufgewachsen als Kind in Germanien, als Jugendlicher vermutlich in Rom – ein Kind zweier Welten.  

Arminius, dessen germanischen Namen der Wind der Geschichte verwehte, hat erkannt, wie Augustus die römische Wölfin zähmte und unter seine alleinige Herrschaft brachte.

 

Wer in einer funktionierenden Republik die Alleinherrschaft anstrebt, braucht nur einen gemeinsamen Feind, den das Volk auch als Feind akzeptiert. Denn wenn das Volk sich durch ineinander verflochtene politische Mächten fürchtet und ausgenutzt sieht, dann ruft es nach dem „starken Mann“, der Ordnung im Staat schafft. Und die Mittel, mit denen er das tut, sind dem Volk egal. Legale Mittel oder Gewalt, der einzelne Bürger will nur Ruhe und Frieden. Schafft der „starke Mann“ es, dem Volk „Sicherheit“ zu geben  - oder besser vorzugaukeln -  dann hält er plötzlich eine Macht in den Händen, von der alle vor ihm nur zu träumen wagten.  

Bei Cäsar war es Pompejus und die Senatspartei, bei Augustus waren es Marcus Antonius und Cleopatra, die als „Volksfeinde“ hochstilisiert wurden. Und das ist in der römischen Antike kein Einzelfall – wir Deutschen haben vor ca. 70 Jahren  ein einen solchen Fall gehabt. Ich denke, dazu brauche ich weiter kein Wort zu verlieren.

Rom hatte mit Octavianus Caesar Augustus einen „Ersten Bürger“ bekommen, in dessen Händen mehr Macht lag als in allen gekrönten Herrschern vor ihm. Mehr als ein König – und mehr als selbst die Großkönig der Perser.

„Ich bin kein König – ich bin Cäsar!“ hatte der große Julius selbstbewusst gesprochen und damit einen neuen Titel geschafften. Man brauchte also gar keinen „Rex“ - keinen König – mehr.

Dieses Konzept musste ein kluger Kopf wie Arminius nur noch etwas für eine „germanische Lösung“ variieren. Dann konnte es vielleicht auch gelingen, auch den germanischen Bären zu zähmen und ihn als germanischer Cäsar zu beherrschen.

Was auch immer Historiker aller Zeiten und Größenordnungen sagen – für mich steht fest, das Arminius den ganzen Aufstand und Kampf gegen Rom nur deshalb führte, um eines Tages König aller germanischen Stämme zu werden.  

Arminius war römischer Bürger und Ritter – und gewiss nicht unvermögend. Er hätte auch in Rom  als geachteter Freund der Cäsaren gut leben können. Germanische Fürsten wie Segest und Marbod haben als „Rentner“ ganz gut auf Kaisers Kosten gelebt.  Was Arminius tat, war nach römischer Gedankenweise seine Zukunft wegwerfen.

Wenn er sich  auf so ein gefährliches wie unsicheres Unternehmen einließ, wie ihn ein Angriff und einen echten Krieg gegen das mächtige Imperium Romanum darstellte, dann musste der Preis dementsprechend hoch sein.

Und dieser Preis – konnte nur die Krone eines Königs  sein.

„Aut Caesar – aut nihil!“ war die Devise von Cesare Borgia zur Zeit der Renaissance. „Entweder Kaiser – oder nichts!“

Doch schon bevor er noch so recht beginnen konnte, hatte Arminius bereits einen Rivalen und die Königskrone von Germanien.

Als Arminius vermutlich so ab 6 v. Chr. bei den römischen Legionen in Germanien stationiert war, erkannte er, dass aus dem Markomannenherzog Marbod  bereits der König Marbod geworden war.

Und dieser „König“ war wie Arminius auch in Rom aufgewachsen und hatte dort „Politik gelernt“.  Mit diplomatschen Geschick hatte Marbod in kurzer Zeit eine sehr große Allianz germanischer Stämme zusammen gebracht, die für Rom tatsächlich eine Gefahr darstellte. Jedenfalls dann, wenn sie marschiert wäre.

Und wenn der Plan des Marbod so aufgegangen wäre, wie er vermutlich war, dann wäre der Aufstand von den Chauken und Friesen an der Nordsee quer durch Germanien bis hinunter nach Pannonien und Dalmatien losgebrochen. Also ein Angriff auf einer Linie quer durch Europa von der Nordsee bis zum Mittelmeer im früheren Jugoslawien

Hier hätte man dann echt von einem „Befreiungskrieg“ sprechen können, der von der Strategie auch Sinn hatte. Es ist noch die Frage, ob es Rom gelungen wäre, diesen Aufstand mit Waffengewalt nieder zu schlagen.

Aber, wie der spätere Kaiser Tiberius ja so weise feststellte, braucht man die Germanen ja nur ihren inneren Streitigkeiten zu überlassen.

Und die hatten garantiert schon vorher begonnen. Es steht war nirgends zu lesen, aber ich bin sicher, das Marbod dem Segimär, also dem Vater des Arminius, als Herzog der Cherusker ein Bündnis angeboten hätte. Und ein solches Bändnis hätte mit Sicherheit die Chatten, Hermunduren und Sugambrer ebenso auf die Seit der Aufständischen gebracht. Die Front war dann quer durch Europa von der Nordsee bis zur Adria geschlossen. Und wenn Segimär davon wusste, dann wusste es auch Arminius.  

Ein „germanischer Freiheitsheld“, als den seit 200 Jahren gewisse Kreise Arminius immer gern betrachten, hätte das erkannt. Wäre es Armin um die „Freiheit Germaniens“ gegangen, dann hätte er sich sofort an dieses Bündnis angehängt und den „König“ akzeptiert. Für das „Höchste“, eben die „Freiheit Germaniens“ hätte ein „Freiheitsheld“ mit „ehrenvoller Gesinnung“ auf die Krone verzichtet.

Doch wie die Geschichte zeigt, hat er das aber nicht.

Wir wissen, dass Marbod zwar das heutige Bayern unter seiner Herrschaft hatte und Bündnisse mit den Semnonen und den anderen Germanenvölkern des heutigen Thüringen, Sachsen und Brandenburg geschlossen waren. Und ich vermute, auch mit den Völkern in Pannonien (West-Österreich) und Dalmatien (Jugoslawien) hatte Marbod Absprachen.

Er war ja in Rom aufgewachsen und konnte da schon mit anderen Geiseln dieser Völker Kontakte geknüpft und Pläne geschmiedet haben. Was Knaben planten, konnten dann Männer an der Spitze ihrer Völker in die Tat umsetzen.

Aber die „Nordvölker“ wie Chatten, Cherusker, Chauken und Sugambrer blieben dieser Allianz fern. Und damit war der Plan eines Aufstandes gegen die römische Herrschaft  gescheitert, noch bevor der erste Speer geflogen war.

Mir kann keiner erzählen, auch kein studierter Wissenschaftler, dass ein kluger Kopf wie Marbod nicht versucht hat, diese Nordvölker  mit in den Aufstand einzubeziehen. Dieser Plan zum Aufstand des Marbod, der ich eben hier ausgerollt habe, ist zwar wissenschaftlich nicht abgesegnet – aber er ist garantiert genau so geplant worden. Nur mit einer vollsätnidg geschlossenen Front von Meer zu Meer gab es eine Möglichkeit, einen Angriff der römischen Walze zu stoppen.

Die Wissenschaft findet immer die Erklärung, dass eben diese Völker im Norden nicht unter einem König kämpfen wollten. Aber – dann hätten das die anderen Germanenstämme auch nicht getan. Vielleicht hatten einige Stämme auch gekrönte Führer – und es ist nur nirgendwo aufgeschrieben worden.

„Bei ihren Königen achten sie auf edle Abstammung, bei ihren Herzögen auf Tapferkeit!“ schreibt Tacitus ungefähr hundert Jahre später. Und eine „edle Abstammung“ bedeutete, dass man die Herkunft seiner Ahnen bis zu den Göttern zählen konnte.  Es sind in späteren jahrhunderten Germanenführer bekannt, die ihre Herkunft von Wotan, Donar, Tiu oder Froh ableiteten.

Vielleicht hatte Marbod ja sogar nach  germanischer Vorstellung durch Abstammung von den Göttern her Anrecht auf eine Königskrone.  Andere Stämme wie die Goten im Osten wurden nach den Schriften des Jordanes und Prokopius  von Cäsarea  immer von Königen regiert.

Für mich ist bei meiner Bewertung klar, dass Segimär als Fürst und Herzog der Cherusker wahrscheinlich unter dem Einfluss seines Sohnes Armin das Bündnis mit Marbod ablehnte – und damit rein rechnerisch den germanischen Aufstand zum Scheitern verurteilte.

Durch die Weigerung der Nordvölker, sich an einem gemeinsamen Aufstand gegen Rom zu beteiligen, wurde die Bühne für die Weltgeschichte, wie wir sie kennen, bereitet.

Aber es kann mir keiner erzählen dass Arminius als gebildeter und politisch wie militärisch messerscharf und klar denkender Mensch diese Situation nicht erkannte, dass damit die Chance verspielt wurde, den Legionen Roms mit Erfolg Stand zu halten.

Aber zu der von ihm angestrebten Königskrone aller Germanen hätte ihn das nicht weiter gebracht. Er wäre vielleicht der erste Mann neben dem Thron des Marbod geworden – aber eben nur der Erste – nicht der König.

Und wenn jetzt tausende von toten Fachgelehrten aus der Kaiserzeit und der Zeit später aus ihren Gräbern aufschreien, weil ich ihren Helden und „großen Befreier Germaniens“ vom 'Sockel stoße, für mich ist die Verweigerung des gemeinsamen Kampfes Hoch- und Landesverrat.

Aber – das sieht man natürlich nur mit dem Abstand der Jahrhunderte ohne „völkische Scheuklappen“. Dass ihn Tacitus dennoch den „Befreier Germaniens“ nennt, der „Rom auf dem Höhepunkt seiner Macht“ angegriffen habe liegt daran, dass Tacitus in seinen Annalen die Zeit des Augustus nicht bewertet – in der die Varusschlacht und auch den versuchte Aufstand des Marbod stattgefunden haben.

Und wie die Sache ausgegangen wäre, wenn Tiberius seinen Neffen Germanicus nicht zurückgepfiffen hätte sondern mit aller dem Imperium Romanum zu Gebote stehenden Mitteln eingegriffen hätte, das ist noch die Frage.

Aber Tiberius kannte Germanien und wusste, das es dort nichts zu holen gab, was für ihn oder Rom von Wert war. Und wie Jahrhunderte später   Bismarck erklärte, dass ihn der Besitz von Kolonien nicht die gesunden Knochen eines einzigen Pommerschen Musketiers wert sei, so war  wahrscheinlich auch Tiberius der Meinung, dass er seine Legionäre in anderen Brennpunkten des Imperiums brauchte.

So entstand dann in Deutschland die erste Zonen-Grenze, auch der Limes genannt und vielleicht haben die Sueben und Alemannen ja auch gebrüllt: „Wir sind das Volk!“ als sie in immer wiederkehrenden Wellen den Limes überschritten, um neue Siedlungsgebiete zu suchen.

Doch das ist fast 250 Jahre später – das hat uns bei unserer Betrachtung noch nicht zu berühren.      

So viel wollte ich mal zum von gewissen Kreisen ach so hochgepriesenen „Freiheitshelden“ Arminius sagen. Geschichte wird immer von Menschen gemacht. Und es gibt sehr wenige Menschen, die nicht die absolute Macht anstreben, um sie nicht zu seinem eigenen Vorteil zu verwenden.

Es ist im Gegenteil anzunehmen, dass Arminius im Fall eines Krieges mit den Markomannen und ihren Verbündeten sogar die germansichen Hilfstruppen der Römer gegen Marbod geführt hätte.

Doch – es kam gar nicht zum Krieg gegen die Markomannen.

Von Rhein her rückte Tiberius mit seinen Legionen an. Das Königtum des Marbod hätte nicht allzu lange gedauert, wenn da nicht gleichzeitig in Pannonien und Dalmatien ein Aufstand losgebrochen wäre

Einige antike Autoren wollen wissen, dass Tiberius den Marbod bestochen hätte, dass er seine schon zum Krieg bereiten Völker zurück schickte. Logischer ist, dass der spätere Kaiser dem Marbod die Aussichtslosigkeit seines Unternehmens klar gemacht hat. Der Markomanne war wie Armin in Rom aufgewachsen und erzogen worden und wusste, wie scharf der Biss der römischen Wölfin war.

Fakt ist, dass Marbod seine Gefolgschaften entlässt und Ruhe hält während Tiberius  nach Pannonien und Dalmatien zieht und dort im römischen Sinne „die Ordnung wieder herstellt“.

Was wir heute als Kriegsverbrechen und Völkermord bezeichnen, dürfte damals bei einer „Wiederherstellung der Ordnung“ an der Tagesordnung gewesen sein. Vielleicht hat Marbod seinen Göttern insgeheim gedankt, dass der Aufstand in Pannonien und Dalamtian losgebrochen war und ihm so den Tiberius vom Hals schaffte, wenn er Frieden hielt.

Vielleicht hat Marbod aber auch durch Boten die Verbündeten zum Losschlagen aufgefordert. Er wird von den antiken Autoren ja als schlau und hinterhältig geschildert. Wenn er solche Boten losgeschickt hat, als er gleichzeitig erfuhr, dass die Nordstämme kein Bündnis mit ihm eingingen, dann wäre das zwar ein genialer Schachzug gewesen bei dem er als Einziger aus einer schon fast ausweglosen Situation ungerupft heraus kam.  Aber für seine Freunde und Verbündeten in Pannonien und Dalmatien war es schwärzester Verrat.

Doch – was einer als schwarzen Verrat ansieht, das sind für andere Betrachter kluge politische Entscheidungen. Übrigens – damals wie heute.

Von Marbod sei noch zu erwähnen, das Arminius immer versucht hat, mit ihm ein Bündnis zu bekommen und ihm sogar den Kopf des Varus zuschickte. Dieses Bündnis wurde aber immer abgelehnt und als Germanicus nach Rom zurückgerufen wurde, um von Tiberius nach einem Triumphzug als Statthalter in Kleinasien abgeschoben zu werden, führte Armin sogar gegen die Markomannen einen Kriegszug. Von seinen Gefolgsleuten verlassen floh Marbod nach Italien und verbrachte wie Segest seine letzten Jahre als geachteter Rentner mit gewissem Wohlstand auf Kaisers Kasse.  

Egal was Fachgelehrte aller Zeiten behaupten. Für mich steht fest, das Arminius vorerst König aller Germanen werden wollte um dann über den Rhein zusammen mit Gallien zusammen ein neues Imperiums nördlich der Alpen zu errichten.

Das eigentliche „Germanien“ gab es aber gar nicht. Es waren unabhängige Völker, die sich Cherusker, Chatten, Sugambrer, Langobarden etc. nannten. Vermutlich hatten sie damals nicht einmal eine einheitliche Religion oder Sprache.

Es ist sicher nicht verkehrt, die Germanen dieser Zeit mit den nordamerikanischen Prärie-Indianern den 19ten Jahrhunderts zu vergleichen.  Die einzelnen Stämme hatten verschiedene Sprachen und Gebräuche und waren größtenteils untereinander verfeindet.

Beispielsweise waren die Kiowas Späher für die US-Army, wenn es gegen die Sioux und Cheyenne ging.  Genau so wie es im Süden die schon bei Karl May sehr richtig erwähnte Todfeindschaft zwischen Apachen und Comanchen gab.  Auch hier waren das aber auch nur der Oberbegriff für Stämme wie z.B. Chiracuahs, Mimbrenjos oder die uns von Karl May bekannten Mescaleros bei den Apachen,  die miteinander nichts zu tun haben wollten.

Wie 1800 Jahre später  der weiße Mann in Nordamerika, hatten in Germanien die Römer leichtes Spiel, ein Volk gegen das andere auszuspielen.

„Divide et Impera!“ - „Teile und herrsche!“ Das war die kluge Taktik Roms, mit der das Imperium aufgebaut wurde.

Die Germanischen Stämme waren sich immer uneinig – und als Kaiser Tiberius den Germanicus nach Rom zurück rief, tat er das mit der bekannten Begründung, die Germanen ihren inneren Streitigkeiten zu überlassen.  

Wie 1870 Otto von Bismarck, so erkannte auch Arminius, dass  nur ein gemeinsamer Sieg über einen übermächtigen Feind eine Einigkeit der Stämme bringen konnte. Eine Einigkeit, die man dann anschließend mit einer Krone zusammen schmieden konnte, damit diese Einigkeit dann auch hielt.

Nur mussten natürlich die jeweiligen Stammesführer erst mal so für eine gemeinsame Aktion gegen die Römer überzeugt werden, dass sie in ihrer Eigenschaft als Bannerherrn  anschließend das Thing, die Volksversammlung aller freien Männer, dazu überzeugen konnte, dass man mit den Römern Krieg führen musste. Und das dürfte, wie ich es in der Chatten-Saga beschrieben habe, in manchen Fällen nicht einfach gewesen sein.

Mit einem Slogan wie „Für die Freiheit Germaniens“ und andere „völkische Sprüche“ kam man in der Volksversammlung gewiss nicht weit. Der Germane war in erste Linie Bauer, der wusste, dass der Hunger im Winter weh tat, wenn man sich nicht im Sommer um das Getreide gekümmert hatte.

Und wie auch die Indianer in Nordamerika die Gefahr des weißen Mannes unterschätzten, so wollten auch die Germanen nicht begreifen, dass die Römer es nur darauf anlegten, Germanien wie ein halbes Jahrhundert vorher Gallien ins Imperium „einzugemeinden“. Jeder „kochte sein eigenes Süppchen“ und die Römer kamen dann zum kassieren.

Auch ein Hinweis, dass man künftig dem Kaiser Steuern zahlen müsse hätten Wotans wilde und trotzige Söhne im Wahn ihrer Überlegenheit durch markige Manneskraft verlacht. Mit den Gallieren konnte man so was ja machen. Aber doch nicht mit den Germanen...

Also, die „Freiheit Germaniens“ war absolut kein Argument, die Stämme für einen Krieg gegen Rom zu bewegen.  

Aber der Hinweis auf mehr als zwanzigtausend römische Schwerter und sonstiges Eisen, dazu jede Menge Stoffe der Kleidung, die dann von den Frauen nicht mehr mühsam  gewebt werden mussten, das war schon mal ein echtes Argument, die Frame von der Wand zu nehmen. Und natürlich auf zweitausend Pferde, die für einen Germanen das höchste Gut darstellten.

Zumal der Kampf ja erst im Herbst beginnen sollte, wenn die Ernte schon eingefahren war.  Ein Schwert, das war neben einem Pferd der heißeste Wunsch jedes germanischen Mannes. Und es gab vielleicht auch noch genug Eisen an den Rüstungen der gefallenen Legionäre für eine Pflugschar.

Man ging ja auch sonst auf Plünderzüge und Räubereien bei den Nachbarstämmen, wenn gewisse Dinge eben nicht zur Hand waren. Warum also den armen Nachbarn berauben, der danach die Blutrache ins Land trug,  wenn es da Römer gab, die alles hatten, was das Germanenherz so begehrte.

Ich vermute, dass Arminius selbst zwei Jahre in den Wintern, wenn die römischen Legionen zum Rhein zurückgezogen waren, bei den Stämmen  herum reiste und Bündnispartner suchte. Er hatte aber bestimmt Männer seiner Gefolgschaft, die spätere Besuche machten und dort  so eine Art „Stammesbetreuung“ übernahmen.

Das Ganze erinnert etwas an den Versuch des Indianerhäuptlings Tecumseh, der sogar bis zu den fernen Sioux reiste, um so eine Allianz aller Stämme zu schmieden und dem Weißen Mann als geballte Macht entgegen zu treten. Und wie Arminius ist schlussendlich gesehen auch Tecumseh gescheitert.  
 
 
Und in der nächsten Woche, gehts dann endlich abschließend zur sache, was die Varusschlacht unbd meine Theorie dazu angeht.

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