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Zu viele Universen? – Großflächig oder kleinteilig?

1Zu viele Universen?
Großflächig oder kleinteilig?

Wobei kleinteilig natürlich heißen soll, bleibe in der eigenen Galaxis mit ihren nur rund  hunderttausend Lichtjahren Durchmesser und nähre dich redlich als einheimischer Galaktiker. Warum in die Ferne schweifen, wenn das gute Abenteuer auch in der Nähe erzählt werden kann. Im nächsten Zyklus soll es wieder so weit sein, dass die Fernreisen  von Perry, dem ewigen Peregrinus (=Wanderer), erst einmal zu Fuß stattfinden oder per interstellarem Fahrrad (mit Transitions-oder Linearantrieb natürlch: wahlweise T-Bike oder L-Bike genannt).

Auch die Invasionen kommen dann per Chaotarch irgendwie wieder ins heimatliche Universum der Milchstraße. Womt wir beim eigentlichen Thema wären: Universen. Erst einmal zum Grundbegriff der Definition. Das Wort UNI-versum sagt natürlich aus, dass es nur EIN (als Zahl: 1) Weltall geben kann. Flugs wurde also daraus dann das „Multiversum“, das wohl nach Definition verschiedenartige, mehrere, in sich gravitativ gekrümmte, geschlossene Kosmen meint, die durch Hyperräume voneinander getrennt sind, in welchen Dimensionen auch immer. (5-7 oder höher).Sie sind durch einen Eigenwert, genannt „Strangeness“ voneinander abgetrennt.

Dieser Begriff stammt aus der Teilchenphysik der Realwelt 0.1. Es ist ja legitim für SF-Autoren, Anleihen in der Begriffswelt der Wirklichkeit zu machen.Hier handelt es sich um einen normierten Vektorraum, der überabzählbar zwischen Null und Eins angesiedelt ist.Quantisierung scheint nicht vorhanden zu sein (allerdings kenne ich hier keine Begriffsbildungen von Rainer Castor etwa dazu, da mir die Dossiers nicht vorliegen).

Daraus lässt sich prinzipiell schließen, dass es unendlich viele Universen im Perryversum geben könnte (Wortspiel beabsichtigt!).“Unendlich“ ist allerdings nicht physikalisch, aber im Sinne des viel angepriesenen sense of wonder, der nicht erst seit Voltz die Serie durchzieht, sei davon einmal abgesehen, denn schon Dobrak, der 7-D-Mann der Kelosker sagte bereits: „alles ist Zahl“.Aber von der genauen Zahl der Universen im Perry-Multiversum mal abgesehen (und ohne Thez zu betrachten oder die Viele-Welten-Theorie, die aus der Quantenphysik-Interpretation der realen Welt kommt, von denen es übrigens eine recht kleine, endliche Zahl gibt: etwa mindestens 2¹⁰^⁶⁰ im Moment; das ist die Untergrenze), bisher kamen im Perryversum mehrere Universen vor.

Zählen wir mal die Wichtigsten auf: Druuf, Accalauries-Harno-Suprahet, Zenons Antiuniversum aus dem Gehirn-Zyklus, Tarkan, Arresum-Parresum,multiple Abwandlungen des lokalen Kosmos in der Parachronie im TB von Mahr, Dyoversum in der lokalen Handlung.Dazu noch das eine oder andere, in der die chaotische Kolonne Traitor gerade durchzog, um ihr übliches Chaos zu verrichten.Das sind tatsächlich kaum ein halbes  oder ganzes Dutzend; von einer Inflation oder Schwemme kann man hier also kaum sprechen (in der alten Voltzschen Darstellung des Dimetranstriebwerkes schwimmen sie allerdings haufenweise in einer roten Hyperemulsionssuppe herum).

Dennoch erscheinen sie uns, also mir und meiner subjektiv gefärbten Meinung, bereits zuviele zu sein.Manchmal, so scheint, es. ist die lokale, galaktische Kleinteiligkeit besser. Auch hier lassen sich gute Abenteuer erzählen. Allerdings wollen wir uns nicht ins traute Heim zurückziehen, wie weiland der Biedermeier-Bürger, der seiner Außenwelt abhold war und vor allem die Politik misstrauisch beäugte.

Nein, denn im Perryversum wird eigentlich immer Politik gemacht. Tatsächlich, wage ich zu sagen, ist die Erzählung in all ihren Facetten immer angewandte Politik des Möglichen … oder des Unmöglichen, denn Perry hat schon manches an Taten geschafft, was kein Anderer vollbringen konnte.Um das zu erzählen, muss jetzt nicht explizit Wahlkampf à la Bount Terhera gemacht oder geschildert werden.Eigentlich nämlich sind die Auseinandersetzungen des Perryversums Politik pur. Aber genug der Abschweifung, zurück zu unseren Universen.

Es wurden also sechs bis zwölf ausgewählt aus all den unbekannt Vielen, die da an sich und grundsätzlich möglich sind.(Wie gesagt, Thez bleibt mal außen vor in dieser Argumentation).Dennoch stellt sich mitunter ein Gähnen ein oder ein Aufstöhnen beim Lesen nach dem Motto: Ach nee, nicht schon wieder ein neues Universum!Immerhin hat das neue Dyoversum, das mit dem bekannten Kosmos gekoppelt ist über eine sogenannte „Zerozone“, durchaus neue Dinge gebracht.Selbstverständlich ist es noch retardierter als der uns bekannte, gute alte Kosmos mit seiner Hyoperimpedanz, das Navigieren im Linearaum ist schwer(er), die alte Technik, die hier so gut wirkt, fällt natürlich aus usw.

Es wird nicht schwieriger, aber konservativer, obwohl die Navigation natürlich schon schwerer und kleinteiliger ist. Manchmal hat man beinahe den Eindruck, die Expokratie hat Angst vor großen Weiten in ihren Erzählungen .… aber das stimmt ja auch nicht, denn Perry war ja immerhin fast zweihundert Millionen Lichtjahre oder mehr in der Vecuja der Cairaner; das sind die aktuellen Invasionierer der Milchstraße.

Wollen wir immerhin hoffen, dass uns andere Universen erst einmal erspart bleiben, weil man aich in diesem Kosmos noch eine Menge erzählen kann. Auch das mag konservativ klingen, ist aber eine Tatsache.

© 2020 by H. Döring

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