Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Der entschlüsselte Zyklus – In der Klarheit liegt die Wahrheit

1Der entschlüsselte Zyklus
In der Klarheit liegt die Wahrheit

Nach vierzig Heften wusste ja noch kein Leser, wo es wirklich hingehen sollte in diesem Zyklus, weil die Expokration so gerne den Nebel des Krieges bei ihren Erzählungen verwendete.

Auch fanden die Handlungen, so sie denn vorkamen, meist auf Nebenschauplätzen, auf unwichtigen Orten statt: Hillbilly-Planeten am Rande der Galaxis.

Der Leser musste sich durch ??? hindurchrätseln. Nachdem dies erfolgreich geschafft war, nahm der Zyklus wirklich Konturen an. Bereits nach etwa fünfzig Heften (also immerhin: der gedachten Hälfte des Zyklus) schälten sich die Konturen aus der Dunkelheit der Nebel und als Leser konnte man  nun langsam erfahren, worum es überhaupt ging: die Cairaner, vierhändige Humanoide, seit über fünfhundert Jahren als Bewohner der Milchstraße bekannt und mit Herrschaftsansprüchen, stammen aus der Vecuia, einem ca. 200 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien-Geviert. Dort wurde ihre Superintelligenz von einer Materiesenke angegriffen, eingekerkert und beinahe vernichtet.Vorher war diese SI, die VECU, und ihre Hilfsvölker von einer Kosmokratin dazu beauftragt worden, die technischen Hinterlassenschaften ehemaliger oder gescheiterter Superintelligenzen zu bergen, zu vernichten oder anderswie zu entsorgen.

Einige der Gadgets behielten die Cairaner aber, eigentlich illegal. Die wichtigsten  Völker der vier Galaxien wurden vertrieben oder verschwanden freiwillig, ohne den Gegner zu bekämpfen, weil dieser übermächtig schien oder diese Extragalaktiker Feiglinge waren, die nur niedere Völker knechten konnten.  Also flogen die Cairaner mit rund einer Million „Augenraumer“ in die Milchstraße und errichteten hier eine Terrorherrschaft, die sie mit dem Namen des „Cairanischen Friedensbundes“ bemäntelten. Um die Galaktiker zu schwächen, erzeugten sie durch nicht entsorgte Hinterlassenschaften fremder  Superintelligenzen den Posizid und die Datensintflut in den Speichergeräten der Galaxis, sorgten dafür, dass Terra entschwunden wurde samt Luna – und zwar ins sogenannte Dyoversum, zu dem sie allerdings selbst noch keinen anderen Zugang hatten, außer der Möglichkeit, Terra verschwinden zu lassen.

Nun aber wissen wir, dass sie die Nase voll haben von diesem Universum und seinen Bedrohungen – sie wollen sich selbst in dieses benachbarte Parallel-oder Spiegeluniversum retten, und unsere Welt wieder sich selbst und ihren Problemen überlassen, denn ium Doppelversum gibt es keine hohen Mächte.Perry, nicht inaktiv wie immer, während Bull die Situation nur passiv aussaß in fünfhundert verstrichenen Jahren, hatte nicht nur die weit entfernte Vecuia besucht und dort die Motive und Ursachen der Cairaner entschlüsselt und herausgefunden, worin ihre Beweggründe liegen. Nein, er hat auch die Erde, Terra samt Luna und NATHAN im fremden Universum wiedergefunden, über die sogenannte Zerozone, welche Schicht nämlich die beiden Kosmen miteinander verbindet. Binnen ein-oder zwei Jahren tat er also, was Bull und die anderen Galaktiker in rund fünf Zentenien nicht vollbrachten.Wo Perry ist, ist eben Action, da geht es voran.

Was die Cairaner jetzt noch in den rund zwanzig Restheften des Zyklus benötigen, so er denn nicht fließend überschwappen sollte über die 3100 hinaus, ist der Zugang zu dem Dyoversum. Dieser liegt im Arkonsystem verborgen, in der sogenannnten Bleisphäre, die das von den Naats so  genannte Bhaag-System vor den Einmischungen der Galaktiker schützt. Bis jetzt ist es trotz aller Versuche noch nicht gelungen, diese Schicht zu durchdringen, aber die Cairaner sind fleißig bei ihren Versuchen mit Hilfe von Báalol und Naats, hier irgendwann Erfolge zu erzielen. Auch benötogen sie, wie gemunkelt wurde, irgendetwas von Atlan Mascaren da Gonozal dazu, seine Ritteraura oder seinen ZSA oder die Hieroglyphe, die er im Bewusstsein trägt, genau wie Perry, oder weil er hinter den Materiequellen war oder weil er Gucky kennt, den untötbaren Ilt.

Im Dyoversum hingegen wehren sich einige oder viele Terraner, die seit rund fünfhundert Jahren von der echten, galaktischen Zivilisation abgeschnitten waren und nur mit dortigen Toipsidern zu tun hatten, den Übergang mit Terra-Luna ins Heimatuniversum zu vollziehen, so Perry das irgendwannn schaffen sollte. Das heißt nur, das die Terraner, die bereits im Druufkosmos leben oder im Parresum hinter dem Möbiusstreifen, noch weiter in die Fernen des Multiversums verstreut werden, weil es der Expokration so gefällt – und sie derlei für progressiv hält.Wie das alles ausgehen wird, kann man also wohl zum größten Teil in den nächsten zwanzig Heften erfahren und darüber hinaus. Das lässt sich der Leser nicht entgehen, wobei er auf viele, neue, kreative Ideen hofft, auf gute SF und wenig oder gar keine Fantasy, auf positive Überrschungen und sogar darauf, sich als Exponaut oder Autor  einmal nicht im Steinbruch der alten Erzählungen der Serie zu bedienen, sondern neue Dinge erzählerisch zu erschaffen, ganz ohne hohe Mächte, deren Erwähnung nur immer ein neues Gähnen erzeugt: wer braucht diesen ganzen Kosmokraten-Krempel, Chaotarchen, Superintelligenzen, Materiequellen oder-senken eigentlich? Vielleicht spielen die Geschehnisse ja einmal wieder mit größeren terranischen Flotten oder galaktischen  Gruppen in fernsten Fernen und die heimische Milchstraße wird nicht dauernd wiederholt, invasioniert.

Auch der lächerliche Kram der Technikbeschränkung durch die sogenannte Hyperimpedanz sollte endlich wieder aufhören.Das kann man locker mit dem Abfluss der ES-Eiris erklären, so dass zumindest im Bereich der ehemaligen Mächtigkeitsballung von ES wieder größerer und weiterer Raumflug möglich sein sollte auch für  größere Flotten … aber man muss sehen, was sich die Expokration hier für Ideen im Zyklus  jenseits von 3100 ausgedacht hat. Nur soviel: Hoffentlich ist SF drin, denn es steht drauf.

© 2020 by H. Döring

Kommentare  

#1 matthias 2020-08-25 20:56
Ich habe die ersten 500 Hefte der Serie gelesen, und diese dann zugunsten andere Texte nicht weiter verfolgt.
Wenn Ich den Beitrag oben so überfliege, habe ich alles richtig gemacht.
#2 Cartwing 2020-08-25 21:25
ja... der Beitrag hier bestätigt, dass du in den letzten 50 Jahren absolut nichts verpasst hast... :-*
#3 Des Romero 2020-08-26 07:04
Das Universum ist doch soooo groß. Da gibt es doch bestimmt noch etwas außerhalb der Milchstraße zu erforschen. Expeditionen zu rätselhaften Phänomenen Milliarden Lichtjahre entfernt etwa, mit neuen Antrieben und einer kleinen Flotte samt gigantischem Flaggschiff. Das würde mir persönlich gefallen. Ggf. noch ein Brückenschlag von der klassischen zur Quantenphysik (falls noch nicht geschehen; ich bin seit Band 2774 raus).
Miesepetrige SIs machen für mich leider keinen Sense of Wonder aus. Auch wäre es schön, wenn hochentwickelte Zivilisationen ohne kriegerische Konflikte auskämen. Hoch entwickelt zu sein, spiegelt nämlich nicht den Stand der Technik wider, sondern den des Bewusstseins.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.