Meise Forzby Wißjuh – Episode 1: Die dumme Bedrohung
Meise Forzby Wißjuh – Episode 1: Die dumme Bedrohung
Eine Star Wars Parodie
„Mama, ich habe Schmerzen in den Flügeln“, rief die kleine Meise eines Tages, woraufhin ihre Mutter Schmu zum Nest geflogen kam. Nach einer genauen Untersuchung verzog sich ihr Gesicht, soweit das mit einem Schnabel möglich war.
„Ich habe da ein ganz mieses Gefühl“, tschiepte Schmu.
Forzby wurde unruhig. „Warum? Was ist mit mir?“
Zunächst wagte sich Schmu nicht, ihrem Kind die Wahrheit zu sagen und sie zögerte. Als sie jedoch ein eindringliches „Schuhu“ von der Eule Quingo Dschinn vernahm, wusste sie, dass sich der Tag dem Ende neigte und sie Forzby die Wahrheit sagen musste.
„Du leidest an Minichlorianern!“
Da erschrak Forzy. „Minicholianer?“
„Minicholianer“, bestätigte Schmu.
„Und was bedeutet das für mich?“
Schmu wusste, dass dies irgendwann geschehen würde. Eines Tages lag das Ei in ihrem Nest und sie hatte keine Ahnung, woher es kam. Doch sie zog Forzby mit all ihrer Liebe auf, die Sie einem Kind nur geben konnte. Sie ahnte bereits, dass Forzby etwas ganz Besonderes war und nun war es wohl soweit, dass ihr Kind eine Verwandlung erfahren würde.
„Deine Flügel werden heute Nacht abfallen und stattdessen erhältst du Laserflügel.“
Forzby verstand nicht. „Was? Warum Laserflügel?“
„Weil es schon immer so war und immer so sein wird. Wen die Minichlorianer befallen, der muss großes Leid ertragen, um den Wald vor finsteren Mächten zu retten. Den Legenden nach wirst du mindestens 3 x 3 Episoden durchleben müssen.“
In dem Moment Tschiepte Forzby kurz lauf auf, seine Flügel fielen zu Boden und mit einem zischenden Geräusch entfalteten sich links und rechts neue Flügel aus Laserstrahlen. Ein tiefes Brummen war zu hören und mit jedem Flügelschlag gaben Forzbys neue Flügel energetische Schwinggeräusche von sich.
„Wahnsinn! Mit den Schwingen werde ich der beste Pilot des Waldes.“
„Du musst aber noch viel über deine Fähigkeiten lernen, mein sehr junger Pantherwahn.“ Die Stimme kam aus dem Dunkeln und erst jetzt bemerkten Forzby und Schmu, dass sich die Eule Quingo Dschinn mit seinem Partner Opi Wankel Noobi genähert hatten.
„Was … was ist ein Pantherwahn?“ Forzby war irritiert und erstaunt.
Die großen Augen von Quingo zwinkerten ihm beschwichtigend zu. „Ein Pantherwahn ist soetwas, wie ein Schüler. Einst versuchte ein Panther im Fieberwahn wie ein Vogel zu fliegen. Hätte er auf uns gehört, wäre er nicht die Klippe heruntergestürzt und noch heute am Leben. Um derartige Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden, gemahnen wir uns und unsere Schüler an den Pantherwahn.“
„Meine Güte, seid ihr Yetis?“
„Manche glauben das, aber eigentlich sind wir Eulen“, antwortete Opi Wankel, während Quingo ergänzte: „Ein Irrtum der Wildschweinhorde am Waldrand. Sie haben das Gerücht verbreitet, sie hätten Yetis gesehen und seitdem verwechseln viele Waldbewohner uns Eulen mit Yetis.“
Forzby betrachtete die Eulen neugierig. „Das ist aber ziemlich dumm von den Wildschweinen.“
„Das ist richtig. Und trotzdem bedrohen sie den Frieden im Wald.“
„Aber die Wildschweine können euch doch nichts anhaben. Niemand kann eine Eule … einen Yeti töten!“
Quingo drehte seinen Kopf um dreihundertsechzig Grad. „Ich wünschte, dem wäre so.“
Die kleine Meise Forzby Wißjuh war mit ihren Gedanken aber schon bei einem anderen Thema. Als sie sich ihre Laserschwingen ansah, kam ihr eine Frage in den Sinn. „Hat schonmal ein Yeti alle Bäume im Wald besucht?“
„Eule!“, korrigierte Opi Wankel, doch Quingo flatterte mit einem Flügel vor dessen Kopf herum, so dass Opi Wankel den Schnabel hielt.
„Das vermochte bislang noch niemand!“, war schließlich Quingos Antwort, die Forzby ermutigte.
„Dann will ich der erste Yeti sein, der das vollbringt!“
„Aber du bist nur eine Meise“, erinnerte Qunigo, doch das war Forzby egal.
„Dann redet mit dem Senat der Vogelrepublik, dass ich fortan ein Yeti sein will.“
Opi Wankel konnte nicht mehr an sich halten. „Dann musst du aber auch gegen den finsteren Garth Schnabel antreten. Der führt nämlich die Wildschweine gerade durch die Büsche.“
„Himmel, das ist ja eine dumme Bedrohung!“, rief Schmu.
„Ja leider“, stimmte ihr Quingo zu, doch schon in diesem Moment hatte er eine Idee. „Pass auf, Opi Wankel. Wir locken Garth Schabel in einen Hinterhalt, um ihn zu bekämpfen. Ich werde mich ihm dann so präsentieren, dass er auf mich losgehen muss. Möglicherweise wird das mein letzter Kampf werden, aber dann hast du die Gelegenheit, ihn entzwei zu teilen und in dem Brunnen nahe der Büsche zu schmeißen.“
„Aber was wird aus Euch, Meister?“ Opi Wankel war nicht begeistert.
„Keine Sorge. Ich komme als Geist zurück, um euch weiter anzuleiten.“
„Das hat ja gerade noch gefehlt!“
„Wie bitte?“
Opi Wankel räusperte sich. „Das wird dem Rat der Yetis bestimmt gefallen.“
„Also doch Yetis!“, frohlockte Meise Forzby Wißjuh, was dazu führte, dass die beiden Eulen die Augen mehrmals rollen ließen.
„Lass uns das durchziehen“, ermahnte Quingo seinen Begleiter. „Und sieh zu, dass du Forzby zu deinem Pantherwahn nehmen kannst. Vielleicht können wir das Schlimmste verhindern, wenn diese Lasermeise in unserer Obhut ist.“
Gesagt, getan. Quingo wurde von Garth Schnabel erledigt, woraufhin Opi Wankel Noobi den restlichen Plan ausführte. Doch die Wildschweintruppen hatten bereits den Senat der Vogelrepublik umzingelt. Ein heftiger Kampf brach am größten Vogelnest aus, doch gelang es Forzby und Opi Wankel, die Wildschweine durch eine Spur Nüsse und Trüffel über den Fluss zu locken. Die Gefahr war fürs Erste gebannt, woraufhin sich Senatorin Pampe Amarena herzlich bei den beiden Rettern bedankte.
Auch Vogelkanzler Protein ließ es sich nicht nehmen, sich für die Rettung vor den Wildschweinen zu bedanken.
„Wir werden eure Karriere mit Interesse beobachten!“, sagte er schließlich zu Meise Forzby Wißjuh, während ein dunkler Schatten unbemerkt über sein Gesicht huschte.
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