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Derrick und seine Fälle: Folge 228 - Melodie des Todes

Derrick und seine FälleFolge 228
Melodie des Todes

Als die Polizei die Wohnungstür aufbrechen will, findet sie die Inhaberin tot im Sessel. Sie ist vermutlich erschossen worden. Während sich Derrick zwecks Spurensicherung am Tatort aufhält, erscheint Gerrit Hauser, die Freundin der toten Ilona Keller. Da beide Frauen als Hostessen arbeiten, sei ihr Bekanntenkreis verständlicherweise ziemlich groß. Zufällig weiß Gerrit, dass Ilona einen ihrer Gäste vor vier Tagen in ihre Wohnung mitgenommen hatte. Mit Hilfe des Hotelportiers Arnold Stemmer lässt sich diese Person ausfindig machen.


Aber war es auch Ilonas letzter Gast - und damit ihr Mörder ?  (1)

Die Geschichte beginnt sehr interessant. Zunächst nimmt man an, der seltsame Mann, der sich für zwei Hostessen eines Hotels interessiert, will diese töten. Doch das scheint im weiteren Verlauf der Geschichte dann doch nicht der Fall zu sein. Nichtsdestotrotz findet man Tags darauf die Leiche einer Hostess. Der Unbekannte gerät sofort in Verdacht. Da er aus seiner Identität keinen Hehl gemacht hat, haben Derrick und Klein ihn schnell ausgemacht. Obwohl er die Tat abstreitet, glaubt Derrick fest daran, dass dieser Mann für die Tat mindestens mitverantwortlich ist. Derrick stößt bei seinen Ermittlungen auf ein tragisches Familienschicksal, bei dem die Hostessen eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Zum dritten Mal nach Schrei in der Nacht und Der Tote spielt fast keine Rolle nimmt sich Reinecker das Thema Aids vor. Diesmal ist ihm das deutlich besser gelungen, als noch in der ersten Variante. Zwar schaut der Zuschauer nicht recht hinter das wackelige Konstrukt der Mörderfamilie, doch die Story wird mit einem leichten Spannungsbogen auf Niveau gehalten. Helmut Zierl bewegt sich erst- und letztmalig in einer Derrick-Folge. Schade und erstaunlich zugleich. In Der Alte war er insgesamt 10x zu Gast, und 9x im TATORT. Ursula Lingen hat hier ihren vorletzten Derrick-Einsatz. Nina Hoger hat ebenso wie Zierl ihr einziges Derrick-Gastspiel. Stammgäste sind Svenja Pages, Irene Clarin und Jürgen Schmidt, der als freundlicher und schlitzohriger Portier seine beste Darbietung innerhalb der Reihe abliefert.

Eine Folge auf gewohnt unterhaltsamen Derrick-Niveau.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Helmut Zierl, Nina Hoger, Svenja Pages, Ursula Lingen, Irene Clarin, Jürgen Schmidt, Willy Schäfer und andere
Stab: Musik: Frank Duval Titelmusik: Les Hmphries, Regie: Alfred Weidenmann Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 29.10.1993

(1) ZDF

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Kommentare  

#1 Daniel 2018-09-15 22:36
Es war mir vollkommen neu dass das Thema "Aids" überhaupt jemals vor kam. Für Reinecker- und Medienverhältnisse der Zeit fast schon progressiv dass dies Thema im heterosexuellem Umfeld stattfindet.
#2 G. Walt 2018-09-16 12:24
Es kam öfter vor. Ich fand es sogar Reinecker-typisch. Seine Art gesellschaftliche Tabus als Konfliktpotenzial darzustellen, die Morde provozieren ist ja bekannt.
#3 Doktor Römer 2024-01-13 21:21
Überraschend ist, dass bei Reinecker das Thema AIDS immer im heterosexuellen Kontext vorkommt. Vor allem, da ja am Anfang der Glaube vorherrschte, dass sich nur Homosexuelle sich infizieren könnten. Was damals schon falsch war, und bei heterosexuellen Menschhen eine gewisse Leichtfertigkeit vorherrschte, "uns kann das ja nicht passieren." Interessant ist allerdings, dass bei Reinecker das Thema Homosexualität nur sehr indirekt eine Rolle spielte, mir fällt da spontan "Die Puppe" oder "Toter Goldfisch" ein. Während beim "Alten" dieses Thema schon ganz früh bei Köster eine Rolle spielte.
#4 Ray White 2024-02-15 12:36
Interessant: Ursula Lingen sitzt zweimal im gleichen Haus, sogar im gleichen Sessel - hat evtl. Produktionskosten gespart? 228 "Melodie des Todes" und 246 "Teestunde mit einer Mörderin". In einem der beiden Fälle ist die Bücherwand im Wohnzimmer verschwommen verhüllt.

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