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Sind Schreibseminare sinnvoll? – April 2011

Auf eine Mail mit Uschi ZietschSind Schreibseminare sinnvoll?
April 2011
... mit Gast Marc A. Herren

Die März-Ausgabe unserer Kolumne war ein wenig provokanter gestaltet und hat prompt für eine interessante Diskussion gesorgt. Wir wollen ein paar offene Punkte dieser Diskussion aufgreifen und die Gedankengänge weiterspinnen.

An der Diskussion hatte sich auch Marc A. Herren beteiligt, da er bereits mehrere Male Teilnehmer bei Uschis Seminaren war. Wir freuen uns, ihn heute als Gast unserer Kolumne begrüßen zu können.

 

Bei den Kommentaren zur März-Kolumne wurde angezweifelt, dass man bei Seminaren etwas lernen könne, was man sich nicht auch auf andere, einfachere und günstigere Weise beibringen könnte. Und viel wichtigere Voraussetzungen wie etwa Lebenserfahrung und Allgemeinbildung könnten die Seminare eh nicht lehren. Was bieten Schreibseminare, was andere Lehrmethoden nicht bieten können?

Uschi ZietschUschi: Grau ist alle Theorie. Selbstverständlich kann man sich Dutzende von Schreiblehrbüchern kaufen, in denen man sicherlich alles findet, was man braucht; vor allem wird man feststellen, dass alle Bücher genau dasselbe übers Handwerk berichten, dieselben Ratschläge, Tipps und Regeln geben. Das ist schlicht und ergreifend unumstößlich. Wenn  man als Autodidakt arbeitet, braucht man später das Glück, einen guten Lektor oder Agenten zu haben, der sich ausführlich mit einem auseinandersetzt – und zwar im persönlichen Diskurs. Die ganzen Anfängerfehler sind nämlich trotzdem im Text. Und ohne professionelles Feedback kann man die nicht erkennen, egal wie sehr man nach Lehrbuch schreibt und die Texte publizierter Autoren mit seinen eigenen vergleicht.

Was die Schreibseminare bieten, ist die Umsetzung der Theorie in die Praxis, und zwar zeitgleich am Text. In Diskussionen mit Seminarleiter und den anderen Teilnehmern wird über den Text gesprochen, das Feedback ist sofort da und authentisch, und im Verlauf der Diskussion stellen sich noch viele Sichtweisen über das Schreiben heraus, die über die „trockene Theorie“ hinausgehen. Die Analysen sind konstruktiv, und sie sind vor allem motivierend. Motivierend in dem Sinne, dass dem Autor ein Knopf aufgeht und er plötzlich das „Ahhhh“-Erlebnis hat: „Jetzt verstehe ich das endlich.“ Manchmal ist es auch der Initialfunke, der dem Autor den Schubs gibt: „Jetzt weiß ich endlich, wieso ich über den Anfang nie hinaus gekommen bin“, oder „Jetzt weiß ich endlich, wieso ich mir mit dem Anfang so schwer tue“.

Nichts kann einen persönlichen Austausch ersetzen. Es spielt keine Rolle, ob das mit einem Seminarleiter und Gleichgesinnten in einem Kurs stattfindet oder mit einem Lektor – allerdings öffnet sich die Tür zum Lektor leichter, wenn man vorher schon erkannt hat, woran es hapert, und dann später mit dem Lektor nur noch an die Feinarbeiten gehen muss, aus denen man zusätzlich lernt. Gerade die Diskussionen mit den anderen Seminarteilnehmern, ihre Sichtweise der Texte anderer, sind äußerst fruchtbar für das eigene Arbeiten.

Marc: Kein Widerspruch zu Uschis Aussagen. Das Gesamtpaket ist es, das Schreibseminare so wertvoll macht. Ich bin 2006 nach meiner ersten Schreibwerkstatt mit viel Motivation und dem Willen nach Hause gefahren, an meinen bis dahin doch sehr bescheidenen Fähigkeiten so intensiv zu arbeiten, dass es mir eines Tages gelingen könnte, eigene Texte zu veröffentlichen. Dieses Gefühl hätte mir die Lektüre eines Sachbuchs garantiert nicht vermitteln können.

Sind es nicht eigentlich zwei verschiedene Dinge: Gut zu schreiben und gut seine Texte zu verkaufen? Viele Teilnehmer gehen mit der Hoffnung ins Seminar, danach so gut zu schreiben, dass sie bald etwas veröffentlichen und davon leben können. Aber entscheidet wirklich die Qualität über die Veröffentlichung? Oder muss der Autor nicht vielmehr ein guter Verkäufer seiner selbst sein? Geht so mancher aufstrebende, junge Autor mit falschen Vorstellungen in die Seminare?

Uschi: Ich glaube, diese Frage kann Marc besser beantworten als ich, da ich ja nicht als Teilnehmer ins Seminar gehe.

Die Qualität entscheidet immer für die Veröffentlichung. Wenn ein Autor sich mit dem grundsätzlichen Handwerk auseinandergesetzt hat, merkt man das im Text, weil er bestimmte Regeln beachtet. Und dann entwickelt sich auch sein Stil weiter. Das geht nicht von heute auf morgen, gutes Schreiben lernt man nur durch viel Schreiben, aber der Lektor erkennt sofort, dass Potenzial da ist, und wird dieses fördern – insofern er natürlich einen Programmplatz hat, es spielen ja viele Faktoren eine Rolle. Über die Qualität des Schreibstils an sich lässt sich natürlich trefflich streiten, vor allem, wieso „ausgerechnet der, der doch echt so primitiv schreibt, dass ich das selber genauso kann“, einen Bestseller gelandet hat. Nun, da sind eben eine Menge Qualitäten bedeutend, und wenn sehr viele Leser sich daran erfreuen, wird der Autor wohl etwas richtig machen. Ein Autor, der sich selbst gut verkaufen kann, mag vielleicht schneller eine Chance erhalten als ein schüchterner – aber um das Schreiben kommt er nicht herum, und darin muss er sich beweisen. Das und die Reaktion der Leser geben den Ausschlag, ob er noch einmal beauftragt wird oder nicht.

Marc A. HerrenMarc:  Das sind einige ganz unterschiedliche Fragen.

Die moderne Welt mit E-Mail, Online-Nachschlagewerken, Web 2.0, Print-on-demand-Angeboten und so vielem mehr gibt dem Autor Werkzeuge in die Hände, die er früher nicht gehabt hat. Die Kunst ist es aber, diese Werkzeuge klug einzusetzen. Nur weil ich „Schriftsteller“ in mein Facebook- oder Xing-Profil schreibe, heißt das nicht, dass mir die Verleger und Lektoren die Bude einrennen werden, respektive dass ich in der Lage bin, bis zum Zeitpunkt X einen interessanten-spannenden-klugen-kontroversen-unterhaltsamen Roman zu schreiben.

Schlussendlich entscheidet immer noch die Qualität eines Textes darüber, ob er veröffentlicht wird – und ob der Verlag weiterhin mit einem Autoren zusammenarbeiten will, ob es nach der Premiere eine Fortsetzung geben wird.

Zu den Vorstellungen: Wie ich oben bereits angedeutet habe, fuhr ich nicht mit überbordenden Vorstellungen zur ersten Schreibwerkstatt. Selbst auf der Rückreise hatte ich – trotz Initialzündung! – eigentlich eine ziemlich realistische Vorstellung von meinen Möglichkeiten und literarischen Zukunftsaussichten. Dass es dann viel schneller und intensiver gegangen ist, als ich es mir in den kühnsten Träumen vorgestellt hätte, das ist eine ganz andere Geschichte.

Eigentlich ist es unwichtig, mit welchen Erwartungen die Teilnehmer zu einem Seminar fahren – es liegt einzig und alleine an dem Seminarleiter, diese Seifenblasen bald platzen zu lassen und aufzuzeigen, wie viel Arbeit und Disziplin dahinter steckt, die schwierigen ersten Schritte zum selbstständigen Autoren in Angriff zu nehmen.

Ich bin übrigens davon überzeugt, dass buchstäblich jeder eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen hat. Jeder! (Selbstredend, dass ich damit nicht nur das weibliche, sondern auch das heutzutage unbelesenere männliche Geschlecht meine, grins.) Entscheidend ist das Verständnis von einfachen Strukturregeln (beispielsweise, dass eine Geschichte einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss haben sollte), viel Fleiß, Willen, nochmals viel Fleiß und Durchhaltevermögen.

Ich gehe davon aus, dass ein einfacher Straßenarbeiter von Hinterfindlingen eine ergreifendere Geschichte erzählen kann als ein frischgebackener Germanist, selbst wenn seine Sätze nicht so geschliffen, sein Wortschatz ungleich kleiner ist. Einfachen Texten wohnt häufig eine Magie inne, von der Schachtelsatz-Liebhaber nur träumen können.

Wenn wir beim Beispiel des Straßenarbeiters bleiben: Ihm wird es wahrscheinlich nichts bringen, wenn er zehn Bücher über das Schreiben lesen würde. Aber ein Besuch in einer Schreibwerkstatt mit einem Referenten, der ihn bei der Hand nimmt und ihm seinen individuellen Weg weisen kann, könnte sehr wohl von Erfolg gekrönt sein.

Noch kurz etwas zum Verdienst: Eigentlich ist es unmöglich, vom Schreiben zu leben; Ausnahmen bestätigen die Regel. (Ob ich eine Ausnahme bin, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ein wenig doof bin ich wahrscheinlich, da ich bei der Bank doch einiges mehr verdient habe.)

Um an die vorige Frage direkt anzuknüpfen: Es hieß in den Kommentaren zur März-Ausgabe, dass viele Leute nur wegen der Seilschaft ins Seminar gehen würden – quasi um Verbindungen „zur Szene“ zu knüpfen. Man kann nicht von der Hand weisen, dass beispielsweise die Erfolge einiger Teilnehmer von Uschis Seminaren im Zusammenhang mit dem Personenkreis ihrer Seminare entstanden sind. Sei es nun die Beteiligung an Uschis Sunquest- oder Elfenzeit-Reihe oder die Veröffentlichungen im Heftroman-Bereich. Marcs Aussagen stützen diese These. Ist ein Seminarbesuch zu vergleichen mit einer Bewerbung bei einem Arbeitgeber?

Uschi: Das trifft nicht für alle Teilnehmer zu. Ich habe viele Teilnehmer gehabt, die in ganz anderen Genres schreiben, oder die ganz andere Intentionen mit dem Schreiben hatten. Aber wenn es den phantastischen Bereich betrifft, so gebe ich selbstverständlich gern eine Empfehlung, wenn mich ein Redakteur anruft und fragt, ob ich diesen oder jenen Autor gut finde. Oder wenn ich der Ansicht bin, ich möchte diesen oder jenen Autor selbst in einer meiner Serien haben, weil ich von seinen Qualitäten überzeugt bin.

Die letztendliche Entscheidung trifft aber natürlich immer der Redakteur, nachdem er sich von Textproben überzeugt hat. Es kann schon sein, dass ein Seminarbesuch die Türen leichter öffnet, aber den Beweis antreten muss der Autor trotzdem immer selbst. Das beste Beispiel dafür ist Dennis Mathiak. Er war 17 Jahre alt, als er zum ersten Mal ein Seminar in Österreich besuchte und in meiner Gruppe landete. Seither ist er immer wieder gekommen, hat eisern an sich gearbeitet, sehr viel geschrieben, sich an eine eigene Serie gewagt, ich habe ihm bei SunQuest eine Chance gegeben und noch einmal intensiv mit ihm daran gearbeitet; schließlich hat er eine Bewerbung geschrieben – und hält nun mit noch nicht einmal Mitte 20 seinen ersten „Sternenfaust“ in Händen.

Marc: Um auf die letzte Frage zuerst zu antworten: Ja. Selbstverständlich. Wenn ich Verleger/Lektor/Redakteur bin und jemanden kennenlerne, der zu wenig Motivation/Talent/Fantasie/Manieren hat, wird es für diese Person nicht einfach sein, mich von einer späteren Zusammenarbeit zu überzeugen.

Und was dieses ominöse Wort „Seilschaften“ anbelangt: In Bezug auf die Beziehung zwischen einem Verleger (oder Redaktor, Lektor) und seinem Autor ist es falsch oder zumindest irreführend.

Wenn der „Vorwurf“ aber der ist, dass man zu einer Schreibwerkstatt gehen muss, um die Chance zu erhöhen, dereinst mit dem Veranstalter (der zufälligerweise eine Verlegerin oder der Chefredakteur einer großen Science-Fiction-Serie ist) zusammenarbeiten zu können, dann muss ich ganz klar sagen: Genau so ist es!

Leute – falls ihr davon träumt, einmal eigene Texte bei VPM oder im Fabylon-Verlag zu veröffentlichen, dann nehmt doch die Chance wahr und fahrt zum Seminar in Wolfenbüttel oder zu Uschis Schreibwerkstatt in Süddeutschland oder Österreich! Ich habe relativ wenig Verständnis für Menschen, die sich über „Seilschaften“ auslassen, es aber bisher nicht über sich gebracht haben, selbst an einem Seminar teilzunehmen. Weshalb nicht mit eigenen Augen sehen, wie solche Seminare funktionieren? Wie viele Momente der Enttäuschung, aber auch der Freude und Motivation es dort gibt? Die gemütlichen, spätabendlichen Runden bei einem Bier oder zwei? Die Chance auf Schriftsteller-/Redakteur-/Verleger-Anekdoten aus erster Hand?

Oder anders gefragt: Wem genau gilt eigentlich dieser „Seilschaften“-Vorwurf? Dem Jungautoren, der an seinem Können arbeiten will? Oder der Verlegerin, die in ihrer Seminarteilnehmerin ein solches Potenzial sieht, dass sie diese gleich für das nächste Romanprojekt verpflichtet?

Ich für meinen Teil – pardon, falls ich nun jemandem zu nahe trete – halte den „Seilschaften“-Vorwurf höchstens entlarvend für denjenigen, der ihn erhebt. Denn er ist es, der einen kausalen Zusammenhang zwischen Seminarteilnahme und Veröffentlichung herstellt – und doch nicht hingeht.

Noch eine abschließende Frage: Marc, du hast geschrieben, dass du letztes Jahr die Exposés zur zweiten Atlan-Staffel schreiben durftest und deswegen Uschis Exposé-Wortschmiede besucht hast. Gleichzeitig hast du bereits selber schon Seminare gegeben, zuletzt mit einer Gruppe interessierter Kinder. Ab wann darf ein Schriftsteller sich fit genug fühlen, selbst Seminarleiter zu sein und aufstrebenden Autoren etwas beizubringen?

Marc: Hmmm! Ab wann man sich so fühlen darf?

Wenn man sich so fühlt? Wenn man genügend motiviert dazu ist? Wenn man es versucht und offen genug ist, Kritik zu ertragen?

Bei mir ist es so, dass ich Wissen gerne weitergebe. Das habe ich im Militär gefühlt, das habe ich bei der Bank gefühlt, das habe ich beim Tauchen gefühlt – und auch beim Schreiben wusste ich schnell, dass ich gerne andere Menschen motiviere, ihre Stärken und Schwächen auslote, damit sie besser, noch besser werden können.

Ob es gottesgegebenes Recht ist, dass ich Unterricht gebe, weiß ich nicht. Bisher habe ich erfreulich gute Reaktionen erhalten – und Tipps, wie ich noch besser werden kann.

Uschi, Marc, herzlichen Dank für eure ausführlichen Antworten.

Bis zur nächsten »Mail mit Uschi« im Mai!

Das Bild von Marc A. Herren hat Marco Finsterwald geschossen.

Kommentare  

#16 Laura Flöter 2011-04-05 15:33
hallo zusammen!

ich verfolge diese diskussion jetzt schon seit märz. ich möchte mich nur zu einem punkt äußern, der m.e. insbesondere für wolfgang vielleicht interessant wäre, wenn es um den zusammenhang von schreibwerkstatt-besuch und publikation geht.
ich spreche aus erfahrung, denn ich habe ein seminar bei uschi zietsch belegt (das, im vergleich zu den zahlreichen anderen, die ich an unis und VHS gemacht habe, einfach unvergleichglich GUT war) und habe, wasser auf die mühlen aller verschwörungstheoretiker ;-) , auch in ihrem verlag debütieren dürfen.
das liegt nun aber NICHT daran, daß ich uschi auf jeden fall schonmal geld eingebracht habe, oder daß sie aggressiv auf talentsuche war, oder...oder...naja. das ist wirklich das pferd von hinten aufgezäumt.

sondern: das seminar hat MIR die möglichkeit geboten, SIE auf MICH aufmerksam zu machen und von meinem "talent" (ja, ich weiß, verbum non gratum, aber ist mir jetzt wurscht ;)) zu überzeugen (dieses "talent" liegt unter anderem darin begründet, daß ich "einschlägig" studiert habe).

insbesondere große verlage bekommen DERART viele manuskripte zugesandt, daß die meisten unbesehen aussortiert werden, wie man auf zahlreichen HPs zahlreicher namhafter verlage nachlesen kann - anders kommen die lektoren mit der zeit vorn und hinten nicht mehr aus. traurigerweise fallen so auch jede menge guter stories unter den tisch, klar, aber dies sind eben die bedingungen.
geht man nun aber in ein schreibseminar, hat man mehrere tage mit leuten zu tun, die in der branche tätig sind, und kann diese von der eigenen arbeit überzeugen. punktum. aus dem nichts heraus geht man in der masse aller wahrscheinlichkeit nach einfach unter, da kann man gut sein, wie man will.

so herum muss man die sache betrachten, nicht, dass man sich zum jünger der dozenten macht oder diese die SWS nutzen, um neue autoren zu rekrutieren, und jemand deshalb gnadenvoll ausgewählt wird, publizieren zu dürfen.
mit "seilschaft" hat das also gar nichts zu tun. es läuft nur in der buchbranche - cum grano salis - so wie überall auf der welt - kontakte sind das A und O. es gibt zu viele leute, die das gleiche wollen, als daß man darauf verzichten könnte, solche möglichkeiten nicht auszuschöpfen, wenn man erfolgreich sein will.

zuletzt möchte ich noch eine lanze brechen für kleinverlage wie dem der "interviewten", der ja irgendwie in sinnzusammenhang mit "hirnzysten" geraten ist.... und da ich selbst für einen kleinverlag schreiben durfte, fühle ich mich dadurch doch ein bißchen provoziert, gebe ich ehrlich zu :D
denn: etwas besseres als ein kleinverlag finde ich, kann gerade einem anfänger gar nicht passieren. denn die betreuung ist hier nahezu 1:1, der verleger ist oft zugleich der lektor und ansprechpartner für den autor, und kann das gesamte buchprojekt so vom 1. satz bis zur endfassung begleiten - das ist ein luxus, der, wenn ich da richtig informiert bin, in großen verlagen selten geboten werden kann, und der außerdem die persönlichkeit des autors - die "künstlerseele" - kennen lernt und so bestmöglich fördern kann.

aus diesen gründen hat der hoffungsvolle jungautor in dem modell "teilnahme an der schreibwerkstatt eines kleinverlages" die allerbesten aussichten, an's ziel zu kommen - wenn er bereit ist, an sich zu arbeiten.

soweit meine sicht der dinge!

grüße, laura

P.S. die "triviale phantastik" habe ich überlesen, ja? ist nämlich eine aussage, die von vollkommener sachunkenntnis und schmerzhafter undifferenziertheit zeugt, schon, was die verwendung der begrifflichkeiten angeht....pardon.
#17 joe p. 2011-04-06 10:31
Genauso habe ich mir eine solche Veranstaltung vorgestellt. Auch der Bewertung der Sachverhalte (Stichwort Beziehungen) stimme ich zu. Worüber aber sollen wir hier eigentlich diskutieren; ich meine, dass eine Veranstaltung, für die man bezahlt und in der man sich anstrengt, etwas dazuzulernen, wenigstens subjektiv, aber wohl auch objektiv "sinnvoll" ist, kann als unstrittig hingenommen werden.
#18 Pisanelli 2011-04-06 18:49
Also, ich verstehe hier auch die Aufregung nicht. Warum soll man die Kontakte nicht nutzen, die man über ein Seminar knüpft? Jeder nutzt seine Beziehungen in allen möglichen Bereichen des Lebens, ich finde das absolut legitim und ein gesundes Zeichen von Ehrgeiz. Ob man damit zum Erfolg kommt, bestimmt ja dann immer noch der Leser.
Ich sach' immer: Qualität setzt sich durch, alles andere findet sehr schnell sein Ende.
#19 Marc A. Herren 2011-04-08 01:18
Ohne es jetzt breit auswalzen zu wollen: Du bist nicht zufälligerweise mit einem gewissen M (W) Thom verwandt, Wolfgang?
#20 Wolfgang Trubshaw 2011-04-08 09:20
Sorry, kenne ich nicht und nie gehört.
#21 McEL 2011-04-09 19:34
Und eins wollen wir mal nicht vergessen. (Vorab: Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber die sind nun mal nie die Regel.) Wenn ein noch unbekannter Autor/Autorin bei einem Verlag mit einem MS vorstellig wird und darauf verweist, dass er/sie (ein) Schreibseminar(e) besucht hat, hat das MS allein dadurch größere Chancen beachtet zu werden - WENN der Dozent/Dozentin einen gewissen Namen hat, der für Qualität bügt (z. B. schon selbst als namhafter Autor von sich reden machte). Durch etliche einschlägige Gespräche mit Lektoren weiß ich aus deren berufenen Mündern, dass sie sich WÜNSCHEN, dass (manche) Autoren mal ein Schreibseminar besucht hätten, bevor sie einen Verlag mit ihren Manuskripten "beglücken". Ein Lektor sagte sogar mal in einem Interview (hab leider vergessen, wie er hieß), dass viele MS derart grottig sind, dass man von den "Autoren" SChmerzensgeld verlangen müsste für die Zumutung, die Dinger zu lesen, und seien es nur die ersten Zeilen. Natürlich macht ein Seminar oder ein paar wenige aus einem Anfänger nicht gleich den Top-AUtor, aber es hilft ihm in jedem Fall weiter auf seinem Weg (Qualität des Seminars vorausgesetzt).

Und was "Vitamin B" betrifft: Beziehung schaden nur dem, der KEINE hat. Was in der Arbeitswelt jeder anderen Branche recht ist (= Beziehungen zu (be)nutzen), sollte bei Autoren billig sein. Meine Meinung.

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