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Hans Kneifel: Die goldenen Menschen - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 10

1Hans Kneifel: Die goldenen Menschen
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 10

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Die goldenen MenschenDie Handlung:
2336: Inzwischen wurden die ersten Kinder der umweltangepassten Goldenen Menschen auf dem Planeten Chromund geboren, und die Kolonie wächst und gedeiht. Jared Coln und einige seiner Freunde suchen aber weiterhin nach einer Möglichkeit, Kontakt mit der Erde herzustellen und vielleicht sogar dorthin reisen zu können.

Bei einem Unfall stirbt Colns Lebenspartnerin Cendè Nevers; sie ist das erste Todesopfer unter den Kolonisten. Coln begibt sich an Bord der im  Wikipedia-logo.png Orbit von Chromund kreisenden JUMPING KANGAROO, um mittels der Bordpositronik einige seiner Theorien rechnerisch überprüfen zu lassen. Dabei begegnet er überraschend einem intelligenten Nebelwesen, das auf das Schiff aufmerksam geworden war. Coln gelingt die Kommunikation mit dem Wesen, das er auf den Namen Axhalaisom tauft, und erfährt, dass dieses mit Überlichtgeschwindigkeit reisen und auch grundsätzlich Personen befördern kann. Daraufhin bietet er dem Nebel einen Vertrag an: Im Tausch gegen das Recht, die Wolfram-Atome der Schiffshülle konsumieren zu dürfen, soll Axhalaisom drei Chromunder nach Terra fliegen. Axhalaisom ist einverstanden.

Die goldenen MenschenJared Coln, Stuart Rushbrook und Seir Daiton lassen sich von Axhalaisom in dessen energetische Struktur aufnehmen. Dann treten sie die lange Reise zur Erde an. Sie erleben das Universum mit den Sinnen des Nebelwesens auf ganz neue Art und erreichen schließlich das Solsystem. Die Heimatflotte gibt scharfe Schüsse ab, als Axhalaisom nicht auf Aufforderungen zur Identifikation reagiert, aber diese machen ihm nichts aus – im Gegenteil, die Waffenenergie ist wertvolle Nahrung! Schließlich lassen sich die drei Chromunder wieder materialisieren, nachdem sie zuvor nach Reginald Bull und Perry Rhodan gefragt und den Besuch verschollener Terraner angekündigt haben.

Die Goldenen Menschen sind gezwungen, auf der Erde Raumanzüge zu tragen, und Rhodan erkennt sie nicht, bis Coln sich und die anderen vorstellt. In den nächsten Tagen finden zahlreiche Konferenzen mit der Administration des Solaren Imperiums und Wissenschaftlern statt. Ein Film von Chromund wird vorgeführt. Es wird aber auch klar, dass die Entfernung beim jetzigen Stand der Technik einfach zu groß ist. Auch lehnt Axhalaisom eine enge Zusammenarbeit mit dem Imperium ab.

Die Chromunder erkennen bald, dass sie nicht mehr auf der Erde leben können, und beim jetzigen Stand wäre auch eine Rückverwandlung nur experimentell möglich. Daher beschließen sie die Rückkehr.

Venda Noce, die Frau, in die sich Coln vor dem Abflug verliebt hatte, ist immer noch ledig, da sie auf seine Rückkehr gehofft hatte, und sie trifft sich mit Coln. Da sie immer noch in ihn verliebt ist, will sie mit ihm reisen. Coln verhandelt mit Axhalaisom und demonstriert seine Liebe für Venda. Daraufhin erklärt sich Axhalaisom einverstanden. Venda Noce fliegt mit den drei Chromundern ab, um sich ebenfalls in einen Goldenen Menschen umwandeln zu lassen.

Die goldenen MenschenKritik:
Die Darstellungen von Chromund, der fremden Welt, an die sich die Gruppe in Band 8 mit Hilfe der von Stuart Rushbrook entwickelten biologisch-genetischen Planetartechnik angepasst hatten, werden gut beschrieben.Der Leser versteht die Wahrnehmungen aber auch die Probleme von Jared Coln und  der Gruppe.

Faszinierend ist dann Axhalaisom, der intelligente Nebel, der den Terranern hilft, die für sie unüberwindliche Brücke des Abstandes zwischen den Galaxien zu überwinden. Hier baut Kneifel sehr gut einige Kulturgüter ein, wenn Jared&Co mit dem Nebelwesen vorübergehend verschmelzen und ihm die irdischen Kulturbegriffe wie etwa klassische Musik  beibringen. Auch die Probleme, die die goldenen Menschen  dann auf Terra haben, werden gut erklärt.Die Kommunikation wird erläutert, doch Coln erkennt, dass ihn inzwischen mehr von der Erde trennt, als mit ihr verbindet, obwohl er sich noch als Terraner fühlt. Deshalb reisen die goldenen Menschen wieder ab, denn für Terra ist in den nächsten Jahrtausenden die Entfernung von der Milchstraße zur später Da Glausch genannten Galaxie noch unüberbrückbar.

Auch sind andere, räumlich  nähere Prioritäten für Terra zunächst wichtiger. Es gibt keine Möglichkeit, den GM mit Logistik zu helfen, denn Axhalaisom kann nur einige  Bewusstseine und ihre wenigen  Körper transportieren, keine Mengen an Waren.

Vorab sei hier schon einmal gespoilert, dass Kneifel die GM auch später noch marginal  als handelnde Randerscheinungen in den PLRn verwendet.Darauf komme ich noch zu sprechen im Rahmen dieser Reihe hier, wenn der entsprechende Band vorgestellt wird.
Im vorliegenden Band ist also eigentlich nicht allzuviel an Action vorhanden -  aber durch die Beschreibung des fremden, intelligenten Nebelfetzens, der von Coln mit dem Namen Axhalaisom versehen wird, handelt es sich um gute, klare SF, deren Probleme auch heute noch verständlich sind.Kann man also durchaus noch einmal lesen, wenn man Kneifels Stil mag.Es wäre auch keine Kneifelgeschichte, wenn nicht noch eine Liebesstory mit hineingebracht wird. Hier zwischen Coln und Venda Noche.Das tut der Haupthandlung durchaus keinen Abbruch und macht sie eine Spur menschlicher.Die Zusammensetzung der beiden inhatlich auch zusammengehörenden Romane PLR 8 und PLR 10 zu einem Band bei Zaubermond ist diesmal sehr passend.

Die goldenen MenschenDie goldenen Menschen
Perry Rhodan Planetenroane Bd. 10
von Hans Kneifel
Titelbild von Johnny Bruck
(5. Auflage) Alfred Kelsner
Arndt Drechsler (Zaubermond-Ausgabe)
Erscheinung: 1965

Handlungszeitraum: 2336
Handlungsort: DaGlausch, Terra
Untertitel:
Der Abgrund zwischen den Milchstraßen ist unüberbrückbar – doch der kosmische Vagabund weiß einen Weg.

(5.Auflage)
Sie fliegen mit einem kosmischen Nebelwesen – ihr Ziel ist die Erde

v© 2020 by H. Döring

Kommentare  

#1 Hermes 2020-11-19 12:48
Es ist aus heutiger Sicht ein wenig befremdlich, wie selbstverständlich in den sechziger Jahren in der deutschen SF mit Eingriffen in das menschliche Erbgut umgegangen worden ist.
#2 AARN MUNRO 2020-11-19 13:34
zitiere Hermes:
Es ist aus heutiger Sicht ein wenig befremdlich, wie selbstverständlich in den sechziger Jahren in der deutschen SF mit Eingriffen in das menschliche Erbgut umgegangen worden ist.

Nicht nur in der deutschen SF:
etwa james Blish:"Auch sie sind Menschen".Goldmanns blaue Bücher in deutsch.
Frederic Pohl: "der Plus-Mensch" oder so ähnlich, auch bei Goldmann.Usw.Und viele andere später, etwa Sheffields Proteus-Romane.
#3 Larandil 2020-11-23 00:25
zitiere Hermes:
Es ist aus heutiger Sicht ein wenig befremdlich, wie selbstverständlich in den sechziger Jahren in der deutschen SF mit Eingriffen in das menschliche Erbgut umgegangen worden ist.

"Aus heutiger Sicht ..." - aus heutiger Sicht wäre es auch unverantwortlich, Menschen zum Mond zu schicken. Oder in die Luft.
Wohlverstanden: es ging da nicht darum, Erbkrankheiten frühzuerkennen und zu korrigieren. Es ging darum, die biologischen Begrenzungen des menschlichen Körpers zu überwinden, der Evolution mit einem Tritt in den Hintern einen kräftigen Anschub zu verpassen ...
Aber heute gilt ja:
"Der Mensch versuche die Götter nicht
und begehre nimmer und nimmer zu schauen,
was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen."
#4 Hermes 2020-11-25 11:54
@ Larandil

Hab extra ein paar Tage über Deinen Post nachgedacht. So ganz verstehe ich es immer noch nicht.

Findest Du es verkehrt, Erbkrankheiten zu korrigieren?

"Der Evolution mit einem Tritt in den Hintern einen kräftigen Anschub zu verpassen" passt das wirklich auf die beschriebenen Veränderungen am Menschen? Wurde da nicht die natürliche evolutionäre Entwicklung des Menschen mit Gewalt in eine Richtung gezwungen, die sie normalerweise nie genommen hätte?

"Biologische Begrenzungen des menschlichen Körpers überwinden". Für mich stellt sich da die Frage, was macht den Menschen zum Menschen. Inwieweit lässt sich das Menschsein unabhängig vom menschlichen Körper definieren. Ist ein genetisch zum Haluter aufgepeppter Mensch tatsächlich noch ein "Mensch"?

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