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Fakten, Omajaden und Abraham

Teestunde mit Rolf...Moin Rolf, diesmal geht es um die Wüstenschlösser der Omajaden. Führe uns in das Reich des Orients. Wir entzünden die Wasserpfeife und lauschen gebannt Deinen Erlebnissen aus Tausendundeiner Nacht.Der Tee ist (auch) serviert ...

Fakten, Omajaden und Abraham

Das Schöne an den Teestunden ist, dass es immer wieder Dinge gibt, die man erst mal erläutern muss, bevor man zu den eigentlichen Fakten kommt.

Da wäre zum Beispiel der Satz: »Die Wüstenschlösser im Norden und Osten von Amman stammen aus der Zeit der Omajaden!“

Hier stockt es schon. Wer oder was waren die Omajaden? Keine Frage für einen Orientalisten – und den Begriff »Omajaden« haben viele von euch sicher schon gehört.

 

Spätestens wenn von der Omajaden-Moschee in Damaskus die Rede ist, die zum Welt-Kulturerbe gehört und die ich auf dieser Reise auch besucht habe.

Aber was waren sie nun, die Omajaden? Gelegentlich auch Umajaden geschrieben. Natürlich, eine arabische Familie, die zum Herrschergeschlecht wurde, aus der Kalifen hervorgingen. Aber – es war eigentlich nur eine Familie, deren Name sich immer wieder quer durch die Geschichte des Orients wie des Islam zieht. Da waren die Abassiden, die Aliiden, die Fatimiden und noch eine ganze Menge anderer ›iden‹, die jedoch keine so tragende Rolle spielen.

Sicher gibt es genügend Sachbücher, mit denen man sich durch diesen wahren Dschungel aus Machtkämpfen und Intrigen unter den Machthabern und Herrschern der frühen Zeit des Islam durchkämpfen kann. Doch vielleicht kann ich es hier in der Teestunde mal etwas einfacher machen. Die Geschichte des Islam, des Koran und der Legenden, ausgehend von der Zeit des Propheten Mohammed, ist für und im ›Abendland‹ nicht so Allgemeingut wie Karl der Große oder Kaiser Barbarossa. Wobei ich Zweifel hege, ob die meisten Teestunden-Freunde im Urwald der Heinriche, Friedriche, Ottos und wie sie im Mittelalter alle so hießen, den richtigen Durchblick haben.

Bevor wir also die Wüstenschlösser der Omajaden betreten, die zu den ältesten Zeugnissen der islamischen Kultur gehören, wenden wir uns einfach erst einmal der Geschichte der Araber in den ersten Jahrhunderten nach dem Leben und Wirken des Propheten (»Ehre und Ruhm seinem Namen« - würde jetzt ein Gläubiger dahinter sprechen) zu.  

Ich denke, dass es besser ist, hier einmal einen kurzen historischen Abriss über die Entstehung des Islam samt der ersten Jahre der Eroberungen und auch des Koran zu geben, als immer wieder bei Begriffen kurze Erklärungen einzuflechten, die man dann jedoch kaum in einen Zusammenhang bringen kann. Außerdem ist hier von Dingen die Rede, die bis in die heutige Zeit hineinwirken – die aber schon zu Lebzeiten des Propheten oder dessen ersten Nachfolgern ihre Grundlagen haben. Ich nenne nur Begriffe wie ›Dschihad‹ oder ›Sunniten‹ und ›Schiiten‹, zwischen denen es tiefere Gräben gibt als zwischen den christlichen Bekenntnissen.

Wer mehr wissen will, für den gibt es genügend Sachbücher. Und auch den inzwischen auf DVD erschienenen Film „Mohammed – der Gesandte Gottes« mit Anthony Quinn als Hamza und Irene Papas als Hind kann ich empfehlen. Auch wenn hier die Kameraführung immer so ist, dass weder Mohammeds erste Nachfolger direkt zu sehen sind. Aber wie diverse Jesus-Filme vom Vatikan abgesegnet wurden, so garantiert hier die Medresse der Al Akshar-Moschee in Kairo (so eine Art Koran-Universität) für die historische Genauigkeit dieses Filmes.

Für alle anderen Teestunden-Freunde werde ich versuchen, die Sache so kurz wie möglich zu gestalten – aber auch so, dass die Entwicklung der Handlung erkennbar bleibt.
 
Wir müssen auf jeden Fall in Mekka beginnen – und zwar schon um 500 n. Chr., als in Byzanz Kaiser Justinian regierte und die germanischen Reiche der Vandalen in Afrika und der Goten in Italien zerstört wurden. Kaiser Justinian starb im Jahr 565, und einige Jahre später (571) wurde in Mekka Abdul Kasim Mohammed ibn Abdullah geboren, der sich später ›Rasul Ullah‹ - der ›Gesandte Allahs‹ nannte.

In jener Zeit war Mekka eine der Oasen in der Wüste an der Fernstraße durch das Hedschas (so nennt man diesen Teil Arabiens), die von den Karawanen aus den Weihrauchländern im Süden auf jeden Fall besucht werden musste, um das notwendige Wasser für die Menschen und die Kamele zu bekommen.

In der Wüste mussten in alter Zeit die Karawanenstraßen so angelegt werden, dass man spätestens zu dem Zeitpunkt eine Oase erreichte, wo ein Kamel die letzten Wasserreserven seines Körpers aufgebraucht hat. Denn sonst steht das Kamel einfach nicht mehr auf – und stirbt, wie auch der Mensch, im Glutofen der Wüstensonne.

Das Wasser in den Oasen gab es natürlich nicht kostenlos und so entstanden Städte in der Wüste. Zwar lag Mekka zu weit südlich, als dass hier ein echter Handelsknotenpunkt von Fernstraßen entstanden wäre wie weiter im Norden Städte wie Gerasia (heute Jerasch) oder Palmyra. Aber es gab immerhin die Straße nach Dschidda am Roten Meer – heute der Ausgangspunkt der Pilgerreisen nach Mekka. Und außerdem hatte Mekka noch einen anderen Anziehungspunkt: den Besucher – und damit Geld, das den Wohlstand mit sich brachte.

Von der Kaaba hat sicher jeder schon mal was gehört. Und wer unter dem Begriff nur einen gewissen Kakao-Trunk versteht, dem ist einfach nicht zu helfen. Die Kaaba ist ein würfelförmiges Gebäude als grauem Tuffstein, das angeblich schon Urväterchen Adam nach dem Rauswurf aus dem Paradies ›im Schweiße seines Angesichtes‹ zu Ehren des Herrn errichtete und den Altvater Abraham zusammen mit seinem Sohn Isaak dann neu erbaut hat.

Das schwarze, mit Goldstickereien verzierte Tuch, das das würfelförmige Gebäude von 15 Meter Höhe und 12 Meter Länge bedeckt, soll ihm das Aussehen eines Zeltes verleihen. Dies war in grauer Vorzeit schon einer der heiligsten Orte in Arabien, und diese ›Heiligkeit‹ wurde von den Bewohnern Mekkas sehr clever genutzt.

Es ist sicher möglich, dass die Geschichten der ›Genesis‹, also des ersten Buches der Bibel, sich mit vielen ursprünglich arabischen Legenden vermischt haben.

Wer glaubt, dass der liebe Gott höchstselbst dem Moses als erstem Generalsekretär des auserwählten Volkes die fünf Bücher der Bibel diktiert hat, der mag das eben glauben. Die Wissenschaft hat aber nachgewiesen, dass auch diese Bücher in ihrer heutigen Fassung erst in der Zeit der ›Babylonischen Gefangenschaft‹ entstanden sind. Und die war von 587 bis 539 vor Chr.

Vorher scheint alles mehr auf mündlicher Überlieferung und nicht mehr vorhandenen fragmentarischen Schriften beruht zu haben – und weil sich das ›auserwählte Volk‹ eben auch mit den ›Töchtern des Landes‹ mischte, kann man sicher annehmen, dass die Araber schon vor Mohammed einiges vom Glauben der Juden übernommen hatten und die ›Copyrights‹ von einigen ihrer ›Erzählungen‹ aus den Tagen der Vorväter sicherlich aus der Thora der Juden (d. h. den Büchern Moses) entnommen wurden.

Eine dieser Geschichten aus der Abraham-Saga betrifft das hier ganz besonders, weil es die heute noch gültige Feindschaft zwischen Juden und Arabern begründet. Sie sind nämlich nach der Lehre der Thora Brüdervölker, deren Wurzeln in den Tagen Abrahams liegen. Und schon Kain und Abel haben gezeigt, dass Brüder nicht unbedingt immer Liebe füreinander empfinden müssen.

Was ich jetzt erzähle, lässt sich im 15. Kapitel und den nachfolgenden der Genesis auch nachlesen. Als Abraham mit seiner Familie Ur in Chaldäa verließ, also eine reiche Stadt im Euphrat, und in ein Wüstenland zog, das ihm Gott verheißen hatte, da versprach ihm Gott auch, ihn zum Stammvater eines Geschlechts zu machen, das so zahlreich sein sollte wie die Sterne am Himmel. Nach einem Umweg über Ägypten kamen sie dann in das Land, das Abrahams Nachfolger aufgrund dieses Bibeltextes heute als ihr Land beanspruchen, weil es Gott ja dem Abraham geschenkt habe.

Wortwörtlich steht geschrieben: An jenem Tag schloss der Herr mit Abram (erst ab Kapitel 17 heißt er Abraham) einen Bund. »Deinen Nachkommen werde ich dieses Land geben, vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat-Strom, nämlich die Keniter, die Kenissiter, die Kadmoniter, die Hethiter, die Perissiter, die Rephaiter, die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgaschiter und die Jebusiter.« (Genesis 15. 18 - 20).

Das ist der Grund, warum ich dieses erste Buch der Bibel gern als das ›Grundbuch des lieben Gottes‹ bezeichne. Die göttliche Schenkung schließt außer dem heutigen Kernstaat Kanaan (d. h. den heutigen Staat Israel) so ziemlich den kompletten Nahen Osten bis zur heutigen Türkei und die westliche Hälfte des Irak mit ein – von Ägypten nicht nur den Sinai (den Israel schon mal nach dem Sechstage-Krieg hatte), sondern das ganze Gebiet bis zum Nil-Delta.

Bedauerlicherweise gibt es genug Leute mit viel Einfluss in Wirtschaft und Politik, die daran glauben. Sie berufen sich eben auf diese ›göttliche Schenkung‹ und sehen dadurch die Ansprüche auf ein Land gerechtfertigt, das spätestens ab dem Verbot Kaiser Hadrians aus dem Jahr 132 n. Chr., das Juden das Wohnen im Stadtgebiet von Aelia Hadriana (später wieder Jerusalem) verbot, überwiegend von Arabern bewohnt wurde, und Juden in den folgenden Jahrhunderten höchstens eine geduldete, kleine Minderheit darstellten.

Es müssen schon ›heilige Bücher‹ sein, durch die man einen solchen Anspruch begründen kann. Aber da es genügend Leute gibt, die Bücher dieser Art bis zum letzten Komma und Buchstaben als durch ›göttliche Inspiration‹ entstanden ansehen, kann man hier nicht auf klares und logisches Denken oder gar Verständnis hoffen.

Der liebe Gott hat da dem Abraham anno Schneegestöber-Filzpantoffel das Versprechen gegeben, dass seinen Nachkommen das Land einst gehören wird – also besteht auch heute noch ein Rechtsanspruch. Die Leute in Syrien, Ägypten, Jordanien; der Libanon und die anderen umliegenden Staaten brauchen derzeit gar nicht zu demonstrieren und um ihre Freiheit und demokratischen Rechte zu kämpfen – weil sie ja, wie es im Alten Testament geschrieben steht, nach göttlichem Willen demnächst in den Staat Israel eingemeindet werden müssen.

Hier findet sich der Ursprung des immer noch ungelösten Konfliktes in Palästina. So lange es einflussreiche Leute in Politik und Wirtschaft gibt, die daran glauben – oder vorgeben, es zu tun, weil es ihnen Vorteile bringt – so lange wird es im ›Gelobten Land‹ keinen Frieden geben.

Aber kommen wir zurück zu Urvater Abraham. Er war schon recht alt und seine Frau Sarah weit über das Alter hinaus, in dem sie Kinder gebären konnte. Und weil Gott sich längere Zeit nicht bei Abraham gemeldet hatte, der ›Chef des Hauses‹ aber langsam einen Sohn brauchte, damit wenigstens die Prophezeiung ›so zahlreich wie die Sterne am Himmel‹ in Erfüllung gehen konnte, kam Sarah auf einen Einfall, der emanzipierte Frauen von heute auf die Barrikaden treibt, in jener Zeit jedoch völlig normal und nach damaligem Verständnis auch legal war.

Wenn die Hauptfrau nicht in der Lage ist, Söhne zu gebären, dann soll es eben eine andere Frau aus dem Haushalt tun. Wichtig ist ja nur der ›Samen des Mannes‹ - also die Erbmasse. Die Frau war nach dem Verständnis jener Tage ohnehin nur das ›Gefäß für die Produktion von Kindern‹ – natürlich möglichst vielen strammen Söhnen. 

Nun hatte sich die Sarah aus Ägypten eine Art ›Haushaltshilfe‹ mitgebracht, damals allgemein Sklavin genannt, während die Bibel von einer Magd oder Dienerin spricht. Jene Hagar muss wohl um einiges jünger gewesen sein und hat den alten Aby vielleicht auch mehr in Erregung versetzt, als sein angetrauter Hausdrachen. Jedenfalls ist es ihm sicher nicht ungelegen gekommen, als ihm die Sarah vorschlug, die Hagar als Produktionsstätte für einen Sohn zu benutzen.

Wenn man sich vorstellt, dass gerade Ägypterinnen in den Künsten der Liebe besonders bewandert waren, dann dürfte es Hagar nicht schwergefallen sein, den Körper eines nach den Worten der Schrift über neunzigjährigen Mannes noch mal auf Touren zu bringen. Da brauchte sich Bastet, die Liebesgöttin mit dem Katzenkopf, gar nicht viel anzustrengen.

Und siehe, es steht geschrieben – diesmal hat es geklappt. Der Klapperstorch brachte sein strammes Söhnchen in Abrahams Zelt. Und das nichteheliche Produkt einer durchwachten Nacht bekam den Namen Ismael, der dann mit 13 Jahren an der Vorhaut beschnitten wurde. Und diese Beschneidung ist ja, wie wir wissen, bis auf den heutigen Tag im Islam wie im Judentum üblich. So tief gehen also hier die gemeinsamen Wurzeln beider Religionen.

Schon als Hagar mit dem Sohn des Abraham schwanger war, gab es im Frauenzelt des Patriarchen das, was wir heute ›Zickenkrieg‹ nennen. So kam es denn, dass Sarah ihre Sklavin mit Zustimmung Abrahams so schlecht behandelte, dass diese in die Wüste floh – aber dann doch zurückkehrte, weil zu ihr ein Engel des Herrn geredet hatte und das Versprechen gab: »Überaus zahlreich will ich deine Nachkommenschaft machen, so dass sie von der Menge nicht gezählt werden kann.«

Unsere heutige Zeit wäre viel ruhiger, wenn Abraham nicht nach der Beschneidung Ismaels den Besuch von drei Engeln bekommen hätte, die ihm neben der Zerstörung der sündigen Städte Sodom und Gomorrha noch erklärten, dass auch sein angetrautes Weib Sarah noch einen Sohn gebären werde – eben jenen Isaak, der nun eben nicht, wie Ismael, ein ›Bastard‹ war.

Weil es nach der Geburt Isaaks wieder Zickenkrieg im Hause Abraham gab, nahm dieser irgendwann Hagar und ihren Sohn und trieb sie hinaus in die Wüste, damit Weib Sarah endlich Ruhe gab und ihn nicht mehr nervte. Auch eine Art, Probleme aus der Welt zu schaffen.

Das Brot und das Wasser waren schnell aufgebraucht. Aber der Engel Gottes zeigte Hagar einen Brunnen mit frischem Wasser. Hier ließ sich Ismael mit seiner Mutter nieder. Er wurde erwachsen, ein kühner Krieger und tüchtiger Jäger und - der Stammvater aller Araber.

Womit wir die Grundlage der Feindschaft zwischen Juden und Arabern haben. Vernünftig denkende Menschen werden das Ganze als orientalische Märchen, prähistorische Fantasy-Romane oder spannende Räuberpistolen von den Hirtenfeuern der Altvorderen erkennen. Aber es gibt eben genug Menschen, die von diesen Worten jedes Jota glauben. Und die damit einen Hass schüren, der vermutlich älter als dreitausend Jahre ist.

Und dann gibt es andere Leute in späteren Jahrhunderten, die graben solche alten Geschichten und Legenden aus, um damit ein echtes Geschäft zu machen.

Das Entstehen der Kaaba ist im mystischen Dunkel. Sie wurde zur Zeit Mohammeds wegen Baufälligkeit abgerissen und neu errichtet – dazu kommen wir noch. Wie sie vorher ausgesehen hat – das kann spekuliert werden. Oder doch nicht?

Selbst in dem genannten Film sind direkt an der Kaaba die Grundmauern einer Apsis aus rosenfarbenem Sandstein zu erkennen. Eine Apsis, wie sie bei den römisch-byzantinischen Basiliken üblich waren. Und wie wir wissen, ist aus dieser Basilika die Grundform des romanischen Kirchenbaus entstanden.

Alle Grundrisse der großen Moschee von Mekka, in deren Innenhof die Kaaba liegt, zeigen diese Mauerfragmente auf. Auch auf den seltenen Bildern, wo im Hof der Moschee nicht viel Betrieb ist, sind sie zu sehen. Bedauerlicherweise besteht keine Möglichkeit, die Kaaba und ihr näheres Umfeld archäologisch auszuwerten. Das Gleiche gilt für den Felsendom in Jerusalem, von dem noch die Rede sein wird.

Vielleicht kann man davon ausgehen, dass das Bauwerk, das als Vorgänger der Kaaba angesehen werden kann, entweder eine byzantinische, christliche Basilika war – oder ein anderes Gebäude, das bereits auf diesen Mauern errichtet war.

Niemand kann sagen, wer in Mekka so clever war, den Bau als das Werk von Abraham zu erklären, der ihn restaurieren musste, weil das eigentlich von Adam gebaute Heiligtum während der Sintflut Schaden genommen hatte. Aber es genügte, um die Kaaba - und damit Mekka - nicht nur zum Anlaufpunkt für Karawanen zu machen, sondern auch als Wallfahrtsort für alle arabischen Stämme.

Clever, wie man in Mekka war, wurde das Gebäude zum Pantheon – zum Tempel aller Götter. Natürlich, der oberste Gott war Hubal, der Stadt-Gott von Mekka – der auch unter dem damals weniger populären Namen Allah angerufen wurde – nicht zu verwechseln mit der Göttin Al-Lat. Doch das ist keine Fantasy oder Erfindung – sondern in jedem Sachbuch über Mohammed und seine Zeit nachzulesen.

In regelmäßigen Abständen wurden in Mekka Märkte oder auch künstlerische Wettbewerbe, z. B. Gesangswettbewerbe, abgehalten. Aus weiter Entfernung zogen die Stämme heran – und ihre mitgebrachten Götterbilder und sonstige Fetische konnten an heiliger Stelle in der Kaaba würdig untergebracht werden.

Bestimmt gab es diese „Unterbringung der Heiligtümer an diesem Weiheplatz aller arabischen Gottheiten“ nur gegen eine gewisse ›Kirchensteuer‹ - das ist zwar wissenschaftlich nicht erwiesen –, aber wer Religionen und ihre Vertreter und Diener kennt, der weiß, dass sie Mittel und Wege wissen, sich mit wenig Arbeit ein angenehmes Leben zu verschaffen.

Jedenfalls bildete die Kaaba und ihre Gottheiten die Grundlage für den Reichtum einiger besonderer Familien von Mekka. Die bekannteste davon waren die Koreisch. Doch eine andere Familie waren die Omajaden – womit wir den Kernpunkt unserer Betrachtung schon mal erwähnt hätten. 

Und dann ging es wie ein Lauffeuer in ganz Arabien herum. Ein weiteres Heiligtum aus den Tagen Abrahams und Ismaels war entdeckt worden. Und es war ganz in der Nähe der heiligen Kaaba.

Es war der Brunnen Zem-Zem, den der Engel des Herrn Hagar finden ließ und ihr und Ismael das Leben rettete. Der Ort, wo Ismael dann lebte, es war Mekka. Mekka, die heilige Stadt. Mekka, die Wiege aller Araber.

Und wer hatte den heiligen Brunnen gefunden?

Nun, der Name Muttalib aus der Familie der Haschemiten sagt wohl kaum einem was. Aber von seinem Enkel wird nicht nur hier noch oft die Rede sein – sondern ist bis zum heutigen Tage weltweit die Rede.

Denn Muttalib ibn Haschem war der Großvater des bereits genannten Abul-Kasim Mohammed ibn Abdullah, der Prophet Allahs.

Wer sofort wissen will, wie es weitergeht, der sollte sich ein Sachbuch beschaffen. Der Rest wartet auf die nächste Teestunde in einer Woche.

Bis dann also ...

Kommentare  

#1 Harantor 2011-05-19 14:42
Ich habe in der Einleitung einen schönen Tippfehler gemacht, den ich nicht in Vergessenheit geraten lassen möchte, auch wenn er jetzt korrigiert wurde. - Statt 'Wüstenschlösser' schrieb ich "Wüstenschlosser".
#2 G. Walt 2011-05-19 15:39
Wie grauenvoll. Pass doch besser auf Horst, sonst kommt die Internet-Polizei ;-)
#3 Harantor 2011-05-19 15:49
Ach um die mach ich mir keine Sorgen. :lol:
#4 Mikail_the_Bard 2011-05-19 19:51
zitiere Harantor:
Statt 'Wüstenschlösser' schrieb ich "Wüstenschlosser".


Obwohl, so ein Schlosser ist ganz praktisch in der Wüste. Er kann dir dort doch Tor und Tür öffnen. :lol:
#5 Laurin 2011-05-20 11:20
Und hättest du statt 'Wüstenschlösser' nun "Würstchenschlösser" getippt gehabt, dann hätten wir zumindest erahnen können, was es bei dir zu Mittag gegeben hat! :D :-*
#6 Larandil 2011-05-20 11:38
Natürlich hätte auch "Wüste Schlosser" ein paar Einsichten aufs Handwerk mit dem goldenen Boden versprochen :-*
#7 G. Walt 2011-05-20 12:10
Vielleicht bauen Wüstenschlosser j auch ganz einfach Wüstenschlösser. Achja wie herrlich lustig das ist...
#8 Pisanelli 2011-05-20 12:49
zitiere G. Walt:
Wie grauenvoll. Pass doch besser auf Horst, sonst kommt die Internet-Polizei ;-)

*lol* ja, die muss echt zu tun haben, wenn sie wegen sowas ausrückt... das Abendland geht unter. Ach, was sage ich, es ist ja das Morgenland... ;-)
#9 Sid Amos 2011-05-25 10:02
Lösung des Nahost Problems? Ganz einfach, zumindest wenn man nach Tom Clancy geht ;-)
Man setzt Israel unter druck,setzt ein Triumphirat aus allen drei Religionen ein,erklärt Jerusalem zur offenen Stadt und läßt diese durch die Schweitzer Garde sichern..
(Nachzulesen in: Das Echo aller Furcht.. Im Film 'der Anschlag' hat man das natürlich weggelassen, wie auch die kleinen Intrigen der Sicherheitsberaterin des US-Präsidenten)
Aber vielleicht ist die Grundidee das über die Religion zu lösen garnicht so verkehrt..

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