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Märchenkönige

Aus MADDRAX' WeltMärchenkönige

Der aktuelle Maddrax-Roman ging auf Ludwig II., den Märchenkönig von Bayern ein. Ein Japaner sei ein großer Fan von ihm, heißt es. Dieser begann, in Japan Schloß Neuschwanstein nachzubauen, nannte sich nur noch Rudowigo und - man ahnt es schon - verlor mehr oder weniger den Verstand.

Zunächst scheint Rudowigo ein sympathischer Mann zu sein, doch schnell erkennen Matt und Xij den wahren Charakter des Möchtegernkönigs.

Er will herrschen, uneingeschränkt. Wer nicht gehorcht, landet im Kerker. Und seine Enkelin soll ihm ihre Organe spenden, da er selbst schwer krank ist - notfalls will er sie sich mit Gewalt holen ... 

Zunächst könnte man sagen: so jemand passt nicht zu Ludwig II., aber nur zunächst. Immerhin: Er gab Unsummen für seine Schlösser aus und kümmerte sich kaum um sein Volk, weswegen sich schnell viele Widerständler fanden, die ihren König am liebsten abgesetzt hätten. Jedoch gelang es nicht.
 
Hier mal ein kurzer Auszug aus Wikipedia zum Märchenkönig selbst. und zwar der Teil, der am besten aufzeigt, wie wahnsinnig der König am Ende war.


"In den letzten Lebensjahren zog sich der König zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Er schloss sich auf Neuschwanstein ein, trank oft Champagner und Cognac. Seine Dienerschaft behandelte er demütigend, so mussten z. B. seine Minister stundenlang stehend ihre Ratschläge und Berichte mitteilen. Selbst sein Intimfreund, der Wiener Burgschauspieler Josef Kainz, wurde in einer Anwandlung von Zorn von ihm tätlich angegriffen, sodass dieser sich für immer von ihm zurückzog. Es kam vor, dass er plötzlich „normale“ Menschen um sich haben wollte. Dann gab er die Order, diese zum Beispiel in eine Waldschänke einzuladen, wo er sich dann unter die Einheimischen mischen konnte, bekleidet mit Lederhose und Lodenjoppe. In diesem Fall war es auch möglich, dass der König plötzlich, den Befehl gab, alle zu vertreiben und selber kräftig mit Schlägen nachhalf."



Wo der Wahnsinn regiert
Wir sehen also, dass Ludwig II. nicht mehr normal war. Genau das trifft auf Rudowigo ebenfalls zu. Nach außen ein netter Mann, doch wer hinter die Fassade blickt, der erkennt schnell einen Wahnsinnigen. Ob Ludwig II. nun ermordet wurde, Selbstmord beging oder sein Tod nur ein Unfall war: Dies wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Rudowigo hingegen hat den Roman überlebt.

Seine Diener, die sich im Stil des alten Europa kleiden und sprechen mussten, waren verständlicherweise sehr froh über die Absetzung ihres Oberhauptes. Immerhin wollte er schon damals in Japan mit aller Gewalt Neuschwanstein nachbauen - und es war ihm gleichgültig, wie viele Menschen dabei ums Leben kamen. Durch geschickte Manipulation war es ihm möglich gewesen, seine "Untertanen" zur Treue zu animieren. Wirkliche Treue brachten ihm wohl nur die allerwenigsten entgegen.

Er hatte seinen eigenen Bruder fast ermordet, entnahm seiner Enkelin munter ihre Organe und seine Schwägerin wurde mit dem Tod bedroht. - Man wusste also, dass er bereit war, selbst über die Leichen seiner eigenen Familie zu gehen, nur damit er wirklich zu Ludwig II. werden würde.

Es gelang ihm sogar, Schwäne zu treuen Dienern abzurichten, die jeden außer ihm angriffen, der sich also dem König nähern wollte. Außer natürlich er erlaubte es. Matt hatte die mutierten Schwäne bereits im Afrazyklus (Band 200-224) kennengelernt und wusste daher, dass sie sehr gefährlich werden können.
 
Doch am Ende half alles nichts. Rudowigo ward gestürzt, doch er konnte Xij nicht mehr helfen - Matts letzte Hoffnung ist es nun, dass die Hydriten ihren Geist in einen neuen Körper transferieren. Doch wer länger dabei ist, weiß, dass dies zu einem Problem führen wird: Bei den Hydriten lebt ihr ehemaliger (und neuer) Anführer - und Xijs erstes Leben war ... Manil'bud, die Geliebte von Gilam'esh. Es ist klar, dass diese Tatsache zu Problemen führen wird, denn Gilam'eshs jetzige Freundin E'fah ist sehr eifersüchtig.

Jedoch muss Matt seine Freundin erst einmal lebend zu den Hydriten bekommen. Und dass noch mehr Gefahren auf ihn warten, ist ohnehin bekannt. Und ob Rudowigo wirklich besiegt ist? Seinen "Untertanen" wäre es zu wünschen, aber wir wissen ja, dass sein Vorbild, Ludwig II. von Bayern, auch nie aufgab. Zumindest Rudowigo kann man bedauern: Denn trotzalledem war er ein genialer Arzt, der leider seiner eigenen Gier erlag.
 
Bedauerlich, aber auch sehr real. Wie man ja bei Ludwig II. sah, der vielleicht noch wahnsinniger war.
Heute erscheint MADDRAX 303
Tod einer Königin
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