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Vielfalt – auch wenns weh tut - Herausgeber ohne Meinungshoheit

Zauberwort - Der Leit(d)artikelVielfalt – auch wenns weh tut
Herausgeber ohne Meinungshoheit
 
Wäre der Zauberspiegel ein Unternehmen und die Mitarbeiter würden für ihre Artikel bezahlt, so gäbe es vermutlich auch Vorgaben was die Meinungen der Mitarbeiter angeht. Frei nach dem sprichwörtlichen Motto: »Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«. Basta!

Aber da gibt es ein winzig kleines Problem. Zum einen ist der Zauberspiegel kein Unternehmen und zum anderen bezieht keiner der Mitarbeiter des Zauberspiegel Honorare für seine Beiträge und auch in Zukunft wird das nicht geschehen.

 

Der Zauberspiegel lebt vom Prinzip: Freiwilligkeit …

Dies erschwert dem Herausgeber, den man – schon vor dreißig Jahren mehr spöttisch denn ernst gemeint – den ›Sklaventreiber‹ nannte, seine (Meinungs-)Hoheit über den Redaktionsschreibtischen durchzusetzen. Ich kann und werde keinem, der für den Zauberspiegel schreibt, vorschreiben was er zu ›meinen hat‹. Es wird im Zauberspiegel keine ›Reichseinheitsmeinung‹ geben. Wenn ich das wollte würde ich einen Blog gestalten, der dann mit dann ausschließlich meine Überzeugungen wiedergeben würde. Aber das will ich nicht … Neben einigen interessanten Blogs, gibt es schon genug unsinnige Blogs von ›Pappnasen‹ und ›rülpsenden Dumpfschwätzern‹, die viel Unsinn von sich geben.

Es kann im Zauberspiegel auch keine ›Reichseinheitsmeinung‹ geben, weil eben keiner von uns Herausgebern in der Lage ist (wenn solche Pläne bestehen würden) solche Ideen wirkungsvoll durchzusetzen. Es fehlt in der Tat jedes effektive Druckmittel, um dergleichen auch nur ansatzweise durchsetzen zu können. Wir reden in Sachen Meinungen nicht über Geschmacksfragen. Ob also jemanden ein Buch, Film oder Hörspiel gefallen hat oder nicht. Das ist zwar immer wieder Anlass für Diskussionen, aber im Grunde außerhalb jeder Debatte und vor allen Dingen

Daher haben wir im Impressum nicht umsonst folgenden Absatz untergebracht, den ich in diesem Zusammenhang einfach mal wieder zitieren muss:

Die veröffentlichten Artikel und zum Herunterladen bereitgestellten PDF geben die Meinung der Verfasser wieder. Sie müssen nicht notwendigerweise mit den Auffassungen von Herausgebern, Chefredaktion und Redaktion des Zauberspiegel übereinstimmen.

Natürlich gibt es ein paar Grundregeln des Zusammenwirkens (z. B. kann niemand ungefragt in den Beiträgen anderer herum werkeln) und der Zauberspiegel ist kein Werkzeug, um grundsätzliche politische Meinungen oder Weltanschauungen zu transportieren, die mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland kollidieren. Wer das tun will, muss sich andere Orte suchen, um seine Meinungen zu sagen. Da sind wir stur. Es gibt Grenzen und da verzichten wir dann auch gern auf Mitarbeiter. Aber das sind Grenzsituationen. Nicht der Alltag …

Sicherlich bin ich der Überzeugung, dass manche der von meinen Mitarbeitern vertretenen Auffassungen, schlicht und ergreifend falsch oder Unsinn sind. Der letzte, der das zu spüren bekam, war Ingo Löchel. Auch Wolfgang Trubshaws (der Mann heißt wirklich so) Einlassungen zu »Perry Rhodan Neo« halte ich für falsch und man könnte auch noch ein paar unfreundlichere Bezeichnungen finden würde (auch wenn mich bei Wolfgangs Gegenreden manchmal auch der Verdacht verfolgt, dass er diese aus akademischen Gründen auch sehr zuspitzt. Wie dem auch sei.

Aber selbst wenn Meinungen (jenseits der Geschmacksgrenze) von Mitarbeitern auch falsch sein mögen, so bin ich kein Missionar, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, dass nun unbedingt jeder meine Überzeugungen teilen muss. Meinungsaustausch muss also nicht zwangsläufig mit meiner Meinung enden. Das Ganze kann auch mal ergebnislos enden …

Mögen sich unsere Leser ihre eigene Meinung bilden …

In der Diskussion mit Marc Herren zu diesem Thema (zu letzt in diesem Interview) wurde vom Schweizer Perry Rhodan Autor auch die Frage aufgeworfen, ob man Gegenreden und abweichende Standpunkt auf der gleichen Ebene stattfinden darf, denn schließlich gäbe der Leitartikel ja die Meinung des Zauberspiegel vor.

Das könnte so sein, wenn im Zauberspiegel eine einheitliche Meinung existieren würde. Die gibt es aber – wie eingangs ausgeführt - nicht und kann es auch nicht geben, wenn sich verschiedene individuelle Köpfe zusammenfinden und an einem Projekt wie dem Zauberspiegel zusammen wirken. Daher versuchen wir, dass unterschiedliche Meinungen auf der gleichen Ebene präsentiert werden. Und da kommt es dann zu zwei Leitartikeln mit unterschiedlicher Ausrichtung. Da soll keine Meinung ›übergeordnet‹ und vorgegeben erscheinen. Abweichendes wird nach Möglichkeit auf gleicher Ebene präsentiert. So soll es sein. Auch hier kann und soll sich unser ›gemeiner‹ Leser seine eigene Meinung bilden. Auch daher erscheinen Rede und Gegenrede auf einer Ebene. Und die folgenden Worte richten sich nicht nur an Marc A. Herren, sondern an alle: Der ›Leser‹, die ›Leserin‹ an sich nicht alle doof und können sich eine Meinung bilden, auch wenn ihnen diese nicht vorgegeben wird.

Was mich manchmal erstaunt, dass wenn jemand in die Fettnäpfchen mehr oder weniger ›anerkannter gesellschaftlicher Konventionen‹ tritt und etwas tut was ›man‹ nicht tut, der gesamte Zauberspiegel und all seine Mitarbeiter und Herausgeber in Sippenhaft genommen werden. Nach dem Motto: Ihr habt diesen oder jenen ›bösen‹ Artikel gebracht. Jetzt lese ich den Zauberspiegel nicht mehr.

Ich wundere mich dann immer nur und erlaube mir zu fragen: Wie doof ist das denn? Letztlich muss ja jeder selbst entscheiden, aber für diesen oder jenen als unpassend empfundenen Beitrag alle anderen in eben die erwähnte Sippenhaft zu nehmen ist kompletter Unsinn. Wir haben jetzt etwa 10.500 Beiträge online. Wenn einem mal ein Artikel missfällt (und eben dieses Missfallen kann jedweder mittels Kommentar und ›Lesermail‹ (ja auch diese Möglichkeit gibt es noch) durchaus kund tun) ist das doch völlig in Ordnung, aber so intolerant zu sein, deswegen alle in einem Topf zu werfen ist schon hanebüchen zu nennen. Es ist ja schon fast schmeichelhaft, einem oder zwei Beiträge eine derartige Strahlkraft zuzuschreiben, aber letztlich doch reichlich übertrieben.

Der Zauberspiegel ist letztlich wie der Titel einer der bekanntesten Sendungen des DDR-Fernsehens: »Ein Kessel Buntes«. Es gibt immer mal wieder etwas, dass viele erfreut. Aber es kommt auch immer wieder mal ein Beitrag, der so manchen auf die Palme bringt. Und ich bin da ganz ehrlich: Ich verzichte eher auf diesen oder jenen Leser, als dass ich auf diese Gewohnheit verzichte. Das gehört zum Credo: Wir ecken gern mal an. So wie Stefan Holzhauer damals zu unseren Nachrichten begrüßte und diese Begrüßung mit dem Hinweis begann, dass wir auch in den nachrichten von Zeit zu Zeit eine Meinung dazu geben werden. ›Holzi‹ hat uns längst verlassen, aber diese von ihm eingeführte Vorgabe folgen wir immer noch von Zeit zu Zeit.

So wird es auch weiterhin sein. Der Zauberspiegel ist ein bunter Blumenstrauß und immer mal wieder ist eine dornenreiche Rose oder gar eine Distel dazwischen. Anders kann es nict sein.

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