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Zamorras Universum - Schöpfer, Amulette, Schicksalswächter

Rudi und das 'Zamorraversum'Zamorras Universum
Schöpfer, Amulette, Schicksalswächter

Die Autorenkonferenz bei Bastei. Nachdem Werner K. Giesa gestorben war, wollte man einen neuen Weg einschlagen. Man ist übereingekommen, Zamorra soll epischer werden.

Hier gebe ich nur das wieder, was im Bastei-Forum schon diskutiert wurde. Kommen wir zur Schöpfergeschichte.

 

W. K. GiesaViele Leser sind sehr enttäuscht, was die Autoren daraus gemacht haben. Gerade das Geheimnis hinter der Flammenwand, das Rätsel, was Luzifer zu Asmodis gesagt hat, war eines der großen Highlights der Serie. Eher hätten die Leser Aufklärung darüber erwartet, warum Asmodis in geheimer Mission zu der Dynastie der Ewigen gegangen ist. Wir Leser haben ja nichts dagegen, das Geheimnis hinter der Flammenwand zu erfahren, da ja niemand so recht wusste, was Rolf eigentlich damit gemeint hatte (bis er aufklärte) und Werner daraus machen wollte. Andeutungen gab es immer wieder in manchen Romanen, aber nie was Spezielleres. So konnten wir Leser uns unseren eigenen Reim darauf machen. Ich denke, dass die Schöpfergeschichte einen anderen Weg eingeschlagen hat, als es die Autoren geplant hatten. Manchmal ist das so. Man plant etwas im Voraus und der Weg geht in eine ganz andere Richtung. Aber noch ist die Schöpfergeschichte nicht zu Ende erzählt.

SatanGenauso der Untergang der Hölle, der ja zu der Schöpfergeschichte gehört. Wo ist die Seelenhalte, wo die vielen Seelen gepeinigt werden, oder was passiert mit den ganzen Blutverträgen, mit den Menschen, die einen Vertrag mit den Dämonen gemacht haben? Das sind Aspekte, die man eigentlich in Betracht ziehen sollte. Sind die ganzen Verträge ad acta gelegt und gelten nicht mehr? Man weiß ja, dass einige Dämonen überlebt haben und jetzt in unserer Dimension einen Platz zum Leben suchen. Auch werden einige schwächere Dämonen von Mächten angezogen, die sie einnehmen, um ihnen ihre Lebenskraft zu nehmen. Überall auf der Erde, seit es die Hölle nicht mehr gibt, wagen sich jetzt uralte Mächte, die genauso alt sind wie Luzifer oder noch älter, ihren Schlaf zu unterbrechen, um ihren Anspruch wieder über die Erde, bevor Luzifer kam, geltend zu machen. Das wäre doch eine Geschichte für einen Autor, warum damals Luzifer die alten Mächte so beherrschen konnte, um sie sogar zu verbannen.

Irgendeine Macht hinter den Schöpferwesen muss es ja auch geben. Die Schöpferwesen sind ja auch nicht von selbst entstanden. Man hat viel erfahren und doch nichts, so sage ich es. Wer sind die Schöpferwesen eigentlich? Wir wissen nur, dass hier Luzifer dazugehört. Was machen die anderen eigentlich? Auch weiß man, dass sie Luzifer verbannt haben, damit er geläutert wird.

EngelEigentlich will ich schreiben, was ist gut und was ist böse in Zamorras Universum. In Zamorra verschmelzen diese beiden Wörter miteinander. Manchmal gibt es Böse, die aber gut sind und manche, die gut sind, sind dann doch die Bösen. Was für ein Aspekt in jeder Hinsicht.

Spekulation über unseren Hauptakteur Professor Zamorra. Für uns ist er der Held schlechthin. Mit allen Ecken und Kanten. Aber von der scheinbar bösen Seite aus gesehen, ist er arrogant und der personifizierte Schlächter, der ihre Rasse, egal, was er machen muss, vernichtet. Von der Seite des Bösen aus gesehen ist er ein Kinds-, Vater- und Frauenmörder, ein Dieb. Ich weiß, das hört sich jetzt schlimm an, deswegen hassen und fürchten sie ja unseren Professor so sehr. Ich habe mich kurz mal in die Gedanken eines Dämons, der sich eigentlich andersartig nennt, hineinversetzt. Die Menschen haben ihm den Namen Dämon gegeben. Sie fürchteten sich sofort, als sie ihn sahen. Da ihn der Mensch, was er nicht begreifen kann, sofort bekämpfen muss.

Es gibt bei den Dämonen zwei Kategorien in Zamorras Universum: eine, die friedlich ist und die andere, die extrem aggressiv ist. Der Mensch differenziert das nicht aus Unwissenheit, er bekämpft einfach beide Seiten. Bei uns heißt es, dass es nur böse Dämonen gibt. Dabei ist es so wie bei uns Menschen: die Aggressiven unterjochen die Friedlichen, der Starke unterdrückt die Schwachen.

Darum frage ich: Was ist gut und was ist böse?

Auch werden immer wieder Zweckgemeinschaften geschlossen: gut mit böse, böse mit gut, böse mit böse, gut mit gut. Jeder sucht seinen eigenen Vorteil.

Was aber ist gut oder böse? Ist ein Dämon gut, wenn er einen Menschen rettet, oder ist der Dämon dennoch böse? Das ist die Frage. Ich glaube, darauf kann keiner eine Antwort geben. Was ist also gut und böse? Wenn ein Mensch absichtlich lügt, ist er dann schon böse, wenn es rauskommt? Das kann keiner beantworten.

Nehmen wir mal an, ein Dämon macht mit einem Menschen einen Vertrag. Ein anderer Mensch will auch einen mit einem anderen Dämon machen, der aber nur aggressiv ist und Tod und Verderben im Sinn hat. Wer ist besser dran? Der erste oder der zweite? Natürlich der erste, auch wenn beide bei diesen Verträgen ihre Seele verkauft haben, denn der zweite ist zu 100 % verloren. Hier sieht man die Problematik, was die Einstellung zu gut und böse bedeutet. Der erste Mensch hat noch eine Chance von 50 %, dass seine Seele gerettet werden kann.

Nehmen wir mal die Seelenhalte. Hier werden die Seelen, die mal einen Vertrag abschlossen, bis zum Jüngsten Gericht gequält und gemartert, damit sie geläutert werden. Hier sieht man auch den Zwiespalt in den Worten gut und böse.

Also, was ist gut und was ist böse? Im Zamorra zerfließen die Grenzen manchmal zwischen gut und böse.

Es ist natürlich auch schwierig, jetzt, nachdem Volker Krämer gestorben ist. Das Ganze muss nun wieder neu ausgerichtet werden. Es ist auch schwierig, da ja das ganze Konzept schon da ist. Was wird aus seinen Protagonisten, wer übernimmt sie? Fragen über Fragen, und die Leser werden es erst in der Zukunft erfahren.

Auch wurden einige Protagonisten eingeführt, die sehr stark waren. Nur wurden sie nach einiger Zeit so nach und nach geschwächt. Von stark, bis sie nur noch ein Schatten ihrer Selbst waren. Was war geschehen in der Zeit?

Nehmen wir zum Beispiel die Dynastie der Ewigen. Was hatten sie für eine Macht, als sie eingeführt wurden? Am Anfang hatte der Erhabene eine Basis auf der Erde. In geheimen Operationen wurden Experimente gemacht, von denen niemand erfahren sollte. Es war so wie im alten Griechenland, wo der erhabene Zeus im Olymp „Straße der Götter“ einen Stützpunkt hatte, aber eben nur in unserer heutigen Zeit, im Geheimen. Er hat immer im Geheimen agiert, ohne dass er entdeckt wurde. Hier bestand die Dynastie noch aus Übermenschen. Aber langsam wurden sie immer mehr geschwächt beschrieben. Ich will keine Nummern und Hefte hier angeben, ich will nur die Situation beschreiben. Man kann auch andere Protagonisten nennen, bei vielen wurde das so gemacht, weil man irgendwann keine Verwendung mehr für sie hatte. Das erkläre ich ein anderes Mal in der Zamorra-Kolumne.

Man hat auch viele Stränge angefangen, ohne dass man sie beendet hätte. Heutzutage versuchen die Autoren, ein wenig dagegenzuhalten. Da ja Krämer leider verstorben ist, wissen wir nicht, ob sein Strang weiterhin erzählt und zu Ende geschrieben wird. Hier kommt es auch auf die Autoren an. Wir Leser hoffen, dass sich die Autoren einigen, wer was übernimmt. Auch versuchen die jetzigen Autoren einige ältere Stränge, die noch offen sind, weiter oder zum Ende zu führen. Aber gleichzeitig neue Aspekte mit hinein zu interpretieren, die neue Fragen und Antworten in den Raum stellen, damit die Geschichten weitergeführt werden können, mit neueren Ausführungen und Ansichten der Autoren. Das ist eine Kunst für sich.

Auch sind viele Protagonisten schon zu lange auf Eis gelegt, ohne dass man von ihnen noch etwas gehört hätte. Das ist halt der Nachteil, wenn alle 2 Wochen ein Roman auf den Markt kommt. Unter anderem, weil sie gerade nicht zum Strang passen. Das ist anscheinend der Fluch des Professors Zamorra. Manchmal kommen Protagonisten, die man liebt oder hasst, vielleicht 1-mal im Jahr vor, oder es dauert sogar Jahre, bis sie wieder erwähnt werden.

Merlins SternNehmen wir mal die Wunderwaffe von unserem Zamorra, das Siebengestirn, das aus einer entarteten Sonne entstand, das stärkste von sieben, die Merlin erschaffen hatte. Am Anfang musste Zamorra herausfinden, wie alles funktioniert. Er hatte immer seine Schwierigkeiten damit gehabt, die Hieroglyphen zu verschieben. Es gab auch Gegner, die diese Wunderwaffe ebenfalls beherrschten. Darauf komme ich irgendwann in einem anderen Artikel zurück. Jedenfalls wurde daraus eine Allzweckwaffe gegen das Böse, die manchmal selbstständig agiert. Hierbei ist aber das Bewusstsein, das sich in dem Amulett entwickelt hat, daran beteiligt. Die Autoren mussten sich etwas überlegen, wie man dagegensteuert, damit es nicht zu mächtig wird. Man setzte sich zusammen und schmiedete Pläne für die Zukunft. Was für Gegner kann man in Zukunft bringen, die resistent gegen das Amulett sind. Man einigte sich, so wie ich gelesen habe, unter Protest. Man erfand eine mächtige Rasse, die durch den Weltraum flog. Am Anfang waren es dämonische Gegner, die unser Professor mit dem Amulett besiegen konnte. Es stellte sich aber heraus, dass sie Sklaven von einer sehr großen Macht waren. Diese war die Dynastie der Ewigen. Auch gab es Gegner, die unser Professor mit Mühe besiegen konnte: die Mächtigen. Diese kamen aus dem dunkelstem Weltraum. Was sie sind, weiß keiner. Auch hier funktioniert das Amulett nicht. Man erfand immer neuere Gegner, die resistent gegen das Amulett waren. Das war ein Deut zu viel; man beschloss, etwas zu reduzieren. Das Amulett durfte also nicht mehr zu stark sein. In Zukunft durften einige Dämonen entkommen, auch wenn sie von dem Amulett mit einem Strahl getroffen wurden. Nach einiger Zeit hat es dann an Kraft gewonnen, das Amulett wurde wieder von den Autoren zur stärksten Waffe gemacht. So kam man auf die Idee, den Erfinder des Amuletts zu beseitigen. Merlin war schon geschwächt. Die Autoren konnten mit Merlin nichts Richtiges mehr anfangen. Ich bin der Meinung, Geschichten um und mit Merlin hätten noch Potenzial gehabt. Dadurch verlor das Amulett gleichzeitig wieder an Macht.

So liebe Leser und Leserinnen, das war ein Blick in Zamorras Universum.

Bis zum nächsten Mal. Euer
Rudi

Kommentare  

#1 Dolmial 2012-02-10 07:04
Du fragst, was Gut ist und was Böse? Das weiß doch jeder. Gut ist natürlich das Gegenteil von Böse, so wie Heiß das Gegenteil von Kalt ist: Die Suppe ist heiß, die Suppe ist kalt - die Suppe ist gut, die Suppe ist böse. Vielleicht sind unsere Gehirne zu weit entwickelt, um sich noch um solch grundlegende Dinge zu kümmern. :lol:
Das ist so wie die erste Regel im Internet: Der Computer hat immer Recht.
#2 Rudi 2012-02-10 20:15
Dolmial, von unser Sicht wissen wir ja was Gut und Böse ist. Da aber bei Professor Zamorra, das Wort gut oder böse manchmal nicht zu Differenzieren ist, musste ich mal das ansprechen.
#3 Dolmial 2012-02-11 19:12
Der von dir erwähnte Dämon könnte schlicht und einfach 'schlecht' sein. Da braucht man sich um Gut und Böse nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Ist das Wort ausgestorben? Schlecht ist so wie das Leben.

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