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Falk-Ingo Klee: Im Bann des Kometen - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 235

1Falk-Ingo Klee: Im Bann des Kometen
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 235

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Im Bann des KometenHandlung:
Im April 3449 ist Perry Rhodan mit der MARCO POLO auf dem Rückweg von einer Wahlkampf­reise. An Bord sind neben Reginald Bull zahlreiche Mutanten, darunter Ras Tschubai und Gucky. Da wird ein Notruf des Vermessungskreuzers GUIDE aufgefangen, dem die MARCO POLO als nächstgelegenes Raumschiff folgt. Sie erreicht ein Sonnensystem, in dem eine Raumschlacht zwischen Keilschiffen und Doppelrumpfschiffen tobt. Auswertungen der Sensoren zeigen, dass die GUIDE vernichtet worden ist. Da Rhodan sich wundert, wieso der kleine Vermessungskreuzer in ein System geflogen ist, in dem Kämpfe toben, ordnet er Nachforschungen an, da das Risiko einer mentalen Beeinflussung nicht auszuschließen ist. Das System wird auf den Namen Guide-System getauft.

Die MARCO POLO wird sofort von den fremden Schiffen, die alle Feindseligkeiten untereinander einstellen, angegriffen, aber die Paratronschirme halten zunächst stand. Rhodan befiehlt daher, nicht seinerseits das Feuer zu eröffnen. Die Fremden reagieren aber nicht auf Funksprüche.

Offenbar sind der zweite und vierte Planet des Systems besiedelt. Als die Angriffe der Fremden heftiger werden, sind Warnschüsse aus den Transformkanonen notwendig, um sie auf Distanz zu halten. Dabei bricht der Schutzschirm eines der Schiffe zusammen. Ras Tschubai teleportiert an Bord und entführt den Kommandanten, der grob humanoid ist, aber mit Knopfaugen und Gesichtsflaum an eine irdische Robbe erinnert. Danach zieht sich die MARCO POLO in Richtung der Sonne zurück.

Ein telepathisches Verhör ergibt, dass die Fremden sich Hundras und ihren Planeten Hundra nennen. Der Gefangene heißt Mato-Felti, und seinen Gedanken ist zu entnehmen, dass der Krieg schon seit Generationen tobt und von den »Göttern« gewollt wird. Außerdem denkt er an einen  Wikipedia-logo.png Kometen, der bald näher kommen soll, und daran, dass dann wieder »die Flotte« starten und »Linderung« bringen wird. Diese Flotte besteht offenbar aus speziellen Schiffen, die als unzerstörbar gelten und nur von Priestern geflogen werden dürfen.

Die Terraner sammeln weiterhin Daten und stellen fest, dass der Krieg offenbar auf das All beschränkt ist, was sie sehr verwundert. Rhodan ordnet einen Aufklärungsflug an. Der Leichte Kreuzer UNIVERSE unter Mentro Kosum bringt Rhodan, Gucky und Tschubai in die Nähe des Planeten Guide II. Er kann den Angriffen ausweichen und ermöglicht den dreien, an Bord eines der Keilschiffe zu teleportieren. Auf diese Weise erreichen sie die planetare Oberfläche und können außerdem telepathisch ermitteln, wo sich der Stützpunkt der »Kometenflotte« befindet. Im Schutz von Deflektorschirmen teleportieren sie in eines der »besonderen« Schiffe, können aber keine Unterschiede zu den ihnen bekannten Keilschiffen erkennen. Daraufhin setzen sie sich wieder ab und kehren zur MARCO POLO zurück.

Inzwischen wurde ein sich nähernder Komet entdeckt. Dessen Erscheinen beendet alle Kämpfe. Kurz darauf starten 17 Keilschiffe von Guide II. Sie fliegen den Kometen an und machen regelrecht daran fest. Geraume Zeit später fliegen sie wieder ab, kehren zum Planeten zurück und nehmen dort eine eigenwillige Formation in der Atmosphäre ein, bevor sie wieder landen. Die Terraner können sich die Beobachtungen nicht erklären.

Wenig später erleben sie die nächste Überraschung: Der Komet ändert seinen Kurs und bewegt sich Richtung Guide IV. Von dort starten 19 Doppelrumpfschiffe. Rhodan lässt eine Robot-Korvette startklar machen und fliegt mit Gucky und Tschubai in Richtung des Kometen. Kurz bevor das Schiff von den Priesterraumern zerstört wird, teleportieren die drei an Bord eines der Doppelrumpfschiffe und erreichen so, getarnt durch Deflektoren, den Kometen. An Bord wundern sie sich, dass die Crew anscheinend durch ein Gas betäubt wurde, und erkennen eine starke Ähnlichkeit dieses Volkes mit den Hundras. Auf dem Kometen ortet Gucky Gedanken einer Frau namens Sikta-Nosti, die offenbar eine Priesterin der Hundras ist und sich im Kometen befindet. Rhodan befiehlt, zu ihr zu springen.

Währenddessen ist Bull wegen der Zerstörung der Korvette besorgt. Funkkontakt zu Rhodan besteht nicht mehr, er könnte tot sein. Bull befiehlt, vier Leichte Kreuzer zu starten. Diese untersuchen den Kometen aus der Distanz und machen eine eigenartige Entdeckung, nämlich organisches Material in dessen Nähe. Der Komet scheint ein künstliches Objekt zu sein, aber seine Funktion bleibt unbekannt.

Rhodan, Gucky und Tschubai finden sich in einem Bauwerk innerhalb des Kometen wieder, das an das Innere eines Raumschiffes erinnert. Sie bleiben unsichtbar, öffnen aber der verwirrten Hundras-Priesterin eine Tür, woraufhin diese – im Glauben, die Götter wollten es so – eine Wanderung durch die Gänge beginnt. Rhodan und seine Begleiter folgen ihr. Als hundrasähnliche Roboter die Priesterin aufhalten wollen, zerstört Gucky sie telekinetisch.

Schließlich erreichen sie einen Raum, den sie als Zentrale identifizieren. Offenbar enthält der Komet umfangreiche technische Anlagen einer unbekannten Zivilisation. Es gelingt, Funkkontakt mit der MARCO POLO herzustellen, aber Bull teilt mit, dass das Schiff seit kurzer Zeit von den Priesterschiffen angegriffen wird. Diese verfügen über ungeheuer starke Waffensysteme, sind selbst aber gegen den Transformbeschuss des Ultraschlachtschiffes immun. Bull meint daher, das Schiff müsse fliehen, um einer Zerstörung zu entgehen.

Angesichts dieser Entwicklung befiehlt Rhodan, mit mitgebrachten Mikrobomben den Kometen zu zerstören. Nachdem die Bomben angebracht sind, teleportieren die drei zusammen mit der Hundras-Priesterin zur nahe vorbeifliegenden MARCO POLO, die unter starkem Beschuss steht. Wenig später explodiert der Komet. Die Angriffe gehen aber unvermindert weiter, so dass das Schiff die Flucht ergreift. Erst kurz vor dem Eintritt in den Linearraum drehen die Priesterschiffe ab und deaktivieren ihre Schirme. Gucky meint, dumpfe Gedankenimpulse aus ihnen zu empfangen, die ihn an solche erinnern, die er auch im Kometen geortet hat.

Die MARCO POLO wartet ab. In der Nähe treibt ein Keilschiff ohne Schutzschirme. Ein Untersuchungskommando geht an Bord und stellt bei den Hundras starke Schäden durch UV-Strahlung fest, was Verwunderung auslöst, da sie doch seit Jahrzehntausenden auf ihren Welten zu leben scheinen und an die Bedingungen angepasst sein sollten. Eine Untersuchung der Positronik in der Schiffszentrale auf Wunsch Guckys fördert dann eine Plasmakomponente zutage. Außerdem verfügt das Schiff über Rezeptoren, die auf die Daten der Substanz geeicht sind, die der Komet ausgeströmt hat. Anscheinend wurden die Schiffe so gesteuert.

Als das Schiff sich wieder aktiviert, ziehen die Terraner sich zurück. Ihr Entsetzen ist groß, als sie mit ansehen müssen, wie die beiden Priesterflotten direkt auf ihre Heimatwelten zufliegen, diese beschießen und schließlich mit hoher Geschwindigkeit aufprallen. Guide II und Guide IV werden vollständig zerstört. Damit haben nur jene Hundras und Bellunds – der Name des zweiten Volkes wurde inzwischen ermittelt – überlebt, die an Bord von Raumschiffen sind.

Rhodan bietet den Überlebenden seine Hilfe an, aber diese lehnen ab, da sie den Terranern vorwerfen, ihre Heimatwelten vernichtet zu haben. Daraufhin reden die Terraner mit ihren Gefangenen, die sich sehr viel einsichtiger zeigen und zu ihrem Volk zurückkehren wollen, um Frieden zu stiften. Sie gehen an Bord einer Robot-Korvette und halten eine Ansprache über Funk, die zunächst gut aufgenommen zu werden scheint. Doch da melden sich die Bellunds, nennen die beiden Verräter und Kollaborateure und eröffnen das Feuer. Die kleine Korvette wird zerstört.

Sofort entbrennt eine heftige Schlacht zwischen den letzten Schiffen der Hundras und der Bellunds. Rhodan gibt frustriert die Anweisung, dieses System zu verlassen. Die Wissenschaftler der MARCO POLO teilen noch mit, dass auf beiden Planeten, Guide II und Guide IV, in ferner Vergangenheit Manipulationen der Atmosphäre bzw. der Vegetation vorgenommen worden sind und offenbar die Kometenbesuche der Schiffe dazu dienten, Antikörper aufzunehmen, um deren Effekte temporär zu kompensieren. Außerdem sind die Hundras und Bellunds Abkömmlinge des gleichen Volkes. Anscheinend hat eine unbekannte Rasse hier gezielt versucht, Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen, doch bleiben deren Motive für immer unbekannt.

Im Bann des KometenKritik:
Das Beste am Roman ist das wirklich tolle Titelbild von Alfred Kelsner.
Immerhin ist die Geschichte besser durchdacht als der letzte, besprochene Roman von  F.I.Klee über die „Rhodan-Entführung“.Ein vermeintlicher Konflikt zwischen zwei planetaren Volkern aus demselben Sonnensystem.Das wurde  erzählerisch allerdings auch schon besser gelöst (etwa: „Get out of my sky“).In diesem Roman hier wird mit vielen Konstruktionen gearbeitet, die keinerlei Logik aufweisen, aber natürlich eben fürn die Spannung der Handlung unerlässlich sind: etwa die überlegene Stärke der einheimischen, planetaren Flotte gegenüber der MARCO POLO, was doch sehr unwahrscheinlich klingt.Ebenso ist der doppelplanetare Genozid zwar erzählend reißerisch, könnte für die Handlung aber auch so umgebogen werden, dass er nicht stattfindet, ohne die Handlung allzusehr zu schwächen, ist somit also eigentlich überflüssig.

Zum Vorteil des Romans ist zu sagen, dass trotz der vorgeschobenen Action und des wirren Trubels der Handlung, die Spannung nicht schlecht ist, weil man immer wartet, was sich der Autor nun als nächstes ausgedacht bzw. herbeikonstruiert hat – und die Moral der Geschichte ist immerhin klar herausgearbeitet. Also ein eher ambivalentes Buch: nicht wirklich gut, aber gut gemeint!
Immerhin sind die alt bekannten Protagonisten alle vorhanden und sorgen so für Identifikation und Wiedererkennung beim Leser:Rhodan, Bull und Leutnant Guck.Wie immer versucht Perry sich als Friedensstifter seiner überlegenen Moral gemäß,Bull hütet die Heimat, was hier die MP im Hintergrund der Handlung ist und Guck darf wieder in den Actioneinsatz und telekinetisch „spielen“.Die Handlung wirkt nicht immer rund und klar erklärt, sondern eben oft an den Haaren herbeigezogen (verzeiht diese Metapher, bitte!), um die Handlung selbst im Spiel zu halten.Also ein zwar spannender aber eher mittelmäßiger Band.Zwei von fünf Supernovas hat er sich immerhin knapp erkämpft.Nichts, was den Leser begeistert oder vom Sockel reißt.

Im Bann des KometenIm Bann des Kometen
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 235
von Falk-Ingo klee
Titelbild von Alfred Kelsner
Erscheinung: Oktober 1982

Handlungszeitraum: 3449
Handlungsort: Guide-System
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 31, Zaubermond Planeten­roman 59/60 (Printausgabe und E-Book)
Untertitel:
Zwei Planeten im Krieg – Terraner zwischen den Fronten.


© 2022 by H. Döring 

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