Quo vadis, Vetris-Molaud?
Vetris-Molaud machte das Angebot, an Alaskas Stelle auf der sich selbst reparierenden LEUCHTKRAFT zu bleiben und ihm seinen eigenen Zellaktivator aus atopischer Produktion zur Verfügung zu stellen. Sein Preis dafür war die Überlassung eines der Beiboote der Leuchtkraft. Ein weiteres Beiboot sollte Soynte Abil erhalten, die sich um einen sicheren Ort für die anstehenden Reparaturen kümmerte.
In will der Bordrechner der LEUCHTKRAFT DAN wissen, mit wem er es da eigentlich zu tun hat, und fordert die angedachte neue Besitzerin eines seiner Beiboote auf, ihm von sich zu erzählen. Soynte Abil berichtet aus ihrer Zeit als Meisterin der Insel, als Maghan und Faktor VII zu einer Zeit, als die Lemurer sich einen Platz unter den Völkern ihrer neuen Heimatgalaxis schufen, indem sie Frieden stifteten, Konflikte beizulegen halfen und ganz allgemein auf Verhandlungen und Interessensausgleich setzten – den „Maghanischen Frieden“ eben. Einer Zeit, in der das Sternenreich der Tefroder schon mächtig genug war, es mit einem der lokalen Rivalen aufzunehmen, nicht aber mit mehreren oder gar einer Allianz aus allen. Einer Zeit, als „Maghan“ ein Ehrentitel war, der politisch neutralen herausragenden Wissenschaftlern, Technikern und Logistikern verliehen wurde – nach Soynte Abils Angaben vor etwas mehr als dreizehntausend Jahren. Vor der internen Rebellion gegen Faktor I und ihre loyalen Gefolgsleute ums Jahr 7600 vor Christi Geburt herum.
DAN erkennt im System der Maghane den Versuch, eine Scientiokratie zu errichten – eine Herrschaft des Wissens. Das ist nicht das Gleiche wie das platonische Ideal einer Republik der Philosophen. DAN wirft ein, nach Lage der Dinge habe nicht das Wissen geherrscht, sondern eine Gruppe von Wissenschaftlern, aber Soynte Abil weiß zu kontern: »Wir waren auf dem Weg.«
Zum Abschluss seiner Evaluierung sagt DAN: »Ich frage mich, ob ein anderes Maghanat denkbar gewesen wäre.« Soynte fordert ihn heraus: »Stell mir ein paar mehr deiner Beiboote zur Verfügung. Stell dich selbst mir zur Verfügung. Dann werden wir sehen.«
Und genau das geschieht am Ende von . Die LEUCHTKRAFT schließt sich der Streitmacht aus Galaktikern, lokalen Sternennationen Cassiopeias und der Unterstützung aus Andromeda an und unterstellt sich der Maghan. Der Stellvertretende Kommandant Vetris-Molaud hat an Bord nichts mehr zu melden. Anscheinend ist er von DAN ebenfalls gemessen und gewogen worden, wurde aber für zu leicht befunden – wenn auch immerhin im direkten Vergleich zu einer Architektin von Völkerbündnissen mit etlichen Jahrtausenden Erfahrungsvorsprung.
Was folgt aus DANs Entscheidung zugunsten Soynte Abils? Ist damit auch Alaska seines Kommandos enthoben? Ist eine „Herrschaft des Wissens“ ein Projekt, das im Sinne der Ordnungsmächte liegt und eine temporäre Aufbauhilfe rechtfertigt? Begibt sich die Maghan ihrerseits jetzt auf den Pfad in den Dienst der Kosmokraten, der früher einmal zum Dom Kesdschan und der Weihe zur Ritterin der Tiefe geführt hätte?
Im Neuen Tamanium wird die Erinnerung an die Zeit der Herrschaft der Meister der Insel unter Faktor I Mirona Thetin immer noch in hohen Ehren gehalten. Was werden die Milchstraßen-Tefroder davon halten, dass eine überlebende Rebellin gegen Faktor I am Andenken Mirona der Großen kratzt und versichert, das ganze System der Maghane sei eigentlich einmal ganz anders gedacht gewesen?
An welcher Maghan soll Vetris-Molaud sich und sein Volk für die Zukunft orientieren?
Oder ergreift er am Ende gar die Chance, von einer echten Meisterin zu lernen als Faktor II des Neuen Maghanats?
Was ist mit der Unsterblichkeit durch den zur Zeit verborgten Zellaktivator? Gibt's eine Lösung, bei der Alaska Saedelaere und Vetris-Molaud am Leben bleiben?






