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H.G. Ewers: Das System der Traumsänger - Perry-Rhodan-Planetenroman Band 79

1H.G. Ewers: Das System der Traumsänger
Perry-Rhodan-Planetenroman Band 79

Im Folgenden will ich hier über die Planetenromane aus der Rhodan-Serie  berichten, die ich nach meiner eigenen Präferenz aus den ersten hundert oder zweihundert Bänden wähle.

Auch einige spätere Bücher können eventuell behandelt werden.

Das System der TraumsängerHandlung:
Die Söhne des Lichts sind erwachsen geworden, und ihre Wege haben sich getrennt. Franklin Kendall ist Familienvater und seit acht Jahren Chefinspektor der Interstellaren Gesundheitsbehörde. Roger Garfield ist als Oberst und Raumschiffskommandant bei dieser Behörde beschäftigt. Eddie Burke hat eine Anstellung als psychologischer Chefberater einer Raumschiffslinie auf Fuorum.

Noowee Logan ist ein erfolgreicher Schriftsteller geworden, der jedoch inzwischen wegen eines Alkoholproblems in eine Klinik auf Mimas eingewiesen wurde. John Rawlins arbeitet als Chefkybernetiker in Diensten der USO auf dem Planeten Tahun. Seine Frau, Lyra Ben Rawlins, wurde von einem traurigen Schicksal getroffen: Sie ist seit einem medizinischen Einsatz vor vielen Jahren fast vollständig gelähmt, und keine ärztliche Maßnahme konnte ihr helfen.

Die Geschichte beginnt, als Roger Garfield in der Andromeda-Galaxie mit einer Korvette des Hospitalschiffes CHARITY versucht, einen Planeten anzufliegen, auf dem die Maahks tefrodische Kinder interniert haben. Die Maahks schießen seine Korvette ab und nehmen Garfield gefangen. Anschließend protestieren sie in aller Schärfe gegen diesen Vertragsbruch.

Kendall will Garfield helfen. Perry Rhodan erklärt Kendall jedoch auf dessen Anfrage hin, aus politischen Gründen nichts für Garfield tun zu können, da das Verhältnis zu den Maahks ohnehin stark angespannt sei, seit sich mehr und mehr Tefroder in der Milchstraße ansiedeln. Rhodan gewährt jedoch Sonderurlaub und stellt Kendall das Inspektionsschiff ÄSKULAP III sowie Homunk, den einst von ES erhaltenen Androiden, zur Verfügung.

Kendall holt Logan aus der Entziehungsklinik und fliegt weiter nach Tahun, wo auch John Rawlins sofort zur Hilfe für Roger Garfield bereit ist. Auf Fuorum suchen die Söhne des Lichts nach Eddie Burke und erfahren, dass er an einer Ausgrabung teilnimmt. Sie finden ihn bewusstlos vor und entdecken einen Illusionskristall, in dessen Gewalt Kendall gerät, bis Homunk ihm helfen kann. Im Hotel treffen die vier Freunde zu ihrer Verblüffung auf Allan D. Mercant, der eine dringende Botschaft überbringt: Es droht ein Krieg zwischen dem Solaren Imperium und den Maahks, da die Maahks offenbar erhebliche Probleme in der Kleingalaxie Andro-Beta haben und dafür terranische Mutanten verantwortlich machen.

Die Söhne des Lichts wollen helfen, zumal sie so auch eventuell etwas für Garfield tun können. Sie gründen das Intergalaktische Friedenskorps (Intergalactic Peace Corps – IPC) als unabhängige Organisation. NATHAN berechnet gute Erfolgsaussichten, anders als bei einem Einsatz der Solaren Abwehr, und somit stimmt Mercant zu.

Die FRATERNITY, ein ehemals akonisches Raumschiff des Energiekommandos, wird dem IPC für seine Friedensmission überlassen und von dem Dimetrans-Versuchsschiff HONG KAO nach Andromeda geflogen. Die Maahks senden einen Agenten namens Bruno als Beobachter an Bord. Allgemein sind sie sehr misstrauisch, da auch das IPC nur aus Terranern besteht.

Bei einem Treffen mit einem hochrangigen Regierungsvertreter der Maahks erfahren die Männer des IPC und Homunk, dass jeder Kontakt nach Andro-Beta abgerissen ist und dass »Traumsänger« genannte Wesen, die offenbar über Parakräfte verfügen, die Kleingalaxie beherrschen. Maahksche Flotten sind entweder nach grauenhaften Visionen in Panik geflohen oder aber unter die Kontrolle der Fremden geraten. Wegen der Parakräfte vermuten die Maahks, dass Mitglieder des terranischen Mutantenkorps verantwortlich sind. Es ist aber offenbar noch kein Maahk dauerhaft zu Schaden gekommen.

Homunk und Kendall meinen, dass diese Effekte an die Wirkung von Illusionskristallen erinnern, allerdings mit einer sehr viel größeren Reichweite. Auch gibt es keine Maahk-Berichte, die von Kontakt mit Kristallen sprechen.

Die FRATERNITY fliegt Andro-Beta an, wobei Kendall als erstes Ziel den Planeten Greenish-7 ansteuern möchte, da dort während des Krieges gegen die Meister der Insel bekanntlich Illusionskristalle entdeckt worden waren. Plötzlich finden sich alle in Illusionswelten wieder – die Traumsänger haben zugeschlagen. Kendall erkennt die Illusion, als er den Maahk Bruno ohne Raumanzug auf einer Sauerstoffwelt sieht. Er kommt so wie Homunk, der ebenfalls betroffen war, kurz wieder zu sich. Es ist beiden aber unmöglich, zu sagen, ob sie wirklich wieder die Realität wahrnehmen oder einen Traum träumen, in dem sie einen Traum träumen ...

Alle IPC-Mitglieder, Homunk und Bruno scheinen in der Zentrale wieder die Realität wahrnehmen zu können. Sie erreichen Greenish-7, dessen Atmosphäre überraschend eine Sauerstoffatmosphäre ist, anstelle des bisher berichteten Ammoniak-Methan-Wasserstoff-Gemisches. Also doch nur eine Illusion? Bruno dreht durch, aber Homunk kann ihn entwaffnen, und es kommt wieder zur Versöhnung.

Auf Greenish-7 wird die Stadt Maa Duun entdeckt. Kendall beginnt plötzlich wie unter fremdem Einfluss zu reden. Er erzählt die Geschichte des Lun-Clans, der einst vom Erdmond nach Greenish-7 emigrierte, von den Meistern der Insel nach Gleam verbannt und schließlich bis auf Baar Lun ausgerottet wurde. Es bleibt unverständlich, warum die Stadt nach Tausenden von Jahren wie neu erscheint, und die FRATERNITY landet in ihrer Nähe, um sie zu erkunden.

Kendall findet eine Statue, deren Aussehen ihn an Baar Lun erinnert. Kurz darauf erscheint ein alter Mann, der sich Khoor Lun nennt und als »Hüter der Träume« bezeichnet. Kendall erwähnt ihm gegenüber den Namen Baar Lun, woraufhin Khoor Lun sich als dessen Bruder bezeichnet, was angesichts der Zeitdifferenz Kendall zu denken gibt. Khoor Lun macht kryptische Aussagen, dass die Stadt Maa Dun »gesungen« und Bruno wegen Gewalttätigkeit »abgeschaltet« worden sei. Kendall kann durch Bitten Brunos Freilassung erreichen. Er stellt dann fest, dass sich dies alles nur auf positronischer Ebene abspielt und er mit Bruno in einer Falle festsitzt.

Homunk kommt hinzu. Verhandlungen mit Khoor Lun führen zu dem Ergebnis, dass dieser ihnen eine Möglichkeit einräumen will, gegen die Traumillusionen immunisiert zu werden. Dazu muss der »Mutterstein« eingesetzt werden. Kendall, Homunk und Bruno werden auf dem Weg weiteren Illusionen ausgesetzt. Dabei »träumen« sie auch die Lösung der Krise in Andro-Beta: Die Maahks selbst sind verantwortlich. Auf ihrer Stützpunktwelt Khalam-III haben sie einen Multiduplikator der Meister der Insel versteckt, mit dem sie aus ungeklärten Gründen einen im Weltall gefundenen Illusionskristall dupliziert haben. Dies passierte immer wieder.

Khoor Lun lässt Kendall und seine Gefährten frei. Sie fliegen nach Khalam-III. Im Leerraum treiben große Mengen an Illusionskristallen, deren Wirkung sie aber – anders als die nicht immunisierten Kameraden – widerstehen können. Zudem sind einige Maahk-Schlachtschiffe unter der Wirkung der Kristalle dabei, die Ballung in eine Sonne zu stürzen. Dies passiert und die Illusionswirkung endet.

Bruno und die Terraner berichten den Maahks alle Hintergründe. Garfield wird freigelassen und das Sonnensystem Greenish-7 dem IPC geschenkt. Außerdem werden alle IPC-Mitglieder zu Ehrenbürgern Andromedas ernannt.

Greenish-7 bleibt offiziell Besitz des IPC, wird aber inoffiziell dem Lun-Clan zurückgegeben. Kendall hat noch eine Begegnung mit Nokturn, der sich selbst Koordinator der Träume nennt, und erfährt, dass Baar Lun nach Greenish-7 kommen und »träumen« muss. Er verspricht, dies in die Wege zu leiten.

Anmerkung:
Im Roman werden keine Datumsangaben gemacht. Franklin Kendall war im Jahre 2406 mit 16 Jahren Mitglied der Teuflischen Crew. Im vorliegenden Roman ist er 68 Jahre alt, was bedeutet, dass die Handlung um das Jahr 2458 spielen muss. Das deckt sich einigermaßen mit der Aussage, dass seit dem PR-TB 59 »Projekt Kosmopolis« etwa 45 Jahre vergangen sind. Die Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahr abweichend 2466 an.

Das System der TraumsängerKritik:
Auch die Söhne  des Lichtes sind erwachsen geworden gegenüber dem letzten band „Projekt Kosmopolis“, als sie noch sechzehnjährige Jugendliche bzw. Raumkadetten waren. Sie sind also im realen Leben angekommen, haben ihr berufliches und privates Leben weitgehend eingerichtet und ihre Ideale teilweise vergessen.Der letzte Band ist also viele Jahrzehnte her.

Dennoch kommen sie wieder zusammen, gründen das IPC und lösen ihren fremd- und selbstgestellten  Auftrag, den Frieden zu erhalten.Auch Homunk kommt vor und man trifft als Leser auf bekannte Figuren. Und wieder einmal kann HGE hier ein Thema abrunden, das in der Heftserie nur angerissen werden konnte und mit dem er sich in mehreren Taschenbüchern beschäftigt hat (Lun-Klan/Baar Lun). Die Konflikte kommen für einen SF-Band durchaus überzeugend herüber und wieder einmal kann der Autor seine überbordende Phantasie ausspielen und eine wirklich gute und spannende Story erzählen.

Der Band ist also durchaus noch lesbar und gut eingegliedert in die Welt des Solaren Imperiums einerseits und in die Welt der Söhne des Lichtes auf der anderen Seite.Nur bei der Weltbildausgabe fragt man sich trotz des netten Titelbildes mit  den jungen Astronauten und der Figur, die wohl Gucky darstellen soll, wie dort die Bände zusammengestellt wurden. Nicht immer in logischen Zusammenhängen.Man koppelt hier den ersten Band der ursprünglichen SdL-Trilogie mit diesem Band hier. Etwas weit hergeholt, finde ich und nicht chronologisch genug.Aber weitere Bände mit den SdL werden zumindest hier chronologisch  folgen

Das System der TraumsängerDas System der Traumsänger
Perry Rhodan Planetenromane Bd. 79
von H.G. Ewers
Titelbild von Johnny Bruck
Erscheinung: 1970

Handlungszeitraum: ≈2458/206
Handlungsort: Andromeda, Andro-Beta
Zusätzliche Formate: Autorenbibliothek 36, Weltbild Sammleredition 20
Untertitel:
Die Söhne des Lichts greifen ein – der Friede zwischen den Milchstraßen ist in Gefahr.


© 2022 by H. Döring 

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