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Und dann sind sie alle wach... - Perry Rhodan NEO, die Folgen 225 bis 229

1Auf zur nächsten Zwischenetappe…
Perry Rhodan NEO, die Folgen 225 bis 229

Im Arkon-System ist was los: Intrigen, Gleiterrennen, Inthronisation, geheime Kommandoeinsätze, eine kosmische Bedrohung. Lange war es für mich an ein und demselben Schauplatz nicht so abwechslungsreich und spannend wie hier. Konditioniert von vielen 10er-Staffeln rumorte sie irgendwo tief im Hintergrund, die Angst vor den „üblichen Verdächtigen“: Vorhersehbarkeit, wilde Zufälle, unpassender Staffelname und eine noch größere kosmische Bedrohung als zigmal zuvor schon!

Okay, letztere haben wir bekommen, leider! Aber insgesamt, da passt vieles deutlich besser als zuvor.

Der neue ImperatorIn diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

225 – Susan Schwartz – Der neue Imperator
226 – Lucy Guth – Erbe des Kristallthrons
227 – Ben Calvin Hary – Samfonnan, der Gefallene
228 – Rainer Schorm – Das Elysische Fragment
229 – Rüdiger Schäfer – Die schwarze Flut

Sie geht auf die Zielgerade, die aktuelle Staffel, und ja, „Arkon erwacht“, in mehr als nur einer Hinsicht! - Ein Stafffeltitel, wie ich ihn mag: mehrdeutig, mit tatsächlichem Bezug zur Handlung, rundum gelungen.

Mascudar da Gonozal mag eine Kopie seiner selbst sein, ein Relikt aus einer Zeit von vor 10.000 Jahren, doch er scheint würdig zu sein, wieder auf Arkons Thron steigen zu dürfen. Zumindest werden durch den großen Rat keine Argumente gegen seine Re-Inthronisation gefunden. Dass die aber nicht störungsfrei ablaufen kann, naja, Perry Rhodan NEO ist ja eine Serie, in der Spannungselemente eingesetzt werden, um die beschriebene Handlung abwechslungsreich und unterhaltsam zu gestalten...

Ein Duplikat, dessen Darstellung für meinen Geschmack etwas ambivalent ausfällt. Mal ist er fast schon sympathisch, dann wieder unausstehlich. So ganz bin ich mir nicht sicher, ob das beabsichtigt ist, um diesem Charakter etwas Sprunghaftes und Unberechenbares zu verleihen oder ob unterschiedliche Autorinnen und Autoren unterschiedliche Herangehensweisen an diesen Charakter wählten. Mal schauen, was da noch kommt!

Und Atlan spielt sein ganz eigenes Spiel. Bei aller nach außen gezeigten Begeisterung für seinen Vater, wirkt es, als bereite Atlan „etwas“ vor. Ich beziehe das nicht auf geheime Räume, deren Errichtung während der unendlich wirkenden Wiederaufbaumaßnahmen stattfindet. Es sind mehr die Andeutungen, weniger die konkreten Handlungen. Irgendwas plant er, irgendwas bereitet er vor! Schätze ich...

Erbe des KristallthronsMirona Thetin vertritt gewissermaßen Andromeda und Faktor Eins der Meister der Insel hat Atlan viel zu verdanken. Die letzte Liduuri hat sich gewandelt, doch Atlans „Hingabe“ seinem „Vater“ gegenüber entfremdet die beiden ein Stück weit voneinander. Mascudars Anspruchsdenken, sein Standesdünkel und vor allem sein geradezu archaisches Frauenbild stoßen sie ab und keinesfalls will sie sich instrumentalisieren lassen. - Nicht einmal sie wird von Atlan eingeweiht, in was auch immer er zu planen scheint.

Während auf arkonidischer Seite die Inthronisation Gonozals des VII. vorbereitet und allerhand Lokalkolorit offenbart wird, bleiben auch die Terraner nicht untätig. Es gilt eine gestürzte Imperatrice vor der Infiniten Todesstrafe zu bewahren und ein Raumschiff (die MAGELLAN) zurückzuerobern. - Zumindest die Rettungsmission von Theta bedarf mehrfacher Hilfe von außerhalb, denn das Einsatzteam hätte es ohne diese Hilfestellungen weder geschafft, bis zum Ziel vorzustoßen, geschweige denn wieder aus der Kristallpalastbaustelle zu entkommen. Dagegen verläuft der Diebstahl des Großraumers geradezu lachhaft leicht. Zwei knifflige Aktionen wären wohl zu viel des Guten für einen einzigen Roman gewesen.

Die MAGELLAN ist damit auch direkt aus dem Spiel genommen. Während Theta mit zu einer ganz anderen Kommandoaktion genommen wird. Ein seltsamer Rettungstrupp, der den Rettungstrupp gerettet hat, führt Perry & Co. zu einer geheimen Basis, in der Posbis gefangen gehalten, gefoltert und getötet werden, aber vor allem hinsichtlich der Transformkanone für die Arkoniden interessant sind. Die geheime militärische Forschungsstation wird zerstört, einige wenige Posbis können gerettet werden.

So tummeln sich mal wieder allerhand skurrile Nebenfiguren in der Handlung, die rasch ihre Schuldigkeit getan haben und hoffentlich nur vorerst wieder in der Versenkung verschwinden. Ich bin gespannt, wer zukünftig nochmal in Erscheinung treten darf oder sang- und klanglos in der Versenkung verschwunden bleiben wird.

Und dass all die Befreiungsaktionen und Zwischenfälle dem neuen Alt-Imperator nicht schmecken, dürfte klar sein. Er lässt eine Flotte aufstellen, um Larsaf 3 in die Schranken zu weisen. Es droht also der Erde eine weitere Invasion. Und gerade wenn eine weit entfernte Welt in der „Öden Insel“ diszipliniert wird, kann dies nur als Symbol für die näher an Arkon gelegenen Kolonien gelten. Und Atlan soll diese Expedition leiten.

Samfonnan, der GefalleneDoch zunächst muss diese Flotte aufgestellt, ausgerüstet, koordiniert werden und schon kommt es zu einem Zwischenfall, der mit dem eigentlichen Hintergrundproblem zu tun hat, das uns schon eine Weile begleitet. Außer „Arkon“ erwacht noch etwas anderes. Eine uralte Bedrohung, assoziiert mit dem Dunkelleben. Nur, „einfaches“ Dunkelleben ist es nicht! Es ist mehr. Eine Wesenheit schickt sich an zu erwachen. Eine Bedrohung, die nur durch die drei Zeitträger (Perry Rhodan, Mirona Thetin und Atlan) für das Arkonsystem abgewendet werden kann.

Nathalie - Thora Rhodan da Zoltrals und Perry Rhodans Tochter - ist wieder da und gemeinsam mit Quiniu Soptor versucht sie den Sturm des alles verschlingenden dunklen Etwas aus einem Zeitbrunnen heraus aufzuhalten. Vergeblich! - Auf einem Trümmerstück der durch die Maahks vernichteten Elysischen Welt brodelt jene Bedrohung ihrem endgültigen Erwachen entgegen.

Im Angesicht einer gewaltigen Bedrohung gibt es jedoch zunächst etwas anderes zu erledigen. Und ich war erstaunt bis entsetzt, eine solche Sequenz an dieser Stelle vorzufinden. Es war ein sehr starker „muss passieren, weil muss pasieren“-Moment. Reingepresst in die Handlung mit einer Dampframme!

Thoras Zellaktivator geht bei einem Bad im Zeitbrunnen den gleichen Weg wie das Leben spendene Gerät Perry Rhodans. Doch etwas geht scheinbar schief. - Und wer genau hat etwas anderes erwartet? - Wie dämlich kann es denn sein, sich in einer entsprechenden Gefahrensituation „IN“ einem Zeitbrunnen exakt „IN“ diesen Zeitbrunnen hinein zu begeben? Ernsthaft?
„Hallo Mutter, der Wald steht lichterloh in Flammen, könntest du mir bitte aus genau diesem Wald etwas Laub holen?“ wirkt auf mich ähnlich sinnvoll.

Das kann man machen, danach sollte sich aber niemand wundern, wenn etwas schief geht. Wie auch immer, Thoras Unsterblichkeitsreboot entpuppt sich als deutlich kniffliger als es bei Perry der Fall war. Der Grund für ihre starken Kopfschmerzen entpuppt sich als interessantes Detail für die zukünftige Handlung.

Das Elysische FragmentUnd die existenzielle Bedrohung des Arkon-Systems ist von wahrhaft kosmischer Tragweite. Nahezu alles, was uns seit vielen, vielen Staffeln beschäftigt, hängt zusammen. Es ist nicht einfach nur eine große Bedrohung, es ist geradezu eine Naturgewalt.

Arkon erwacht also nicht nur durch einen neuen Imperator, der den alten Schwung der Methankriege in eine dekadente Zeit transportiert. Durch den Zeitbrunnen, der sich auf einem Bruchstück der Elysischen Welt befindet, strömt etwas ins Arkonsystem, Teile einer erwachenden Entität. Und dieses Etwas droht alles und jeden zu verschlingen.

Und die drei Zeitträger, Mirona Thetin, Atlan und Perry Rhodan stemmen sich gegen das erwachende Etwas am / aus dem Zeitbrunnen. Ist es wirklich böse? Oder ist es einfach nur? Wer oder was genau da erwacht, was es, sie oder er will oder nicht, das werden wir in der nächsten Staffel vielleicht erfahren. Zumindest soll uns die nächste Staffel zum Ursprung der Gefahr führen...

Auch die fünf letzten Bände der Staffel „Arkon erwacht“ lassen mich mit kleinen Abstrichen zufrieden zurück. Ein mir auch weiterhin zusagendes Erzähltempo. Eine spannende Mischung aus Rätseln und Action. Meist sympathische Figuren, abwechslungsreich in Szene gesetzt. Sieht man mal von einer auffälligen Häufung von arg auffällig zufälligen „Zufällen“ ab, stimmt das Vorankommen in der Handlugn für mich. - Diesen Absatz konnte ich teilweise exakt so wie zur ersten Staffelhälfte geschrieben übernehmen.

Arkon erwacht! Mit einem neuen Imperator, der 10.000 Jahre alte Motivationen, Ansichten, expansiven Elan und noch einiges mehr mitbringt. Er trifft auf ein geradezu dekadentes System und wir erhalten breit gefächtert Einblicke in die verschiedenen Ebenen der arkonidischen Gesellschaft.

Die schwarze FlutKhasurne im Spiel der Kelche, Aufgestiegene, Verstoßene, Sympathieträger, Mysteriöse, Seltsame, skrupellose Machenschaften, Leidenschaft, Tod und Verderben. Arkon gewährt hier tiefe Einblicke.


Zuletzt schrieb ich, dass ich zuletzt folgendes geschrieben hatte: „Die Rückkehr und Wiedererweckung von Team Leyden und die Geschichte um deren Erlebnisse bis zu ihrer Konservierung, die Entwicklungen um die Bedrohung durch Iratio Hondro, die Ereignisse um Arkon. - Das und einiges mehr möchte ich gerne lesen. Oxtorne möchte ich als Handlungsschauplatz eingeführt wissen und auch Atlans Rückkehr in die Handlung wäre nett! Aber was erwartet uns wirklich? - Finden wir es einfach heraus...“

Team Leyden steckt noch immer im Kreellblock fest, aber immerhin ist Atlan in die Handlung zurückgekehrt! Es macht mir momentan viel Spaß, NEO zu lesen, auch wenn die eine oder andere Ungereimtheit, das eine oder andere hanebüchene Element eingestreut sind, ich finde unterm Strich sher vieles sehr rund und ansprechend. In dieser Form darf NEO für meinen Geschmack weitergehen...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

 

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