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Ein Mono-Mausbiber oder Iltisse in der Horde? - Ist Gucky noch zeitgemäß?

1Ein Mono-Mausbiber oder Iltisse in der Horde?
Ist Gucky noch zeitgemäß?

Gucky ist der einizige Ilt, der noch existiert. Sein Planet wurde von Insekten zerstört, die einst geretteten Mausbiberkinder, die auf dem Mars aufwuchsen, gibt es bereits lange nicht mehr.

Auch seine Frau Iltu und sein Sohn Jumpy wurden in ES entsorgt. Der breitmäulige Gecko ist lange passe … von Wullewull und Co ganz zu schweigen.

Sicher, der ursprüngliche etwas billige und platte WE-Humor der Mausbiberhorde würde kaum in die heutige Zeit passen und in die heutige Erzähllandschaft. Gucky hingegen existiert immer noch. Einige Autoren können gut mit ihm, beschreiben ihn überzeugend. Anderen liegt er weniger. Selbst die, die ihn abservieren wollen (lt. eigenen Aussagen Bernd Robker alias Robert Corvus), können ihn sehr gut in die Handlung umsetzen. Seit der neuen Fähigkeit der Schmerzensteleportation durch höherdimensionale Schutzschirme über eine seltsame Welt, die von HGE entworfen sein könnte in ihrer Bizarrheit, besitzt der Retter des Universums ja eine neue Dimension, eine neue Art der Beschreibung. Er bleibt dadurch also interessant, nachdem die zuerst von den Expokraten überlegte Umwandlung seiner psionischen  Potenzen doch nicht so recht wirkte. Auch die Methode, den ewigen Spaßmacher, der ja nun auch bereits rund 3000 Jahre alt ist, als Plofre in eine eher düstere Art der Beschreibung zu heben, hat nicht so recht funktioniert. Er ist und bleibt eben der ewige Ilt. Der Schreck aller Mohrrüben, Karotten, Spargelspitzen  und von Bully …

Graphisch kommt der Ilt übrigens vor allem auf Titelbildern sehr gut herüber. Die heutigen Zeichner verstehen es meist hervorragend, Gucky überzeugend in Szene zu setzen. Mag der eine oder andere Leser auch die Ohren hier etwas zu groß gezeichnet oder den Nagezahn nicht pointiert genug finden … ich denke, jeder Leser kann mit dem einen oder anderen Titelbild zufrieden sein. (Sehr gut finde ich übrigens die Komposition der Personen- Darstellung auf dem Comic-Sammelband 2). Auch die inhaltliche, charakterliche Darstellung lässt meist nicht zu wünschen übrig. Die Autoren von heute haben es verstanden, den Gucky von früher in die heutige Zeit nicht nur zu retten, sondern auch von seiner Persönlichkeit und seinem Charakter her überzeugend darzustellen. War er im Atopenzyklus noch eine Weile geparkt, so kam er nicht nur auf Wunsch einiger Leser wieder verstärkt in die Handlung zurück. Das Ernste und der Humor halten sich auch gut die Waage.

Da Gucky ja für seine Unbekümmertheit der Autorität gegenüber bekannt ist, für seine flapsigen Sprüche und saloppen Redewendungen, muss diese Art Charakterisierung auch ihren Niederschlag finden. Das wird auch heute noch sehr gut fortgeführt. Natürlich ist der Ilt auch älter geworden, nicht nur an Jahren, sondern an Erfahrung. Auch dies wird mitunter ganz ernsthaft in der Handlung thematisiert. Ebenso der Wunsch, irgendwo, am Rande des Universums oder im kosmischen Nirgendwo doch noch auf Mausbiber zu treffen, auf andere Ilts. Manchmal wird dazu ein sehr kurzer Spannungsbogen geschlagen, wenn irgendwelche Mythen auftauchen über Wesen, die so aussehen wie Gucky. Aber nichts Genaues weiß wohl nur ES, sonst keiner, und die Superintelligenz ist momentan telefonisch nicht erreichbar, da sie einige Jahrtausende Urlaub in den allerfernsten Gefilden macht (mit einem gut gekühlten Glas Eiris).

Im Augenblick sieht es also so aus, als sollte Gucky der einzige Ilt bleiben … dank seiner neuen Fähigkeit muss er ja auch nicht mehr spontan in höherdimensionale Schutzschirme springen … eine fatale Unvorsichtigkeit, für die er schon manchmal schmerzhaft büßen musste. Als Antwort auf den Titel oben finde ich also: Gucky ist sehr zeitgemäß. Er sollte in den Handlungen bleiben, erzählerisch und graphisch. Dennoch sollten im Rahmen der Serienhandlung erzähltechnisch irgendwann einmal wieder ein paar Ilts entdeckt werden ... irgendwo. Es muss ja nicht gleich ein Imperium  der Mausbiber sein.

© 2018 by H. Döring

Kommentare  

#1 matthias 2018-10-23 17:54
Ist Gucky noch zeitgemäß? Nein, ist er nicht. Jedenfalls nicht für mich. Derzeit lese ich PR (1) nochmal von der 1 an, und Gucky nervt mich ordentlich.
Oder Gerrek aus der Serie MYTHOR ...
#2 Ringo Hienstorfer 2018-10-23 17:57
zitiere matthias:
Ist Gucky noch zeitgemäß? Nein, ist er nicht. Jedenfalls nicht für mich. Derzeit lese ich PR (1) nochmal von der 1 an, und Gucky nervt mich ordentlich.
Oder Gerrek aus der Serie MYTHOR ...

... oder Zicci aus der Dämonenkiller-Serie ;)
Im Ernst. Gucky war noch nie mein Fall, zeitgemäß hin oder her.
#3 Postman 2018-10-23 19:34
Die Menschheit wollte schon früh in PR oder möchte auch heute toleranter gegenüber Andersartigem sein, was wegen des biologischen Schutzmechanismuses (Vorsicht vor Fremdem und Abstand!) nie gelingen würde.

Warum also kein Mausbiber im Raumanzug, welcher den Menschen von den gemischten Tierrassen her gesehen zumindest vertraut war? Die Rasse der Haluter geht doch auch und die wirkt ungleich skuriller.

Ich fand, dass mit der Unsterblichkeit schon erheblich unpassender, da die Verteilung ungerecht und das Zurechtkommen damit diskussionswürdig ist.
Nach 3000 Lebensjahren würde vmtl. jeder vor Kummer und Wahnsinn Selbstmord begehen, wenn man geliebte Menschen oder Partner gehen lassen muss, und selbst immer wieder alleine dasteht oder von vorne beginnt.

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