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Raumschiffsbau und Waffentechnik - Stagnation von Defensive und Offensive

1Raumschiffsbau und Waffentechnik
Stagnation von  Defensive und Offensive

Den Bau gigantomanischer Raumschiffe finden wir in der Serie ja seit der Frühzeit. Selbst die GOOD HOPE, das vielgepriesene Beiboot der später so benannten AETRON, des auf dem Mond gestrandeten Arkonidenschiffes ist bereits ein Nonplusultra für Perry Rhodan.

Verfügt dieses sechzig-Meter-Schiffchen doch über Technik, die er sich zunächst kaum erträumen kann.

Später erobert er natürlich auch größere und bessere Schiffe, immer weiter sich steigernd, von der STARDUST II über die TITAN usw. Wir sehen, dass die Gigantomanie der Raumschiffe also ständig zunimmt. Die Waffentechnik hingegen macht zwar auf der Erde zu Beginn der Bekanntschaft mit Arkon einen großen Sprung mit Desintegrator und Hypnostrahler. Grundsätzlich stagniert diese Begriffswelt aber bis zur Einführung der Transformkanone als „ultimativer“ Offensivwaffe im Posbizyklus. Auch dieser „Strahler“, der zunächst etwas diffus definiert wird, kristallisiert sich dann klar heraus als die überragende Offensivwaffe der Serie. Da kommt auch der bereits recht früh erwähnte, rasch eingeführte Fiktivtransmitter nicht mit.

Den kann man ohnehin nicht in Serie bauen, das er SI-Technologie von ES ist und die paar erhaltenen Dinger bald verloren gehen.Was ist nun mit den Defensivwaffen?

Der arkonidische Wabenschutzschirm wurde nicht mehr aktiv verwendet in der Serie, ebensowenig der blaue Schirm der Akonen. Also musste man warten bis der HÜ-Schirm erfunden ward als Verbesserung des grünen Maahkfeldes. Tausend!!! Jahre später hatte man dann endlich den Paratronschirm von den Uleb übernommen. Dann aber tat sich lange nichts mehr in Sachen Weiterentwicklung offensiver oder defensiver Waffen.

Die KN-Kanone war nicht wirklich eine Evolution, eher eine Variation bestehender Technologie. Nach dem Verlust des Solaren Imperiums besaß ohnehin die ganze Galaxis eine Transformkanone und der wirkliche Fortgang der modernen Tech stagnierte weithin, teilweise natürlich auch bedingt durch achthundert Jahre Monos-Zeit. Aber die Serie ist immer schon konservativ gewesen in ihren SF-Grundzügen.Spätestens mit der Einführing der Hyperimpedanz war es dann endgültig aus mit dem Höher-Schneller-Weiter. Einzige Ausnahmen waren natürlich: Fernraumschiffe.

Aber diese gab es ja fast immer auch nur als Prototyp,als  Einzelexemplar; sie waren nicht exemplarisch für die allgemeine Entwicklung in der Flotte. Im Grund genommen stagniert die Technologie also seit mehreren hundert oder tausend Heften, von einzelnen Ausnahmegadgets wie dem Kantor-Sextanzen abgesehen oder neu entwickelten (Fern)-Triebwerken. Auch variieren die Raumschiffe in Größe und Form, enthalten aber nicht wirklich spektakuläre Neuentwicklungen. Im Grunde genommen dümpelt die Terra-Tech auf dem gleichen Stand wie im Cappin- oder Schwarmzyklus. Das aber ist lange her.So gefühlte zweitausendfünfhundert Bände nämlich.Zu verdanken ist das natürlich allein der eingeführten Hyperdemenz.

Leider entwickelt sich die Serie also in technischer Hinsicht nicht weiter in Richtung Science-Fiction.Die frühen Autoren, die dies eher propagierten mit ihrem Sechziger-und Siebziger-Jahre-Optimismus waren teilweise auch Fans der aktuellen, echten Raumfahrt oder arbeiteten wie Kurt Mahr sogar in diesem Bereich mit. Das liest man als geschilderte Begeisterung  in den alten Heften zwischen den Zeilen mit.Heute entwickelt sich die Serie nicht mehr, jedenfalls nicht im naturwissenschaftlichen oder technologischen Bereich. Sie stagniert mit und bei Begriffen, die bereits vor über zweitausend Jahren eingeführt wurden.Mitunter marginal verfeinert, verbessert wie ein gepulster Paratronschirm oder ein Pt- Werferfeld.

Hier kann ruhig einmal  eine Verbesserung eintreten, insbesondere wo mit Verena Themsen ja auch eine Physikerin Betstandteil des Schreib-Teams ist.Die Einführung eines neuen Techno-Gadgets für die Allgemeinheit der Flotte kann die Serie nur besser machen, auch dann, wenn heutzutage mehr Wert auf Social-SF in der Serie gelegt wird. Aber es schadet nie, wenn die Liga der freien Terraner sich rüstet.Si
vis pacem, para bellum.

© 2018 by H. Döring

Kommentare  

#1 Heiko Langhans 2018-10-16 07:05
Seufz. Das heißt "Si vis pacem, para bellum." Nicht "Civis".

Von all den anderen Böcken mal ganz abgesehen ... Technik wird also als Waffentechnik bevorzugt, und deren Entwicklung ist das Ziel der Science Fiction - richtig?

Hundete von SF-Autoren haben also umsonst gelebt. Oder waren keine.

Ich bin jetzt sehr müde.
#2 AARN MUNRO 2018-10-16 08:40
Heiko: Danke für den Lateinhinweis. Werde den Tippfehler gleich verbessern oben. Kollege störte gestern beim Verfassen des Textes wegen Mathe-Abitur ...

Und ja, hier ging es um Waffentechnik ... das heißt nicht, dass Technik Waffentechnik allein bedeutet. Nur der Artikel ist jetzt eben einmal darüber. Ich möchte auch bessere sonstige Tech,Transmittertech etc .Beim Perry macht(e) die Waffentechnik in O und D aber immer sehr viel aus. Nein, die Entwicklung von Waffentech ist nicht das Ziel der SF,das wird nicht behauptet, auch nicht beim Perry, nur eben sehr stark thematisiert in den ersten fünfhundert Bänden. Dann später so gut wie gar nicht mehr.(Wenn ich boshaft wäre, könnte ich ja sagen, nachdem die Serie von den Konservativen verlassen und von den Linken übernommen wurde ...aber das sage ich jetzt nicht). Bitte nicht das Wort im Mund rumdrehen. Interpretationen kannst Du natürlich ziehen, wie Du möchtest ... aber auch Du verallgemeinerst hier stark.

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