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CHRONIKEN DER SOLAREN FLOTTE (2): Der Flotten-Med - Die Friedens-Mission

FanfictionCHRONIKEN DER SOLAREN FLOTTE (2)
Der Flotten-Med - Die Friedens-Mission

ONKEL BULL WILL DICH! KOMM ZUR FLOTTE! DU WIRST DAS UNIVERSUM SEHEN, UNBEKANNTE WELTEN! DAS ABENTEUER! DER BESTE SOLD IN SOLAR, DAS BESTE ESSEN! DER WELTRAUM LOCKT UND RUFT! SIEH FREMDE WELTEN UND VIELE ALIENS UND AUSSERIRDISCHE! DIE SOLARE FLOTTE RUFT DICH! JA,DICH! UND DICH! UND DICH AUCH! KOMM ZUR FLOTTE! DENN DIE SOLARE NAVY BRINGTS,WER SONST?


FRAG NICHT, WAS RHODAN FÜR DICH TUT, SONDERN,WAS DU FÜR TERRA TUN KANNST UND FÜR DAS SOLARE IMPERIUM! MELDE DICH! NOCH HEUTE! SCHREIB DICH EIN, UND DU WIRST FREMDE WELTEN SEHEN!

Wieder schrie der Verwundete.

Seufzend gab Doc Major ihm noch ein Breitbandantibiotikum, das auch einen Schmerzblocker enthielt, denn andere Medikamente hatte er nicht mehr, da der Nachschub nicht geliefert worden war..Die Blues hatten den Weltraum blockiert. Transmittereinsatz war logistisch noch nicht möglich, da die Ersatzteile dafür ausblieben. Der Doc war Major, er hieß nicht nur so, ein immer wiederkehrender Anlass für Witze mit den Soldaten.

Die Terraner waren auf einer Friedensmission.  Ein Kontingent von fünftausend Raumsoldaten der Solaren Flotte war abgeordnet worden. Auf dem Planeten Silur sollten sie die verfeindeten Bluesstämme der Quadloiden voneinander getrennt halten, die wegen Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung der Wirkung irgendwelcher  farbiger Kreaturen einen Bürgerkrieg zwischen zwei verfeindeten Blues-Gruppen unter der umliegenden Zivilbevölkerung veranstalteten. Zwar existierte kein übergeordnetes Galaktikum im 25. Jahrhundert, doch die verschiedenen Großmächte der Galaxis, Terraner, Akonen, Arkoniden und sogar die Gataser,immer noch eine Hauptmacht der Jülziish, waren übereingekommen, dass Terra eine Friedensmission auf dem Planeten einsetzen sollte, damit  der Bürgerkrieg der Blues nicht auf benachbarte Welten übersprang. Das Gelände war aber sehr unübersichtlich für die terranischen Shifts, und die Blues-Terroristen besaßen eine Art Bodensprengbombe, die auch den HÜ-Schirm eines Shifts knacken konnte, weshalb die Kontrollfahrten der terranischen Raumsoldaten nur um den Raumhafen Baakuul herum sicher waren, aber nicht im gebirgigen Hinterland, wo sich die Blues meist in Höhlensystemen versteckten. Auch war es sehr schwierig für die Terraner, das Vertrauen der Jülziish in den umliegenden Dörfern zu gewinnen, da die Terraner ja für die Blues "Ungläubige" waren, weil sie nicht an die Kraft der diversen Farbkreaturen glauben wollten. Die Mengen an Militärgütern waren ebenso begrenzt wie der Zugang zu Luftfahrzeugen oder Medikamenten. Es war eine "ja aber"-Mission, die nicht wirklich von den galaktischen Mächten politisch gewollt war. Deshalb war nur ein Minimum an Zubehör zugelassen, nicht einmal eine Space-Jet zur Luftsicherung war bewilligt worden.

Müde rieb sich Doc Major übers unrasierte Gesicht. Seine ohnehin schon schmalen Wangen waren eingefallen von zuviel Arbeit, der Strom an verletzten Raumsoldaten riß kaum ab, wegen der tückischen Bodenminen der Blues.Wenigstens durften die Terraner jetzt zurückschießen, wenn sie angegriffen wurden, das war immerhin ein kleiner Fortschritt!

Er verließ das Zelt aus Terkonitfolie, um sich draußen einen Lungenzug frischer Luft zu holen, da drang es schon wieder an sein Ohr: "Medic! Medic!"

Rumpelnd kam ein Shift vor ihm zum Stehen; schwarzverbrannt die Oberfläche. Zwei Raumsoldaten hoben einen Dritten mit rußigem Kampfanzug Bekleideten aus der Schleusenöffnung.

"Hier, Doc!" keuchte einer der Beiden: "Ein Blues-Attentäter hat Johnny erwischt. Helfen Sie ihm!"

Fast gleichgültig nickte Doc Major nur:" Bringen Sie ihn rein! Ein Bett ist noch frei. Ich tu was ich kann. Hoffentlich werden die Verletzten bald ausgeflogen! Aber noch ist der Weltraum geschlossen!" Die beiden Soldaten brachten den Verletzten ins Zelt, wo sie ihn behutsam auf das letzte freie Bett legten, von seinem Kampfanzug befreiten und dann sofort mit ihrem Shift wieder abfuhren.

Bevor der Doc wieder reingehen konnte, hielt ein Versorgungsgleiter vor dem Zelt:

"Hallo Doc", ein baumlanger Kerl mit Zigarette im Mundwinkel sprang aus der Steuerkanzel: "Ich habe einen Medo-Rob für sie organisiert, vielleicht hilft er ja!"

"Danke, Jack," erwiderte der Doc, und atmete erleichtert auf, "der wird etwas aushelfen, dann kann ich auch mal schlafen!" Jack hob einen Whistler-Rob der Sorte MUDIR (Medizinische und diagnostische Rettungs-Hilfe) von der Lastplatte des Transportschwebers. "Mann! Der ist ja uralt! Mindestens hundert Jahre, aber er wirds schon noch tun", staunte der Doc. "Mit neuem Equipment ist wohl auch nicht zu rechnen, bei der Versorgungslage!"

"Ja, Doc", sagte Jack, der baumlange Sergeant: "die Blues von Latos  haben die benachbarten interstellaren Sektoren zum Sperrgebiet erklärt. Dort patrouilliert eine große Flotte Diskusraumer. Zum Glück haben sie kein Molkex mehr, aber dennoch ist der Versorgungsweg zur Erde und dem Imperium erst mal unterbrochen. Und Rhodan will ja auch nicht, dass der Konflikt eskaliert! Na, wenigstens bleibt uns ein Besuch von Tifflor oder so einem anderen Großkotz-Kopfeten erspart!"

"Danke, Jack" nickte der Doc und ging wieder ins Zelt, nachdem er den Medodoc aktiviert hatte, der ihm mit stakenden Metallbeinen folgte.

Der Doc half dem Verwundeten und programmierte den MUDIR, um sich etwas von dem Dauerstress  zu entlasten. Ohne Sanis konnte er jede Hilfe gebrauchen, und wenn es nur ein alter Medo-Rob war. Dann setzte er sich auf einen Terkonit- Klapphocker, er machte sich Sorgen über die posttraumatischen Schocks, die den Kampfhandlungen unweigerlich folgten, und überlegte, ob der medizinisch-psychologische Betreuungs- Dienst der Flotte auch genug für die Veteranen tat, die anschließend an ihren Job nicht mehr kampffähig waren. Konnten Sie überhaupt wieder in das Zivilleben auf Terra integriert werden? Wie verhielten sie sich Ihren Familien und Mitmenschen genüber? Würde es zu Amokläufen oder anderen Gewaltverbrechen kommen, die so nicht voraussehbar waren? War die Pension hoch genug? Würde die zivile Öffentlichkeit dieses Problem überhaupt zur Kenntnis nehmen? Würde es von den Abgeordneten in der Solar-Hall diskutiert werden? Würde es Bull, Tifflor oder Rhodan zu Ohren kommen? Würde die Flotte ein Hilfsprogramm für Post-Kampftherapien auf Mimas aufleben lassen oder die USO auf Tahun um Hilfe bitten? Der Doc wußte es nicht.

Wieder schrie der Verwundete...

(Für James Blish)
© by H. Döring 2013/14

Kommentare  

#1 AARN MUNRO 2015-07-16 14:08
...lupus in fabula...

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