Das Universum von Mass Effect
Das Universum von Mass Effect
Zunächst folgten zwei kostenpflichtige Zusatzinhalte, bevor im Januar 2010 der Nachfolger „Mass Effect 2“ in die Läden kam und die Käufer damit überraschte, dass zum Einstieg der Held stirbt.
Aber einen echten Helden hält so was nicht lange auf. Mass Effect 3 erschien dann im März 2012 und markierte das Ende der Geschichte um Commander Shepard – allerdings mit einem Finale, das für Aufschreie der Empörung sorgte und schließlich zu einem kostenlos nachgereichten erweiterten Spielende führte, das zwar immer noch kein Happy-End für Shepard zuließ, aber immerhin doch die Enttäuschung ein wenig verminderte.
Mass Effect entführt seine Spieler fast zweihundert Jahre in die Zukunft ins Jahr 2183. Die Menschheit ist ein Neuankömmling auf der Bühne der galaktischen Zivilisationen und sucht nach ihrem Platz. Commander Shepard (der je nach Wahl des Spielers ein Mann oder eine Frau sein kann) wird als Kandidat für die galaktische Elitetruppe der SPECTREs vorgeschlagen und deckt dabei einen Plan auf, der anscheinend die Vernichtung der menschlichen Rasse zum Ziel hat; je länger der Commander der Spur des Drahtziehers folgt, desto deutlicher wird jedoch, dass hier nicht nur die Zukunft der Menschen auf dem Spiel steht …
Die Erde und das Sonnensystem der Zukunft
Die planetare Erwärmung hat dafür gesorgt, dass der Meeresspiegel 2183 rund zwei Meter höher steht als im 20. Jahrhundert. Klimaereignisse, die man früher als Katastrophen bezeichnet hätte, gehören inzwischen zum Alltag. Die Menschen leben nach wie vor in Nationalstaaten, von denen die Vereinigten Nordamerikanischen Staaten (zu denen sich die früheren USA, Kanada und Mexiko zusammengeschlossen haben), die Europäische Union und der Chinesische Völkerbund die größten sind.
Im Juni 2069 wurde die erste permanente Siedlung auf dem Mond im Shackleton-Krater gegründet. Sie erhält den Namen „Außenposten Armstrong“.
Die Europäische Weltraumagentur ESA eröffnete 2103 Lowell City, die erste menschliche Kolonie auf dem Mars; Amerikaner und Chinesen folgten mit eigenen Stationen.
Vierzig Jahre später, 2143, begann man mit dem Bau der Station Gagarin jenseits der Plutobahn. Dort liefen Forschungsarbeiten an Antriebskonzepten für interstellare Reisen.
Währenddessen häuften sich auf dem Mars die Beobachtungen von Betriebsstörungen bei Sonden, die in oder über der Südpolregion des Planeten operieren. Eine Prospektorenexpedition in die Prometheus-Ebene entdeckte dort 2148 einen unter der Oberfläche angelegten verlassenen Außenposten einer fremden Zivilisation. Die sogenannten „Protheaner“ hatten offenbar vor rund 50.000 Jahren die Entwicklung der menschlichen Rasse aufgezeichnet, bevor sie sich aus unbekannten Gründen aus dem Sonnensystem zurückzogen und spurlos verschwanden. Sie hinterließen eine leere Station mit einem Datenarchiv, einige zurückgelassene Kleinraumschiffe, einen funktionsuntüchtigen Masseneffekt-Antriebskern und einen Vorrat an aufbereitetem Element Zero.
Die Entschlüsselung eines Teils der protheanischen Datenbanken brachte die Menschen dazu, ein Forschungsraumschiff zum Pluto zu schicken. Plutos Mond Charon entpuppte sich als ein riesiges Artefakt, eingeschlossen in einen viele Kilometer dicken Eispanzer. Mit Hilfe der Protheaner-Daten konnte es vom Eis befreit und wieder in Betrieb genommen werden, und das Charon-Portal öffnete den Weg zu den Sternen.
Zumindest öffnete es den Weg nach Arkturus, dem hellsten Stern in der Konstellation Bootes – 36,7 Lichtjahre entfernt von der Erde.
Element Zero
Element Zero ist ein außerordentlich seltener Stoff, der auf dem Umweg über Dunkle Energie die Masse von Objekten beeinflusst, wenn elektrischer Strom durch ihn fließt. Je nach Flussrichtung des Stroms wird die Masse von Objekten gesteigert oder reduziert – der sogenannte „Masseneffekt“.
Element Zero entsteht laut aktueller Theorien in den Planeten von Sternen, die zur Nova werden. In Form fein verteilten Staubes wird es jedoch auch erstaunlich oft auf erdähnlichen Planeten gefunden. Element Zero kann sich während der Schwangerschaft in den Nervenzellen von Föten einlagern, die dann unter Umständen die Fähigkeit erwerben, durch Willensanstrengung Masseneffektfelder zu erzeugen und zu kontrollieren – falls sie nicht an schnell wachsenden Tumoren sterben.
Zu den vielen technischen Anwendungen des Masseneffektes gehören die Erzeugung künstlicher Schwerkraft, für Materie nahezu undurchdringliche Schutzfelder und die überlichtschnelle Raumfahrt. Während die Relativitätstheorie postuliert, dass bei Annäherung an die Lichtgeschwindigkeit eines Objektes mit einer Ruhemasse größer als Null der Energieaufwand für jede weitere Steigerung der Geschwindigkeit bis ins Unendliche ansteigt, kann der Masseneffekt die Relativität kompensieren.
Die erreichbare Geschwindigkeit hängt von der Masse des Schiffs und der Menge Element Zero in seinem Antriebskern ab; die Mehrzahl der von Menschen gebauten Raumschiffe erreichen einen Überlichtfaktor von etwa 5000, können also etwa fünfzehn Lichtjahre pro Tag überwinden.Während des Fluges lädt sich der Antriebskern elektrostatisch auf und muss nach etwa fünfzig Stunden entladen werden, bevor die Spannung ins Schiffsinnere durchschlägt. Kleinere Schiffe landen dazu, große Raumschiffe nutzen das Magnetfeld eines Planeten.
Im Unterschied dazu erschafft ein Masseneffekt-Portal quasi einen Tunnel durch den Raum zu einem anderen Portal, durch den ein Raumschiff die Distanz zwischen den beiden Portalen sehr viel schneller überwinden kann. Der Flug vom Charon-Portal ins Arkturus-System ist eine Sache von Minuten, und vom Arkturus-System waren Verbindungen in weiter entfernte Bereiche der Galaxis möglich.
Die Nationen der Erde schlossen sich angesichts dieser Entdeckung zur System-Allianz zusammen. Die System-Allianz schlug ihr Hauptquartier in der Arkturus-Station auf. Die erste menschliche Kolonie auf einem Planeten außerhalb des Sonnensystems war Demeter im System Delta Pavonis. 2152 wurden Eden Prime und Terra Nova im „Exodus-Cluster“ besiedelt, 2153 Benning im Arkturus benachbarten Euler-System und Shanxi.
Und auf Shanxi sollte 2157 alles anders werden, als die Menschen zum ersten Mal mit lebenden Außerirdischen zusammentrafen. Eine kleine Flotte aus drei Fregatten und zwei Transportschiffen versuchte, ein neu entdecktes inaktives Portal in Betrieb zu nehmen, und wurde von einer Kampfgruppe fremder Raumschiffe ohne Warnung angegriffen. Nur eines der fünf Schiffe konnte sich nach Shanxi retten und Alarm schlagen. Ein Verband von Schiffen der Systemallianz brach sofort auf und schlug die Aggressoren zurück, die jedoch bald mit Verstärkung wiederkamen und diesmal die Kolonie Shanxi ins Visier nahmen.
Wer waren diese Leute? Hatte man die verschwundenen Protheaner wiederentdeckt - oder ihre Erben?
Kommentare
Zitat: Was soll'n dis? Du kannst mich doch jetzt nicht im Unklaren lassen!
Dat is' aber ein gemeiner Cliffhanger.
Also, das alles hört sich sehr interessant an. Einen schönen Hintergrund haben sie sich da ausgedacht. Es gibt eine Parallele zum Justifierts-Universum, und zwar dass die Menschheit nur mit Hilfe entdeckter außerirdischer Technik in die Weiten des Alls vordringen kann.
Die ganze geschichtliche Entwicklung von 2069 bis 2152... Wie wird diese Zeit im Spiel abgehandelt? Ist dies ein Erzählstrang?
Sehr interessant die astrophysikalische Erklärung des Masseneffekts und des Elements Zero. - Wobei mir gerade einfällt, ich habe noch einen ganzen Alukoffer voll von diesem Zeugs irgendwo herumzustehen...
Zitat: Na, sowas mag ich ja. Ich bin ja Mars-Fan. So'n richtiger Mars-Fan. - Und auch von Überbleibsel früherer/fremder Zivilisationen auf dem Mars. Sowas muss sein. - Ist quasi ein ungeschrienbenes Gesetz.
Zitat: Das ist ja genauso cool, wie dat mit dem Mars. Kannst Du den Mond Charon als Artefakt etwas näher beschreiben?
Diese Vorgeschichte hört sich fast noch spannender an, als die Geschichte ab 2157 an sich.
zitiere Lefti: Uh ... das Artefakt siehst du oben auf dem ersten Bild des Artikels. Das Charon-Portal. Der Rest waren bloß Eisklumpen, die sich drumherum angesammelt hatten. Ein aktives Tor hält sich selbst sauber von kosmischem Staub und anderem Zeugs, das sich auf der Oberfläche anlagern könnte, aber ein stillgelegtes nicht. Wie auch immer die Protheaner das mit dem Stilllegen gemacht haben.
Und wenn ein Raumschiff ein Portal benutzt, dann sieht das so aus: www.youtube.com/watch?v=qPxw5QjxhIs
Hier am Beispiel der Allianz-Fregatte Normandy, die zu Beginn von Mass Effect das Charon-Portal anfliegt, um nach Eden Prime im Exodus-Cluster zu gelangen.
Nachgetragene Größenangaben aus dem Mass Effect-Wiki masseffect.wikia.com: die beiden geschwungenen Metallteile sind etwa 15 Kilometer lang. Die rotierenden Ringe im Zentrum haben einen Durchmesser von rund fünf Kilometern - die inneren natürlich etwas weniger. In einem der Zusatzinhalte zu Mass Effect 2 müssen wir ein Portal zerstören und lenken dafür einen Asteroiden hinein; das gibt einen mächtigen Bumms.
www.youtube.com/watch?v=bGr9T1k8QOY
Das Ende vom dritten Spiel hat mir nach dem kostenlosen DLC eigentlich sehr gefallen, denn Shepards Geschichte ist nun vorbei und in Mass Effect 4 beginnt man eine Neue, die aber im selben Universum spielt!
Auch toll war, dass hier einem die Figuren immer wichtiger waren als in in anderen Spielen und man seine eigene Spielweise wälen konnte (aber selbst bei meinem bösen Durchlauf, schaffe ich es nicht böse zu Legion zu sein, oder die Geth sterben zu lassen Dann doch lieber beide retten oder die Quarianer abkratzen lassen!)
Pfui. Spoiler. ;)
Das Bedien-Interface verbessert sich von Teil zu Teil, das "Design der Zukunft" ist eine geniale Mischung aus klassischen Sci-Fi (u.a. die Raumanzüge) und vollendeter Moderne (Projektionselemete), der Soundtrack untermalt sämtliche Spielareale überaus stimmig und wartet (ähnlich wie bei Star Wars oder Star Trek) mit Wiedererkennungsmelodien auf. Alle Dialoge sind voll vertont und die Qualität der Sprecher bewegen sich auf hohen Niveau (wobei die deutsche Fassung natürlich nicht gegen die Original-englische ankommt, aber dennoch gut ist). Rollenspieler haben ihre helle Freude an den weitreichenden und bisweilen schwerwiegenden Entscheidungen, die es im Spielverlauf zu fällen gilt und die auch in den nachfolgenden Teilen Berücksichtigung finden (Savegames vorausgesetzt). Zum (ab-)schießen ist ebenfalls genug vorhanden, Husks, Rachni, Söldnertrupps, Mechs, Kollektoren, Cerberus Truppen, Reaper..., so mancher Gewehrlauf schmilzt schon mal beim Dauerfeuer wenn die Kühleinheit den Geist aufgibt
Die außerirdischen Völker, die Technik-Levels, die politische Lage, Informationen zu Raumschiffen oder die unterschiedlichen Kulturen der Aliens, alles wird erklärt und verdichtet sich zu einer engmaschigen und sehr atmosphärischen Galaxie. Die Inszenierung fesselt wie ein Kinofilm in welchem man selbst die Hauptrolle mimt und die Spannungskurve steigt von Titel zu Titel. Erst das einleitende Abenteuer (ME 1), dann das zwielichtige Zwischenkapitel (ME 2)und schließlich das beklemmende Finale (ME 3)... einfach großartig.
Ich könnte noch so viel schreiben über dieses erstklassig ausgearbeitete Universum in all seinen Facetten, aber was sind schon Worte; am besten selber spielen und dem Sog des Masseneffekts erliegen !!!
Verzeihung
Aber die Mass Effect Trilogie zeigt auch sehr schön zu welcher Inszenierung Games heute in der Lage sind. Als Bücher oder Filme hätte die Geschichte sicher nicht so gut gewirkt
Auch wenn es speziell im letzten Teil einige Logiklöcher gab (Motive der Reaper, der Unbekannte) und mit dem Star-Child wohl einer der meistgehassten Figuren der Videospielgeschichte geschaffen wurde, ändert dass nichts an der Großartigkeit des Gesamtwerks.
Hoffentlich werden die zukünftigen Teile für die neuen Konsolen auch so mitreißend!
Warum?
Und im Film wären wieder eine Serie oder mehrere Teile nötig um überhaupt alles erfassen zu können.
Und auch dann wäre die bindung zu den Figuren nicht so stark, eben weil sie nicht MEIN Team wären.
Ja, so(!) machen wir das!
Ach? Und einem unkritischen Fanboi wie mir willst du in dieser Angelegenheit Glauben schenken?
Gewagt.
Singing @ all:
"Beus, beus, beus
I'm looking for a good time
Beus, beus, beus
Get ready for my love
Beus, beus, beus
I'm looking for the good time
Beus, beus, beus
I'm ready for your love"