Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Männer der Zukunft - Die nächste Generation: Horst Pukallus

Männer der Zukunft - Die nächste GenerationHorst Pukallus

Die deutsche SF-Szene lebte von einer Vielzahl von Personen. Wichtig waren natürlich die Autoren, die auch meistens im Rampenlicht der Öffentlichkeit standen. Im Hintergrund zogen aber Redakteure und Herausgeber die Fäden, konnten meist mehr für das Wohl und Wehe der einzelnen Serien tun als die Autoren selbst. Nicht zu unterschätzen sind auch die führenden Köpfe des Fandoms. Clubvorsitzende und Fanzinherausgeber machten häufiger von sich reden. Nur eine Grupppe stand immer ein wenig im Schatten. Gemeint sind die Übersetzer.

 

Horst PukallusBesonders in den fünfziger und sechziger Jahren galt allgemein: gute SF = angloamerikanische SF. Also wurden auch Übersetzer gebraucht. Oft verdienten sich Autoren so ein kleines Zubrot. Man denke nur an Clark Darlton. Es ging aber auch andersherum, einige Übersetzer versuchten sich gelegentlich als Autoren. Und es gab Autoren und Redakteure, die irgendwann hauptberuflich als Übersetzer arbeiteten. Man denke an Lore Straßl oder Eva Eppers.
 
So war es auch bei Horst Pukallus.

Horst Pukallus wurde 1949 geboren. Nach einer Lehre als Versicherungskaufmann arbeitete er 10 Jahre in diesem Beruf. Seit 1975 ist er freier Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer.
 
Auch die Anfänge von Horst Pukallus liegen im Fandom. In den sechziger Jahren gab er zusammen mit Ronald M. Hahn ein eigenes Fanzine heraus. Später wechselten die beiden zur Science Fiction Times. 
 
Schon Mitte der siebziger Jahre begann Horst Pukallas als Übersetzer zu arbeiten. Mittlerweile kann er in diesem Bereich auf über 100 Werke verweisen. Darunter sind z.B. etliche Romane von John Brunner, Stephen R. Donaldson und Katherine Kurtz. Er zählte in den letzten 30 Jahren zu den renommiertesten deutschen Übersetzern. 6 mal wurde er mit dem Kurd-Laßwitz-Preis für die beste Übersetzung ausgezeichnet.

Die Jäger von GoomDie ersten SF-Romane schrieb Pukallus für Basteis Commander Scott. Er war lange Zeit der meines Wissens einzige deutsche Autor dieser Serie von dem bekannt  war, welche Romane er dort geschrieben hat. Ansonsten war der Commander, was die Autoren angeht, lange einer der letzten weissen Flecken in der Geschichte der deutschen SF-Hefte.
"Lesley Steel, Raummarschall von Goom, ist ein Meister seines Fachs. Sein Spezialgebiet ist die Jagd. Allerdings jagt er nur auf Bestellung und gegen ein entsprechendes Honorar. Aufträge nimmt er jederzeit entgegen, und keine Aufgabe ist ihm zu schwierig. Ein Unmöglich gibt es nicht für ihn immerhin glaubt er das.
Bis jemand ein neues Opfer für ihn aussucht.
Clode Pastell, ehemaliger Diktator, hat noch eine Rechnung mit dem Mann zu begleichen, der ihn zur Strecke gebracht hat Commander Barty SCOTT!
Lesley Steel macht sich sofort auf den Weg.Für ihn ist es nur eine Frage der Zeit, bis er seinen tödlichen Auftrag als erfolgreich ausgeführt melden kann . . .
"
(Ankündigung zu Commander Scott 22 Der Jäger von Goom)
Der Transmitter-BaumDas nächste Serienprojekt für Pukallus waren dann die Terranauten, wo er auch auf einige Bekannte aus Zeiten der SFT stieß. Sein Debüt gab er mit Band 27 und er blieb bis zum Schluss dabei. Als die Taschenbuchfortsetzung lief, bildeten zuletzt er und Andreas Brandhorst (Andreas Weiler) das Autorenteam.
 
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Andreas Brandhorst entstand die 1986 bei Ullstein erschienen Akasha-Trilogie.
 
Zusammen mit Ronald M. Hahn schrieb er Ende der 90er Jahre an T.N.T. Smith. Diese von Hahn konzipierte Serie spielte in den 30er und 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber nach zwei Bänden stieg Pukallus aus der bei Blitz erschienenen Serie aus. An der späteren Fortsetzung bei der Romantruhe war er nicht mehr beteiligt.
 
Einzelromane von Pukallus gibt es nur sehr wenige. Und selbst unter den wenigen TB-Titeln befinden sich noch Storiesammlungen. Auf diesem Gebiet allerdings gehört er zu den produktivsten deutschen SF-Autoren.
 
Horst Pukallus gehört zu den Autoren, die vom Schreiben kommend, irgendwann beim Übersetzen landen. Er gehört sicher zu den bedeutendsten Übersetzern, ist als Schriftsteller aber nie ganz groß herausgekommen. Immerhin war er an zwei Heftserien und drei TB-Projekten beteiligt. Aber eine eigene Serie hat er nicht entworfen und die Zahl seiner Einzelromane hält sich in engen Grenzen. 

Sternenjägr im KosmosGemini:
(1976)
2 Sternenjäger im Kosmos (mit K. Diedrich u. Ronald M. Hahn)
33 Revolte der Verlorenen

Commander Scott:
(1975/76)
5 Titel
erster Band: 9
letzter Band: 34

Die Terranauten:
(1980/81)
6 Titel
erster Band: 27
letzter Band: 94

Die Terranauten TB:
(1985)
In den Städten, in den Tempeln3 Titel
erster Band: 112
letzter Band: 115

T.N.T. Smith: (1999-2000)
3 Titel (einer mit Ronals M. Hahn)
erster Band: 2
letzter Band: 6
 
Maddrax: (2002)
1 Titel
Nr. 76

Ullstein:
(1985/86)
5 Titel (drei mit Andreas Brandhorst)
 
Bastei:
(1985)

1 Titel

Blitz Allgemeine Reihe:
(1997-1999)
2 Titel (einer mit Ronald M. Hahn)

Horst Pukallus
(*1949)
erste Veröffentlichung: 1975
Pseudonyme: Henry Roland, Henry Robert, W.P.Howard
(SP), Gregory Kern (VP)
 

Kommentare  

#1 Ronald 2010-11-22 12:35
Horst Pukallus hat auch einen Scheffel rasend guter Kurzgeschichten geschrieben, mein Lieber!
#2 Hermes 2010-11-22 14:18
Berechtigter Einwand! Wurde entsprechend ergänzt.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.