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Der Weltraum und seine Raubvögel - Ein Bericht aus der Raumfalken-Werkstatt

1Der Weltraum und seine Raubvögel
Ein Bericht aus der Raumfalken-Werkstatt

Sie sind die interstellare Eingreiftruppe an den Brennpunkten der Galaxis und darüber hinaus. Ihren Widerstand gegen außerirdische Eroberer und Verschwörer innerhalb der irdischen Regierung organisieren sie von ihrem autarken Stützpunkt auf dem Neptunmond Proteus. Trotz ihrer militärischen Präsenz verstehen sie sich auch als Forscher und Pioniere, die im Geist der Wissenschaft in die unergründlichen Weiten des Weltalls aufbrechen …


1Die RAUMFALKEN haben mich seit Mitte der 1980er nie ganz losgelassen. Es gab ein halbes Dutzend experimenteller Ansätze, sogar zwei kleine Romane von je etwa 100.000 Zeichen. Bestand hatte keiner von ihnen. Geblieben ist nur der Titel: RAUMFALKEN. Warum ich ihn wieder aus der Schublade holte, mag nostalgische Gründe haben, vor allem aber ganz pragmatische …

Es begann auf einer unbedeutenden Convention in Gelsenkirchen, irgendwann im Oktober oder November 2013. So unbedeutend, dass selbst die Angestellten der Caféteria nicht wussten, ob sie den Kaffee verkaufen oder selbst trinken sollten.

Das Einzige, was mir von dieser Veranstaltung nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist, ist diese schwarzhaarige Göttin, die bei der Romantruhe den Fantasy-Roman »Ayleva« veröffentlichte, sowie die von Joachim Otto beiläufig gestellte Frage: »Und? Hast du dir was überlegt?«

1Ja, hatte ich. Überlegungen, die auf einem kurzen Gespräch einige Wochen zuvor beruhten. Joachim hatte die Idee zu einer SF-Serie. Vielmehr hatte er den Wunsch, eine solche zu veröffentlichen. Ideen sollte natürlich der Autor liefern.
»Ich kann ja mal was ausarbeiten«, hatte ich ihm damals gesagt. »Nur ganz grob, ohne Details.«

Auf dem Essener Con hatte ich dann meine dürftigen Notizen dabei, einen Logo-Entwurf sowie einen Cover-Rohling.

Mit Jubelschreien hatte ich nicht gerechnet, aber auch nicht mit einer Reaktion, die ich bestenfalls als Desinteresse bezeichnen konnte.

»Was sagst du?«, fragte ich. Irgendetwas musste doch aus diesem Mann herauszukitzeln sein.
»Ja, mach mal.« Sonst nichts. Garniert mit einem unverbindlichen Lächeln.

Ich machte mich an die Arbeit. Allerdings nicht an ein Detail-Exposé, sondern an BLACK JERICHO 25. Und da ich gerade in Fahrt war, schob ich Band 26 gleich hinterher.

1Im Februar 2014 kramte ich meine Notizen zu der SF-Serie wieder hervor. Es hatten sich ein paar Ideen angesammelt, die ich rasch aufschreiben wollte. Neben einem Handlungsrahmen entstand auch ein kleines Glossar. Von Februar bis April wurden die Ideen verfeinert, das Glossar erheblich erweitert, sodass ein Werk von gut 60.000 Zeichen entstand.

Bei einem Besuch der Romantruhe legte ich Joachim Otto das Konzept vor, erzählte ihm, was mir alles vorschwebte, erklärte den Aufbau und den Ablauf der Story und redete mir den Mund fusselig.

Als Belohnung bekam ich sogar ein Statement. Nüchtern und trocken, aber immerhin ein Statement: »Bernd, du brauchst mich nicht zu überzeugen. Wir machen das.«
»Ich kann sofort mit Band 1 anfangen.«
»Okay. Wir brauchen aber ein paar Romane Vorlauf.«
»Dann schreibe ich bis August jeden Monat einen, und wir veröffentlichen ab September.«

1Ein paar Tage darauf hatte ich einen Verlagsvertrag in der Post; am 14. April schrieb ich die ersten Zeilen des Auftaktromans. Bis Anfang September waren die versprochenen vier Romane geschrieben, das Handlungsexposé überarbeitet und das Glossar kontinuierlich ausgebessert und ergänzt. Dieses Wachstum macht sich beim Schreiben mittlerweile deutlich bemerkbar, denn ohne den suchenden Blick in die Hintergrundinformationen geht es kaum noch.

Sieht man sich dann das Endprodukt an, wie es schlicht auf einem Tisch liegt, macht man sich als Außenstehender kaum eine Vorstellung davon, wie viel Arbeit und wie viele Produktionsschritte sich dahinter verbergen. Gut drei Wochen bin ich mit einer Ausgabe beschäftigt – und der Leser hat sie nach anderthalb bis zwei Stunden bereits zur Seite gelegt.

Dennoch lasse ich es mir nicht nehmen, so viel Einfluss wie möglich auf das Produkt zu nehmen, sei es neben dem Schreiben noch die Covergestaltung, das Korrekturlesen, Satz und Layout oder die Erstellung der E-Books und Druck-PDFe. Da halte ich es wie der Regisseur beim Film: Präsent auf allen »Baustellen«.

Denn mal ehrlich: Welcher Regisseur wäre begeistert, wenn sein mühsam runtergekurbelter Film im Schneideraum verhunzt wird …?

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