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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 95

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (95. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 120 für seinen Wiener Autorenkollegen Kurt Luif, der den achten Teil des Malkuth-Zyklus verfassen durfte. Viel Spaß beim Lesen…


120DER DÄMONENPRIESTER
Dämonenkiller 120
Schauplatz: wechselt - Indien
Zeit: bis Ende November
(im Anschluß an Band 116 und 119)
Autor: Luif-Davenport
Termin: 1.9.1976

Titelbild: BOADA (Schreiben Fr. Illfeld vom 5.4.d.J.)
Ein phantastisch geschmückter Priester mit Totenschädel und seltsamem Kopfschmuck hält zwei eigenwillig geformte Zepter in der Hand. Im Hintergrund Frau auf Altar und übermannsgroße Statue mit Raubkatzenkopf, darauf sitzt Vogel in Aura.
Das alles wirkt ägyptisch und doch wieder nicht und auch ein wenig aztekisch - und auch wieder nicht.
!!Fotokopie des Titelbildes (Skizze) an Autor !!

Situation:
An alle: Ab sofort sind Dorian und Olivaro per Du.
In Band 118 hat sich herausgestellt, daß Olivaro bei der Rückkehr zur Erde - und durch die Einwirkung des Ys-Spiegels - wieder normal geworden ist.
Das heißt:

  1. ist er kein lallender Idiot mehr, sein Gesicht verändert sich nicht mehr dauernd. Er kann aber auch seinen Kopf nicht mehr um 180° wenden und auch kein Scheingesicht mehr aufsetzen. Er zeigt also ständig sein Knochengesicht (Titelbild 44)
  2. Er kann auch nicht mehr von den Janusköpfen beeinflußt werden - seinen Artgenossen ist es also nicht mehr möglich, ihn zum Bösen zu manipulieren. Dies nach seiner eigenen Aussage - doch nimmt Dorian diese etwas skeptisch auf. Er bleibt vorsichtig, man kann ja nicht wissen, ob Olivaro sich nicht nur verstellt. Diese Möglichkeit erscheint zwar selbst dem DK als unwahrscheinlich, aber gänzlich schließt er sie nicht aus.

Durch Olivaros Zustand bedingt, konnte der Januskopf bisher keine Informationen über die Januswelt Malkuth an Dorian weiter­leiten.
Nun zeichnet er aber ein ungefähres Bild.
Malkuth besteht aus neun "Häusern" von denen Kether eines ist. Immer drei und drei Häuser sind zu einer Einheit zusammen­geschlossen, zumindest ideell, auch wenn sie materiell getrennt sind.
Wir haben schon gehört, daß Kether, Chochmah und Binah zusammen die Ideenwelt bilden. Dann gibt es noch die Seelenwelt und die Materiewelt. Genauer braucht darauf noch nicht eingegangen werden. Details darüber finden sich in dem noch zu erstellen­den Datenexposé.
Alle Häuser zusammen ergeben die Januswelt Malkuth.
In den Häusern herrscht noch einigermaßen magische Ordnung. Außerhalb dieser Häuser aber ist das Chaos. Dort finden sich vor allem die Psychos und tausend derlei andere Schrecken.
Und Olivaro sagt: Weil zwischen Erde und Malkuth eine magische Verbindung besteht und die Menschen für eine Reihe dieser Schrecken (Psychos) verantwortlich sind, werden die Janusköpfe Maßnahmen ergreifen.

Achtung: Es wurde ja schon angedeutet, daß Olivaro von seinen Art­genossen als Beobachter zur Erde geschickt wurde. Olivaro hat damals schon die Wahrheit erkannt. Da er aber in den Augen der Janusköpfe ein Entarteter war - sprich: lange nicht so böse wie sie -, meldete er das nicht weiter. Die Folge war, daß er alle Berichte fälschte. Auf Malkuth schickte man jemand – nämlich den schrecklichen Vago - der Olivaro auf die Finger sahen sollte... Das ergab den Background für den Samurai-Zyklus.
Nun wurde Olivaro von seinen Artgenossen in deren Sinn mani­puliert, behauptet jedoch, daß er durch den Ys-Spiegel geheilt wurde. Das stimmt auch - aber, wie gesagt, Dorian bleibt vorsich­tig.
Olivaro soll von nun an positiv geschildert werden. Er ist ein Freund und Mitstreiter des DK. Konflikte kann es nur noch durch die unterschiedliche Mentalität geben.
Durch Olivaros Wandlung - er hat auch keine dämonische Aus­strahlung mehr - hat er auch die Macht über seine vielen auf der Erde verteilten Diener verloren: Sie erkennen ihn nicht mehr an. Das ist ein Teil der Handlung dieses Romans.

Achtung: Dorian hat Olivaro nicht verraten, daß er mit dem Drei-malgrößten identisch ist. Olivaro ist jedoch nicht dumm, er kann sich einiges zusammenreimen. In Band 113 trat ihm Dorian in der Cosimo-persona gegenüber. Olivaro wußte nicht, daß sich hinter der Maske Dorian verbarg, durch die Ys-Spiegel-Ausstrahlung vermutete Olivaro aber, daß es sich um HT handelte. Und plötzlich ist Dorian wieder im Besitz des Spiegels... Olivaro muß sich fragen, wie Dorian dazu gekommen ist. Er spricht die Frage jedoch nicht aus, sondern denkt sich sein Teil.
Jedenfalls muß Olivaro zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß Dorian mit dem Dreimalgrößten im Bunde ist!

Handlung:
Schauplatz ist noch Brasilien. Aber Buzios verlassen, damit es mit 118 zu keinen Überschneidungen kommt.
Dorian hat in der Januswelt alle seine magischen Geräte verloren - er besitzt nur noch den Ys-Spiegel. Um sich Vexierer, Mag. Zirkel und Kommandostab zu besorgen, müßte er den HT-Tempel auf Island aufsuchen. Doch das erfordert Zeit, außerdem will er Olivaro aus begreiflichen Gründen nicht einweihen.
Von Mahadev Singh weiß Dorian, daß sich in Indien einiges tut und daß Unga und Don Chapman bereits Feindberührung hatten.
Also auf nach Indien!
Wie gelangt man am schnellsten hin?
Olivaro bietet die Hilfe seiner Dämonendiener an. Damit den Roman beginnen. Er selbst besitzt keine magische Kraft mehr, doch das will er vor Dorian und Coco noch geheimhalten - die beiden wissen ja nur, daß er seinen (Janus)Kopf nicht mehr wenden kann.
Also ruft Olivaro einen seiner Diener an. Der erscheint gehorsam. Als er jedoch erkennt, daß Olivaro keine magische Kraft mehr über ihm hat, da meutert er. Nach eigenem Ermessen schildern, wie der Dämonendiener versucht, Olivaro und dessen beide Gefährten zu hintergehen. Dabei kommt er jedoch an die falschen, zu dritt gelingt es ihnen, dem Scheusal den Garaus zu machen. Coco hat ja wieder ihre Fähigkeiten, so daß Dorian den Ys-Spiegel nicht einzusetzen braucht.
Durch diesen Zwischenfall hat sich Olivaro eine Blöße gegeben, er kann Coco und Dorian seine Hilflosigkeit nicht mehr verheim­lichen. Das hat aber auch sein Gutes: Dorian erkennt nun endgültig, daß Olivaro nicht mehr dem Bösen verfallen ist, ihrer Freund­schaft steht nichts mehr im Wege.
Muß man nun auf konventionellem Weg nach Indien?
Olivaro sagt nein. Er hat einen Plan. Seine Artgenossen wissen ja nicht, daß er gut geworden ist. Er will sie täuschen, ihnen vormachen, daß er auf ihrer Seite ist und angeben, daß Coco und Dorian ebenfalls zur Zusammenarbeit mit ihnen bereit sind. Dorians Ys-Spiegel - von den Janusköpfen sehr begehrt - soll der Köder sein. Olivaro ist überzeugt, daß die Janusköpfe anbeißen.
Olivaro macht also eine Beschwörung mit Janus-Schriftzeichen, Dorian unterstützt (verstärkt die Wirkung der Beschwörung) ihn mit dem Ys-Spiegel jedoch darauf bedacht, daß dessen unheimliche Fähigkeiten nicht wirksam werden.
Und alsbald meldet sich eine Stimme. Sie gehört jenem Janus­kopf, der auf der Erde als der Chakravartin (Weltherrscher) gilt - es ist also der regierende Januskopf auf Erden.
Olivaro beteuert der Stimme gegenüber, daß er nichts mit der Vernichtung von Kether jr. zu tun hat. Im Gegenteil, Dorian hat mit dem Ys-Spiegel noch Schlimmeres verhindert. Als der Chakra von dem Ys-Spiegel hört, zeigt er sich interessiert.
Den Chakra nicht als körperlich schildern. Nur seine Stimme ist zu hören. Er sagt aus, daß bei Ausbruch der Krise Kether in einer Art Panikreaktion alle Tore zur Januswelt geschlossen hat. Aber er wird die drei dennoch nach Indien bringen.
Diese Aussage ist wichtig. Sie zeigt einen neuen Aspekt. Dorian verspürt einen leisen Triumph: Die Janusköpfe auf der Erde sind von ihrer Welt abgeschnitten. Der Ys-Spiegel ist das einzige Verbindungsglied. Natürlich wird der Chakra versuchen, ihn mit allen Mitteln an sich zu bringen.
Man muß also auf der Hut sein.

Umblenden:
Aus der Warte Don Chapmans erzählen.
Als in dem indischen Grabmal (Band 119) Bixby auftauchte, da begab sich der Puppenmann zu ihm, hängte sich an sein Gewand. Noch bevor er sich Bixby zu erkennen geben konnte, stellte sich heraus, daß er im Banne der Chakras stand und den Auftrag hatte, den Diamant aus dem Dämonendolch zu brechen. Als Bixby das tat, ging das Karma des Dämons Ravana in ihn über. Der Dämon ist in ihm manifestiert. Ravana-Bixby entfeuchte, ohne zu wissen, daß er eine "Laus" im Pelz hatte: Don Chapman.
Damit beginnen, wie sich Don in fremder Umgebung wiederfindet.
Er weiß nur, daß er nicht mehr in Ajanta ist.
Er erkennt, daß er sich in einem Tempel der Chakra-Sekte befindet. Von Bixby-Ravana vorerst keine Spur. Der winzige Puppenmann ist vor Entdeckung sicher. Er sieht sich erst einmal in seiner neuen Umgebung um.
Überall sind meditierende Chakras. Sie vollführen grausige Rituale im Namen des Chakravartin. Da taucht ein Schatten auf - Bixby. Er verwandelt sich vor Dons Augen halb in einen Tiger, reißt einen Chakra, reißt ihm das Herz aus dem Leibe, verschlingt es - und schließt die Wunde wieder mit seinem Speichel. Dadurch wird der Chakra-Sadhu sein Diener. Don ist erschüttert, als er sieht, was aus Bixby geworden ist.
Da kommt es zu einem Zwischenfall. Bixby-Ravana - nun wieder in menschlicher Gestalt - wird von Chakra-Sadhus umzingelt, die treiben ihn in die Enge und in eine Opferhalle.
Don verfolgt die Geschehnisse interessiert. In der Opferhalle, die mit dem Titelbildschauplatz identisch ist, wird Bixby von einem Schatten erwartet. An der humanoiden Gestalt ist über­haupt nichts zu erkennen. Nur das Gesicht zeigt sich im nächsten Augenblick dem Betrachter - es ist das Gesicht eines Januskopfes. Der Januskopf gibt sich als Chakravartin zu erkennen.
Der Chakra sagt, er habe den Dämon Ravana wecken lassen, um ihn zu seinem Verbündeten zu machen und nicht, um ihn wieder vernichten zu müssen. Ravana solle also die Gelegenheit ergreifen. Der Chakra will ihn als Oberbefehlshaber in diesem indischen Territotium machen. Er, der Chakra, könne sich nicht um alles kümmern, er hat wichtigere Dinge zu erledigen.
Bixby-Ravana geht auf den Handel ein - er erkennt, daß ihn der Januskopf mühelos vernichten könnte.
Der Chakra sagt, daß Ravana bald Gelegenheit haben werde, sich zu bewähren. Er solle die Gestalt Bixbys beibehalten, denn es werden bald Leute eintreffen, die zu Bixbys Freunden gehören. Und Bixby-Ravana habe die Aufgabe, ihnen auf den Zahn zu fühlen. Er soll herausfinden, ob Dorian, Coco und Olivaro ehrliches Spiel treiben und wirklich mit den Janusköpfen zusammenarbeiten wollen. Bixby-Ravana solle dabei alle Tricks anwenden - und sein oberstes Ziel solle es sein, den Ys-Spiegel an sich zu bringen. Beim geringsten Anzeichen von Verrat sollen alle drei getötet werden. Reicher Lohn - noch mehr Macht - sei ihm dann gewiß.
Klar geht Ravana-Bixby darauf ein.
Don hat das alles mitgehört. Er nimmt sich vor, seine Freunde vor dem falschen Bixby zu warnen.

Umblenden:
Schildern wie unsere drei Helden mit Hilfe der Janusköpfe in Indien ankommen. Sie finden sich in Benares, wo die heiligen Waschungen der Hindus im Ganges stattfinden.
Chakra-Sadhus nehmen sich ihrer an. Sie sind nur mit Lenden­schürzen bekleidet, aus bestimmten Perspektiven ist zu erkennen - vornehmlich wenn Dorian durch den Ys-Spiegel blickt – daß auf ihre Körper Schriftzeichen der Janusköpfe tätowiert sind.
Durch den Spiegel kann Dorian die Schriftzeichen entziffern - und diese erzählen ihre die Geschichte und die Bestimmung des Trägers.
Der Anführer der Chakras heißt Swami, seine, durch den Ys-Spiegel deutlich zu sehende Tätowierung sagt Dorian einiges über ihn aus. Swami hat die Aufgabe eines Prüfers, er soll den Neu­ankömmlingen auf den Zahn fühlen, soll herausfinden, ob sie ehr­liches Spiel treiben. Dorian teilt das seinen Gefährten mit.
Nun sagt Swami, daß man einen Überfall auf Padmas plane, bei dem Dorian, Coco und Olivaro dabei sein sollen. Damit wollen die Chakras unsere Freunde prüfen.
Dorian ist in einem Dilemma. Er weiß, daß die Padmas auf der Seite des Guten stehen - wer auch immer hinter dieser Sekte steckt. Soll er die Padmas nicht warnen, um ihr Leben zu schützen? Olivaro warnt ihn davor. Wenn schon einige Padmas dranglauben müssen - der Zweck heiligt die Mittel.
Sie werden von den Chakras zum Ganges geführt, wo einige Padma-Sadhu ihre telekinetischen Kunststücke vollführen. Als ein Padma über das Wasser schreiten will, beginnt dieses plötzlich wie Säure zu brodeln, er fällt hinein und kommt im Wasser des Ganges, das die Wirkung von Säure hat, elend um.
Nun beginnen die Chakras ihre Hetzkampagne. Sie wiegeln die Leute gegen die Padmas auf: Das sind falsche Propheten - und eine Hetzjagd beginnt.
Coco ergreift die Gelegenheit, als sie sich unbeobachtet wähnt. Bis verfällt in einen schnelleren Zeitablauf und kann so drei Pad­mas vor der Lynchjustiz retten. Sie bringt sie in Sicherheit und fragt sie über Unga aus.
Dabei erfährt sie, daß der Cro-Magnon mit dem Mädchen Reena zum Lotosgeborenen Padma... unterwegs ist. Den Aufenthaltsort kann sie nicht erfahren, der ist geheim. Sie erfährt aber auch, daß der Puppenmann nicht mehr bei Unga ist, der ist verschollen. Abschließend wird Coco noch vor dem Dämon Ravana gewarnt, der hauptsächlich in Tiergestalt auftritt...
Da taucht ein Tiger auf und zerreißt die drei Padmas. Ihre parapsychischen Fähigkeiten nützen ihnen nichts gegen den Tier­dämon. Auch als sie ihre Körper erstarren lassen, daß sie hart wie Granit werden, sind sie für den dämonischen Tiger eine leichte Beute.
An Coco vergreift sich der Tiger seltsamerweise nicht - es handelt sich dabei ja um Bixby-Ravana.
Dorian und Olivaro mit den Chakras treffen ein. Coco erzählt ihr Erlebnis mit dem Tiger (den Chakras gegenüber gibt sie vor, den Padmas gefolgt zu sein, um sie zu töten), und Swami sagt, der dämonische Tiger sei ihr Schutzgeist, und daß er Coco in Frieden ließ, beweist, daß sie eine der ihren ist.

Aus der Warte von Bixby-Ravana weitererzählen. In der Gestalt des Tigers hat er die Padmas gerissen. Er hat auch Coco entdeckt. Doch die Situation war so, daß er nicht genau erkennen konnte, ob Coco auf der Seite der Padmas war.
Deshalb verwandelt er sich in Bixby zurück und postiert sich so, daß einer seiner früheren Freunde förmlich über ihn stolpern muß. Wenn Coco oder Dorian ihn finden, wird er sich als Padma ausgeben - und dann wird er sehen, wie sie darauf reagieren.
Doch die Rechnung des Dämons geht nicht auf, denn statt der beiden anderen entdeckt Olivaro ihn. Und Olivaro hat keine Skrupel - der Zweck heiligt die Mittel - Bixby an die Chakras auszuliefern. Das bringt ihm zwar Dorians und Cocos Groll ein, doch sie glauben ihm, daß er keine andere Wahl hat.
Swami, der ja weiß, daß Bixby sein "Hohepriester" ist, nimmt ihn zum Schein gefangen. Und ab geht die Post in den Chakra-Tempel, dessen Opferhalle mit der Titelbildszenerie identisch ist.
Dort tritt Bixby als geschmückter Hohepriester unseren Freunden entgegen. Er hat eine Totenkopfmaske vor dem Gesicht. Er sagt, daß er unsere Helden prüfen wird, bevor er ihnen ihre beteuerte Treue glaubt. Erst nach den Prüfungen wird sich heraus­stellen, ob sie würdig sind, in den Kreis der Chakras aufgenommen zu werden - oder ob sie sterben müssen.
Dorian, Coco und Olivaro müssen sich diese Behandlung gefallen lassen, um sich nicht zu verraten. Sie müssen geloben, daß ihnen Schlange, "Schattenvogel" (ein riesiger Adler) und Tiger heilig sind - das sind die drei Tierinkarnationen, in denen Ravana gelegentlich erscheint.
Zuerst wird Coco geprüft. Sie wird auf einen Opferstein gefesselt. der Hohepriester zieht sich zurück und erscheint in der Gestalt der Schlange (wie auf dem Titelbild 119 beschrieben) und kriecht über ihren Körper. Coco tritt der Angstschweiß aus allen Poren, als die Schlange ihr Maul weit aufreißt und sie am Kopf zu verschlingen droht - ja, Cocos Kopf verschwindet sogar im Maul der Schlange. Doch dann läßt sie von ihr ab und zieht sich zurück.
Dorians Prüfung: Er wird in ein Verlies geworfen, dann wird der Tiger auf ihn losgelassen. Auch die Gestalt des Tigers hat Ravana angenommen. Der Tiger gebärdet sich wie wild, um Dorian einzuschüchtern. Und der Dämonenkiller ist nahe daran, den Ys-Spiegel zu seinem Schutz einzusetzen. Als er jedoch den Ys-Spiegel zeigt, wird der Tiger ganz zahm, leckt ihm die Hand.
Olivaros Prüfung: Er wird zu den Ruinen hinausgeführt. An der obersten Spitze der 20 m hohen Mauer nistet der Schattenvogel. Olivaro muß über Bäume und Schlinggewächse zum Nest hinaufklet­tern und ein "Ei" aus dem Nest holen. Olivaro klettert also hinauf. Gerade als er das Nest erreicht, erscheint der Schattenvogel ‑ der niemand anderer ist als der Dämon Bixby-Ravana. Olivaro reißt sich zusammen, langt in das Nest. Der Vogel zerkratzt ihm mit Schnabel und Krallen die Hand, doch Olivaro läßt sich nicht beirren. Er bringt das Ei herunter. Der Vogel tut ihm nichts.
Jetzt scheint es, daß man bei den Chakras aufgenommen ist. Doch in Wirklichkeit beginnen die Prüfungen erst.

Umblenden:
Der Puppenmann hat unsere Freunde noch nicht zu sehen bekommen.
Während die drei ihre Prüfungen abgelegt haben, sucht er sie ver­zweifelt in dem Labyrinth - er denkt nämlich daß sie Gefangene sind, kann nicht ahnen, daß sie mit den Chakras doppeltes Spiel treiben. Bei seiner Wanderung kommt er auch in den Tempel.
Er sieht den Vogel (der Olivaro gerade geprüft hat) herein-flattern und sich in Bixby zurückverwandeln. Bixby stellt sich vor die Statue mit dem Raubkatzengesicht. Und aus der Statue spricht der Januskopf Chakravartin. Der Chakra meint, daß die drei ihre Prüfungen bestanden hätten. Aber ganz und gar nicht, erwidert der Dämon Ravana, die richtige Bewährung kommt erst, wenn er sich ihnen gegenüber in der Gestalt von Bixby zeigt.
Don hat das mit angehört.
Dorian, Coco und Olivaro werden in den Tempel zurückgebracht. Da führen Chakras einen Gefangenen an ihnen vorbei: Bixby. Gegen­seitiges Erkennen, Bixby aber tut so, als erfasse er die Lage und lasse nur seine Wiedersehensfreude sich nicht anmerken.
Coco verfällt in einen rescheren Zeitablauf und bezieht Bixby darin mit ein. Viel Zeit hat sie nicht, sich mit ihm zu unterhalten (und also auch keine Möglichkeit, sich zu verraten).
Sie spricht nur Unverfängliches, erkundigt sich nach seinem Befinden, sagt, daß man mit den Chakras zusammenarbeit. Bixby erklärt, daß er als Angehöriger der Padmas den Tod durch Schlange, Vogel oder Tiger zu erwarten habe. Coco meint, das letzte Wort sei in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen - was mehrfach gedeutet werden kann - und kehrt in den normalen Zeitablauf und zu den anderen zurück.
Als sie allein sind, wird Kriegsrat gehalten. Man beschließt, Bixby zu befreien, ohne daß die Chakras es bemerken. Dorian und Olivaro sollen die Diener des Chakravartin ablenken, während Coco Bixby befreit. Niemand soll etwas davon merken.
So wird es getan.
Coco eilt im Zeitraffer durch die unterirdischen Gänge, findet Bixby in seinem Gefängnis, befreit ihn. Da die Zeit drängt, weiht sie den vermeintlichen Freund nicht in Dorians Pläne ein, sie sagt nur, daß man ihm das Leben retten will.
Bixby aber sagt, er könne sie zu den Padmas bringen, wo sie in Sicherheit sind. Er wird sie auch mit Unga und später mit dem Lotosgeborenen zusammenbringen. Coco verspricht nichts, denn sie weiß ja, daß es Dorians und Olivaros Plan ist, sich das Vertrauen der Janusköpfe zu erschleichen und sie von innen her zu bekämpfen. Dennoch merkt sie sich den Treffpunkt, wo Bixby sie erwarten will.

Umblenden zu Don:
Der Puppenmann hat Bixbys "Gefängnis" gefunden. Er ahnt, daß der Dämon seinen Freunden damit eine Falle stellt. Und so harrt Don hier aus, denn er weiß, daß Coco oder Dorian eintreffen werden, um Bixby zu befreien. Doch Don sieht Coco nicht, die im schnelleren Zeitablauf herankommt - und ebenso wieder verschwindet. Er belauscht nur einen Teil des Gesprächs zwischen ihr und Bixby. In dieser Phase kann er sich jedoch nicht zu erkennen geben, weil er dann alles nur schlimmer gemacht hatte. Also begibt er sich zu dem Treffpunkt, den Coco und Bixby ausmachen: Es ist die Ruine, bei der Olivaro seine (Schein)Prüfung abgelegt hat.
Bixby-Ravana triumphiert. Er ist nun sicher, die drei Falschspieler entlarven zu können. Doch für seinen Chakravartin braucht er Beweise. So kommuniziert er mit der Raubkatzenstatue -trägt dabei Hohepriester-Gewand und Totenkopfmaske - und kündigt vor dem Auditorium der Chakras an, daß er die drei in den Dschungel locken wolle, um sie dort zu entlarven und anschließend zu richten. Die Chakra-Jünger sollen ihnen nachschleichen und Zeuge der Demaskierung sein.

Achtung: Coco hat an Bixby natürlich die seltsame Ausstrahlung wahrgenommen, doch er konnte ihren aufkommenden Verdacht entkräften, indem er die Ausstrahlung damit erklärt, daß die Macht und Kraft und Herrlichkeit des Padma, des Lotosgeborenen in ihm wohne,
In Wirklichkeit hat Coco die Ausstrahlung des Dämons Coco kehrt zu Olivaro und Dorian zurück, sagt, daß Bixby ihnen die Möglichkeit zur Flucht geboten hat. Davon will Olivaro nichts wissen. Er warnt, sagt, daß sie das Vertrauen der Janusköpfe erschleichen müssen. Dorian aber meint, es könne nichts schaden, sich mit Bixby zu treffen - und so wenigstens Einzelheiten über die Hintergründe zu erfahren. Bixby ist immerhin ein Freund, und er wisse einiges über Ungas Schicksal.
Also gibt Olivaro nach. Man will sich mit dem befreiten Bixby treffen, dessen Flucht (seltsam, seltsam) noch nicht entdeckt wurde.
Man begibt sich zur Ruine. Dort wartet Bixby. Da ertönt wildes Geschrei. Die Chakras haben das Verschwinden der Freunde bemerkt. Da sagt Bixby, sie haben keine andere Wahl als die Flucht. Das sieht nun selbst Olivaro ein.
Man flieht. Nur, gesteht Dorian Bixby, daß man nur das Ver­trauen der Chakras erschleichen wollte. Der Dämon Ravana triumphiert. Nun hat er den endgültigen Beweis. Er kann die drei töten.
Was Bixby aber nicht merkte: Als die drei Freunde bei der Ruine eintrafen, verschwand der Puppenmann Don in Cocos Gewand.
Auf der Flucht klärt er sie auf, daß Bixby das Karma des Dämons Ravana in sich trägt. Coco ist also gewappnet, als Bixby sie in die Falle locken will.
Die Flucht beliebig schildern. Unsere Freunde können plötzlich nicht mehr weiter - sie sind ihn Chakras umzingelt. Jetzt will Bixby-Ravana das Urteil vollstrecken.
Doch da zieht Coco ihre Schau ab. Sie klagt Bixby (der glaubt, sie halte ihn immer noch für ihren Freund und ihren Gesinnungs­wechsel nicht versteht) des Verrates am Chakravartin an. Sie sagt, daß er sie nur in die Falle gelockt habe, um sich selbst in den Besitz des Ys-Spiegels zu bringen. Er habe ihren Verrat nur vorgetäuscht. An diesem Brocken hat der perplexe Bixby-Ravana zu kauen, so daß unsere Freunde den Überraschungsmoment nützen können, um zum Angriff überzugehen.
Swami, der Anführer der Chakras, kann nicht wissen, daß Don Bixby entlarvt hat. Er muß also unseren Freunden ihre Absichten glauben und annehmen, daß sie Bixby als Verräter am Chakra töten.
Ravana versucht sein Leben in den verschiedenen Tierinkar­nationen zu retten, aber als er sich in einen Vogel verwandeln und davonfliegen will, ist er bereits so lädiert, daß sein Flügelschlag zu lahm ist. Die Chakras geben ihm den Rest.
Unsere Freunde sind rehabilitiert. Kein Chakra zweifelt an ihrer Loyalität, wenngleich ihre Rehabilitierung nicht ganz lupenrein war. Aber der einzige, der die Wahrheit über sie kannte, Ravana-Bixby nämlich, ist tot.
Don hat unbemerkt in einer von Dorians Taschen Zuflucht ge­sucht. Die Chakras wissen nichts von seiner Existent.
Dorian tut es leid um den guten alten Bixby. Aber sein Tod war nicht zu verhindern, er wäre nicht mehr zu retten gewesen.
Das ist ein schwacher Trost, den Olivaro ihm gibt: Der Zweck heiligt die Mittel. Jeder muß Opfer erbringen. Aber Hauptsache, man bleibt auf Kurs, besitzt das Vertrauen des Januskopfes Chakravartin.
Keine weiteren Aussagen machen.

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