Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 28 - Pensionstod

Pensionstod
Auf einen kleinen Fehler möchte ich gleich am Anfang hinweisen. Beamte gehen in Pension, die Angestellten der freien Wirtschaft erhalten Rente. In sofern ist Robert Romin Rentner, und nicht wie im Film oft erwähnt, ein Pensionär. Ein kleiner Lapsus. Es mag aber sein, dass man in der Definition Ende der Siebziger etwas großzügiger war.
Romin war Antennenbauer. Antennen für den Fernsehempfang. Damit könnte heute niemand mehr sein Brot verdienen. Doch auch dies ist ein Umstand, der diesen Siebziger-Jahre-Krimi ein zeitgenössisches Flair verleiht. Damals kam es auch noch vor, dass die Lehrlinge von ihrem Meister welche hinter die Ohren bekamen.
Robert Romin war so ein Meister. Klaus Jagert hatte in seiner Lehrzeit sehr unter ihm zu leiden. Dieser ist nun selbst Meister, und er sträubt sich natürlich dagegen, dass Romin wieder halbtags in die Firma eintreten will. Für den Rentner ist das aber sehr wichtig, da er zu verrückt wird und seine Ehe kriselt.
Da stürzt Jagert vom Dach. Der Verdacht, er sei gestossen wurden, macht schnell die Runde. Denn am selben Morgen gab´s Streit zwischen Jagert und dem Arbeiter Dorakis. Die Dorakis-Tochter Nana hatte gerade eine Bezeihung mit Jagert angefangen, was dem Vater überhaupt nicht passte.
Als Köster Dorakis noch am Tatort stellen kann, weißt dieser eine Verletzung am Kopf auf. Er muss ins Krankenhaus. Was die Ereignisse am Morgen betrifft, und auch über den Tod von Jagert, verweigert er jede Aussage.
Köster muss zunächst beim Chef der Antennenfirma, Herrn Morgenroth (Karl-Walter Diess) ansetzen. Gerd Heymann verhört unterdessen Nana Dorakis. Doch auch aus ihr ist kaum ein Wort heraus zu bekommen.
Morgenroth bringt Köster indes auf die Spur von Romin. Er gibt zu am Tatort gewesen zu sein, um Jagert um eine Anstellung zu bitten. Doch mehr sagt er nicht.
Den Durchbruch gelingt der Polizei erst als Dorakis sein Schweigen bricht. Und der Sturz von Jagert erweisst sich als tragisches Unglück.
"Pensionstod" bezieht sich auf einige, Ende der Siebziger Jahre erscheinende Zeitungsartikel. Hier wird von Rentnern berichtet, die sich das Leben nahmen, weil sie keine Aufgabe mehr hatten. Die Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit dieser Leute wurde in dem Krimi deutlich thematisiert. Dafür steht das Beispiel Romin.
Wolfried Lier spielt den Romin. Weitere Darsteller sind Arthur Brauss, Erni Singerl und Mascha Gonska. Die polnische Schauspielerin Mascha Gonska wurde 1969 bei einem Casting entdeckt. Von da an trat sie in diversen Filmen und Fernsehserien auf. Besonderes Aufsehen erlangte sie mit ihrer Rolle in "Trio Infernal", wo sie für die abgesprungene Uschi Glas eingesetzt wurde. Danach wurden ihre Rollen weniger. 1979 heiratete sie einen Farmer aus Südafrika und zog in dessen Heimat.
Besetzung: Siegfried Lowitz (Erwin Köster), Michael Ande (Gerd Heymann), Jan Hendriks (Brenner), Henning Schlüter, Wolfried Lier, Erni Singerl, Karl-Walter Diess, Alexander Golling, Arthur Brauss, Panos Papadolous, Mascha Gonska, Henry van Lyck und andere
Stab: Buch: Bruno Hampel, Musik: Frank Duval, Kamera: Dietmar Graf, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Zbynyk Brynych. Erstausstrahlung: 15.09.1979 (ZDF)
Kommentare
Werner Zeussel und Erni Singerl. Zeussel ist Hausmeister bei Pumuckl und Erni Singerl Eders Putzfrau. Beim Alten sind sie der junge Streifenbeamte und die Ehefrau von Romin.