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... Ulrich Hefner über das (Nicht-)Kopieren von Schätzing und Brown, Religion, Thriller und Templer

Ulrich Hefner ... Ulrich Hefner ...
... über das (Nicht-)Kopieren von Schätzing und Brown, Religion, Artefakte, Thriller und  Templer

Religionsthriller gibt es gar viele. Wirklich empfehlenswerte und ihren eigenen Ansprüchen gerecht werdende, sind allerdings nur wenige darunter. Zu diesen gehört zweifelsohne auch »Die Bruderschaft Christi«, der vor kurzem erschienene neue Roman des deutschen Krimiautors Ulrich Hefner. Der Zauberspiegel nahm diese Gelegenheit zum Anlass, dem Schriftsteller einige Fragen zu seinem Werk, aber auch zum Genre der Religionsthriller im Allgemeinen zu stellen.

Zauberspiegel
: Hallo Herr Hefner! Schön, dass Sie Zeit und Muße finden, dem Zauberspiegel anlässlich des Erscheinens Ihres Romans »Die Bruderschaft Christi« einige Fragen zu beantworten. Steigen wir auch umgehend ein:
Was hat Sie dazu bewogen, nach Ihrem Katastrophen- bzw. Wissenschaftsthriller »Die Dritte Ebene« einen Religionsthriller zu schreiben?

Ulrich Hefner: Dies ist eine gute Frage und es gab im Vorfeld unmittelbar nach Buchvorstellung, vor allem auf dem Gästebuch meiner Homepage, ein paar Attacken gegen mich. Man warf mir vor, nach „Schätzing“ nun auch noch „Brown“ kopieren zu wollen. Doch ich möchte hier noch einmal klarstellen (ich habe es in einer Art des offenen Briefes bereits bei den Montsègurlern getan), dass ich selbst meine Themen wähle über die ich schreibe und die Vergleiche mit Schätzing, Mankell oder Brown durch die Bewerbung meiner Romane von Verlagsseite ins Spiel gebracht wurden. Ich schreibe Geschichten, die eigenständig sind, die einem eigenen Plot folgen und die auch einen ganz anderen Betrachtungswinkel haben, als die bereits durch andere Autoren veröffentlichten Storys. Und das halte ich für legitim, denn kein Autor hat ein Monopol auf Themen. Ich suche mir meine Geschichten selbst aus, kein Verlag schreibt mir ein Thema vor. Dies möchte ich hier zuallererst vorausschicken, aber nun explizit zur Frage.
Begonnen mit den Vorarbeiten zur »Bruderschaft« habe ich unmittelbar nach Fertigstellung der »Dritten Ebene«. Da zwischen der Abgabe eines Manuskriptes bis zum Druck einige Zeit vergeht, scheinen die beiden Bücher relativ schnell aufeinander zu folgen. Doch auch der »Bruderschaft« gingen einige Monate intensiver Recherchearbeit voraus. Ich finde außerdem, dass die Themen gar nicht so verschieden sind. Es sind beides so genannte „Science Thriller“. Ob Meteorologie oder Archäologie, beides sind klassische wissenschaftliche Themen. Auf die Materie stieß ich, als mir zufällig ein Fachbuch über die Qumran-Schriften in die Hände fiel. Unter anderem wurde darin auch kritisch die Rolle der Templer beleuchtet. Und eben diese Geschichten, in der die Realität mit der Fiktion verschwimmt, in denen es unterschiedliche Deutungen und Auslegungen gibt und in denen sich nicht einmal die Wissenschaftler einig sind, genau dort suche ich den Stoff für meine Romane.

Zauberspiegel: Religionsthriller sind ja nun seit einigen Jahren wahre Publikumsmagneten. Worin liegt Ihrer Meinung nach diese Beliebtheit begründet?
Ulrich Hefner: Ich denke, dass sich mit Rom, der Kirche und dem Christentum noch immer so viele Mysterien verbinden, dass die „Religionsthriller“ wohl auch in Zukunft ihre Leserschaft finden werden. Es ist bereits viel darüber geschrieben worden, Bestseller sind aus diesem Stoff entstanden, aber jede Geschichte hat ihren eigenen Reiz, ihre eigene Dynamik und ihren eigenen Hintergrund. Und es geht nun mal um den Glauben – und Glauben heißt nicht wissen, deshalb kann man bei diesem Thema als Autor auch so herrlich spekulieren, ohne dass man die Grenzen der Realität verlassen muss.

Zauberspiegel: Welche Religionsthriller haben Sie persönlich gelesen? Welche können Sie empfehlen?
Ulrich Hefner: Soweit ich mich noch erinnere, war es im Jahr 1991. Damals veröffentlichte Thomas Gifford seinen »Assassini«, den ich nach wie vor für einen starken Thriller in diesem Subgenre halte. Es folgten von Gifford weitere Romane, die sich mit dieser Thematik beschäftigten. Also bereits weit vor Dan Brown, von dem ich natürlich auch die beiden Kirchenthriller (»Illuminati« und »Sakrileg«) gelesen habe, gab es interessante und unterhaltsame Religionsthriller. »Illuminati« von Brown fand ich sehr gelungen, »Sakrileg« war für mich eher ein klassischer „Nachfolger“, weil noch genug Recherchematerial in der Schatulle des Autors übrig geblieben war. Doch da gibt es natürlich noch viel mehr Material auf diesem Gebiet. Aber, wie gesagt, mit Giffords »Assassini« macht man als Leser keinen Fehler. 

Zauberspiegel: Kommen wir zu »Die Bruderschaft Christi«. Ein solcher Roman fällt ja nun nicht einfach vom Himmel, und während der Lektüre fallen tauchen wieder bekannte Namen und Fakten auf, wie etwa Informationen zu den Funden alter Schriftrollen, die in Qumran gemacht wurden. Wie gestaltete sich die Recherche zu diesem Roman? Gab es Schwierigkeiten, an akkurate Informationen zu kommen?
Ulrich Hefner: Da es sich um ein geschichtliches Thema handelt, waren natürlich umfangreiche Recherchen erforderlich. Ich las sehr viel Fachliteratur, schaute Dokumentationen, stöberte im Internet und versorgte mich mit reichlich Material über die Handlungsorte meiner Geschichte. Ziel war es, eine authentische Geschichte zu schreiben, die spannend und unterhaltsam ist, aber auch gleichsam eine neue Perspektive auf das Geschehen vor mehr als zweitausend Jahren eröffnet. Und es gibt eben zwei unterschiedliche Ansätze zur Deutung der damaligen Geschehnisse. Es gibt die reinen archäologischen Fakten und es gibt die Deutungen der Kirche – und diese beiden Blickwinkel sind nicht unbedingt deckungsgleich. Wer weiß, gab es den Sohn Gottes wirklich oder glauben wir tatsächlich an eine zweitausend Jahre alte Lüge …
Dies zu hinterfragen, war überhaupt der spannendste Aspekt für mich als Autor. Wer war Jesus Christus wirklich?

Zauberspiegel: Eine wichtige Rolle im Roman spielt auch der Templerorden. Dieser Ritterorden ist ja Bestandteil so manchen Religionsthrillers. Worin liegt Ihrer Meinung nach die Faszination begründet, die dafür sorgt, dass gerade diese Gesellschaft wieder und wieder in entsprechende Romane eingebaut wird?
Ulrich Hefner: Die Geschichte der Templer ist so schillernd und voller Fragen, dass sie alleine es wert wäre, über diesen Orden zu schreiben (was ja schon mehrfach getan wurde). Die Überlieferungen lassen sehr viel Freiraum für Spekulationen. Es gibt tatsächlich wissenschaftliche Beweise dafür, dass sich die ersten Templer in Jerusalem als „Bergarbeiter“ verdingten und unter dem Tempel Salomons Ausgrabungen durchführten. Dass sie eben nicht – wie oft behauptet – die Pilger auf ihren Weg nach Jerusalem schützten. Wie sollten sie auch, anfänglich waren es nur wenige, neun an der Zahl. Und eines Tages bricht der erste Großmeister von Jerusalem nach Rom auf und kurz darauf blüht dieser Orden auf, wie eine Rose im glänzenden Sonnenlicht. Sicherlich, sie hatten mit Bernhard von Clairvaux einen mächtigen Fürsprecher, doch reichte dies aus, um den damaligen Papst dazu zu bewegen, dem Orden Macht und hohes Ansehen zu verleihen, oder hatten sie tatsächlich in den Katakomben des salomonischen Tempels etwas gefunden, das den damaligen Papst dazu veranlasste, ein Stück seiner Souveränität mit den Templern zu teilen? Vor allem, wenn man weiß, dass die Juden das Allerheiligste ihrer Religion am heiligsten Platz des Landes aufbewahrten – und dies war nun einmal der Tempel Salomons.

Zauberspiegel: Bezüglich des Einsatzes der Templer in Ihrem Roman: Inwiefern beruhen die Dinge, die erzählt werden auf Fakten und welche Aspekte gehen rein auf Ihre Vorstellungskraft zurück?
Ulrich Hefner: Hier sind wir genau wieder an einer Stelle angelangt, an der wir uns auf eine Gratwanderung zwischen Fakten, Deutungen der Fakten, unterschiedlichen Auslegungen und Spekulationen begeben. Es gibt tatsächlich Historiker und Archäologen, die den Templerorden und ihre Rolle innerhalb der Kirche im Groben genauso sehen, wie in der »Bruderschaft« dargestellt, andere wiederum bezweifeln, dass es sich quasi um Glücksritter handelte und ihr Wirken eher auf ethische und religiöse Motive zurückzuführen ist.
Nehmen wir einmal an, ein „Schriftgelehrter des 3. Jahrhunderts“ schrieb auf einer Rolle einen Zeitzeugenbericht, verpackte diesen luftdicht und vergrub ihn in einer Höhle. Zweitausend Jahre später gräbt ein „Archäologe“ dieses Schriftstück aus und macht sich an seine Arbeit. Schon bei der Übersetzung tauchen die ersten Schwierigkeiten auf. Sprache, Dialekt, Ausdrucksweise, Wortwahl und Kalligraphie, passt es in die Zeit, ist die Übersetzung wörtlich oder eher sinnbildlich zu verstehen, steht dieses Wort für Bedeutung A oder Bedeutung B. Und weiter, ist es eine Fälschung, ist es ein offizielles Dokument, sind es die Deutungen des Schreiberlings oder einfach nur subjektive Wahrnehmungen und Gedanken. Gibt es Anhaltspunkte, die eine Datierung ermöglichen, werden darin Vorgänge erwähnt, die bereits historisch überliefert und zeitlich eingeordnet sind.
Kurz gesagt, es gibt eigentlich keine schlüssigen Beweise, die ein Gesamtbild ergeben, es gibt immer nur Fragmente und überall dort, wo Freiräume existieren, dort ist die Phantasie des Betrachters gefragt. Glauben Sie mir, es machte mir unheimlich Spaß, diese Geschichte zu schreiben – und es sollte keine fiktive Schnitzeljagd werden, sondern eine relativ authentische Betrachtung der Geschichte um Jeschua ben Yosef. Und ich glaube sogar, dass sie gar nicht so fern der Realität liegt.

Zauberspiegel: Im Zentrum Ihres Romans steht der Fund einiger Artefakte, welche die Auferstehung Jesu in Zweifel ziehen. Im Buch wird wiederholt betont, dass diese Entdeckung die Katholische Kirche in eine Krise stürzen könnte. Nehmen wir einmal an, ein solcher Fund geschähe in der Realität. Sind Sie der Meinung, er könnte die Römische Kirche wirklich in Bedrängnis bringen?
Ulrich Hefner: Die Zeiten sind heute anders, als vor ein paar hundert Jahren, wo man die Kirchenkritiker einfach der reinigenden Kraft des Feuers übergab. Aber ich denke schon, dass – so es sich beweisen ließe, dass Jesus Christus nie existierte oder ein gänzlich anderes Leben führte, als uns die Kirche erzählt – nicht wenige von ihrem Glauben abfallen würden. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Christen nicht nur in Europa zu finden sind, sondern die Mehrzahl der Gläubigen auf anderen Kontinenten leben. Kontinente, in denen das Christentum noch eine ganze Spur fragiler ist und andere (Natur)Religionen noch nicht ganz vergessen sind. Ich bin überzeugt, die Kirche als Institution des Glaubens, aber auch als Wirtschaftsunternehmen in einer globalisierten Welt, hätte massive Probleme, wenn ein wesentlicher Aspekt des Glaubens einfach ad absurdum geführt werden würde.

Zauberspiegel: Was glauben Sie, würde die Katholische Kirche in der heutigen Zeit unternehmen, wenn ein solcher Fund in der Realität gemacht würde?
Ulrich Hefner: Die Kirche als administrative Institution würde erheblich an Macht und Einfluss verlieren, wenn langsam die Gläubigen ausgehen. Und es gibt unbestrittener Maßen in der römisch katholischen Kirche fundamentalistisches Gedankengut. Schauen wir nur mal nach Amerika, wo Abtreibungsgegner Ärzte und Patienten terrorisieren. Sogar Tote gab es bereits zu beklagen. Und meist sind die Abtreibungsgegner bekennende Christen, die ihr Handeln auf das 5. Gebot zurückführen. Das zeigt, dass auch heute noch im Namen des Glaubens Blut vergossen wird. Egal, wie man zur Abtreibung steht, deutlicher kann man nicht sehen, dass Menschen für ihre innersten Überzeugungen, und seien sie religiöser Natur, auch in der heutigen Zeit noch über Leichen gehen.
Doch keine Angst, den schlüssigen Beweis für die Nichtexistenz eines Gottes oder eines Jesus wird es nicht geben. Und im Zeitalter der ungefilterten Informationsflut ist die wirksamste Waffe die Desinformation.

Zauberspiegel: Die Katholische Kirche erweist sich in »Die Bruderschaft Christi« als echter Geheimniskrämer, was Sie unter anderem durch Anspielungen auf die ominösen Geheimarchive des Vatikans darstellen. Was, denken Sie, verbirgt sich in der Realität alles in diesen Archiven?
Ulrich Hefner: Oh, ich denke, dass die Archive reichhaltig gefüllt sind. Doch nicht nur Mystisches verbirgt sich darin. Ich denke, dass neben vielen alten Schriften auch einige zweifelhafte Schenkungsurkunden oder Besitzübertragungsdokumente (vor allem aus dem düsteren Mittelalter, in der die Kirche eine sehr fragwürdige Rolle spielte) darin verschwunden sind. Verträge, von denen niemand erfahren soll, Geheimabsprachen, die zum Sturz so mancher wichtigen Persönlichkeit führte, Akten aus dem Dritten Reich, und … und … und. Ich erwähnte schon, die Kirche ist nicht nur der Hort des Glaubens, sondern auch eine gut organisierte Firma, eine Holding vielmehr. Und eine Firma dieser Größe hat kein Interesse daran, dass ihr Geschäftsgebaren jedem offenbart wird.
Ich glaube allerdings nicht, dass sich darin eine Schrift befindet, welche die Existenz der Kirche ad absurdum führen würde.

Zauberspiegel: Um noch auf die titelgebende Bruderschaft zu sprechen zu kommen: Woran haben Sie sich bei deren Gestaltung orientiert?
Ulrich Hefner: Den Titel finde ich übrigens sehr treffend, auch wenn sich kein spektakulärer Geheimbund wie Opus Dei oder die „Illuminaten“ dahinter verbirgt. Im Grunde genommen ist die Bruderschaft Christi die Summe aller Gläubigen, die an Jesus Christus glauben.
Im Buch gibt es zum einen die Organisation der Bruderschaft und zum anderen, die tatsächlich existierende Kirchenadministration in Form der Glaubenskongregation (übrigens, der Nachfolgeinstitution der Heiligen Inquisition). Die Bruderschaft benutzt die Kirche, doch der Sekretär der Glaubenskongregation entwickelt eigene Ideen. Im Buch wird die Kirche nicht – wie in manch anderen Storys – auf die dunkle Seite gestellt, sondern wird eher vielschichtig dargestellt. Doch will ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Ich denke, viel wesentlicher ist es, wie die einzelnen Charaktere im Buch handeln, was sie denken und zu welchen Methoden sie im Konflikt durch ihre Überzeugung greifen. Es gibt kein schwarz und kein weiß, es gibt allenfalls eine Vielzahl von Graustufen. Und genau dieser Umstand unterscheidet das Buch von vielen anderen Religionsthrillern, die ihre Figuren auf festgetretenen Pfaden wandeln lassen.    

Zauberspiegel: Schlagen wir noch einmal den Bogen zu etwas allgemeineren Themen. Bestandteil vieler Religionsthriller sind geheime kirchennahe oder gar kirchliche Organisationen, die über Leichen gehen, um Geheimnisse zu wahren. Für wie realistisch halten Sie solche Darstellungen? Anders gefragt: Sind Sie der Ansicht, dass es solche Killerkommandos wie jenes aus Ihrem Roman tatsächlich geben könnte?
Ulrich Hefner: Wie ich bereits ein paar Fragen zuvor erläuterte, gehen manche Menschen in den heutigen Tagen immer noch für den Glauben über Leichen. Doch dies sind einzelne, verblendete, fanatische Individuen oder Gruppierungen. Die größte Killerorganisation der Kirche, die es jemals gab, war die Heilige Inquisition im Mittelalter. Aber die hatte es damals vor fünfhundert Jahren nicht nötig, im Verborgenen zu operieren. Ich denke, hätte der Kirche tatsächlich über die vergangenen Jahrhunderte ein gut ausgebildetes Killerkommando zur Verfügung gestanden, dann hätte es die Reformation nie gegeben.
Betrachtet man aber das Urchristentum, das zweifellos aus dem viel älteren Judentum hervorging, dann steht die wahre Kirche nicht für Tod und Vernichtung, sondern ganz im Gegenteil, für Liebe und für den Frieden unter den Menschen. Erinnern wir uns; an die Stelle des sehr martialischen „Alten Testaments“ trat durch die Figur Jesus Christus das sehr viel maßvollere „Neue Testament“. Es ist nur immer eine Frage, was die Menschen aus solchen Utopien machen.

Zauberspiegel: Seit Dan Brown ist ja eine Fülle von Religionsthrillern erschienen. Wie, glauben Sie, haben diese, auch schon alleine aufgrund ihrer enormen Anzahl, das Verständnis von und die Einstellung zu Kirche und Religion in der heutigen Zeit beeinflusst?
Ulrich Hefner: Bereits weit vor Dan Brown gab es reichlich Romane, die sich mit der Kirche auseinander setzten. Und ich denke auch, dass diese Bücher die Haltung so manchen Lesers beeinflussten. Ich glaube, dass sie kritischer und auch nachdenklicher machten. Aber ich glaube nicht, dass Leser aufgrund dieser Romane der Kirche den Rücken kehrten. Hier sollte man die Kirche im Dorf lassen. Letztlich sind Werke wie »Assassini, Illuminati, Sakrileg, Die Vatikan-Verschwörung, Das Rätsel der Templer, Relictum oder auch Die Bruderschaft Christi« nicht viel mehr als fiktive Unterhaltung.

Zauberspiegel: Glauben Sie, wir werden jemals die Wahrheit, die ganze Wahrheit über das Leben und den Tod von Jesus Christus in Erfahrung bringen?
Ulrich Hefner: Egal wie sich die wissenschaftlichen Methoden in den nächsten Jahren noch entwickeln werden, an dieser Stelle steht für mich ein definitives „Nein“.

Zauberspiegel: Zum Abschluss noch zwei Fragen zu Ihrem jetzigen bzw. künftigen Schaffen: Woran arbeiten Sie zurzeit? Und werden Sie wieder ins Thrillergenre zurückkehren?
Ulrich Hefner: Bei dieser Frage plagt mich ein schlechtes Gewissen. Als ich »Die Dritte Ebene« schrieb, versank New Orleans in den Fluten, die der Wirbelsturm Katrina ausgelöst hatte, kurz nach Fertigstellung der »Bruderschaft Christi« machte die Piusbruderschaft von sich reden, und seit einem Jahr arbeite ich an meinem neuen Thriller, bei dem ein unbekannter „Level 4 – Virus“ eine Rolle spielt. Und heute tobt die Schweinegrippe durch die Welt. Manchmal wird man eben von der Aktualität eingeholt, aber ich hoffe nicht, dass sich der Ursprung meiner Familie in die Zeit der Seher und Auguren zurückführen lässt. Kurzum, ein Thriller darf es natürlich wieder sein.
Dennoch will ich meine (weitaus wenig bekanntere) Krimiserie um den Chefermittler Martin Trevisan aus Wilhelmshaven nicht aus den Augen verlieren.

Zauberspiegel: Vielen Dank, Herr Hefner, für dieses Interview!
Ulrich Hefner: Ich bedanke mich bei Ihnen, dass Sie mir die Möglichkeit eröffnen, im Online-Magazin Zauberspiegel meine Arbeit und meinen neuen Roman vorstellen zu dürfen.

Ulrich Hefner...
...wurde 1961 in Bad Mergentheim geboren. Der Polizeibeamte, Autor und freie Journalist lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Lauda-Königshofen, Baden Württemberg.
Hefner ist Mitglied im Deutschen Presseverband (DPV), der Interessengemeinschaft deutschsprachiger Autoren (IGDA) und den Polizei-Poeten. Homepage: www.ulrichhefner.de.
Zu seinen Romanen zählen die beiden Thriller »Die Dritte Ebene« und »Die Bruderschaft Christi« sowie die Krimiserie um den Ermittler Wilhelm Trevisan, die derzeit fünf Bände umfasst.

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