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Shane Enders, Moscheen, Grabräuber, Mennigmanns Bilder und Martin Dukath...

Teestunde mit RolfRolf, Du bist auf den Reisen immer da gewesen, wo niemand hinkommt. Wie auch deine Figur im Magier Shane Enders immer überall war. Erzähl doch mal von beidem und vom Magier...

Shane Enders, Moscheen, Grabräuber, Mennigmanns Bilder und Martin Dukath...

„Mister Shane Enders, wie ich annehme“.

Der schlanke, hochgewachsene Mann mit dem hellgrauen Stetson, dessen langes, pechschwarzes Haar und der Vollbart in krassen Gegensatz zu seinem blütendweißen Anzug stand, ging mit freudiger Erregung auf den durch seinen ockerfarbenen Safarianzug und den an die afrikanische Kolonialzeit erinnernden Hut abenteuerlich wirkenden Mann zu, der eben einer mächtige, beigefarbene Mercedes-Limousine entstiegen war.

„Monsieur le professeur!“

 

Der Angesprochene mit dem halblangen blonden Haar und dem wirren Vollbart, dessen Hüftumfang erkennen ließ´, dass er eine gute Küche schätzte, deutete eine Verbeugung an und tippte mit zwei Fingern an die Krempe seines Hutes. Und dann schüttelten sie sich lachend die Hände, während sich am Fahnenmast über ihnen die Flagge drehte, mit der General Lee einst nach Gettysburg gezogen war…

So geschehen damals zu Pfingsten in Wallenstein, wo sich wie in jedem der damaligen Jahre das „Fürstentum Helleb“ aus den Dimensionen der Phantasie sich in unserer Welt manifestierte. Und in diesem Jahr hat eine etwas ältere und recht bekannte Romanfigur einen anderen Romanhelden getroffen, der offiziell eigentlich noch gar nicht existierte, weil der Magier-Band „Totenacker des Wahnsinns“ noch gar nicht rausgekommen war.

Nun, ich denke, ich muss dem geneigten Leser nicht erklären, wer sich hinter dem „Monsieur le professeur“ versteckte. Und auch nicht, wer da als Shane Enders bezeichnet wurde.

Werner und ich liefen damals tatsächlich so rum wie unsere eigenen Romanhelden. Und immerhin – vom inneren Kern her gesehen waren wir das auch. Dass sich Werner die Figur „Professor Zamorra“ im Verlauf seiner Romane so ausarbeitete, dass sie, so weit es das Heftroman-Konzept eben zulässt, seinem eigenen Charakter entsprach, habe ich schon mehrfach erwähnt. Und wenn Michael Ullich und Carsten Möbius jeder nur 50 Prozent meinem Charakter besitzen und der Rest erfunden ist – Shane Enders war und ist mein inneres Abziehbild in vollem Umfang. Allerdings – eben nur mein inneres Abziehbild…

Leider konnte ich den bärenstarken Kanadier nur in drei Romanen einsetzen – Werner übernahm die Figur dann in seinen UFO-Roman, eine SF-Thematik, die er besser beherrschte und auf die ich zu seinen Gunsten auch verzichtet habe. Übrigens – das hat mir nicht wehgetan – jeder Magier, den Werner schrieb, war für mich oder Manni ein Zamorra mehr…

Dieser Shane Enders war eigentlich gar nicht geplant und seine Rolle im „Totenacker“ sollte der Sternenlichtzauberer Chris Johnson übernehmen. Aber dann war da plötzlich ein Kanadier mit breiten Schultern, halblangen, blonden Haaren samt wildem Vollbart und dazu Händen wie Baggerschaufeln in der Handlung. Der trug auch ockerfarbene Safari-Kleidung und als ich zufällig am Spiegel vorbei ging stellte ich fest, dass ich mich in der Figur des Shane Enders von der Statur her selbst beschrieben hatte.

Naja, mir fehlen natürlich die „Hände wie Baggerschaufeln“ – meine sind ehr für Klaviertasten als für den Stiel eines Spatens geschaffen. Aber da ich eben auch bei diversen Zelt-Wochenenden mit Gefechts-Trinken so einen Safari-Anzug als „Dienstanzug“ hatte, lag der Vergleich schon nahe.

Und deshalb habe ich meinem Helden Shane Enders dann natürlich noch grimmig das Bäuchlein hinzu geschrieben – wenn schon ich selbst, dann richtig und nicht geschönt. Immerhin sind die Jahresringe meines Äquators alle ehrlich bezahlt und haben geholfen, manchen Arbeitsplatz in der Kasseler Gastronomie zu erhalten…

Ganz klar, dass dieser bärenhafte und urwüchsige Kerl Kanadier sein musste. Mein Vater war in Kriegsgefangenschaft nach seinem Einsatz beim Afrika-Korps in der Gegend von Calgary und bis zu meinem achten Lebensjahr wollten wir eigentlich immer nach Kanada auswandern. Das wir hier geblieben sind, lag an meiner Mutter. Als gelernter Bäcker hatte mein Vater drüben sofort arbeit gefunden.

Shane Enders lebt eigentlich zurückgezogen in einer Blockhütte bei Calgary in den Bergen und hält sich Waschbären, die Coyote-Charly, ein alter Indianer, versorgt, wenn er in der Welt rumgondelt, um seine UFOs zu suchen. Deshalb hat mir Werner mal einen Waschbären als Pin für meinen Hut geschenkt – und das ist der einzige Pin, den ich noch habe – und an dem einzigen Westernhut, den ich neben diversen Rodeohemden und Fransenjacken nicht Leuten vom Circus gegeben habe, wo sie bei Wild-West-Nummern besser aufgehoben sind, als bei mir im Kleiderschrank zu vergammeln.

Ja, wenn ich irgendwo einen Waschbären bekommen hätte, dann hätte ich den auch sicher bei mir behalten. Die können nämlich ganz zahm werden. Bei meinem Raben war das ja auch der Fall – der war nachher anhänglich wie ein kleines Kind. Und Werner wollte mir mal einen Geier schenken. Aber das wäre auch bei meinen doch recht toleranten Vermietern in Ahnatal zu viel gewesen. Ziervögel halten war ja erlaubt…nun, Rabenkrähe Wotan war schon ein recht seltsamer „Ziervogel“…

Allerdings – Shane Enders Waschbären kamen mir dann im Yosemity-Nationalpark in den Sinn – und so steht ein Plüsch-Waschbär, den ich dort gekauft habe, bei mir oben auf dem Regal in meiner Bibliothek und erinnert mich immer daran, dass ich irgendwann noch mal nach Kanada muss, um in der Gegend von  Calgary die Blockhütte von Shane Enders zu suchen.

Der Name „Enders“ kommt übrigens von Karl May. Ich hatte gerade mal wieder in „Winnnetous Erben“ rumgeschnüffelt und dort gaben sich die Söhne des Oberschurken Santer den Namen „Enders“, unter dem sie Gutes tun wollten. Der Name Shane kommt teilweise von dem von mir schon als Kind heißgeliebten Western „Mein großer Freund Shane“ und von Shane Tharves, der vor vielen Jahren bei den Kassel-Huskies  als „Shane the train“ der absolute Stürmerstar war. In meinem Kassel-Krimi „Mord in der Eissporthalle“ habe ich ihm dann zum Dank für viele tolle Spiele und Tore ein Denkmal gesetzt – und er hat sich dafür vielmals bedankt, als ich ihm den Band signiert habe.

Dass Shane Enders rund um die Welt reist und versucht, die Theorien Erich von Dänikens zu beweisen, dass die Götter von fremden Planeten kamen, gehört wieder zu mir. Ich möchte das eigentlich auch – nur fehlt mir nicht nur das Geld – sondern auch die Zeit. Die vier Wochen Urlaub sind für eine solche Expedition zu wenig. Deswegen musste ich auch damals beim Rhodan-Con in Amsterdam Erich von Däniken absagen, als er mich fragte, ob ich mit ihm die nächste Tour in den Urwald von Yukatan mitmachen wollte. Aber das habe ich schon erzählt.

Ja, bei den „Mumienmachern von Memphis“ traf der Magier aus Shane Enders in Kairo bei den Mameluckengräbern. Die Gegend wurde schon in meinem Reiseführer, der damals die Grundlage für den Hintergrund des Romanes bildete, als für Ausländer sehr gefährlich geschildert. Dort haben die Ärmsten der Armen die Gräber aus dem Mittelalter erbrochen und hausen mit ihren Familien, weil sie Wohnraum benötigten, aber keine Miete bezahlen können. Und Tote schreiben nun mal keine Rechnungen oder fordern Nebenkosten ein. Die Polizei kümmert sich schon seit Jahren nicht mehr drum und es ist bekannt, dass sich nicht nur in der Stadt Assiut, sondern auch bei den Mameluckengräbern die Keimzellen des moslemischen Terrorismus in Ägypten zu finden sind.

Als ich dann Jahre später Ägypten bereist habe, war mir klar, dass auch die Mameluckengräber zu meinen Primärzielen in Kairo gehörten. Wenn sich meine Romanfigur da hintraut, dann musste ich da auch hin. Kein Gedanke daran, dass ich nicht über Shanes Bärenkräfte verfüge – und garantiert auch kein Ersatz für Roy de Voss auftaucht, falls es Ernst wird.

Ja, wenn ich es heute überdenke, war sich seinerzeit verflucht leichtsinnig, mich immer wieder in Abenteuer zu stürzen, deren Ausgang nicht immer vorhersehbar ist. Ich war damals eben ein großer Junge, der Old Shatterhand oder Kara ben Nemsi spielt – aber weder Bärentöter noch Henrystutzen dabei hat – und schon gar nicht den „Jagdhieb“ beherrscht, der einen Gegner sofort zusammen sacken lässt…

Preis sei Allah und Dank sei Manitu, das ich bei all den Abenteuern unbeschadet rausgekommen bin und nie die Gewehre brauchen oder der Umstand kam, den Jagdhieb anwenden zu müssen. Aber ich war damals noch wesentlich jünger, durch den Langsteckenlauf und das Fitnessstudio völlig von der Kraft und der Kondition her völlig auf der Höhe. Und ich habe mein ganzes Leben keinen Arzt gebraucht. Bis vor vier Jahren dann zum ersten Mal ein Zusammenbruch kam. Vor zwei Jahren ging es dann richtig in die Vollen und meine Überlebenschance lag bei 20 Prozent. Seit dieser Zeit lebe ich nicht nur bewusster – sondern überlege es mir vorher drei Mal, bevor sich mich in so was wie ein Abenteuer einlasse. In Indien bin ich schön brav bei der Reisegesellschaft geblieben – ich hatte allerdings auch eine gewisse Monika dabei – doch das geht euch nichts an – das ist eine Arbeitskollegin – und eben nicht mehr. Seit Rosi habe ich erst mal die Nase voll von „trauter Zweisamkeit“ und der „Mittelpunkt meines Lebens“ sind meine Katzen…

Aber damals, bei meinem ersten Besuch in Ägypten, war ich noch voll auf dem Abenteuer-Trip. Ich hatte schon eine Nilkreuzfahrt hinter mir und war mit der Eisenbahn zurück nach Kairo gefahren, wo ich eine Woche ein Hotel mit zwei Tagen organisierter Besichtigungs-Tour hatte.

Unsere Rundfahrt durch Kairo war kurz nach Mittag auf der Zitadelle mit einem Besuch der Alabastermoschee beendet und des Bus fuhr zurück zum Nil, wo ich damals im „Shephards“ wohnte. Das liegt genau neben dem „Nil-Hilton“, wo ich im Roman „Der Mumien-Schädel“ Zamorra absteigen ließ. Bis zum Midan al Tahir, dem Zentralplatz von Kairo und dem ägyptischen Museum waren es vom Hotel nur wenige Schritte.

Aber ich wollte ja noch Abenteuer erleben, habe mich von der Truppe abgesetzt und bin per pedes weiter. Unterhalb der Zitadelle habe ich erst mal die alte Sultan Hassan Moschee besucht und die Moschee gegenüber, in der das Grab von Reza Pahlewi, des ehemaligen Schah von Persien ist. Die kostet aber als einzige Moschee in Kairo Eintritt.

Das heißt – ich habe noch in einer anderen Moschee in Kairo „Eintritt“ bezahlt…klar, es war ein Bakschisch – aber das war eine Schiiten-Moschee und für „Ungläubige“ streng verboten. Erst als ich drin war und die hunderte von Blicken auf mir spürte war mir klar, in was für eine gefährliche Situation mich meine Karl-May-Spinnerei mal wieder gebracht hatte. Davon aber ein anderes Mal…nur so viel…ich bin ungerupft wieder rausgekommen…

Um es kurz zu machen – ich war an den Mamelucken-Gräbern und habe mich sehr intensiv dort umgesehen. Die halbverfallenen Grabstätten der mittelalterlichen Herrscher Kairos sind ein Großstadt-Slum, wie ich selten einen erlebt habe. Allerdings sah ich keine bösen Blicke und hörte gelegentlich auch mal ein „Salaam“ – Friede“ oder ein „Marhaba“ – Willkommen. Allerdings sah ich meinen vergammelten Jeans-Klamotten auch nicht so aus, wie einer, der mit dem Geld rumwerfen kann wie der Sultan von Zasterabad. Die Haare länger und kein Bart – das wäre dann Carsten Möbius vom Outfit her gewesen.

Ich wurde auch in zwei der Gräber-Wohnungen gebeten und musste mit der Familie einen Tee mittrinken und an der Wasserpfeife ziehen. Das ist moslemische Gastlichkeit und ich hätte die Leute sehr gekränkt, wenn ich abgelehnt hätte. Grund der Einladung war allerdings – das die Leute neugierig waren, was für ein seltsamer Vogel sich da in ihre Gegend verirrt hatte. Touristen sind bei den Mameluckengräbern so selten wie ein Nilpferd im Polarmeer…

Die Verständigung ging in einem englischen Kauderwelsch mit Händen und Füßen. Meine paar Brocken angelerntes Arabisch aus dem Reiseführer und aus den Karl-May-Büchern wurde erfreut aufgenommen. Allerdings wurde gelegentlich meine Aussprache korrigiert. Die im Arabischen üblichen Kehllaute lassen sich schlecht in unsere Schrift umsetzen. Und da Karl May, der eben nur in seiner Phantasie alle Sprachen beherrschte und genau so wie ich auch beim Schreiben diverse Sprachführer benutzte, hat er in seinem Geschichten immer mal versehentlich türkische Brocken in sein Arabisch fließen lassen. Und die wurden dann natürlich beim Einsatz vor Ort auch nicht verstanden.

Dazu kommt, dass in Ägypten das Arabisch ganz anders gesprochen wird als in Marokko, wo ich meine ersten „Sprachversuche“ gemacht habe. Ehr verstehen sich ein Ostfriese vom Deich und ein Bayer von der Alm als ein Ägypter und ein Marokkaner, wenn sie die in ihren Längern üblichen Abarten des Arabisch reden. Die allgemeine Verbindung, in der Filme synchronisiert oder Rundfunk und Fernsehen gesprochen werden ist das „Hocharabisch“. Das ist die Sprache, die der Prophet gesprochen hat und in welcher der Koran geschrieben ist. Wenn man als Tourist seine paar Brocken, die man so bracht, aus dem Hocharabisch nimmt, dann wird man überall im arabischen Sprachraum verstanden.

Aber der große Meister aus Sachsen hat eben nur Worte und Redewendungen, die er in seinen Büchern fand, einfach abgeschrieben – genau so, wie ich das dann auch getan habe…und damit auch Kara ben Nemsis Fehler aus dem Text übernommen habe…

Aber Karl May ist in Ägypten bekannt – mein Kameltreiber in Assuan kannte jedenfalls mein großes Vorbild aus Sachsen recht gut. Klar, und ich saß oben auf dem Dschemmel (halt, das ist das von Karl May übernommene Wort - in Ägypten heißt das Kamels „Ghamal“) im Safari-Anzug und mit Arabertuch auf dem Kopf. Also sah ich aus, wie einer, der so ein Vieh konnte wie weiland Lawrence von Arabien. Plötzlich drückte mir der Treiber das Leitseil in den Händen, ein Fußtritt Hassans in die Kehrseite des Kamels und das Wüstenschiff galoppierte mit mir in Richtung der offenen Wüste. Ja, und nun spiel mal den Helden weiter, wenn du nicht weißt, wie du das blöde Vieh stoppen sollst…aber davon vielleicht ein anderes Mal. Wir sind noch bei den Mameluckengräbern und wollen uns nicht weiter verzetteln…

Deutsche sind in Ägypten sehr beliebt – und als ich erzählte, dass mein Vater mit General Rommel in der Wüste war, wurden sofort die deutschen Sprachkenntnisse in Form eines „Heil Hitler“ vorgebracht. Mein Versuch, den Ägyptern dann klar zu machen, das dieser Hitler ein Verbrecher gegen die Menschlichkeit war, einen Krieg angezettelt und die Juden umgebracht hat, ging völlig schief. Die Familie hatte im Krieg gegen Israel einen Sohn und andere Verwandte verloren. Und so was wird dort nicht vergessen.

Zum Abschied habe ich dann bei beiden Familien durch diverses Bakshish dazu beigetragen, dass die Beliebtheit der Deutschen im Land am Nil erhalten bleibt. Wenn ich da zehn ägyptische Pfund gegeben habe, war das für die Leute dort sehr viel. Ein großes Fladenbrot kostet auf dem Basar 15 Piaster. Ein ägyptisches Pfund mit 100 Piaster war nach unserem Geld 50 Pfennige. Aber – das darf nicht wie eine Bezahlung für den Tee aussehen – das ist ein Gastgeschenk. Sonst beleidigt man die Leute…

Von dem Geld hat jede Familie fast eine Woche leben können. Allerdings – die Preise, auch für Brot, steigen mächtig an, wenn man aus den Vierteln raus geht, in denen sich nur Einheimische  bewegen. Ich weiß das, weil ich am Tag zuvor in einem offenen Straßenladen hinter dem Khan al Khalili-Basar diese Preise selbst für ein mit Kümmel gewürztes Fladenbrot gezahlt habe, dass ich vor Hunger trocken gegessen habe – das Wasser kam aus einem der Brunnen an der Straße. Gestorben bin ich nicht dran – und die „Rache Pharaos“ hatte ich ja schon hinter mir. Nebenher war ich dann auch mal in einem „Restaurant“ in einer Gegend, die an Harry Potters Winkelgasse erinnert. Reden wir nicht von dem Menü – aber ich habe mit Teilen davon eine allerliebste Ratte gefüttert, die auf dem Boden der Lokalität ganz zutraulich war und vom Personal offensichtlich auch toleriert wurde. Ja, andere Länder – andere Sitten. Hätte ich diese Dinge nicht selbst erlebt, ich würde sie für Roman-Phantasien halten.

Mit dem Bild, das sich von der „Stelle zur Zubereitung der Speisen und Getränke“ wie es in unserem Amtsdeutsch heißt, gemacht habe, konnte ich dann mal unsere Lebensmittelkontrolleuren das Gruseln beibringen.

Jedenfalls ging bei mir bei meinem Besuch in den Mamelucken-Gräbern alles ganz friedlich zu und ich habe mir nicht, wie Shane Enders im Roman, denn Weg aus einem der Gräber nach draußen frei prügeln müssen. Ich war dann anschließend noch in einem Cafè (da kommen nur Männer rein – Frauen ist de Eintritt verboten), trank zwei echte Mokka und eine Wasserpfeife gab es auch noch. Ich hatte aber vorher angeordnet, dass kein Haschisch auf den Tabak gestreut wird, wie das sonst üblich ist. Die ganze Zeche hat 40 Piaster ausgemacht und als ich dann ein Pfund gegeben habe und auf das Wechselgeld verzichtet habe, wurde ich bei meinem Rausgehen behandelt, wie der Beherrscher der Gläubigen selbst.

Allerdings – ich muss sagen, dass ich doch etwas durchgeatmet habe, als ich aus der Gegend raus war. Vielleicht schreibe ich an anderer Stelle davon mal, wie es in den Wohngräbern aussah und in welcher bitteren Armut die Leute doch noch ein Lächeln hatten.

Allerdings – hätten sie das Frühstücks-Buffet im Hotel gesehen – und zusehen müssen, wie diverse anwesende Araber-Scheichs sich die Teller vollpackten, zwei oder drei Bissen aßen und den Rest wegwerfen ließen, dann wäre ihnen sicher das Lächeln auf den Lippen erfroren. Man hat mir erzählt, dass so was üblich ist, um seinen Reichtum zu zeigen. Ha, das hätten diese neureichen Söhne des Propheten besser machen können, wenn sie das Essen dorthin geschafft hätten, wo sich Menschen mit den Hunden um die Knochen zanken.

Ich habe selten innerlich so einen Zorn verspürt wie an dem Abend, als ich am Nachmittag zusehen musste, wie sich Menschen die Nahrung auf der Müllkippe gesucht haben und gewisse Leute im Überfluss geschwelgt haben. Dass der Prophet diesen arabischen Geldprotzen den Koran um die Ohren haue. Da steht im Bezug auf die Armut was ganz anderes drin.

Natürlich, trotz der schlimmern Sachen, die ich sehen musste, habe ich auch gegessen – und das auch recht reichhaltig. Aber ich habe wenigstens meinen Teller völlig leer gegessen. Ein schlechtes Gewissen – vielleicht hatte ich das und habe es noch immer. Aber ich kann nicht alle Not der Welt heilen.

Da waren zwei kleine Mädchen, vermutlich Schwestern, von ungefähr vier oder fünf Jahren, die mir mit einem Lächeln und einem „Marhaba“ entgegen kamen. Ich habe ihnen heimlich zwanzig Pfund zugesteckt – für mich rund zehn Mark - für die Familie der Kleinen sicher ein kleines Vermögen, das erst mal für eine oder zwei Wochen Brot bringt. Und ich musst es so heimlich machen, dass niemand sonst das mitbekommt – denn sonst wollen alle was haben.

Damals habe ich mir dabei gedacht, dass es für mich kein Problem wäre, so zwei Mädchen in Deutschland ein menschenwürdiges leben zu ermöglichen – aber das sind die Gesetze dagegen. Und irgendwelche Institutionen, wo das Geld in diversen Kanälen versickert, bekommen von mir nichts.

Ja, und das ist der Grund, warum ich Katzen adopiert habe und ihnen eine Heimat gebe. Aber an die beiden Mädchen in Ägypten muss ich immer wieder denken. Was wohl aus ihnen geworden ist? Möge Allah die Sonne seines Wohlwollens über ihnen scheinen lassen.

Als ich am nächsten Tag unserem ägyptischen Reiseleiter erzählt habe, in welchen Gegenden von Kairo ich mich rumgetrieben habe, nannte er mich einen Verrückten und meinte, da hätte Allah höchst selbst seine Engel zum Schutz ausgesandt. Und auch, dass ich aus der Moschee, die eins der größten schiitischen Heiligtümer ist, ungerupft wieder rausgekommen bin, bezeichnete er als ein Wunder. Naja, jetzt müsste ich eigentlich noch nach Mekka….aber das hebe ich mir für das nächste Leben auf. Ein Hindu-Priester im Wischnu-Tempel von Udaipur hat mir ganz fest versichert, dass wir alle wieder auf diese Welt kommen…

Ich habe das, was mir der ägyptische Reiseleiter sagte, erst mal mit einem Achselzucken abgetan. Geistig ist man ja immer so was wie sein eigener Romanheld oder eben Kara ben Nemsi – die kommen aus jeder gefährlichen Situation wieder raus und denen passiert nichts.

Zwei Tage später beim Rückflug habe ich dann in der Zeitung gelesen, dass man in der Gegend bei den Mameluckengräbern in einem Feuergefecht sechs Menschen erschossen hatte. Eine Razzia von Polizei und Militär nach moslemischen Terroristen. Ich war damals zu einer Zeit in Ägypten, weil es wegen diverser Terror-Anschläge billig und damit für mich bezahlbar war. Überall an den Regierungsgebäuden und vor den Hotels waren Sandsackbarrikaden errichtet und Soldaten lagen hinter ihren Gewehren. Auf unserer ganzen Rundfahrt hatten wir immer bewaffnete Begleiter bei uns – und die hatten tatsächlich richtige Hornissen in ihren russischen Karabinern.

Aber bei allen abenteuerlichen Sologängen, es ist – inch Allah – alles gut gegangen. Und wenn was passiert wäre – nun, dann war es eben „im Buch verzeichnet“.

Was alles hätte passieren können, das ist mir erst viel später klar geworden. Und jetzt, wo meine Krankheiten Heldenaktionen aller Art behindern, bleibe ich schön brav bei der Reisegruppe und mache keine Sologänge mehr. Auch da kann man immer noch kleine Abenteuer erleben – nur sind die dann nicht mehr so gefährlich. Ich habe inzwischen eingesehen, dass ich eben nur der geistige Papa von Figuren wie Shane Enders oder Michael Ullich bin – aber kein wirklicher Heftromanheld. Bei wilden Verfolgungsjagden macht mir heute mein Asthma einen Strich durch die Rechnung…und die Kraft ist auch nicht mehr die wie damals beim Box-Training oder im Fitness-Studio. Mit inzwischen 60 Jahren ist nur noch der Geist jung – gelegentlich so jung, dass ich Unsinn wie ein Teenager anstellen könnte. Unlängst habe ich mich bei der Hard-Rock-Band, die bei mir im Haus übt, nach fast 20 Jahren mal wieder hinter das Schlagzeug gesetzt. Das hat gefetzt!!!

Zurück zum „Magier“

Das Uwe Schnabel,. weil Jürgen in die Romane mehr „Dan Schocker-Stil“ haben wollte, die Exposes schrieb, sagte ich schon. Und im Christian Montillons Kommentar nach den Honoraren zu beantworten – offiziell wurden sie nicht bezahlt. Denn das hätte sonst ja, wie beispielsweise beim „Rhodan“ der Verlag tun müssen. Ich habe Uwe freiwillig zehn Prozent vom Honorar abgegeben – und zwar ohne Quittung – da kann man heute ja drüber reden, ohne dass sofort das Finanzamt wach wird. Allerdings hätte mir Uwe die Expos aus Freundschaft auch kostenlos geschrieben – zumal er da mit der Romanfigur Martin Dukath einmal in einer Serie wirklich kreativ etwas einbringen konnte.

Ja, um den Magier ist es eigentlich nicht schade – aber um die Figur des Martin Dukath. Natürlich hat bei der Schaffung der Idee, so wie ich vermute, Uwes heißgeliebter „Dämonenkiller“ Pate gestanden. Andererseits war dieser Erbe einer unbekannten schwarzen Magie auch eine Figur, die den Gedankengängen eines Dan Shocker entsprungen sein konnte.

Martin Dukath war der Erbe der „Kristall-Magie“ eines dämonenhaften Gottes, dessen Kristallgrotten überall in der Welt verstreut lagen. Nachdem die Umstände, sprich die Handlung meines Magier-Romanes „Der Götze aus der Maya-Stadt“ Martin Dukath gezwungen hat, das ungeliebte Erbe anzutreten, wollte er die dämonischen Kräfte der Kristalle gegen die Mächte des Bösen einsetzen.

Ich weiss nicht, ob Werner oder einer der anderen, später hinzu gekommenen  Autoren die Figur Martin Dukath mit im Roman hatte. Im letzen Band der Serie „Schatten über Maiden-Castle“ habe ich ihn noch mal voll wirken lassen – und die Sache fing gerade an, durch die Gegensätze Martin Dukath und Roy de Voss, diein gewissem Sinne vom Schicksal zusammen geführt waren, richtig auszubauen – als das Ende kam.

Ich hätte die Figur des Martin Dukath, ähnlich wie die des Shane Enders, gerne in den Zamorra mit rüber gezogen. Werner hat das ja bei seinen Figuren aus seinen anderen Serien auch gemacht. Gerade die charakterlich zerrissene und unberechenbare Gestalt des Martin Dukath mit seiner Kristall-Magie wäre für das Zamorra-Multiversum eine absolute Bereicherung gewesen. Ich hätte gerne beobachtet, wie sich die Figur beim Zamorra im Verlauf der Handlung verändert und weiter entwickelt hätte. Aber es hat eben nicht sollen sein…

Die „Schatten“ haben die Magier-Serie sozusagen abgeschlossen, als sie von der durchgehenden Handlung eigentlich erst interessant wurde. Ich hatte schon mal einen ähnlichen Roman unter dem gleichen Titel geschrieben (vielleicht bringt Hermann diese Urfassung noch mal im Zauberspiegel) und die Grundhandlung beibehalten. Zu diesem ihm bekannten Konzept um die Geisterschlacht zwischen Kelten und Römern auf dem mächtigen Ringwall von Dorset hat Uwe Schnabel dann die Geschichte mit den Zigeuner-Geschwistern und dem ersten Mal, als Martin Dukath seine Kräfte voll einsetzt, geschrieben.

Nach vielen Jahren noch mal gelesen hat mich das, was ich vor fast 25 Jahren geschrieben und nie wieder angerührt habe, noch mal echt fasziniert und ich habe die Story verschlungen wie einen der alten Giesa-Romane. Zumal dieser Magier - Roman, weil es eben der letzte der Serie war, von der Redaktion nicht mehr bearbeitet wurde. Er ist also, im Gegensatz zu meinen anderen Magier-Romanen so zu lesen, wie er geschrieben wurde.

Ein echter Kenner und Kritiker des Heftromans hat sich in Unkenntnis aller Magier-Hintergründe geäußert: „Gerade, als die Serie gut und lesbar wurde, hat man sie eingestellt!“ Und das – kann ich eigentlich nur unterstreiche.

Zumal Jürgen nach diesem Roman ein ganz neues Konzept in die Serie einbringen wollte – und zwar ein typisches Schocker-Konzept aus seiner eigenen Werkstatt. Und er hatte andere Bilder…

Womit wir bei einem Punkt wären, der ganz sicher mehr als Art und Inhalt der Romane zum, Misserfolg der Serie beigetragen hat – die Titelbilder…

Die ersten Titelbilder zur Magier-Serie waren vom Zauberkreis-Verlag am Block eingekauft worden. Es waren Werke von zwei türkischen Malern, die Werner und ich echt begeistert haben. Beim Zamorra waren wir zwar seinerzeit mit Sebastiano Boada sehr gut bedient – aber der kam immer mal mit seinen Terminen ins Schleudern und so hätten wir die beiden Türken gern für uns und den Zamorra „an Land gezogen“. Aber leider – die Bilder kamen über eine Agentur – und zu den Künstlern gab es keinen Kontakt.

Nun, die Agentur Grasmück hatte schließlich auch Zeichner unter Vertrag. Und da war ein Detlef Mennigmann (hoffentlich habe ich das richtig aus dem Gedächtnis geschrieben), der weiter für die Magier-Serie nach unseren Vorgaben die Bilder machen sollte. Nun – diese Vorgaben machten wir ja auch beim Zamorra – auch wenn Werner sowohl wie ich auch immer nur so in etwa wussten, wie die Handlung laufen sollte und uns beim Schreiben eigentlich immer treiben ließen. Wir wussten den Anfang des Romans – und das Ende. Und natürlich das vorgegebene Titelbild, das wir dann unbedingt in die Handlung einbauen mussten.

Später, d.h. so ab PZ 320, gab es übrigens auch beim Zamorra dann Bilder, die am Block gekauft wurden und nach denen wir uns eine Handlung einfallen lassen mussten. Die haben Werner und ich dann immer so geteilt, dass er das „Vorkaufsrecht“ hatte. Und beim Magier haben wir das damals ähnlich gemacht. Auf meinem „Alptraum-Atelier“ und der „Maya-Stadt“ sind Bilder der Türken, mit denen Werner nichts anfangen konnte. Und ich gestehe, dass ich damals auch erst mal eine oder mehrere Pfeifen geraucht habe, bis mir dazu was Richtiges eingefallen ist.

Merke: Zigaretten sind für das tägliche Wohlbefinden – eine Pfeife ist was zum Genießen. Ach, wo sind die schönen Zeiten hin, als ich noch „Rauchopfer darbringen konnte“. Aber wenn ich nicht umgehend beim Asmodis Kohlen schaufeln will, dann muss ich dem blauen Dunst entsagen.

Allerdings, wenn mir mein Arzt mal sagt: „Genieß den Sommer und kümmere dich nicht mehr um Weihnachtsgeschenke“ – dann ist mein erster Weg zum Zigarettenautomat und dann wir wieder eine Marlboro über die Lungenflügel gezogen. Und danach werde ich durch Selbstkonsum meine recht gut sortierte Whisky-Sammlung auflösen. Diese Köstlichkeiten dürfen nicht in fremde Hände fallen…

Also, die Magier-Bilder machte Detlef Mennigmann nach unseren Vorgaben. Und auf den Dias, die wir sahen, wirkten die Bilder auch echt gut. Für Unbedarfte sei gesagt, dass damals die Titelbilder nicht im Original, sondern als Foto-Dia eingereicht wurden. Heute wird das vielleicht mit dem Computer übertragen – aber es waren ja damals die Zeiten, als im Kasseler Rathaus die Computer noch mit Lochbandstreifen liefen und der Computer unserer Stadtkasse drei oder vier Räume in Anspruch nahm. Diese Kapazität hat heute jedes Teeny auf seinem Rechner…und das nur ungefähr 25 Jahre später… wie doch die Zeit vergeht…

Künftige Bürokraten-Generationen werden sich fragen, wie wir ohne die Elektronik ausgekommen sind. Ja, als es noch keine Fotokopierer gab, haben wir mit Wachsmatrize vervielfältigt (wie damals auch die Fanzines gemacht wurden), statt Fax gab es Fernschreiben und ein Telefon war eben nur zum Telefonieren da. Handys gehörten auf die Enterprise – „Kirk here – Scotty, beam me up“. Ja, und es gab noch Schreibmaschinen, wie sie Jason Dark heute noch benutzt. Ohne jeglichen Elektrik-Trick. Heute werden so langsam die Akten eingescannt und verschwinden in der Papierverwertung. Ha, was werde ich mir eins grinsen, wenn dann mal ein Hacker die Festplatte vom Zentral-Computer der Stadtverwaltung im Rechenzentrum löscht…zumal ich dann – inch Allah – schon als Pensionär zu Hause den Lebensabend genieße und solche Schreckensmeldungen nur noch aus  der Zeitung erfahre.

Also, auf den Dias wirkten Mennigmanns Bilder sehr gut und er hat auch voll die Thematik getroffen. Aber zwischen dem, was auf den Dia zu sehen war, und wie es dann als Druck auf dem Titelblatt des Romans wirkte – dazwischen liegen Welten. Fragt mich nicht, wie das gekommen ist und ob es da keine Möglichkeit gegeben hätte, beim Layout der Bilder die Sache etwas zu verfeinern.

Die Mennigmann-Tibis des Magier sahen jedenfalls nicht so aus, dass sie zum Kaufen reizten – zumal damals noch genug Konkurrenz-Serien mit wesentlich besseren Bildern in den Heft-Ständern zu finden waren. Klar, oben die Titelzeile, die in ihrer Grundidee von Werner war, sah noch gut aus. Aber die Bilder darunter, die sahen gar nicht so aus, dass sie zum Kauf reizten. Versuche einer Beschreibung, wie sie damals auf uns wirkten, fallen in den verbalen Jargon eines Dieter Bohlen beim Casting künftiger Super-Stars und ich will hier mal darauf verzichten. Aber jeder, dem es gelingt, einen Magier-Roman in die Finger zu bekommen, kann sich selbst ein Urteil erlauben. Von meinen sind es der „Totenacker“, die „Mumienmacher“ und die „Schatten“.

Natürlich haben Werner und ich versucht, Jürgen zu bewegen, einen anderen Titelbild-Zeichner ran zu holen. Aber Jürgen hat da mal wieder bewiesen, dass er auch trotz der Härte des Geschäfts ein echter Freund sein kann. So sehr Werner und ich auch murrten und meckerten – Jürgen hat zu seinem Zeichner gestanden und ihn gestützt – bis es eben nicht mehr ging. Als er dann einen Packen neue, wirklich tolle Bilder hatte und darauf das neue Konzept mit den „unheimlichen Schatten“ aufbauen wollte, war es zu spät. Da hatte Zauberkreis die Serie schon abgeschossen.

Die Bilder hat Jürgen übrigens zu seiner Abenteuer-Serie „Ron Kelly“ mitgenommen und auch das eigentlich für den Magier vorgesehene Konzept als Grundlage für den „Kelly“ genommen. Diese Serie, lange vor den „Abenteurern“ bei Bastei erschienen, hat mir echt gefallen. Und es war auch geplant, dass ich da im Jahr 1986, als ich mich von der Stadt beurlauben ließ, mitschreiben sollte. Warum das dann nicht klappte und auch der „Ron Kelly“ eingestellt wurde, ist schon mehrfach erzählt worden.

Nachdem ich eben den für den Magier gewünschten „Dan Shocker-Stil“ nicht so recht getroffen habe, holte Jürgen andre Autoren in die Serie und ich war eigentlich froh, da raus zu sein. Immerhin habe ich ja meinen achtstündigen Haupt-Job im Rathaus noch gehabt und da Werner außer im Magier und beim Zamorra noch in anderen Projekten steckte und reinkam, war ich mit dem Meister des Übersinnlichen vollkommen ausgelastet. Denn zu der Romanschreiberei kam ja noch die „Fan-Post“ und die Stories, die wir für diverse Fanzines versprochen haben. Das war nach Feierabend immer eine ganz schöne Schicht und an den Wochenende kam Werner, es ging auf Cons oder es gab noch andere Aktionen, dass keine Langeweile aufkam.

Mit der „Fan-Post“ vor der Computer-Zeit klar zu kommen, hatte ich eine besondere Idee. Ich so das Wichtigste, das alle Leute wissen wollten und immer wieder fragten, auf eine Seite geschrieben und die dann kopiert. Auf die Rückseite wurden dann die Antworten auf die persönlichen Fragen gehämmert. Und nur so war das zu machen. Denn ich war und bin innerlich selbst Fan genug um zu wissen, wie viel es den Schreibern von Briefen bedeutet, dass sie eine Antwort bekommen.

Ja, so vier bis sechs Briefe waren es täglich – und, bei Crom sei es geschworen – ich habe jeden einzelnen auch beantwortet. Das mache ich übrigens heute noch – falls sich so was noch mal in meinen Brieskasten verirrt. Unlängst kam eine ganze Sendung meiner alten Romane, die ein Leser in mühevoller Arbeit zusammen gekauft hatte. Nun, in diesem Fall werden die Signaturen schon sehr individuell – und ein Bild aus der Manege mit Tiger kommt dann auch dazu. Nur die beiden Romane, die von Werner stammten und vermutlich versehentlich beigelegt waren – die habe ich mit „Robert Lamont“ signiert, nachdem ich Werners Autorenschaft vorher ausdrücklich erwähnt habe. Ehre – wem Ehre gebührt.

Nun wären wir mit dem Magier eigentlich fertig – oder doch nicht?

Da ist noch so einiges am Rand zu berichten, beispielsweise über das Recycling von Magier-Romanen in anderen Serien…

Bleibt dran – es bleibt spannend…bis in einer Woche…

 

Kommentare  

#1 Christian Montillon 2008-09-25 10:56
danke für die antwort, rolf :-)
#2 Mikail_the_Bard 2008-09-26 00:11
Klasse, nachdem ich jetzt alle "Plauderstunden" durchgelesen habe, fiebere ich dernächsten entgegen. Erzähl doch was von einer meiner Lieblingsfantasyreihe (leider damals ja nur 3 TBs bei Bastei) - genau, die mit Sina, Ferol, Churasis und Wulu dem Schrat :-)
Ich habe noch immer dein Manuscript vom Buchmesse-Con!!! Da kann die Hölle zufrieren, das geb ich nicht her!

Michael Müller
#3 Harantor 2008-09-26 00:20
In 14 Tagen wird Dir Dein Wunsch erfüllt werden... Dann gehts um die Fantasyhefte und Taschenbücher.

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