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Gefahrenquelle Internet: Wenn die Bytes schärfer sind als das Schwert – März 2012

Auf eine Mail mit Uschi ZietschGefahrenquelle Internet:
Wenn die Bytes schärfer sind als das Schwert


Wie gefährlich ist das Internet, wenn der Mob losgelassen wird?

Dieses Mal sprechen wir über die Gefahr, in der Anonymität des Internets alle Hemmungen fallen zu lassen, und über die Seuche „Gewalt“.
 
Oder anders formuliert: Warum man sich immer bewusst sein sollte, dass ein paar unschuldige Pixel in der falschen Anordnung leichtsinnig ins Internet gestellt ein Menschenleben in Gefahr bringen können.

Dank des Internets dürfen wir immer mal wieder ein neues Wort lernen. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich „Shitstorm“ dazugelernt. Wenn der Sturm loslegt, bricht eine Welle der Entrüstung im Internet los, Personen, Firmen oder generell Internetseiten sind Ziele maßloser und zahlloser Kritik. In der Anonymität des Internets läuft man ja Gefahr, ähnlich enthemmt wie hinter dem Lenkrad zu reagieren. Ist dir das Phänomen schon selber begegnet – sei es als Opfer oder dass du gar an dich halten musstest, nicht selber unbedacht mitzumachen? Wo liegt die Grenze zwischen ehrlicher Empörung und sinnlosen Dreinschlagens?

Uschi: Im Internet ist die Hemmungslosigkeit noch viel größer, denn hinter dem Lenkrad besteht ja immer noch die Gefahr, jemanden anzufahren oder gar mit dem Wagen umzunieten, was gegen das Gesetz ist. Man muss immer noch dem Verkehrsfluss und den Gesetzen angepasst fahren, sonst kommt man ganz schnell in Schwierigkeiten. Das Verbale, das man von sich gibt, hören nur die armen Mitfahrer, aber man kann damit niemand aufhetzen, anheizen oder mitreißen. Man lässt also nur Dampf ab.

Im Internet ist das leider ganz anders. Da versteckt man sich hinter Nicknames, niemand steht einem persönlich gegenüber, ja es ist nicht einmal eine Stimme zu hören. Nur Buchstaben, die aneinander gereiht werden – und mörderisch sind, weil man jetzt den „Mut“ hat, „endlich mal“ all das auszusprechen, was man sich im realen Leben niemals traut. Es scheint mir eine neue Form des Mobbings zu sein, die sich zu einem Volkssport entwickelt, und das antiquierte Wort „Mob“ bekommt wieder eine neue Bedeutung. Und schlimmer denn je, denn schließlich haben wir hier keine physische örtliche Begrenzung.

Twitter und Facebook sind in den unterdrückten Ländern oft die einzige Möglichkeit des Volkes dort, auf die Zustände im Land aufmerksam zu machen. Diese Menschen können damit um Hilfe rufen, aufklären und so einen echten Sturm auslösen wie den „arabischen Frühling“ – dessen Bezeichnung ich im übrigen als ziemlichen Hohn empfinde, denn davon sind diese am Boden liegenden Länder ja noch weit entfernt – und das ist eine positive Entwicklung; aber wie immer gibt es auch hier eine Schattenseite.

Es ist schließlich en vogue, alles ins Negative zu ziehen. Ganz unabhängig, was nun an Vorwürfen stimmen mag: vor zwei Jahren wollten alle Gauck haben. Parteien, Bürger, „das Volk“ in der Mehrzahl. Und zwei skandalfreie Jahre später das pure Gegenteil: wir wollen ihn nicht, und zwar ums Verrecken.
Kann mir jemand verraten, was da passiert? Geht es darum, jemanden schlecht zu machen, weil das von unserem eigenen Elend ablenkt? „Ich“ entdecke plötzlich „meine Macht“, indem ich via Facebook etwa zum Mord an jemandem aufrufe, der seinen Glauben in Frage stellt, also in einer tiefen Identitätskrise steckt und Hilfe benötigt, statt um sein Leben bangen zu müssen?

Es sind Menschen, die nicht in den Fernseher fluchen, sondern ihre wüsten Beschimpfungen ins Netz stellen, wo sie jeder, aber auch wirklich jeder mitbekommen kann. Es sind Menschen, die sie fertig machen.
Mitmacher sind schnell gefunden, es gibt ja genügend Krawallmacher, die einfach nur Stunk machen wollen, so wie man auch Happy-Slamming-Videos ins Netz stellt. Niemand denkt darüber nach, dass er damit nicht nur seiner Frustration Luft macht und sich hinterher besser fühlt, es mal jemandem „so richtig“ gegeben zu haben, weil er weder in der Arbeit noch daheim was zu sagen hat – sondern dass er damit unter Umständen das Leben eines Menschen zertrümmert, und zwar umfassend. Im Internet braucht es keinen Respekt mehr, schließlich sind wir alle nur irgendwelche Namen, die da herumsurfen, und man meint es in Wirklichkeit ja gar nicht so.

Ich glaube, würden diese Menschen der Person, die sie beschimpfen, persönlich gegenüberstehen, würden sie niemals zur Lynchjustiz aufrufen. Die meisten – mag optimistisch sein, aber das glaube ich einfach – würden erkennen, dass sie einem lebendigen Wesen gegenüberstehen, das Empfindungen hat, das vielleicht gar nicht so ein Monster ist, als das es hingestellt wird. Im Internet denkt niemand darüber nach, dass alles immer zwei Seiten hat, dass es einen Hintergrund gibt, es geht jegliche Objektivität flöten – immer feste draufhauen, solange es einen nicht selbst trifft. Denn im Internet ist alles ein- und zweidimensional, also „ganz anders“.
Mit ehrlicher Empörung hat all das nichts zu tun. Eine ehrliche Empörung drückt sich nicht in extremen verbalen Entgleisungen und Aufrufen bis zu Mord aus. Das hat auch nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun. Sondern mit hirnloser Gewalt, die wie die Seuche einer Massenhysterie um sich greift.

Ich verstehe es nicht, stehe diesen Strömungen fassungslos gegenüber, finde sie sehr bedenklich und beängstigend.

Es heißt, dass man am besten mit Ruhe und Gelassenheit den Shitstorm aussitzen soll. Jedes Gegenwort würde das Feuer der Kritiker nur neu anfachen. Aber ist es nicht schwer, weil man ja naturgemäß das Gefühl haben muss, zu Unrecht Ziel der Attacken zu sein und gute Gegenargumente zu haben?

Uschi: Während meiner Zeit als Perry-Rhodan-Teamautorin, als das Internet noch nicht so Bestandteil des täglichen Lebens war wie heute, habe ich bereits, genau wie meine Kollegen auch, so manche „Schelte“ erdulden müssen, in Form von Leserbriefen, in denen, noch am nettesten formuliert, mein Rausschmiss gefordert wurde. Auf so etwas geht man nicht ein. Passiert ein Angriff heutzutage im Netz, z.B. in einem Forum, wird ein einziges Mal der Standpunkt klargemacht und dann ist Schluss. Es hat keinen Sinn, sich mit jemandem auseinanderzusetzen, der nur auf Krawall gebürstet ist und jeglichen Argumenten gegenüber resistent, weil es ihm in Wirklichkeit gar nicht darum geht, eine Erklärung zu erhalten. Einmal Klärung der Fakten genügt. Indem man sie mehrmals darlegt, werden sie nicht richtiger, sondern nutzen sich ab.

Das ist wie bei einem Witz: Ein Witz, der erklärt werden muss, ist nicht gut. Einmal verständlich ausdrücken, und das war's, dann sind Rückzug angesagt und Schweigen. Es hilft nichts, gegen einen Sturm anrennen zu wollen. Stell dir vor, du wärst auf einem großen Platz, und zweihundert Leute würden auf dich zurennen. Was tust du? Was kannst du tun? Und genau das muss auch aufs Internet übertragen werden; dort kann man zwar nicht physisch zu Tode getrampelt werden, aber das mentale Niedertrampeln zeitigt sehr viel schlimmere, weil weitreichendere Auswirkungen

Vielen Dank für deine Antworten, Uschi. Und die geneigten Leser dieser Kolumne können sich auf April freuen, wenn wir uns einen weiterführenden Aspekt des Themas Shitstorm vornehmen ...

Bis zur nächsten »Mail mit Uschi« im April!

Kommentare  

#1 Jonas Hoffmann 2012-03-03 03:23
Sorry, ich mag da gerne Widersprechen. Shitstorms gab es schn immer, früher nannte man sie schlicht Sonntagsstammtisch und diese waren "Anonym", weil die Parolen, SChmähungen etc. es meist nicht bis zur nächsten Strassenseite schafften. Heute schaffen sie es dagegen nahezu Live in die Globale Welt. Dank Twitter, dank Facebook und Co. Die Sprüche sind die selben, nur das Medium ist ein anderes und mehr Leute erhalten die "Botschaft".

*selbstzensur*
#2 Uschi Zietsch 2012-03-03 09:08
Das ist ein schönes q.e.d.
Keinerlei Bezug, nur stänkern und andere persönlich angreifen und beleidigen. Vielen Dank, zutreffender kann das nicht sein.
#3 Laurin 2012-03-03 12:23
Ah ja, der Gauck. Hier muß ich leider Widersprechen.
Man tut gerade so als hätten damals alle Gauck gewollt. Ein kleines Beispiel: Die Parteien mit dem "C" und die Liberalen (damals) wollten ihn nicht, sonst wäre er schon damals Präsi geworden. Die Linken wollten ihn auch nicht (wohlgemerkt bei allen mit den jeweiligen Anhängern im Volke, wo ich mich dann mal mitzähle). Die SPD und die Grünen (samt Anhänger) wollten ihn und die Medien schienen ihn zu lieben. Nur das sind nicht alle "Parteien, Bürger, 'das Volk' in der Mehrzahl." Nur weil BILD und Co. ihn damals wie heute in den Himmel loben, hat das mit der Mehrzahl des Volkes nichts zu tun. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, einem Drittel der Bürger ist es schlicht egal wer den Posten bekommt und ist einfach nur genervt von der Diskussion. Man sollte also vorsichtig mit der Propaganda der Medien sein und mit heftigem Gegenwind im Internet rechnen, wenn man sie Eins zu Eins übernimmt. In dem Punkt finde ich den Gegenwind sogar durchaus berechtigt.
Zumindest zu meiner Person kann ich da sagen, benötige ich das Internet hierzu nicht unbedingt, sondern würde dies auch in öffentlichen Veranstaltungen genauso diskutieren (wie ich es in über 20 jähriger aktiver Zeit in der Politik getan habe). Übel wird es erst dann, wenn man jemanden persönlich diskreditiert nur weil man ihn persönlich nicht mag. Nur, ich habe nichts gegen die Person Gauck an sich, ich orientiere mich aber an seinen Aussagen und Meinungen und aus diesem Grund lehne ich ihn als Präsi ab - damals wie heute!
#4 Larandil 2012-03-03 16:57
Ja, das Internet kann dir üble Sachen antun. Die übelsten, wenn du deine Selbstzensur vergisst und einfach dein Herz ausschüttest. Hamza Kashgari ist so ein spektakulärer Fall. Dreimal kurz twittern, dass der Gesandte, Friede sei mit ihm, irgendwie nicht in allem liebens- und verehrungswürdig war - und schon hat man einen virtuellen Lynchmob auf den Fersen, der von ganz realen Klerikern unterstützt wird und dazu führt, dass man im (islamischen) Ausland verhaftet und in die Heimat ausgeliefert wird. Wo die Todesstrafe auf den Ketzer wartet. Yeah. Schöne neue Welt!
Je extrovertierter der Mensch und je ehrlicher, desto schlimmer wird es ihm ergehen in den asozialen Netzwerken. Vor allen Dingen dann, wenn er entweder dumm genug ist, freiwillig seinen richtigen Namen bekannt zu geben - oder es gezwungenermassen tut, weil die "Regeln" das verlangen, ohne dann direkt die Maske nach innen zu schieben und eben nicht mehr zu sagen, was er denkt.
#5 Hermes 2012-03-03 19:50
Irgendwie fehlen mir im Artikel die konkreten Beispiele. So weiß ich nicht wirklich, worum es eigentlich geht! Eine Kampagne gegen Gauck? (Ich habe davon noch nichts mitbekommen) Den Umgang mit Autoren in den Fanforen? Deren Reichweite ist doch in der Regel sehr begrenzt, da kann keine Rede davon sein, dass "jeder aber auch wirklich jeder das mitbekommt."

Vielleicht könnt ihr da mal ein paar konkrete Beispiele bringen, um zu verdeutlichen, worum es eigentlich im Kern geht.
#6 Andrew P. Wolz 2012-03-04 02:17
Darf ich mal kurz zusammenfassen, was wir hier haben? Also, da wären:

... der Kommentator, der, obwohl in der Kolumne niemand angesprochen wird, sich persönlich angegriffen fühlt und daraufhin mit Namen um sich wirft und Menschen unter der Gürtellinie angreift, dass es nur noch peinlich ist,

... der Kommentator, der den einzigen konkreten Fall nimmt, der in der Kolumne angesprochen wird, und sich an diesem Beispiel festbeißt, worüber er das eigentliche Thema der Kolumne fast aus den Augen verliert und dann noch

... der Kommentator, dem die Beispiel fehlen, obwohl er doch gesehen hat, dass jedes konkrete Beispiel nur dazu führt, dass man sich mehr um dieses Beispiel streitet als um das eigentliche Thema der Kolumne.

Wir müssen ganz offensichtlich ein Reizthema angesprochen haben. Da sammelt sich genügend Stoff für die Fortsetzung im nächsten Monat an.
#7 Laurin 2012-03-04 11:20
Hallo Andrew, nichts für ungut, aber ich finde den Artikel ja nicht einmal verkehrt. Nur wird man generell nicht viel daran verändern können. Mobbing,
diverse Shitstorm's u.ä. gibt es nicht erst seit dem Internet. Das besondere am Internet ist in diesem Punkt, dass man gegenüber einer kleinen Gruppe (z.B. Stammtisch oder eine bestimmte Leserschaft von Zeitungen/Magazinen - ja auch dort gibt es sowas) quasi schon Global so etwas durchführen kann. Ich hätte mich jetzt hier nicht einmal zu Wort gemeldet, wenn eben diese einzige "konkrete Aussage" nicht gewesen wäre, die man so nicht stehen lassen kann, weil sie schlicht falsch ist. Dabei will ich nicht mal etwas unterstellen, schließlich fällt man im Zeitalter der Medien schnell mal auf sugerierte Positionen herein und ist mir selbst schon passiert (Beispiel: Artikel von Zeitungen in denen mit Halbwahrheiten die Realität verzerrt wird). Da setze ich weder eine böse Absicht noch beabsichtigte Propaganda voraus, sondern sehe es als einen Fehler an, der jedem mal unterlaufen kann - auch mir.
Seht es also als eine Art geraderückenden Kommentar von mir an und nicht als "festbeißen".
Ansonsten ist der Artikel durchaus gut, das Thema jedoch nicht wirklich neu, nur eben durch die globale Reichweite des Internet auf eine völlig neue Ebene angehoben. Das Problem selbst lößt man aber nicht am oder im Internet, sondern das müßte man lösen an den Personen, die sich als Auslöser betätigen. Letzteres dürfte schlicht unmöglich sein. Oder es mal auf eine kurze Formel gebracht: Das Internet an sich ist erst einmal ein meinungsfreier Raum, der erst durch die Eingaben von Daten durch Gruppen oder Einzelpersonen Meinungen versucht zu bilden - im positiven wie auch im negativen. Und noch einfacher gesagt, wo viel Licht ist, da ist immer auch Schatten.

Also nicht persönlich nehmen, mir ging es schlicht nur konkret um diese Aussage.
#8 Kerstin 2012-03-04 22:06
Klar, Mobbing hat es immer gegeben und wird es immer geben. Das steckt wohl in den Menschen so drin. Wie ich in einem Buch über die psychologischen Hintergründe des Mobbings gelesen habe, kann jeder zum Opfer werden. Die Täter sind aber Leute, die selber nicht mit ihrem Leben zufrieden sind und sich auf die Weise über andere erheben wollen, damit keinem auffällt, wie wackelig ihr eigenes Selbstbild ist.

Uschi hat das ja auch in anderen Worten, aber mit etwa dieser Bedeutung so ausgedrückt.

Wie soll man sowas abstellen? Labile Menschen, die merken, sie können sich einer Gruppe zugehörig und anerkannt fühlen, wenn sie mit den Wölfen heulen und sogar geifern, werden solange daran festhalten, wie sie dardurch dazugehören dürfen. Das einzige, was diese Gruppen eine Zeit lang zusammenhält, ist doch das scheinbare gemeinsame Ziel, eben in diesem Falle, einen anderen niederzumachen. Das steckte ja oft auch hinter den Hexenverbrennungen, und ist der Grund, warum sich bei Hinrichtungen von Verbrechern die ach so braven Bürger wie Bestien benahmen. Ich bin auch überzeugt, dass Hitlers Erfolg zum Teil darauf basiert, dass viele erfolglose, geistig schlichte Menschen sich der Judenhatz anschließen und somit selbst als bessere Menschen fühlen konnten. Eine Menschenmenge kann ein vielköpfige Bestie sein, wo jeder einzelne viel ruhiger und harmloser daherkäme, wenn er eben einzeln zu seiner Meinung befragt würde und diese begründen sollte.

Es gibt in der Psychologie einen extra Zweig, der sich mit dem Verhalten von Menschen in der Masse und dem der Masse an sich befasst. Einigermaßen bekannt ist das vielleicht noch im Zusammenhang mit der Erforschung von Massenpanik und den Krawallen der Fußball-Hooligans. Das ist auf den ersten Blick jetzt weit ab vom Thema, aber zieht doch mal Vergleiche zwischen der physischen Randale der Hooligans und der psychischen von manchen Netz-Mobbern. Ich zumindest sehe da schon einige Parallelen.

Über das Internet verbreiten Bosheiten sich erheblich schneller und weiter als über alle anderen Medien früher, das stimmt. Aber nun mal ganz konkret: Muss man sich das antun, sich überhaupt zu informieren, was fremde Leute über -zig Ecken gehört, gelesen und kräftig verdreht haben? Falls auf Facebokk, Twitter oder diesen speziellen Gossip-Seiten irgendwelche Schmähungen über XY stehen, XY aber gar nicht da Mitglied ist, wieviel Auswirkungen könnte das auf sein Leben haben? Wird er das überhaupt je erfahren? Und wenn, dann steht es ihm immer noch frei, sich seinen Teil mit der Eiche und dem sich an der Borke scheuernden Wildschwein zu denken.

Ich will damit keinesfalls zum Ausdruck bringen, dass solche Sachen harmlos sind. Es hat auch schon etliche Selbstmorde wegen sowas gegeben, weil gerade Kinder und Jugendlich so gar nicht damit zurechtkommen, wenn übel über sie hergezogen wird. Solche Folgen darf man nicht verharmlosen und man muss es den Tätern auch immer wieder vor Augen halten, was ihr Verhalten auslösen kann.

Erwachsene, die da ein bisschen fester auf dem Boden stehen, könnten sich aber auch mal die Frage stellen: Gibt man den Mobbern nicht überhaupt erst dann Macht über das eigene Leben, wenn man sich etwas aus deren Meinung macht? Wieviel Macht über das eigene Leben ist man denn bereit, an andere abzugeben? Wie wichtig ist denn überhaupt der Punkt, der kritisiert ist?

Dabei muss ich natürlich voraussetzen, dass potenzielle Arbeitgeber, die einen Bewerber googeln, um mehr über ihn herauszufinden, erkennen sollten, was eine echte Information ist und was demjenigen vielleicht von anderen untergeschoben wurde.

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