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Österreichische Raritäten - Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965 - Ben Bolt, der Abenteurer (2. Teil)

Österreichische Raritäten - Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965Österreichische Raritäten
Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965
Ben Bolt, der Abenteurer (2. Teil)

In den 1940er bis 60er Jahren haben sich mehrere österreichische Heftromanverlage auf allen möglichen Gebieten der Unterhaltungsliteratur versucht - wobei diese Reihen im Laufe der Zeit weitgehend, meiner Meinung nach zu Unrecht, in Vergessenheit geraten sind. Sie dürften letztlich der übermächtigen Konkurrenz der deutschen Verlage erlegen sein; auch sind die Autoren meist unbekannt.

Diese Reihe von Abenteuerromanen ist in den Jahren 1948/49 im sogenannten "Melange Vertrieb"-Verlag in insgesamt 21 Heften erschienen. Es handelt sich dabei um eine sehr frühe Variation der Rolf Torring Abenteuerromane, wobei Rolf Torring zu Ben Bolt wird, Hans Warren zu Georg Griffin und ihr Begleiter Pongo zum Neger Morro.

Der Autor aller Romane ist unbekannt, er firmiert unter dem Pseudonym Georg Griffin. Möglicherweise war es, wie Gustav Gaisbauer meint, der damals sehr bekannte Autor und Filmjournalist Hans Koizar.

Im ersten Teil ging es um die ersten zehn Hefte. Hier kommen die restlichen Heftchen:

Sklaven für LiberiaBand 11 Sklaven für Liberia
Ben Bolt und seine Gefährten wollen in Afrika auf die Jagd gehen und stoßen auf einen Forscher, der Gorillas filmen möchte. Dazu hören sie unterwegs merkwürdige Trommelsignale, die zu einem Fest an einem See einladen. Die Verursacher sind Banditen, die die Bevölkerung der umliegenden Dörfer mit der Einladung anlocken und dann versklaven wollen. Beim Versuch, die Banditen zu belauschen, werden sie gefangen genommen, nur Morro entkommt und kann dann seine Freunde befreien. Mittels Trommelsignalen rufen sie die Neger und führen sie zum Kampf gegen die Sklavenjäger, die von der Übermacht vernichtet werden.

Blut um DiamantenBand 12 Die Krallen der Isis
Unsere Freunde entdecken in Alexandria in einem Laden eine kostbare Perle und erfahren die Herkunft derselben; der Finder hat aber zu viel Angst vor einer tödlichen Gefahr, verkauft ihnen aber sein Boot. Die Fundstelle liegt im roten Meer und wird von den Einwohnern gemieden, ja sie haben eine panische Furcht vor der Göttin Isis, deren Statue dort am Ufer steht. Sie verfolgen ein seltsames Ungeheuer im Meer, das sich letztlich als ein Mann im Taucheranzug entpuppt. Der Anzug ist mit Krallen zum Losreißen der Muscheln versehen; diese Krallen haben auch die Verletzungen an diversen Leichen verursacht und damit die Eingeborenen abgeschreckt. Die Diebe werden letztlich der Polizei übergeben.

Das Skelett des TaipanBand 13 Das Skelett des Taipan
Die Reise führt sie mit einem Professor weiter nach China, der auf der Suche nach prähistorischen Skeletten ist. Unterwegs fischen sie eine Leiche auf, die ein merkwürdiges Amulett bei sich trägt. Morro hängt es sich um. In Fu Tschou erfahren sie den Fundort der Skelette, der in den Bergen in einem Banditengebiet liegt. Trotzdem reisen sie dorthin und werden von den Banditen gefangen genommen. Als diese das Amulett finden, halten sie Morro für den Taipan, einen mächtigen Geist, der in verschiedenen Gestalten erscheinen kann. Er wird dadurch zu ihrem Anführer und hilft dem Professor beim Auffinden der Skelette des Pekingmenschen.

Der PiratensumpfBand 14 Der Piratensumpf
Die Reise geht weiter nach Ostafrika, wo Ben auf das Tagebuch eines Piratenkapitäns stößt. Er entziffert es und findet Angaben zum Schlupfwinkel der Piraten. Neugierig mieten sie ein Boot, um das Versteck in einem unzugänglichen Sumpf zu suchen. Sie finden es von modernen Rauschgiftschmugglern bewohnt, die sich dort absolut sicher fühlen. Ben versucht die Schmuggler auszutricksen, wird entlarvt und soll ermordet werden; wieder einmal hilft Morro, sie zu befreien. Sie entkommen und alarmieren die Polizei, die dann die Schmuggler festnimmt.

Die Plantage des GrauensBand 15 Die Plantage des Grauens
Ben Bolt und seine Gefährten nehmen den Job auf einer Plantage als Aufseher an. Dort sterben Aufseher und Arbeiter eines merkwürdigen Todes, der Arzt kann nur Herzversagen feststellen. Es sieht so aus, als hätte jemand etwas gegen das Roden des Waldes und die Erweiterung der Plantage. Die Arbeiter drohen mit Streik und können nur mühsam zur Arbeit angehalten werden. Schließlich finden unsere Freunde die Lösung des Rätsels, die Morde wurden mit Skorpionen begangen, deren Stiche man nicht sah. Grund für die Verbrechen war ein Silberfund in den nahen Bergen, wobei die Gauner alle Leute aus der Umgebung vertreiben wollten.

Silber am Monte SanteBand 16 Silber am Monte Sante
Unsere Freunde machen sich auf in die Berge, um das Silber zu suchen. Der Weg durch den Urwald und die Berge war kaum zu bewältigen, sie stoßen in Bächen auf Spuren von Silber, das sie mitnehmen. Nach vielen Mühen, Kämpfen mit feindlichen Eingeborenen und Krokodilen erreichen sie die Mine der Banditen. Dort kommt es zum Kampf, ein verirrter Schuß trifft eine Kiste mit Dynamit und alles fliegt samt Banditen in die Luft. Mit dem wenigen Silber aus den Bächen kehren sie in die Zivilisation zurück.

In Ketten durch den DschungelBand 17 In Ketten durch den Dschungel
Unsere Helden haben genug vom Urwald und reisen nach Mozambique, um einen Transport ins Landesinnnere zu begleiten. Das Ganze stellt sich als Schmuggel von Elfenbein heraus, ihr Führer Carbo verschwindet samt ihren Ausweisen, als sie von der Polizei gestellt und in die nächste Stadt gebracht werden. Vor Gericht gestellt, glaubt man ihnen ohne Ausweise nicht, da sie als verschollen gelten. Sie werden zu fünfzehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in ein Straflager im Urwald gebracht. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auszubrechen und sich durch den Urwald bis zur Küste durchzuschlagen.

MenschenfrachtBand 18 Menschenfracht
Ohne Ausweispapiere stranden sie in der Hafenstadt Silaby. Sie müssen schnell verschwinden, da ihnen die Verhaftung droht. Sie mustern auf einem Schiff an, wo sie auch ohne Papiere genommen werden. An Bord dieses Seelenverkäufers geht es merkwürdig zu, es herrscht ein Terrorregime des Steuermanns, die Frachträume sind versiegelt. Als ein Matrose vom Steuermann getötet wird, schleichen sich Ben Bolt, Georg Griffin und ein Matrose in die Kabine des Steuermanns und verprügeln ihn. Der Kapitän will sie wegen Meuterei aufhängen, da bricht diese los, die Offiziere werden getötet und die Frachträume aufgebrochen, wo man Gefangene vermutet. Es sind aber schwarze Panther, die über die Mannschaft herfallen. Unsere Helden verlassen das sinkende Schiff und retten sich in ein Boot.

Abenteuer der AntarktisBand 19 Abenteuer der Antarktis
Nach einiger Zeit werden sie von einem Walfänger namens Red Chap aufgefischt, müssen anheuern und gehen mit auf Walfang. Beim Zerlegen eines Wals kommt es zu einer Prügelei, die Männer waren zu lange unterwegs. Da entdecken sie an der Küste ein Feuer; unsere Helden rudern an Land. Sie finden eine Leiche samt den Schlittenhunden und einen Goldbrocken. Sie nehmen den Hundeschlitten und fahren auf der Spur des Mannes ins Landesinnere. Dort geraten sie mit Eingeborenen aneinander und sollen geopfert werden, da rettet sie ein Teil der Mannschaft, der ebenfalls lieber Gold suchen geht, als Wale zu fangen.

Jagd nach GoldBand 20 Jagd nach Gold
Die Mannschaft tauscht ein paar Hundeschlitten ein und es beginnt das Wettrennen nach dem Fundort des Goldes. Sie folgen der Spur und einer Kartenskizze des Mannes, dessen Leiche sie am Strand gefunden hatten. Sie erreichen die Berge, über deren Eisfelder sie emporklettern müssen. Daher bleibt ein Teil der Mannschaft zurück, der Rest sucht nach dem Gold. Es gibt merkwürdige Todesfälle unter den Goldsuchern, da es anscheinend jemand gibt, der die Suche sabotiert. Es zeigt sich, daß Einige der restlichen Mannschaft so ohne Arbeit zum Gold kommen wollten. Unsere Helden schnappen sich einen Schlitten und fahren zur Küste.

Unter schwarzer FlaggeBand 21 Unter schwarzer Flagge
Nach einer abenteuerlichen Fahrt, die beinahe in einer Katastrophe endet, erreichen sie die Küste und finden dort ein Schiff vor Anker. Da die Mannschaft betrunken ist, schleichen sie sich an Bord und fahren mit. Auf dem Schiff Sunny sind ehemalige Sträflinge, die mit den Eingeborenen Handel treiben, diese betrunken machen und dann die Pelze stehlen. Als sie auch Mädchen entführen wollen, greift Ben Bolt ein.
Es kommt zum Kampf mit der Mannschaft, das Schiff explodiert, aber unsere Helden und ein paar Matrosen retten sich in einem Boot, mit dem sie dann Kap Horn erreichen. Dieses Heft endet mit einer Vorschau auf das nächste, nie erschienene Heft.

Damit endet die Geschichte. Wenn diese Romane auch nicht zu meinem Sammelgebiet gehören, kann man sie auch nach 70 Jahren lesen, auch wenn es ein paar Ungereimtheiten, wie z.B. Eingeborene in der Antarktis, gibt. Falls man überhaupt so ein Heft oder einen Nachdruck bekommen kann (ein Original notiert mit einem zwei- bis dreistelligen Eurobetrag), kann ich diese Heftchen aber empfehlen.

Es waren wohl weitere Hefte geplant, mehr als diese 21 Hefte sind nicht erschienen. Das typische Schicksal, wie ich sagen muß, vieler österr. Kleinserien.

Vielleicht waren die Romane auch für den Umfang von erst 32 und später 48 Seiten bei einem Preis von 1,- bzw. 1,20 Schilling zu teuer und daher auch kein kommerzieller Erfolg, wenn man das damalige Preisniveau 1948/49 berücksichtigt. Ich persönlich glaube aber, daß es wohl kein besonderer kommerzieller Erfolg war.

Zur Einleitung - Zum 1. Teil


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