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Ein Auge auf Dhark - Weg ins Weltall 53

Ren Dhark & das WeltallEin Auge auf Dhark
Weg ins Weltall 53

Analog zu meinen Blicken ins Perryversum werde ich Rahmen dieser Kolumne nicht nur über die Serie, Autoren, Handlung und Figuren der Serie schreiben, sondern mir auch die Bücher vornehmen und sie einer kritischen Betrachtung unterziehen. Fest steht: Auch das Universum eines Ren Dhark ist farbig, bunt und eine große Spielwiese. - Es macht Spaß, wenn auch zwischendurch mal etwas weniger ...


Kommen wir nun gleich zur aktuellen Buchbesprechung:

Ein wichtiger Hinweis vorab: hier wird gespoilert!
Wer sich also die Freude und die Überraschung erhalten will, der sollte sich vielleicht zuerst dem Buch widmen, bevor er hier die Zusammenfassung(en) liest.
In diesem Sinne: Viel Spaß.

Risiko HypergeschwindigkeitRisiko Hypergeschwindigkeit
Ren Dhark – Weg ins Weltall Band 53
von Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Ben B. Black
Das vorliegende Buch teilen sich die drei Autoren zu ungefähr gleich großen Teilen. Wie auch mit Band 52 beginnt Jan Gardemann den Reigen und führt die Story da weiter, die im erwähnten Roman von Achim Mehnert beendet wurde.

Teil 1: Worum geht es?
Raumschiffschlacht über Blitz – ein Roboter zieht in den Einsatz

Ren Dhark will Blitz immer noch schnellstmöglich verlassen. Die Mission (Miniuniversum) wiege schwerer. Zudem zeigt sich Lek den Argumenten des Terraners gegenüber nicht aufgeschlossen und würde am liebsten einen Krieg anzetteln.

Die Energiezusammenballung der fremden Waffe erreicht bald einhundert Prozent. Es ist Zeit zu verschwinden. Da nähern sich der POINT OF und der ARKANDIA plötzlich Pyramidenraumer. Mit einem gewagten Manöver gelingt es Dhark die Station gegen die Utarenschiffe auszuspielen.

Nun will Dhark plötzlich bleiben, auch wenn die Wächter anders denken. Ihnen liegt das Miniuniversum sehr am Herzen.

Arc Doorn soll im Namen der Terraner ein Wörtchen mit den Wächtern reden, da man das Gefühl hat, dass sie sich mit ihren Forderungen zu wichtig machen und auch zu wichtig nehmen. Zudem tragen sie zu der Lösung der Probleme nichts bei.

Doris – die Wächterin – und Arc stellen fest, dass sie immer noch Gefühle füreinander empfinden.

Artus begibt sich erneut in die Station der Utaren. Dieses Mal ist er allein unterwegs. Er erfährt einiges über die Station selber, doch nichts über die Hintermänner, die Lek unterstützen.

Als sich Artus mit dem Hyperkalkulator verbindet, scheint es, als agierten die Utaren auf einmal kopflos. Später findet Artus aber heraus, dass die Utaren die Station per Transmitter verlassen und die Selbstzerstörung eingeleitet haben.

Ihm bleiben nur noch Minuten, die Station zu verlassen. Beim Kontakt mit Wonzeff – der Pilot, der Artus abgesetzt hat – stellt sich heraus, dass die Speicherung der Hyperenergie mit Sicherheit ausreicht, den Planeten Blitz zu zerstören. Durch einen gewagten Einfall gelingt es Artus die Selbstzerstörung außer Kraft zu setzen.

Babylon und die Erde sind zu weit weg, um dringend benötige Reparaturen an den Schiffen durchzuführen. Man einigt sich auf Mesopotamia.

Dank des Sternensogantriebes lässt sich die Strecke in zehn Stunden zurücklegen. Dort begrüßt man sie mit offenen Armen.

Das zentrale Stationsgehirn verlangt eine spezielle Bezahlung für die Aggregate: eine Unterhaltung mit Simon und den beiden anderen Wächtern. Es will alles über die drei Wächter und die Basiswelt erfahren.

Dhark willigt ein. Da schrillt der Alarm durch die Worgunstation.

Jan GardemannMein Fazit zu Teil eins
Ich muss gestehen, dass der erste Teil von der Qualität her sehr durchzogen ist. Einmal lässt der Autor Dhark so agieren, als wolle der so schnell wie möglich Blitz verlassen (Seite 10), nur um ein paar Seiten später (Seite 26) seine Meinung geändert zu haben. Ja, er macht den Wächtern sogar Vorwürfe, weil sie auch weiterhin auf der zuerst gefassten Meinung beharren.

Zudem klinkt sich Dhark in die Gedankensteuerung der POINT OF ein. Dafür gäbe es weiß Gott fähigere Leute, als ihn, da bei einem Commander alle Fäden zusammenlaufen müssen. Dhark muss sich beim Angriff der Utaren konzentrieren, damit seine Kommandos an die einzelnen Stationen geleitet werden. Nur so kann rasch möglichst reagiert werden. Da bleibt ihm weiß Gott keine Zeit noch das Schiff zu steuern!

Auf Seite 25 (oben) greift der Hyperkalkulator sogar in die Steuerung ein, weil er mitbekommt, wie der Commander nicht ganz bei der Sache ist.

Ren Dhark schickt Arc Doorn zu den Wächtern, um mit ihnen die Problematik (?) zu besprechen (Seite 27). Dhark traut seiner Freundin nicht zu, dass diese, trotz Implantaten, die versagen könnten, der Aufgabe gewachsen ist.

Also so schwierig wird Reden ja wohl kaum sein!

Erstaunlich, womit im ersten Kapitel alles geschossen wird! Da ist von einem Magnetstrahl die Rede, von lichtschnellen und pinkfarbenen Nadelstrahlen; ein Blaues Feld kommt ebenfalls zum Zuge, sowie ein Kraftfeldprojektor aus Röhrenfeld und Impulswaffen. Da wird georgelt und gedonnert, gezischt und gedröhnt, dass es eine wahre Freude ist, wenn endlich einmal ein Feuerwerk – zwar nicht an Ideen, so doch an virtuellem Pulver – verschossen wird. –Dafür hat man das Zeugs ja überhaupt, oder etwa nicht?!

Ich muss gestehen, dass es mir zu viel war, was diese vier Raumschiffe hier veranstaltet haben, als dass es noch gepasst hätte. Hier wurde geklotzt, wie seit Wochen nicht.

Arc Doorn setzt auf die ARKANDIA über, um mit den Wächtern ein ernstes Wörtchen zu reden. Dass dabei mit Doris auch anderes zur Sprache kommt, mit der er einmal verheiratet gewesen war, ist nur logisch. Doch dieses Schmalztheater war mir doch etwas zu dick aufgetragen. Vor allem ging dieses Verstehen viel zu schnell in Wohlgefallen auf, nachdem man diese Situation zwischen den beiden über mehrere Bücher aufgebaut hatte. Und dann wird sie innert ein paar Seiten einfach so an die Wand geschrieben. –Schade.

Kapitel zwei schildert den Einsatz von Artus. Und das in Ich-Form. Darüber zeige ich mich erstaunt, dass man ausgerechnet diese Erzählweise wählte. Ein Roboter – sicher, eine künstliche Intelligenz und sehr menschenähnlich -, der seine Erlebnisse schildert, mag ja interessant sein, doch gerade bei einer solch tiefen Einsicht in die Überlegungen und Verhaltensweisen eines Roboters, hätte ich mir mehr Fremdartigkeit gewünscht, als hier geschildert wurde.

Zudem bin ich immer noch der Meinung, dass die Ich-Form nur von Autoren gewählt werden sollten, die ihr Metier beherrschen (z. B. K. H. Scheer und Hans Kneifel aus dem PR-Kosmos gehören zu diesen Meistern).

Seite 45: hier nimmt Artus an, dass die Utaren den Eingang nicht speziell sichern, weil da schon mal Terraner eingebrochen sind. -Hallo! Es mögen vielleicht Schlümpfe sein – spr. Utaren – doch früheren Beschreibungen entnehme ich, dass sie intelligent sind – oder doch zumindest sein sollten. Und erst noch von fiesen Gedanken beflügelt. Mit anderen Worten: die haben jede Eventualität durchdacht und rechnen mit allem! Auch mit Terranern, die annehmen, dass ein ehemals benutzter Eingang nicht bewacht wird!

Seite 46: Artus fällt auf, dass der Eingang nicht bewacht ist (siehe oben), und kann darüber nur den Kopf schütteln. –Da sind wir schon zu Zweit!

Seite 48: um die Sperre zu überwinden, hat er drei Versuche zur Verfügung ... Mag ja universell sein, was aus heutiger Sicht das non plus ultra darstellt, aber ob ein solcher Schutz in Zukunft überhaupt angebracht ist?! Und das erst noch bei einem Fremdvolk?

Seite 49: Sehr schöner Hinweis. Artus ist ein Roboter und reagiert daher sehr viel schneller, als Menschen oder etwa Utaren dies können. Wenn er also mit dem System kommunizieren will, verlangsamt sich eine solche für ihn enorm.

Seite 69: hier schildert Artus mit knappen Sätzen seinen Einsatz. Nur, um dann auf Seite 74 von Ren Dhark aufgefordert zu werden, zu erzählen, was geschehen ist. –Da hat man im Lektorat geschlampt.

Als sich Ren Dhark und Amy auf Mesopotamien im Bad der Menge suhlen (Seite 84), zuckte ich bei folgender Beschreibung zusammen: „Amy folgt ihrem Lebensgefährten und tat es ihm gleich. Jetzt zeigte sich, dass die Kadetten nicht nur gut gedrillt, sondern auch gut erzogen waren. Keiner der jungen Männer bedrängte die attraktive Frau auf ungebührliche Weise.“

Ich finde es erschreckend, dass man dies extra erwähnen muss, dass sich keine Grapscher unter den Kadetten befunden haben!

Seite 85: „Doch der Eurasier tat den Kadetten Unrecht, wenn er von ihnen dachte, sie würden leicht in Rage geraten.“

Da wurde die falsche Bezeichnung für die Kadetten wohl knapp verpasst.

Jan Gardemann macht es einem schwer, mit all diesen Ungereimtheiten seinen Beitrag zu mögen. Ich wünschte, dass mir die Lektüre leichter gefallen wäre, aber da hätte ein durchgehendes Lesen auch keine Besserung bewirkt.

***
Uwe Helmut GraveDem Mittelstück widmete sich Uwe Helmut Grave.

Teil 2: Worum geht es?
Selena auf Diebstahltour – Danog ut Keltris wandelt auf kriminellen Pfaden

Wir befinden uns auf Gorm. Selena, die Walfin, hat mit ihrem Getreuen Sam Corben und dessen Gefolgsleuten die Berella übernommen. Selena will die „Gammelwalfen“ und das Pektor stehlen, um das von den Rebellen entwickelte Turboverfahren anzuwenden. Es verlangt sie nach einem Gefährten.

Ein heftiger Kampf entbrennt zwischen den Rebellen und den Wissenschaftlern, doch schlussendlich gelingt es ihnen, den Diebstahl durchzuführen und zu verschwinden.

Trupps werden ausgeschickt, um in den entlegensten Winkeln von Gorm nach den Rebellen zu suchen. Auch wenn es sich nur um Gerüchte handeln mag, die den Behörden zu Ohren gekommen sind: jeder Ort wird auf- und abgesucht.

Die Berellas haben sich jedoch so gut den Begebenheiten angepasst, dass es schwer ist sie zu erkennen. Auch dann, wenn man den Gorm ein Schauspiel sondergleichen bietet.

Die Rebellen halten sich ruhig, lecken ihre Wunden und widmen sich den Experimenten.

Ein ehemaliges Militärmitglied wird im „Ritscarlo“ als Zimmerkellner angestellt. Noch am selben Tag ereignet sich ein Mord. Zuerst laufen die internen Ermittlungen ins Leere, als Fachmänner hinzugezogen werden, wird der Täter überführt.

Danog ut Keltris weitere Suche nach Selena führt ihn nach Incalu, der Welt der Murip. Doch ihnen wird eine Landung verboten. Der Militärstaat ist nicht daran interessiert, dass sich Zivilisten auf ihrem Planeten herumtreiben.

Mittels eines waghalsigen Manövers landen sie trotzdem und stoßen bei der ersten sich bietenden Gelegenheit auf einen toten Murip.

Scheinwerfer flammen auf und per Megaphon hält man sie dazu auf, sich zu ergeben. Man sperrt sie in eine fensterlose Zelle. Anschließend werden sie einzeln von den Murip verhört.

Zuerst ist man von der Schuld der Aussenweltler überzeugt, doch mit der Zeit zeigen sich in der Beweisführung Löcher, die einen anderen Tathergang wahrscheinlicher erscheinen lassen. Es geht sogar so weit, dass dies das Ende der Militärherrschaft auf Murip bedeuten könnte.

Mein Fazit zu Teil zwei
Unterhaltsam, auch wenn mich dünkt, dass die Suche nach Selena mittlerweile doch schon arg lang andauert.

Dabei ist sie erst noch nach Gorm zurückgekehrt – womit niemand gerechnet hat! - während sich Danog ut Keltris irgendwo im Weltraum, und als Botschafter auf Pfade begibt, die er sich wohl selbst nie ausgedacht hätte.

Die Geschichte einfallslos zu nennen, wäre hart und entspräche keineswegs der Tatsache, nur geht es irgendwie nicht vorwärts. Jedenfalls nicht spannend.

Und wenn dann endlich mal etwas passiert, was die Geschichte aus dem Mittelfeld holt - RD 52 und der Markt des Verbrechens –, dann wird das bereits wieder in der Entstehungsphase erstickt und der Markt aus dem Weltall gepustet. Aus die Maus!

Von der Seite 138 bis 144 schaltet die Handlung plötzlich auf Ich-Erzählung um. Ein Mordfall wird geschildert, sowie dessen Aufklärung.

Abgesehen davon, dass man das Ereignis als Kurzgeschichte hätte bestehen lassen können (wenn auch nicht in diesem Umfeld), werden hier ohne Erklärungen neue Figuren eingeführt, die erst ab der Seite 158 eine Rolle spielen werden. Man erfährt nicht wo man sich befindet, oder was für Menschen/Wesen hier agieren. Man wird als Leser ins kalte Wasser geworfen, mit der Annahme, dass man schon irgendwie schwimmen kann.

Doch in meinen Augen wirkt dieses Vorgehen sehr riskant. Der Leser wird vor den Kopf gestoßen und hat plötzlich den Eindruck im falschen Film zu sein. -So ist es mir ergangen.

Ich habe brav weitergelesen und irgendwann kombiniert. Ah, diese paar Figuren, die da vorab eingeführt wurden, das sind die selben Ermittler. Und die tauchen wieder auf, um Danog und seine Mitstreiter zu befragen. Und sich mit dem, was ihnen die Indizien liefern, nicht zufrieden zeigen.

Nein, dieses aus der Hüfte heraus schießen und hoffen, dass der Leser alles frisst, was man ihm vorwirft, funktioniert bei mir leider nicht. Ich erwarte von einem Autor, dass er mich an der Hand nimmt und genau erklärt, was er sieht und mich daran teilhaben lässt.

Uwe Helmut Grave ist ein Autor, der mich mitreißt und gerade genug Zeit lässt, um ein Zipfelchen von diesem und jenem zu erhaschen, bevor die Reise weitergeht. Und dann ist bereits wieder Schluss mit dem Mittelstück des Buches. Jetzt muss man wieder warten, bevor es weiter geht.

Das ist für mich als Leser zu wenig erfüllend, nahrhaft schon gar nicht. Es erscheint mir auch, als habe ich mich zu einem Mehrgänger hingesetzt, wurde aber dann mit Fastfood abgespeist.

***
Ben B. BlackLast but not least: Ben B. Black

Teil 3: Worum geht es?
Angriff auf alles künstliche Leben – das Raumschiff der Zukunft wird entdeckt: es stammt aus der Vergangenheit

Alarm auf dem Stützpunkt. Es ist keine Übung!

Der Kontakt zu Bulam – der Worgunstation – ist abgebrochen.

Morales, Peters, Linda und Leonardo versuchen durch einen Nebeneingang die Station zu betreten – es gelingt. Sie stoßen auf die vier „eingeschlossenen“: Ren Dhark, Oberst Roy Vegas, Simon, der Wächter und Congollon. Alle sind wohlauf, aber es gibt keinen Kontakt zu Bulam. Als man den Rückweg antreten will, ändert sich die Situation schlagartig.

Bulam meldet sich und teilt mit, dass er sich gegen einen Angriff erwehren muss. Er kann Koordinaten liefern, die an ein Geschwader weitergeleitet werden, bevor der Kontakt zu ihm wieder abbricht.

Direkt über dem Berg Ararat befindet sich der unsichtbare Angreifer. Quasi in letzter Sekunde und bevor Bulam übernommen werden kann, gelingt es diesen zu zerstören.

Bulam konnte einen Datensatz retten, der wohlmöglich Auskunft über die Herkunft des Angreifers liefert. Die Daten werden an die POINT OF gesendet.

Da das Transitionstriebwerk erst eingebaut werden muss, erteilt Ren Dhark Landeurlaub.

Die Utaren stecken hinter dem Angriff auf Bulam. Dhark nimmt Kontakt zu Roy Vegas auf, um ihn zu bitten, sich um dieses Problem zu kümmern. Er selber werde sich um die Bedrohung aus dem Milchstrassenzentrum kümmern.

Die POINT OF und die ARKANDIA machen sich wieder auf den Weg. Während sie das Sonnensystem anzielen, das in der Glaskugel aufgetaucht ist, wird das neue Triebwerk zur Zufriedenheit aller kalibriert.

Sie treffen in einem für Worgunen untypischen Sonnensystem ein: es hat eine rote Sonne. Ansonsten scheint sich alles in normalen Bahnen zu bewegen.

Auf dem zweiten Planeten entdecken Sonden leerstehende Gebäude, die aus natürlichen Materialien gebaut sind, also keine Unitall.

Ein Erkundungstrupp wird zusammengestellt. Es zeigt sich, dass die Gebäude in einem erstaunlich guten Zustand sind. Sie finden heraus, dass die Gebäude von innen weniger leblos erscheinen, als wenn man sie von außen her ausmisst. Da sie nichts weiter finden, wird eine weitere Suche auf den nächsten Tag verschoben.

Neuer Tag, neues Glück. Per Zufall entdecken sie eine etwa fünfzig Meter grosse und runde Fläche, die eine Temperaturabweichung aufweist, doch nichts weiteres. Amy, die sich wie alle anderen auch auf eigene Faust auf die Suche begibt, findet in einem Wohnblock eine Kommode mit einem Geheimfach, die einen Speicherkristall enthält.

Zurück auf der POINT OF wird dieser ausgelesen. Er enthält Tagebucheinträge eines Worgun. Vor über 40.000 Jahren befand sich auf diesem Planeten eine Forschungsstation. Man arbeitete an einer neuen Art von Raumschiff. Die Arbeiten wurden eingestellt, bevor man damit fertig war.

Sie erfahren auch etwas von einer Transmitterhalle. Artus vermutet zu wissen, wo sich diese befindet.

Tatsächlich finden sie den Abstieg in die Transmitterhalle. Eine Drohne wird ausgeschickt, um den Transmitter auf eine mögliche Falle zu überprüfen. Beim zweiten Durchgang soll sie ein Peilsignal aussenden, damit man weiß, wo die Drohne materialisiert ist. Die Signale kommen von einem Mond, der innerhalb des Systems seine Runden zieht.

Die POINT OF fliegt hin und man findet ein Raumschiff, das alle in ihren Bann schlägt. Ist es eine Falle, die auf die Menschen gewartet hat? -Wie war das noch mal mit der Warnung des Fremden, der in der Zentrale erschienen ist?

***

Mein Fazit zu Teil drei
Wenn ich so meine Zusammenfassung durchlese, erscheint die Handlung was herzugeben. Doch das hat leider nichts  mit dem zu tun, was ich gelesen habe!

Interessant aber absolut spannungslos, was Ben B. Black hier schreibt. Sein Teil strotzt nur so von Behauptungen, Zufällen und dahingeworfenen Bemerkungen, die in mir das Gefühl von „echt jetzt?!“ hervorgerufen haben.

Seite 179: hier schmeckt es einem Protagonisten gar nicht, dass Alarm ausgelöst wurde, weil doch tatsächlich etwas Unvorgesehenes (!) passiert ist.

Seite 182: an dieser Stelle wird sprachlich heiße Luft gewälzt, weil man sich überlegt, was sein könnte, wenn unter Umständen ... anstatt auszuprobieren. Man bekommt das Gefühl, dass der Autor hier Zeilen schindet.

Seite 209: eine Worgunstation, die innerhalb von Millisekunden die umfangreichsten Berechnungen und Überlegungen anstellen kann, liefert auf eine Bemerkung Dharks hin folgende Antwort: „Über diesen Aspekt habe ich bislang nicht nachgedacht.“

Seite 210: „Zufälligerweise“ konnte Bulam dem Angreifer einen Datensatz entziehen, bevor dieser zerstört wurde. Und damit gleich die Ursprungskoordinaten herausfinden. -Aber natürlich.

Seite 211: natürlich ahnt Dhark etwas ...

Seite 212: der Wächter Simon hat eine ganz andere Entstehungsgeschichte, als bislang angenommen. –Macht das Sinn?

Seite 213: Bulam, eine hochwertige Worgunrechenmaschine, die so etwas wie eine Persönlichkeit entwickelt hat, hat nach dem Gespräch mit Wächter Simon wieder genug Input bekommen, um „in einsamen Stunden“ nachzudenken.

Seite 217: „Der Commander kennt jedes Besatzungsmitglied ...“ –Genau. Als ob der nichts gescheiteres zu tun hat.

Seite 223: Shanton erfährt ein „grimmiges Brennen, welches sich in seinen Eingeweiden ausbreitet ...“ Normalerweise wird das als entzündeter Darm bezeichnet. An dieser Stelle wird es als Gewissheit ausgelegt.

Seite 227: Interessant, dass Bulam vermutet. Von einer Rechenmaschine erwartet ich, dass alle Variablen durchgerechnet werden, und die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit – nach dem aktuellen Wissensstand – ist dann die Lösung. Aber doch nicht so umständliche Formulierungen!

Seite 230: hier erfahren wir im unteren Drittel weltenbewegendes. „Der Oberst hörte aufmerksam zu, nickte hin und wieder mit dem Kopf ...“ Womit denn sonst?!

Seite 235: Dhark macht sich Gedanken über das Verhalten der Wächter. Da kann ich nur sagen: denk nicht soviel!

Selbe Seite: „Gäbe es da etwas Gefährliches (der Wächterorden ist gemeint), wäre längst ein entsprechendes Gerücht im Umlauf.“ Träum weiter, Terraner. So kann man sich seine Welt auch hinbiegen.

Seite 240: Interessant, wie Mitglieder der POINT OF argumentieren, wenn es um die Worgun geht. Nur weil es meistens so läuft, läuft es auch jetzt so. Wegen der Bequemlichkeit. –Aha. Habe es kapiert.

Seite 241: Da regt sich doch tatsächlich Grappa auf, weil seine Sonden etwas im Sonnensystem gefunden haben, und nicht er persönlich ...

Seite 244/45: hier wird Technik angemessen, die tot ist. Nicht einmal im Bereitschaftsmodus. Aus. Nix.

Seite 249: ist der Roboter Artus neurotisch veranlagt? An dieser Stelle richtet er sein Stirnband (!) zum gefühlten hundertsten Mal!

Selbe Seite: Ein Ausspruch, den ich normalerweise im Zusammenhang mit den Göttern in Weiß höre: „Ich wusste, dass wir etwas finden, wenn wir nur gründlich genug suchen.“

Seite 252: Dharks Freundin Amy – ein Cyborg – macht sich allein auf die Suche. Zufälligerweise findet gerade sie diesen Datenchip. Wo genau? In einer Stadt, in einer bestimmten Wohnsiedlung, in einem unauffälligen Wohnraum, in einem Möbelstück, in einem Geheimfach, bzw. an einer bestimmten Stelle, in einem schmalen Fach. -Und wie groß so ein Datenchip ist? Wie ein menschlicher Daumennagel!

Noch Fragen?

Seite 254: ein worgunischer Raumfahrer findet es speziell, auf einem Planeten zu stehen, der von einer roten Sonne beschienen wird. Was ist das denn für einer? Er hätte auf seiner Reise wohl tausende Möglichkeiten gehabt, ein solches „Schauspiel“ zu betrachten ...

Seite 260: Der Tagebuchschreiber macht sich in seinem letzten Eintrag doch tatsächlich Gedanken, wo er seinen Speicherkristall verstecken soll.

Seite 262: der neurotische Roboter zupft mal wieder an seinem Stirnband herum. –Schade, dass den Autoren als Beschrieb nur gerade diese eine Sache einfällt.

Selbe Seite: „in der Regel“ geht ja nichts schief. –Schon mal von Murphys Gesetz gehört?

Seite 263/64: man bringt einen unbekannten Transmitter dazu, dass er wieder funktioniert. Und was wollen die Helden machen? Einfach hineinspazieren, ohne zu wissen, was sie am Ende der Reise erwartet. Ohne Raumanzug. Ohne Bewaffnung.

Wie Lemminge!

Seite 264: dass man sich da überhaupt Gedanken machen muss, eine Drohne vorauszuschicken? Das ist doch das logischste der Welt!

Seite 265: auch hier werden wieder Zeilen geschunden. Warum diskutieren, wegen der Drohne und einem Peilsignal? Machen!

Seite 266: Dhark hat wieder Gefühle. Mit dieser Aussage wirft er jegliches logische Agieren über Bord und verhält sich wie der elektrische Strom: er nimmt den Weg des geringsten Wiederstandes.

Seite 267: trotzdem die Station seit über 40.000 Jahren verlassen ist, lässt Dhark den Funker eine Verbindung herstellen. Zum wem denn?

Seite 268: Ich dachte, man befinde sich hier auf einem militärischen Schiff! Dhark gibt einen Befehl, und Shanton ruft „Ohne mich!“. Er verweigert diesen!

Obwohl ich kein Fan von militärischen Formen bin, gehört in ein Raumschiff eine gewisse Haltung. Jedoch keine solche. Schon gar nicht ein solches Verhalten!

Seite 270: also ehrlich. Da entdeckt man ein Raumschiff, und anhand des Äußeren kommen die Anwesenden bereits ins Spekulieren, dass man sich echt wegen den Behauptungen fragen muss, die da aufgestellt werden. Weder wurde ein einzige Schritt in das Raumschiff gemacht, noch wurde der Checkmaster befragt, ob er das Ding ausmessen kann. Von der Leistungsfähigkeit weiß auch niemand etwas. Es wird einfach wieder mal geprotzt, spr. heiße Luft gewälzt, und das en masse. Ohne Hirn.

Selbe Seite: ein hingeworfener Ausspruch von Arc Doorn soll dem Buch den Titel geben? Auf der zweitletzten Seite?! Wo ist da das zitierte Risiko?

In den Marvel-Comics verabschiedete sich Stan Lee von seinen Fans immer mit den Worten „’Nuff said“. Obige Auflistung gibt wohl Auskunft genug, was ich von diesem Teilroman halte.

Und dabei wollte ich ihn wirklich ›liken ...

Abschließendes Fazit:
Sehr schön, dass der neue Expochef die Leser im Vorwort begrüßt. Das macht einen guten Eindruck.

Ich muss gestehen, dass meine Erwartungshaltung gegenüber Ren Dhark hoch angesetzt war. Es hat immerhin 98 Romane davon gegeben. Ob drei Auflagen jetzt wirklich etwas über die Qualität aussagen, das lasse ich mal im Raum stehen. Aber es muss Leser gegeben haben, die sich nie davon lösen konnten. Es gab ein gewichtiges Fan-Projekt und schlussendlich eine Buchserie, die seit Jahren läuft.

Das muss doch was taugen.

Das wird es wohl auch, nur bin ich wohl nicht derjenige, für den dieses Buch-Programm ausgearbeitet wurde. Die Serie mag ihre Fans haben. Ich werde nie einer werden. Jedenfalls nicht von der Neuinterpretation.

Irgendwann werde ich mich an die Classic machen, doch im Augenblick habe ich genug von Ren Dhark.

Ob ich enttäuscht bin? Ja, klar. Doch ich trauere eher der Zeit nach, die ich in andere Bücher hätte stecken können.

So ein Roman hat mich den Monat hindurch relativ lange beschäftigt, bis es gelesen und eine Zusammenfassung – inkl. dem persönlichen Eindruck – aufgeschrieben war.

Damit komme ich zum nachfolgenden Punkt:
Das war’s denn auch von meiner Seite. Dies ist meine letzte Kolumne über Ren Dhark. Ein halbes Jahr lange habe ich von Band 48 bis 53 monatlich ein Buch gelesen und es an dieser Stelle besprochen. Mehr werden es nicht werden.

Gründe mag es viele geben, doch der wichtigste ist der, dass der Funke nicht gesprungen ist. Und für jemanden, der einem Buch gerade mal 50 Seiten gewährt, bevor es weggelegt wird, habe ich doch einen langen Atem bewiesen.

Wenn mich im März die Grippe umgangen hätte, dann würde ich wohl hier weitermachen wie bisher: Business as usual. Doch die Woche, in der ich viel nachdenken konnte – zu etwas anderem hatte ich echt kein Durchhaltevermögen! -, hat dazu geführt, dass ich vom Leben einen Schritt zurücktreten konnte und mit frischen Augen betrachten, was so läuft. An erster Stelle stand da Ren Dhark, der doch sehr viel von meiner Zeit in Anspruch nahm. Für das, was ich dann persönlich daraus zog, einfach zuviel!

Das ging unter dem Strich nicht auf.

Damit soll nun nicht gesagt werden, dass ich nie mehr Ren Dhark lesen werde. Das würde nicht der Wahrheit entsprechen. Bei mir zuhause liegen noch zu viele Bücher (Classic und Unitall) herum, als dass ich die einfach so das Gestell einnehmen ließe. Irgendwann - doch nicht heute und morgen - kommen sie an die Reihe. Zuerst will ich mich jedoch anderem widmen, das über das halbe Jahr – und mehr – liegen geblieben ist.

Der viele Lesestoff wird mir auch ohne Ren Dhark erhalten bleiben! Yeah.

Was der Zauberspiegel mit der Kolumne im Sinn hat, darüber wird sicher in den nächsten Wochen auf der Hauptseite Auskunft gegeben werden. Ich bin mir sicher, dass die Rubrik weitergeführt wird, mit einem oder einer engagierten Leser/in.

Alles Gute

Michel
Risiko Hypergeschwindigkeit
Risiko Hypergeschwindigkeit
Ren Dhark – Weg ins Weltall Band 53
von Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave und Ben B. Black
ISBN-10: 3956340361
ISBN-13: 978-3956340369
Seitenanzahl: 275
Titelbild: Ralph Voltz
HJB Verlag & Shop AG

Kommentare  

#1 Harantor 2015-04-04 21:12
Der Nachfolger ist bereits gefunden, so dass die Kolumne im Mai nahtlos weitergeht. Ich bedanke mich bei User "Nobby1805", der den entscheidenden Tipp gab.

Besten Dank Michel, dass Du Ren Dhark zum Zauberspiegel gebracht hast.
#2 Nobby1805 2015-04-08 11:01
Im RD-Forum wurde und wird immer wieder der Vorwurf gemacht, dass in jedem neuen Band immer wieder Begriffe erläutert werden die doch jeder kennt. Eben nicht jeder ... viele der in dieser Besprechung aufgeführten "Vorwürfe" an die Autoren erledigen sich, wenn man die Vorgeschichte kennt.
Im 3. Teil habe ich dann, to be honest, den Eindruck, dass das "ich mag diese Serie" nicht die Überhand gewinnt und die Erbsensuche losgegangen ist was man noch bemängeln kann :(
Ich habe auch einmal versucht ein Buch zu lesen und mir gleichzeitig Notizen für den Update des Checkmasters zu machen ... das klappt nicht. Erst einmal in einem Rutsch durchlesen ... dann ein paar Tage ein anderes Thema und dann noch einmal lesen um einen Extrakt zu ziehen.
#3 Michel 2015-04-08 12:04
@Nobby1805: Du hast recht, dass am Schluss die Erbsensuche losgegangen ist. Verbunden mit einer überstandenen Grippe hat sich das negativ auf die Lektüre niedergeschlagen.
War ich zu Anfang noch voller Elan, legte sich das mit jedem weiteren Buch.
Das hat dann auch zu meinem Entschluss geführt, die Besprechungen einzustellen.
#4 Hermes 2015-04-08 17:06
Danke Michel für Deine interessanten Artikel in dieser Kolumne!
#5 matthias 2015-04-08 20:29
Der Michael hat den Fehler gemacht, dass er ganz hinten und ohne Vorkenntnisse angefangen hat. Wenn ich bei PR jetzt sowas machen würde, käme der gleiche Effekt zustande.
Bitte, lieber Nachfolger, fange am Anfang an. Dann könnte man kurz vor den den Beiträgen die Bücher lesen und die Kolumne damit auch VERSTEHEN...
#6 Harantor 2015-04-08 22:16
Es war kein Fehler. Joch Adam ist damals auch mit 2445 oder so in PR eingestiegen und hat das hier www.zauberspiegel-online.de/index.php/aus-der-werkstatt-mainmenu-270/zauberstern-archiv-mainmenu-239/perry-action-und-ich-mainmenu-195/2628-bin-ich-drin-ich-bin-drin-fazit-zu-einem-gelungenen-experiment dokumentiert ...

Aber der neue ist alter RD Hase. Es wird einen komplett anderen Zungenschlagschlag geben und zunächst erzählt der Neue wie er zu RD gekommen ist. Spannende Geschichte.
#7 Nobby1805 2015-04-09 00:12
Hase passt nicht ganz, schon eher Bär :D
#8 matthias 2015-04-09 18:45
Na dann schauen wir mal wie es wird. Ich freue mich jedenfalls ...
#9 Heinz Mohlberg 2015-04-09 19:30
Gleiche Fettnäpfchen findet man auch bei Rhodan, man sollte die Messlatte nicht zuuu hoch anlegen.
Dies ist (einfachste) Trivialliteratur, und da arbeiten die Autoren eben mit gewissen Floskeln - oft liegen sie leider auch daneben.
Auf gewisse Schwächen des einen oder anderen Autors gehe ich hier nicht ein...

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