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Unser Michel im All Erinnerungen und Rezension (PR 2571 Die zeitlose Welt)

Unser Michel im AllUnser Michel im All
Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2571  Die zeitlose Welt und ATLAN-X - Sternenfall der Goldenen

Schreiblektion 3
Akt 1:
Am Ende der zweiten Lektion und bereits auf dem Weg zum Bahnhof, setzte mich Marc A. Herren ins Bild, dass es bei der Uschi Zietsch einen Workshop gäbe, der sich mit dem Thema Exposé beschäftige und er daran teilnehmen würde. Ob ich auch kommen wolle? Es wäre ein Kurs für Fortgeschrittene, aber wir brächten das auf jeden Fall hin, dass ich mit dem Stoff klar käme.

 

Wendepunkt 1:
Natürlich sagte ich zu und mit dem Job konnte ich das auch so lösen, dass es kein Problem wurde.

Die Stadt am Ende des WegesAkt 2:
Am 27.8.2010, dem letzten Wochenende im August, kam auch gleich das erste Heft von Marcs Doppelband heraus.

Ich wollte den vor der Reise noch schnell im einzigen Kiosk kaufen, der als erstes Geschäft in meiner Umgebung bereits am Freitag die PR-Romane im Gestell auslegen hatte. In meiner wilden Fantasie ging ich davon aus, dass ich das Heft übers Wochenende auf die Schnelle lesen, und meinen Lehrer dann so lange bedrängen (andere würden sagen: auf die Nerven gehen) würde, dass er mir schließlich die Fortsetzung zustecke, weil er mein Geplärre nicht mehr hören konnte. – Nun, es kam alles ganz anders, aber ich greife bereits auf nächste Woche vor.

Natürlich lagen im Kiosk noch keine aktuellen Romane im Gestell aus. Zwei bereitgestellte Wägelchen, vollgestopft mit neuer Ware, standen im Laden, und eine einsame Verkäuferin stellte sich standhaft gegen die morgendliche Welle von Kunden. Aussichtslos, stellte ich fest. Würde ich eben den Roman in Deutschland kaufen.

Da ich speziell wegen des PR-Heftes früher am Bahnhof war und jetzt die Zeit totschlagen durfte, ging ich mir noch einen Kaffe und Croissants kaufen und schaute der morgendlichen Hektik zu. An diesem Freitag konnte ich mich davon ausschließen!

Wenig später stand ich auf dem Bahnsteig und hielt nach meinem Lehrer Ausschau. Mein Handy funktionierte, wie mir ein Testblick bestätigte. - Wir würden uns auf jeden Fall finden.

Der Bahnsteig füllte sich, der Zug kam, ich selbst gesellte mich in die Reihe der Leute, die einstiegen. Nachdem ich mich im zweistöckigen Zug beim Eingang hinpflanzte und der Zug sich anschickte den Bahnhof zu verlassen, betrachtete ich es als angebracht, mal ein Telefonat zu tätigen.

Hatte mein Lehrer bis in die frühen Morgenstunden geschrieben und darüber den Wecker nicht gehört? Meine Sorge war unbegründet: Marc A. Herren war tatsächlich im Zug und er würde das Feld von hinten her aufrollen, wie er mir versicherte. Ich solle mir schon mal ein Abteil ergattern.

Leichter gesagt als getan. Die frühmorgendliche Freitagszugfüllung war vollständig angetreten. Man und frau saß oft einzeln oder zu zweit in einem 4er-Abteil. Ich zielte natürlich auch so ein kleines Reich an, damit wir unter uns waren: mit anderen, doch allein. Es sollte für die Lektion möglichst wenig Ablenkung geben.

Wir konnten schließlich so ein Abteil besetzen, doch von Ruhe war keine Rede. Ein sehr verbal veranlagter Frauenverein machte ausgerechnet heute ihren diesjährigen Ausflug, und dass sie sich über die Abteile hinweg unterhielten, machte die Konzentration meinerseits zu einer echten Herausforderung. Zum Glück war unser zu behandelndes Thema sehr interessant. Obwohl es immer noch sehr früh war, gelang es mir mehrheitlich den Fokus zu halten. Es ging – wie eingangs bereits erwähnt, um das Expose.

Das Expose ist nichts anderes als die Geschichte in Kleinstausführung, ausgestattet mit einem Anfang, einer Mitte und einem Schluss. Funktioniert sie im kleinen Rahmen, macht die Story auch im großen Sinn und weiß den Leser mit seinen Wendungen zu unterhalten.

Eine lose Faustregel besagt, dass von der Struktur her der Anfang 1/4 beträgt, die Mitte 2/4 und der Schluss wieder 1/4. Damit die Übergänge deutlich sind, führt man nach dem 1. Akt (Anfang: Einführung und Vorstellung der Figuren) einen Wendepunkt ein, der die Geschichte in Schwung und die handelnden Personen an den Punkt bringt, von dem es keine Rückkehr mehr gibt.

Nach dem 2. Akt (Mitte: Konfrontation = die eigentliche Geschichte), kommt ein weitere Wendepunkt, den Marc A. Herren den Punkt der größten Verzweiflung nannte.

Zuletzt folgte mit dem 3. Akt die Auflösung (Ende: die Handlungsfäden kommen zusammen).

So knochentrocken wie ich es hier aufgeschrieben habe, ging es natürlich nicht zu und her, da Marc mit Beispielen aufwartete, die das Ganze verdeutlichten. Gelegentliche Abschweifungen waren auch gang und gäbe. Es war sehr unterhaltsam und locker. Genauso stellte ich mir einen Kurs vor.

Die Reise von Bern nach Zürich dauerte genau eine Stunde, die wie im Fluge verging. Dort hieß es dann umsteigen und einen anderen Zug besteigen, der die Richtung nach Memmingen einschlug.

Da wir gelernt hatten, quartierten wir uns dieses Mal im Speisewagen ein. Da war es sehr viel ruhiger, obwohl es auch hier einige Leute hatte. Nur wollten die in aller Ruhe ihre Speisen genießen oder auch nur die Zeitung lesen.

Wendepunkt 2:
Bereits wieder mit dem Zug unterwegs, überreichte mir Marc A. Herren die weiteren Kursunterlagen. Auf Worte sollen nun Taten folgen. Mach ein Expose! Erfinde eine Geschichte und wende dabei die drei Akte und die drei Wendepunkte an.

Meine größte „Verzweiflung“ nahm ihren Lauf: spontan kreativ! Auf die Plätze, fertig, los.

Akt 3:
Während ich mir eine Geschichte durch den Kopf gehen ließ und dann begann diese nieder zu schreiben, stülpte Marc sich einen Kopfhörer über und begann an seinem Projekt zu tippen: Arbeit. Jeder vertiefte sich so in seine Welten.

Als ich mit der Aufgabe fertig war, betrachteten wir, was ich da spontan fabriziert hatte. Die Anfängerfehler wurden angeschaut und was ich besser machen könnte. Dann natürlich auch die logischen Fehler, die sich bei meiner Geschichte unweigerlich ergeben hatten, spr. ob der Leser mir das abkaufen würde. War sie zudem spannend? Waren die Handlungen der Figuren nachvollziehbar, überhaupt die Charaktere realistisch? Wie konnte ich die Story aufpeppen, damit sie sich von einer anderen abhob?

Es war interessant zu sehen, wie sich Marc sofort in die Geschichte hineindachte und mit Ideen und Vorschlägen kam, die mir imponierten und auch gleich aufzeigten, dass ich eine 08/15-Geschichte vor mir hatte, die erst durch diese Wendungen interessant und außergewöhnlich wurde.

Wendepunkt 3:
Um zu sehen, ob ich es auch wirklich begriffen hatte, durfte ich die Übung wiederholen. Es zeigte sich, dass auch in der zweiten Version noch einiges nicht so ganz war, wie es sein sollte, aber für einen dritten Durchlauf reichte die Zeit nicht mehr aus. Wir erreichten unseren vorläufigen Bestimmungsort: Memmingen. Zeit zum Umsteigen.

Beim nächsten Besuch erzähle ich von der 2 1/2-tägigen Wortschmiede bei Uschi Zietsch. Viel Spaß bei nachfolgenden Rezensionen.

Die zeitlose WeltDie zeitlose Welt
Perry Rhodan 2571
von Wim Vandemaan

Im letzten Heft verließ der Kristallingenieur Clun’stal das Raumschiff MIKRU JON, und trennte sich damit vorübergehend von seinem persönlichen Chronisten, Perry Rhodan. Der Essa Nur Chal’tin wollte Clun’stal helfen, beim Rätsel über dessen Herkunft. Bereits in diesem Heft wurde diese Handlung aufgegriffen. Dazu betraten der Essa Nur und der Esnur die zeitlose Welt. Überall befanden sich Kristalle, die Informationen über die Vergangenheit in sich trugen. Ereignisse taten sich vor dem Kristallingenieur auf, die Millionen von Jahren zurück lagen. Reichten sie aus, die Leere in seinen Erinnerungen zu schließen?

Ich muss gestehen, dass ich bei der Lektüre über diesen Roman ein wenig in Verzweiflung geriet. Natürlich wusste ich um die philosophische Ader von Wim Vandemaan, doch eine solche Handlung habe ich noch nie erlebt: träge und spannungslos.

Wenn es nicht Perry Rhodan gewesen wäre, hätte ich das Lesen eingestellt. Natürlich wollte ich wissen wie es mit Clun’stal weiterging und mich interessierte das Schicksal des Esnur und THALIN ANTHURESTA. Nur kam die Handlung überhaupt nicht in Fahrt. Sie plätscherte ereignislos vor sich hin, bis endlich mit den Kristallen – und den Rückblicken – wirkliches Leben in den Roman gelangte, wenn auch sehr verhalten.

Zur Ehrrettung von Wim Vandemaan ist zu sagen, dass es wohl auch an mir liegen konnte. Ich war ausgelaugt, hatte eine strenge Woche hinter mir, einen harten Samstag (große Hilfe beim Umzug eines Freundes) und freute mich auf die Geschichte Clun’stals, die ich mir dadurch erst am Sonntag gönnte. Gerade dieses Wochenende lag etwas Fetziges und Unterhaltsames auf meiner Wunschliste, auch um mich wach zu halten. Leider wurden meine diesbezüglichen Wünsche nicht erfüllt und ich bekam Kost geboten, die mir zu einer anderen Zeit wahrscheinlich besser gefallen hätte.

Das alles trug dazu bei, dass ich erst am Montag mit lesen fertig wurde. Ein Umstand, der schon lange nicht mehr eintraf. Der Autor möge es mir verzeihen, aber dieses Mal fanden wir uns nicht wirklich. Es gab Streifungen, aber keine Treffpunkte.

Sternenfall der GötterSternenfall der Goldenen
ATLAN-X (Tamaran, Band 2)
von Christian Montillon
Art-Nr. 71029
ISBN: 978-389064-821-7
Preis: 10.- Euro; SFr. 18.70 / 327 Seiten
FanPro-Verlag
Atlan muss eingreifen, um das sagenhafte Helle Volk aus der Sklaverei zu befreien und es zu einem durch die Prophezeiung geweissagten mythischen Inselreich zu führen. Aber der Auszug aus Ägypten ist erst der Anfang. Als Weißer Krieger muss Atlan, Seite an Seite mit Nitetis, die als „Goldene“ das Volk regieren soll, seine Schutzbefohlenen zum Meer geleiten. Doch ein geheimnisvoller Mörder macht ihm das Leben schwer …

Die Reise geht durch Wüste, über Gebirge und auf dem Luftweg vonstatten, bis die Canarii ihr Königreich endlich erreichen werden. Die Odyssee scheint endlos.

Es ist gerade eine Woche her, seit ich das erste Buch besprach (http://www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=view&id=6119&Itemid=11), das Christian Montillon in der FanPro-Buchreihe veröffentlichte, welches im Jahr 2006 als Band zwei der „Lepso-Trilogie“ veröffentlicht wurde. In dem Zusammenhang schrieb ich, dass es ruhig mehr solche Bücher geben darf, wie „Die acht Namenlosen eines war: spannend, unterhaltsam und eine Freude zu lesen. „Sternenfall der Goldenen“ gehört in die selbe Kategorie, auch wenn es sich dabei um eine Geschichte handelt, die weit in der Vergangenheit spielt.

Es entstand ein Buch, das gleich von der ersten Zeile zu unterhalten weiß. Ein starker Anfang findet sich bereits in der ersten Zeile des Prologs. Nur schon dieser Gedanke zündete (man vergebe mir diesen Vergleich) in mir Erwartungen, die während dem Lesen immer wieder erfüllt wurden. Meine Befürchtungen, dass der Autor damit bereits sein ganzes Pulver verschossen habe, erwiesen sich als unbegründet. Souverän wusste er sich zu steigern – sogar zu überbieten - und mich dadurch stets wieder aufs Neue zu überraschen.

Christian Montillon schrieb einen Roman um unseren Lieblingsarkoniden Atlan, der nicht einfach nur ein weiteres Vergangenheitsabenteuer darstellte, wie bereits viele – zu viele und mit derselben Formel – zuvor geschrieben wurden. Der Autor ließ es sich auch nicht nehmen, aus dem reichen Fundus seiner Schreibkarriere zu schöpfen, und sowohl Krimi- wie auch Gruselelemente einzuflechten, die aus der Entwicklung der Handlung logisch entstanden. Dadurch wurden die Ereignisse unverhoffter, spannender und auch sehr viel abwechslungsreicher.

Wurden bislang die Vergangenheitsabenteuer immer von Hans Kneifel geschrieben, kann und muss sich ein Christian Montillon mit diesem Werk keineswegs verstecken. Es wäre unfair diese beiden Autoren hier und jetzt zu vergleichen, denn zu unterschiedlich ist ihr Schreibstil. Jeder hat seine Stärken, und beide Autoren zeigten sich während diesem Zyklus in Topform. Es ist zu hoffen, dass dieser Geschichte weitere folgen werden und der Atlan-X-Reihe ein langes und erfolgreiches Leben beschieden ist.

Und bevor ich es vergesse, wisse: Der Kneifel kann’s, der Montillon aber auch!

Wer das „Making-of“ des Autors lesen möchte, dazu habe ich folgende Links:
Zum Ersten , zum Zweiten.

Soviel von meiner Seite . Ich verabschiede mich bis nächste Woche. Ad Astra!


Es grüsst

Michel

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