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Clark Darlton: Die dritte Macht - Perry Rhodan Band 2

1Clark Darlton: Die dritte Macht
Perry-Rhodan Band 2

Nachdem Perry Rhodan mit der STARDUST in der Wüste Gobi gelandet ist, schirmt er mithilfe der arkonidischen Technik den Landeplatz mit einem Energieschutzschirm ab. Somit kann er mit herkömmlichen und atomaren Waffen nicht mehr angegriffen werden. Weitere Machtmittel, die ihm die Arkoniden zur Verfügung stellen, sind Psychostrahler und ein Gravitationsneutralisator. Damit kann die Bergung der STARDUST durch die asiatischen Streitkräfte verhindert werden.

Die Dritte MachtRhodans Ziel ist es, die Menschheit zu einen und den drohenden Atomkrieg zu verhindern. Zunächst aber muss der an Leukämie erkrankte Arkonide Crest geheilt werden. So fliegt Reginald Bull mit Clark G. Flipper nach Australien, um von dem bekannten Leukämie-Forscher Dr. Frank M. Haggard ein Serum gegen die Krankheit zu erwerben. Außerdem soll Bull Ersatzteile für das notgelandete Raumschiff der arkonidischen Expedition auf dem Mond besorgen sowie Clark G. Flipper freilassen, der sich um seine schwangere Frau sorgt und zu ihr reisen will.

Unterdessen sind um die Rückkehr der STARDUST ernsthafte politische Verwicklungen entstanden. Die Machthaber der Asiatischen Föderation und des Ostblocks nehmen an, Perry Rhodan hätte mit seiner Mondrakete in der Wüste Gobi einen westlichen Spionagestützpunkt errichtet. Moskau und Peking fordern Washington ultimativ auf, den Stützpunkt aufzugeben, anderenfalls werde es einen Atomkrieg geben. Die Amerikaner sind hingegen überzeugt, dass die AF längst die STARDUST geborgen hat und nun versucht, zusätzlichen diplomatischen Druck auszuüben.

Während westliche Agenten vergeblich versuchen, Kontakt zu Rhodan herzustellen, wirft ein   Bomber der AF eine Atombombe über dem Stützpunkt Rhodans ab. Der Schutzschirm hält ohne Probleme stand. Perry Rhodan beschließt, ein offenes Funkgespräch mit seinem ehemaligen Vorgesetzten, General Lesly Pounder, aufzunehmen. Dabei schildert er die Erlebnisse der STARDUST-Besatzung auf dem Mond und bekräftigt seinen Willen, die Menschheit zu einen und den Atomkrieg zu verhindern. Diese Verlautbarung finden die Mächte des Ostblocks aber völlig unglaubhaft und halten an ihrem Ultimatum fest.

Perry Rhodan und Crest organisieren eine Machtdemonstration. Nachdem Thora mit einem Todesstrahler vom Mond aus ein 50 km durchmessendes Loch in ein abgelegenes Gebiet der Sahara gebrannt hat, ist die Weltöffentlichkeit zunächst davon überzeugt, Perry Rhodan verfüge über außerirdische Technik und dass es sich in der Wüste Gobi nicht um einen amerikanischen Stützpunkt handelt. Die Atomraketen werden nicht gestartet.

Unter dem Druck der militärisch überlegenen Dritten Macht kommt es zur ersten Zusammenarbeit zwischen dem amerikanischen Leutnant Albrecht Klein, dem Russen Peter Kosnow und dem chinesischen Leutnant Li-Tschai-Tung gegen Perry Rhodan. Dies führt zu dem Bewusstsein, dass durch die Dritte Macht der Atomkrieg bislang verhindert wurde.

Unterdessen konnte Reginald Bull den australischen Arzt  Dr.Haggard zur Herausgabe des Anti-Leukämie-Serums bewegen. Dessen einzige Bedingung war, die Therapie selbst durchzuführen, weswegen er Bull zurück in die Gobi begleiten möchte. Captain Flipper erhält vor seiner Abreise in die USA einen „parapsychischen“ Hypnoblock, um zu verhindern, dass er die Anwesenheit der Arkoniden verraten kann. Er bleibt in Darwin zurück, wird vom australischen Geheimdienst gestellt und verhört. Aufgrund des Hypnoblocks kann er die Fragen nicht beantworten und stirbt im Laufe des Verhörs an einem Hirnschlag.

Unter erheblichen Schwierigkeiten gelangt Bull zurück in die Gobi. Er muss gegen australisches und chinesisches Militär kämpfen und will dabei vermeiden, dass allzu viel Schaden entsteht. Dazu setzt er Psychostrahler und Antigravgeräte recht planvoll ein, wenn er auch allgemeines Chaos verbreitet. Glücklicherweise kommt es zu keinen Todesfällen.

Leutnant Klein trifft unterdessen Perry Rhodan, erfährt von ihm dessen Beweggründe und wird durch die Ambitionen Rhodans angesteckt. Durch dieses Treffen erneut misstrauisch geworden, fordern die östlichen Regierungen die USA wiederum ultimativ auf, den Stützpunkt zu räumen, da man nicht mehr von der Unabhängigkeit der STARDUST überzeugt ist. Bald darauf greift die AF den Landeplatz der STARDUST an. Rhodan setzt Antigravstrahler ein, die den Angriff zur Farce machen, und bietet diplomatische Verhandlungen an, was die AF ablehnt. Sie fordert Moskau auf, eindeutig Stellung zu beziehen, und droht den USA mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.

Währenddessen tritt Crest mit Thora in Kontakt und erreicht, dass sie einen Anti-Neutronenschirm um die Erde legt, welcher jegliche Atombombenexplosion verhindern kann.

Am nächsten Tag um zwölf Uhr beginnt die AF mit dem atomaren Erstschlag gegen den Westblock. Eine Minute und 18 Sekunden später starten die USA ihre Raketen gegen das Gebiet der AF. Um 12:02 Uhr reagiert auch Moskau und startet seine Raketen gegen die in der Wüste Gobi stehende STARDUST. Die russische Regierung plant, dass ihr Volk als einziges die atomare Verseuchung der Erde überleben soll. Dank des Anti-Neutronenfelds explodiert jedoch kein einziger Sprengkopf. Die gesamte Kriegsmaschinerie der Weltmächte versagt kläglich. Angesichts der Ereignisse kommt es zum Zusammenschluss der verfeindeten Regierungen gegen Perry Rhodan und zur Planung einer gemeinsamen Mondexpedition. Rhodan, Bull und Manoli werden zu Weltfeinden erklärt.

Crest stellt fest, dass Perry Rhodan aufgrund seiner Haltung und Weitsicht eine neue Art Mensch geworden ist – er bezeichnet ihn als ersten Terraner.

Kritik:
Darlton ist, nicht nur wegen Gucky, bekannt als der Mann, dessen Stil durch folgende drei Eigenschaften geprägt ist: Flapsige Dialoge, elliptische Sätze und die absolute Unfähigkeit, vernünftige Namen für handelnde Nebenpersonen zu (er) finden.Erstaunlicherweise aber ist von all diesen Dingen in diesem Band hier noch nichts zu finden.Vielmehr handelt es sich um eine rundum geschlossene Handlung, die in eher nüchternen Worten und Begriffen wiedergegeben wird.Klare, eindeutige Sprache, selbst bei der Slapstickhandlung um das Schweben von Butaan (womit wir gleich bei der Namenserfindung sind) und Roon.Ob die Namen im Exposé vorgegeben waren,oder Erfindungen Darltons,  ist nicht bekannt, bekannt ist aber, dass Buthan selbst ein kleiner, asiatischer Staat ist:Druk Yul, das Land des Donnerdrachens.

Rhodan ist meist überlegt gezeichnet und Bull ebenso, der von Darlton bis auf wenige Fälle mit seinem Spitznamen „Bully“ beschrieben wird.

Thora überzeugt durch ihre Arroganz, die von Crest gemildert wird.Beide sind in ihrem Charakter gut geschildert, ebenso Manoli und Haggard.

Einige Szenen sind recht witzig umgesetzt, etwa die Stelle, wo Rhodan frech den Helikopter beschlagnahmt, weil er widerrechtlich auf dem Territorium  einer neuen Macht gelandet sei oder die Stelle, wo Bull, als er mit der Jacht und Haggard im Hafen ankommt, alle (Geheim)-Polizisten mit dem Psychostrahler  zu den Unterkünften robben lässt.

Mit dem Impulssatz und dem Trägheitsgesetz  ist Darlton nicht allzu vertraut, gibt sich aber Mühe bei der Beschreibung der Bewegungen durch den Gravitationsneutralisator.

In der STARDUST gibt es flugfähige  Mikrosonden mit Kamera (warum?) und überzählige Uniformhosen, da Klein nackt durch den Schutzschirm steigen muss (was man nicht alles auf den Mond mitnimmt bei nur 64 Tonnen Nutzlast-Stauraum) und Manoli bzw. Rhodan ihm dann eine Hose borgen müssen  für das Gespräch. Die fliegende Kamera ist ja ein beliebter Erzähltrick, um zwei Handlungsebenen miteinander zu verbinden, damit der Leser die Handlung plastisch vor Augen hat, aber warum hat die STARDUST solche luftgebundenen Minidrohnen an Bord, die auf dem Mond nutzlos sind?
Von diesen wenigen Schwächen abgesehen, ist der Stil erstaunlich gut für CD und noch nicht verdorben  durch den „Guckyeffekt“ und ein elliptischer Satz kommt nur einmal vor – und dort passt er auch hin.

Spoiler aus Band 3: Die auf die Energiekuppel abgeworfene Atombombe war strahlungsfrei … wie auch immer das physikalisch  gehen soll.

Immerhin: zum ersten Mal taucht der Begriff der „dritten Macht“ in der Serie auf, die ja eigentlich „vierte Macht“ heißen müsste, weil es ja mit NATO,Ostblock und AF drei Gegenspieler gibt.
Nicht zu vergessen, sei auch das wirklich gute Titelbild von Bruck, das mir schon damals sehr symbolträchtig erschien und ein typisches Abbild des kalten Krieges ist.

Fazit: Für Band zwei ein doch recht gelungener Nachfolger des ersten Heftes und ein erstaunlich guter Darlton/Ernsting, bei dem die späteren  Flapsigkeiten  hier nur selten durchschimmern.

Die Dritte MachtDie dritte Macht
Perry Rhodan Bd. 2
von Clark Darlton
Titelbild von Johnny Bruck
Innenillustrator Johnny Bruck
Die Rückseite des Heftes enthielt eine von Johnny Bruck gezeichnete PR-Werbeseite, die auch in anderen Romanserien verwendet wurde
erstmals erschienen: 1961

Handlungsort: Andromeda, Andro-Beta
Zusätzliche Formate: Autorenbibliothek 36, Weltbild Sammleredition 20
Untertitel:
Die erste Mondexpedition kehrt zurück - mit einem Wissen, das die Welt vor dem Atomkrieg rettet ...

Hauptpersonen:     Major Perry Rhodan, Captain Reginald Bull, Captain Clark G. Flipper, Dr. Eric Manoli, General Lesly Pounder, Allan D. Mercant, Crest, Professor Lehmann, Major Perkins, Marschall Roon, Major Butaan,Dr. Frank M. Haggard, Klein, Li-Tschai-Tung, Peter Kosnow
Handlungszeitraum:     Juni – Juli 1971
Handlungsort:     
Terra_Wüste Gobi und Australien.

Vier Innenillustrationen: 

Auf Abbildungen wird verzichtet.
Empfang in der Wüste Gobi
© Pabel-Moewig Verlag KG

Major Butaan
© Pabel-Moewig Verlag KG

Reginald Bulls Kampf über den Wolken
© Pabel-Moewig Verlag KG

Der Hafen von Darwin in  Wikipedia-logo.png Schwerelosigkeit
© Pabel-Moewig Verlag KG

Bemerkung zum dritten Bild: Bull fliegt einen Hubschrauber. Bruck malt aber zwei Düsenflugzeuge.

© 2022 by H. Döring 

Kommentare  

#1 Cartwing 2023-01-10 05:49
Wieder ein schöner Beitrag, obwohl ich nicht finde, dass Gucky Darltons Stil "verdorben" hat. Das ist doch etwas übertrieben.

Bin auf die weiteren Folgen gespannt und wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Verfolgst du eigentlich noch die EA?
#2 AARN MUNRO 2023-01-10 08:42
Zitat:
Verfolgst du eigentlich noch die EA?
@Cartwing:#1:
Ich lese die EA regelmäßig, aber da genau darüber sehr viel im Internet auf den entsprechenden Seiten geschrieben wird (und in Fanzines, die noch gedruckt werden,SOL z.B.), wollte ich mir eigentlich eine eigene Kritikerseite dafür ersparen.Ich bin also nicht nur in der Vergangenheit unterwegs, sondern habe auch das Ohr am Puls der Gegenwart.
PS:Natürlich ließe sich eine Menge sagen zur EA seit 500 Heften und der Übernahme durch die damaligen "neuen" Expokraten.Das meiste davon ist aber schon ausführlich im PR-Forum von verschiedenen Foristen gesagt oder kritisiert worden.

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