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Ob Analog oder Digital - Was Cooles - Sammelbände

1Ob Analog oder Digital - Was Cooles
Sammelbände

Sammelbände sind etwas cooles. Da bekommt man – zum Teil – für wenig(er) Geld eine komplette Sache und muss den Einzelheften nicht hinterher rennen. Heute, mit dem Internet sieht die Sache vielleicht weniger dramatisch aus, aber früher war damit doch immer eine Visite beim Kiosk oder dem Bahnhofsbuchhandel verbunden. Im Urlaub konnte es vorkommen, dass die Verkäufer das eine oder andere vergaßen, wenn man es ihnen denn gesagt hatte…


Zudem besitzen Sammelbände auch eine längere Präsenzzeit und bleiben so über Wochen in den Buch- und Heftablagen liegen.

Einzelhefte sind nur kurz erhältlich. Wöchentlich trifft mittlerweile wohl auf die wenigsten zu. Die meisten haben einen vierzehntägigen Veröffentlichungstermin. Wenn die weg sind, kann man die nur noch über Börsen kaufen, oder bei den einschlägigen Sammelgeschäften von diversen Printprodukten (= Transgalaxis, Romantruhe, Udos Schmökerkiste etc.). Früher blieben die Geschäfte darauf sitzen, bis alles verkauft war. Heute wird ersetzt, sobald eine neue Nummer erscheint.

1Werfen wir doch einmal einen Blick auf die Perry Rhodan Serie. Als diese am 8. September 1961 gestartet wurde, kamen davon Leihbücher von 1962 bis 1968 in unregelmäßigen Abständen heraus. Als Vorlage dienten die Heftromane zwischen den Nummern 1 und 156, bei der Veröffentlichung wurde jedoch nur eine Auswahl getroffen. 44 Hefte wurden nicht in die Leihbücher aufgenommen. Die Originalromane wurden leicht gekürzt, die nicht berücksichtigen Hefte wurden – sofern es für den Handlungsablauf wichtig war – in kurzer Zusammenfassung eingearbeitet.

So steht es jedenfalls in der Perrypedia.

Davon gab es insgesamt 56 Bücher. Danach zog das Konzept nicht mehr. Man hatte wieder Geld, um sich etwas zu kaufen und in den eigenen Bücherschrank zu stellen.

Wer die Einzelhefte verpasst hatte, konnte auf diese Weise die Geschichte der Terraner nachlesen, auch wenn einige Nummern dabei unter den Tisch fielen.

1Vom September 1980 an gab es die Silberbände. Diese wurden durch William Voltz überarbeitet und auch gekürzt. Hefte wurden ausgelassen, die die Geschichte nicht vorwärts brachten.

In den Silberbänden wurden durchschnittlich sieben Perry Rhodan-Hefte in überarbeiteter Form aufgenommen. Es wurden aber auch schon elf oder nur fünf Perry Rhodan-Hefte in einem Band zusammengefasst. Dabei wurden teilweise neue Übergänge gestaltet, einige Angaben korrigiert und aktualisiert.

So steht es in der Perrypedia.


Die Bücher bekamen eine Ausstattung, die sie von den regulären Büchern unterschied. Ich weiß von Fans, die sich die Silberbände besorgen, obwohl sie die Einzelhefte bereits haben. Auch ich gehörte einige Zeit dazu.

Im Bücherschrank ist es DER Augenfänger, und mit einem 3-D Cover hob man erst recht von der Durchschnittware ab.

1Im Zeitalter der digitalen Files sind die Möglichkeiten vielfältiger und auch einfacher geworden. Die Silberbände gibt es weiterhin auf Papier gedruckt. Die aktuelle Nummer ist die 126.

Es gibt sie aber auch als eBook. Hubert Haensel überarbeitet die Geschichten aktuell.

Dank eBooks sind alle Ausgaben jederzeit lieferbar und können vom Anbieter innert Sekunden geladen und gelesen werden, wobei letzteres deutlich länger dauert.

Ebenso im digitalen Zeitalter angekommen ist die Perry Rhodan-Serie. Nachdem intensiv die Digitalisierung der Hefte vorangetrieben wurde, liegt seit April 2014 die gesamte Serie als eBook vor. Dies hat den Vorteil, dass nun beim Verkauf die Leute davon profitieren, die an der Serie mitgeschrieben haben, bzw. immer noch mitschreiben. Beim Widerverkauf war das ja nicht so.

1Die NEO-Reihe erscheint von Beginn an auch als eBook. Da wird im Oktober 2014 das erste Buch erscheinen.

Immer wieder wurden diverse Nummern auch als Pakete oder als Einzelausgabe angeboten. Hier kann der Käufer entscheiden, was ihm entspricht.

Nach dem Start des Zyklus „Das Atopische Tribunal“ startete die Redaktion einen Versuchsballen: Perry Rhodan Kompakt. Darin enthalten sind die Nummern 2700 bis 2703. Um den Verkauf schmackhafter zu machen, wurden die betreffenden Autoren gebeten, zu ihren Storys in den Einzelheften zusätzliche Geschichten zu schreiben. Entstanden sind unterhaltsame Novellen, die ein Plus an Einblick in die Handlung bringen.

Weitere Ausgaben wurden zum 60. Geburtstag von Arndt Ellmer herausgegeben, und zum 30. Todestag von William Voltz. Eine vierte Nummer ist in Vorbereitung. Darin soll K. H. Scheer gedenkt werden, dem Vater der Serie.

Wie man sieht, die Perry Rhodan-Redaktion beliefert ihre Leser mit einigen Auswahlmöglichkeiten. Die Preise der Sammelausgaben befinden sich unter dem aktuellen Verkaufspreis einer aktuellen Ausgabe. Damit kann man gehörig Geld sparen. Der Nachteil ist der, dass man der aktuellen Handlung immer etwas hinterher hinkt. Wem dies keine Rolle spielt, da er oder sie genug anderes zu lesen hat, ist damit auf jeden Fall gut bedient.

Die aktuellen Sammelbände/Pakete haben den Vorteil, dass sie ungekürzt erscheinen, so wie sie damals in Printform erschienen sind. Und das ist doch ein sehr ausschlaggebender Punkt!

Bedenken muss man jedoch immer, dass – jedenfalls im Augenblick – ohne die Originalausgabe es keine Sammelbände gäbe. Das trifft sowohl auf die EA wie auch auf NEO zu.

Wie dies in Zukunft aussieht, und die Druckkosten in keinem Verhältnis zum Absatz mehr stehen, ob über den digitalen Weg von Einzel- oder Sammelbänden die Leser in großem Umfang angesprochen und für ein Produkt wie PR begeistert werden können, werden wir vielleicht alle noch erleben. Das digitale Zeitalter ist da, es wird das Leseverhalten verändern und umstellen, und es wird wohl kaum wieder verschwinden.

Für mich stimmen die einzelnen eBooks, habe aber auch von den Büchern, die im Heyne-Verlage erschienen sind, Sammelbände auf meinem Reader. Mit meinem Kindle bin ich sehr zufrieden und kann mir gut vorstellen, dass gerade die PR-Serie geeignet ist, mich in die Zukunft zu begleiten. Und das Stundenlang!
 
1Bei den Comics sieht die Sache etwas anders aus. Die muss ich in den Händen fühlen, das Haptische mit den Fingern aufnehmen. Auch wenn es mittlerweile von sehr vielen Comics digitale Ausgaben gibt, ist das nichts für mich. Vor vielen Jahren gab es mal mehrere CDs mit den kompletten Ausgaben von Spider-Man und Fantastic Four.

Die jedoch über den Computerbildschirm lesen zu müssen, erachte ich nach einem arbeitsreichen Tag am PC als wenig erholsam. Aus diesem Grund ließ ich den Kauf dann auch bleiben, auch wenn es toll gewesen wäre, die alle zu besitzen und endlich von Anfang an lesen zu können.

Mittlerweile habe ich davon auch gesammelte Ausgaben, was uns doch gleich wieder zum eigentlich Thema bringt.

1Comics als Einzelhefte sind in den Staaten eine Mogelpackung. Auf ein Heft mit 20 bis 22 Seiten Handlung – mehr oder weniger, grins – gibt es 8 Seiten Werbung, oder sogar noch mehr.

Beim Lesen eines spannenden Comics stört die Werbung. Das musste ich schon öfters feststellen. So was hat man im Sammelband nicht. Da sind zum Teil sogar die Übergriffe fließend, dass man da nicht auch noch zusätzlich an der spannendsten Stelle, wo es dann im nächsten Heft weiter geht, ausgebremst wird.

In einem Sammelband sind alle Teile drin. Außer natürlich, man hat das Pech, dass aus einem Event nur gerade die Seiten aus diversen Seiten zusammengeschnitten werden, die für das Verständnis vonnöten sind. –Ist mir bei einem X-Men-Band so ergangen, doch davon habe ich weder Titel noch den Event, bei dem das so gehandhabt wurde.

Im Normalfall sind alle Hefte drin, auch wenn ich mich wiederhole. Da ist es auch wurscht, ob nun ein Einzelheft nicht nach Europa geliefert wurde, weil die bei Diamondcomics bei der Verteilung geschlafen haben.

Einzelhefte sind cool, wenn man sich mit kleinen Portionen zufrieden geben will oder sogar muss. Manchmal ist es ein zeitliches Problem, aber auf die Schnelle ein Heft zu lesen, ist machbar. Bei Sammelbänden habe ich schon festgestellt, dass man dann alles lesen will. Einfach, weil es da ist.

Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass nun heutzutage Titel oder Reihen, die man als Einzelhefte verpasst hat, locker als Trade oder HC nachkaufen kann. Früher war das anderes. Da wurden nur gute Comics – Kassenschlager – gesammelt und wiederverkauft. Das zieht auch nach, dass man heute jeden Mist wiederverwertet und einen schönen Sammelband fertigt. –Hat also bei der Auswahl auch so seine Nachteile.

Ein Sammelband kann – aber muss nicht – mit einem Vorwort/Nachwort und Zusatzmaterial versehen sein. Das macht den Kauf natürlich auch für einen Sammler wieder attraktiv, wenn er die Einzelbände schon in einer Kiste stehen hat.

Wie bei Perry Rhodan gilt, dass es ohne das Einzelheft die Sammelbände nicht gibt. Viele Fans, die gleich zu beginn auf eine Komplett-Ausgabe warten, könnten irgendwann ein böses Erwachen erleben, wenn nämlich die Serie XYZ wegen geringen Verkaufszahlen eingestellt wird. Das ist auch mit ein Grund, warum ich beim VALIANT-Verlag wieder mit Einzelheften eingestiegen bin. Der produziert in einem kleineren Segment als z. B. DC oder Marvel. Auf diese Weise zeige ich dem Verlag mein Vertrauen und hoffe so, dass es ihn dadurch noch lange gibt.

Neuerdings kommen auch vermehrt „Graphic Novels“ heraus, die es nur als Sammelband gibt. Das sind explizit Comics, die nicht nur für den Comicfreak gefertigt werden und auch gut in einer Buchhandlung ausliegen können. Zum Teil sind es auch solche, die man zuvor nur im Internet veröffentlicht hat.

Ich habe Gerüchte gehört, dass sich Marvel vermehrt den digitalen Comics widmen will. Irgendwann wollen sie sogar nur noch in diesem Bereich veröffentlichen.

Damit entfällt alles, was mit der Printversion zu tun hat, also in erster Linie der Vertrieb, der doch einen großen Teil der Einnahmen verschlingt. Damit könnten Marvel und ihre Aktionäre noch mehr Geld scheffeln, als sie jetzt schon tun. Natürlich auf Kosten vieler Arbeitsplätze.

Was damit auch wegfällt, sind vom Zustand bewertete Comics und der Wiederverkauf. Beim Wiederverkauf, von dem kein Verlag was hat, würden im digitalen Bereich natürlich wieder die Leute davon was haben, die den Comic gemacht haben. Bei den vom Zustand bewerteten würde ein ganzer Bereich zusammenbrechen, da er ab einen bestimmten Zeitpunkt nicht mehr benötigt wird (CGI), außer natürlich sie bewerten sich mit alten Ausgaben zu Tode.

In meinem Besitz befindet sich kein solches Comic. Ich bin der Meinung, dass die Dinger zum lesen da sind und nicht, um sie in einem Safe zu verschließen und darauf zu warten, dass die irgendwann einen hohen Geldbetrag abwerfen.

Fazit:
Meine Hoffnung besteht nun darin, dass es noch lange Einzelhefte gibt. Somit kann jeder Käufer das Produkt auswählen, das ihm am besten entspricht. Schlussendlich spielt es keine Rolle, ob man Sammelbände liest oder Einzelhefte. Hauptsache ist doch, dass man eine Serie überhaupt kauft und die dann auch liest.

Nachtrag: Digitale Versionen und ihre Tücken
Was bei der digitalen Version die Voraussetzung ist, dass sie bei dem Käufer bleibt und nicht geknackt und anschließend ins Netzt gestellt wird!

Es gibt in der Musik- sowie im Filmbereich hunderte von Leuten, die etwas kaufen und danach das Gefühl haben, dass dies öffentliches Recht sei, wenn man es – die digitale Version – ins Internet stellt. Und natürlich dann Tausende, die meinen, dass ihnen dieses zusteht. Gratis natürlich.

Diese Leute will ich gerne fragen, ob sie auch gerne gratis arbeiten wollen? Denn um nichts anderes handelt es sich! Da wird dem Erzeuger eines Produktes ein verdienter Geldbetrag vorenthalten, weil eine gestohlene Sache ihm/ihr keinen Gewinn abwirft. Diese Leute müssen auch essen, Kleider kaufen und eine Wohnung mieten.

In dieser Richtung muss noch große Aufklärarbeit geleistet werden, damit dieser Diebstahl nicht als ein Verbrechen unter Gentlemen angesehen wird. Das ist grober Diebstahl an geistigem Eigentum. Das muss geahndet werden. Am besten mit Geldstrafen, wenn nicht sogar Gefängnis.

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-08-12 11:22
Zitat:
Diese Leute will ich gerne fragen, ob sie auch gerne gratis arbeiten wollen?
Der Zug ist längst abgefahren, Michel. Da ist eine ganze Generation ohne Unrechtsbewusstsein herangewachsen. Und wenn ich sehe, wie viele Hörbücher man sich ausgerechnet auf Youtube! anhören kann, die bei Audible oder sonstwo natürlich Geld kosten, ohne dass jemand dagegen einschreitet, kann ich nur noch den Kopf schütteln. Zig Musiktitel kann man wegen dem Gema-Streit nicht sehen, aber Bücher und ihre Zweitverwertung fallen da wohl durchs Raster. Da nur der Urheber selbst Beschwerde dagegen einlegen kann, lässt sich Youtube einen Dummen angehen.

Comics:
So gut wie jeder Schund wird heute als Trade nachgedruckt. Und ein Trade ist immer preiswerter als Einzelhefte.

Digitale Comics sind ... problematisch. Auf einem 8.9 Zoll-Tablet ist der Guided View, den der Monopolanbieter Comixology anbietet, schon eine feine Sache. Je nach Artist entdeckt man da manche Sachen wirklich neu, was das Visuelle angeht. Kindle bietet einen ähnlichen Service, der die Panels vergrößert, das ist aber nicht halb so gut. Und funktioniert auch manchmal nicht.

Aber das eigentliche Problem - abgesehen davon, dass es eben keine Printausgabe und damit ohne Mehrwert ist - ist der Preis. Ein Heft von Valiant kostet zb digital 2,99 US bzw 2,69 Euro. Das ist es - für mich - einfach nicht wert.

Wirklich ärgerlich wird das bei digitalen Trades. Die Preise schwanken ständig, die Verfügbarkeit übrigens auch. So kostet zb Warren Ellis' Transmetropolitan 1 als Amazon Kindle 8,05 Euro, als Comixology-Ausgabe 10,99, als Paperback bei Amazon 10,50, in einem Comicshop 12,66. Da kann ich nur jedem raten, sich vor dem Kauf genau zu informieren. Sonst ärgert man sich. So ist das eben, wenn die Preisbindung nicht greift.
#2 Jonas Hoffmann 2014-08-12 12:21
Bezüglich des Nachtrags. Solange da einer etwas nicht bandenmäßig ins Netz stellte ist es m.E. ein Kavaliersdelikt. Zudem noch ein äußerst dummes, da er selbst ja dafür gelöhnt hat um es dann anderen frei zur Verfügung zu stellen.

Des Weiteren sehe ich einen Unterschied zwischen Film/Musik und Buch.

Filme und noch mehr Musik konsumiert man relativ passiv. Ich schalte den DVD/CD-Player an und lasse mich berieseln. Aber ein Buch muss man, auch in seiner digitalen Form aktiv lesen. Von daher sehe ich da die Schadenshöhe als noch deutlich geringer an. Da nur ein Schaden entsteht wenn der Downloader dieses Buch auch wirklich ließt, denn ansonsten würde er es so oder so nicht kaufen. Naja und der Uploader, wie gesagt, der ist m.E. eh doppelt doof, sofern er es einfach weitergibt und nicht weiter verkauft.

Ich meine, die aktuellen Zahlen zeigen offensichtlich auch, dass die Menschen durchaus gewillt sind für digitales zu zahlen, wenn es in vernünftiger Form vorrätig ist. Da kauft der User eben nicht mehr das ganze Album, sondern nur noch einzelne Lieder. Deshalb mussten die Musikverlage zuerst mal drauf gestoßen werden, dass der User eben kein Melkvieh mehr darstellt sondern nun mehr auf Qualität setzt und nicht mehr alles einfach so von der Stange kauft.

Auf der anderen Seite geht es beim Buch, zumindest bei Rhodan in die andere Richtung. Hier ist es kostengünstiger Sammelbände zu kaufen. Da nehm ich doch mal gerne den ganzen Zyklus, selbst wenn ich ihn vielleicht nie lesen werde. Für den Verlag ist es so oder so nur eine Datei.

Des Weiteren, hast du früher nicht auch Musikcassetten mit deinen Freunden geteilt? Und kommt mir jetzt nicht mit analoger und digitaler Kopie. das kann ich heute noch machen, einfach analog mitschneiden und dann hätte ich das Ding mit der perfekten Kopie unterlaufen, würde aber genauso weiter verfolgt werden.
#3 Andreas Decker 2014-08-13 12:03
Zitat:
Des Weiteren, hast du früher nicht auch Musikcassetten mit deinen Freunden geteilt?
In dieser Debatte ist eigentlich schon lange alles gesagt, aber der Hinweis sei gestattet, dass einen quantitativen Unterschied macht, ob man einer Person eine Kopie macht oder sich 8000 Leute oder mehr diese Kopie dann in drei Tagen runterladen. Gerade bei den Youtube-Hörbüchern finden sich manchmal Aufrufzahlen, die die eigentliche Auflage mehrfach übertreffen.
#4 Jonas Hoffmann 2014-08-13 12:21
Wie gesagt, es geht nicht um das bandenmäßige oder überhaupt hochladen, sondern das tauschen unter Freunden. Und damit mein ich nicht Facebookfreunde, sondern persönliche Bekanntschaften.
#5 Larandil 2014-08-14 09:15
zitiere Jonas Hoffmann:
Wie gesagt, es geht nicht um das bandenmäßige oder überhaupt hochladen, sondern das tauschen unter Freunden. Und damit mein ich nicht Facebookfreunde, sondern persönliche Bekanntschaften.

Als Angehöriger des Kassettenzeitalters dazu nur ein paar Worte:
- wenn ich Kassetten mit meinen Freunden tauschte, dann hatten sie die Kassetten und ich hatte sie nicht mehr. Es sei denn, ich machte erst mal eine Kopie und gab ihnen die zum Verbleib. Das kostete mich eine Kassette, die es auch nicht ganz umsonst gab, und war immer mit einem (leichten) Qualitätsverlust verbunden. Kassetten waren das Medium, auf dem man sich seinen persönlichen Soundtrack zusammenstellen konnte - und dahin schaffte es manchmal nur ein Stück von einer ganzen Langspielplatte. Kassetten waren das Medium, mit dem man auf 'ner Party im Garten oder am Teich Musik vom batteriebetriebenen Kassettenrecorder hören konnte oder unterwegs im Auto (in der Prä-Walkman-Zeit).
Kassetten sollten Freunde neugierig machen, was die persönlichen Lieblingsbands denn sonst noch so aufgenommen hatten.

"Teilen" bedeutet im digitalen Zeitalter etwas ganz anderes als im analogen. Das ist, als würde der Heilige Martin seinen Mantel nicht mit dem Bettler teilen, indem er ihn auszieht und selber friert, sondern schwuppdiwupp! aus dem Nichts einen neuen herzaubern und dem Bettler geben, während er selber kuschlig warm im eigenen Mantel weiterzieht.
#6 Kaffee-Charly 2014-08-14 14:09
zitiere Jonas Hoffmann:
Wie gesagt, es geht nicht um das bandenmäßige oder überhaupt hochladen, sondern das tauschen unter Freunden. Und damit mein ich nicht Facebookfreunde, sondern persönliche Bekanntschaften.

Darüber regt sich auch niemand auf, denn das fällt kaum ins Gewicht und ist zu verschmerzen.

Aber das Bereitstellen von Raubkopien auf Download-Plattformen, wo sich jeder Geiz-ist-geil-Drecksack nach Lust und Laune bedienen kann, ist kein Kavaliersdelikt mehr.
Als Selfpublisher, dessen E-Books (die wirklich nicht viel kosten) inzwischen auch als Raubkopien auf den einschlägigen "schwarzen Seiten" dargeboten werden, muss ich ehrlich sagen, dass mir das die Lust am Schreiben mehr und mehr vermiest.
Zum Glück muss ich von meinem Hobby nicht leben - und kann es ggf. auch einfach bleiben lassen.
Leid tun mir aber vor allem die Autoren, die darauf angewiesen sind, ihre knappen Finanzen mit dem Schreiben etwas aufzubessern.
Denen tut das nämlich richtig weh!!!

Geiz ist nicht geil. GEIZ IST GIER !!!

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