Ronco Tagebücher 57: Der Weg nach Vera Cruz
Ronco Tagebücher 57: Der Weg nach Vera Cruz
Ronco ist zusammen mit Doc Boulder, Laureen und Marie aus dem umkämpften Queretaro entkommen. Sie sind auf dem Weg nach Vera Cruz, damit seine drei Begleiter auf ein Schiff nach Europa gelangen können.
Der Weg dorthin ist mit allerlei Gefahren gepflastert. Immer wieder treffen sie auf Einheiten der Juaristen, denen sie versuchen aus dem Wege zu gehen. In der Kleinstadt Porfriar gerät Ronco in Gefangenschaft der Rebellen, die ihn für einen Kaisertreuen halten.
Er kann sich aus der Gefangenschaft befreien und reitet allein nach Vera Cruz. Marie leidet an Fieber und beeinträchtigt das Vorankommen der Gruppe. Ronco erreicht den Kapitän des Schiffes und kann ihn dazu bewegen, auf Doc Boulder und die beiden Frauen zu warten. Sie besteigen das Schiff und machen sich auf den Weg nach Europa.
Ronco kreuzt mehrmals den Weg von Mahon Tabor. Nach den Ereignissen in Queretaro eröffnet er die Jagd auf den ehemaligen Scout, der seinem Verfolger das eine um das andere Mal entkommen kann. Nach der Abfahrt seiner Begleiter in Vera Cruz nimmt Ronco die Spur Tabors wieder auf, ist der Waffenhändler doch die einzige Spur, die zum Beweis seiner Unschuld an den Ereignissen am Halcon Canyon führen kann.
Der Roman ist von Everett Jones verfasst, von dem nicht ganz klar ist, welcher Autor sich hinter diesem Pseudonym verbirgt. Everett Jones ist ein Sammelpseudonym des Verlages, dass mehrere Autoren genutzt haben. Der Schreibstil ähnelt dem von Dietmar Kuegler oder Heinz Squarra, wobei eine schlussendliche Zuordnung aus heutiger Sicht nicht mehr möglich ist.
Der Roman ist spannend und flüssig geschrieben, hat aber mit einigen konzeptionellen Problemen zu kämpfen. Er beschreibt die Flucht nach Vera Cruz, um dort das Schiff zu erreichen, das seine drei Begleiter nach Europa bringen soll. Ronco wird mit einigen Gefahren konfrontiert, die allesamt bemüht wirken. In der ersten Hälfte landet er mal wieder in Gefangenschaft und kann sich daraus befreien. Die restlichen Seiten sind damit gefüllt, dass er seinen Verfolgern aus dem Weg geht.
Es wirkt, als habe der Autor nach der Hälfte der Geschichte bemerkt, dass die Gefangenschaft nicht ausreicht, um eine vollständige Story zu füllen. So fügt er noch ein paar kleine Verfolgungen ein, um die Seiten bis zum Finale in Vera Cruz vollzukriegen. Das ist handwerklich gut geschrieben, lädt aber ein, die Zeilen zu überfliegen, da die Ereignisse zur eigentlichen Handlung wenig beitragen. Im Kern wirkt dieser Roman wie ein Lückenfüller, was nicht ganz verständlich ist, da die Jugendabenteuer nur noch drei Bände haben, bis sie abgeschlossen sind.
Mahon Tabor und Ronco kreuzen ihre Wege mehrmals und es scheint auf eine Konfrontation der beiden in den letzten Bänden hinauszulaufen. Der Leser hat bereits einige Informationen über die geheimen Hintermänner Talbors erfahren. Es dürfte allerdings wenig wahrscheinlich sein, dass Ronco seine Unschuld mit Band 60 bewiesen haben sollte. Das erfolgt dann in der regulären Roncoserie.
10/2025



