Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Rabe Raphael Folge 2 - Im Labyrinth des Täuschers

StoryIm Labyrinth des Täuschers
Rabe Raphael Folge 2

Raphael ist ein sogenannter Paraspürer, im weitesten Sinne ein Geisterjäger. Vor allem aber ist er ein Rabe, und eigentlich hat er nicht die geringste Lust, Geister oder übernatürliche Phänomen aufzuspüren. Partner und Sitzgelegenheit Frederic Berger ist nach dem Tod seines alten Herrn der Mann, der ihn füttert und sagt, wo es lang geht. Aber nur gemeinsam sind sie stark.

“Guter Junge!”, sagte Berger und bot Raphael ein Stück Käse an. Dieser beäugte es kurz und drehte dann den Kopf zur Seite.

Berger seufzte. “Okay, anscheinend hast du nach dem letzten Fall immer noch genug davon. Aber ich könnte dir den Rest meines Abendessens anbieten. Das Steak war zäh und etwas fad, also genau richtig für dich.”

Raphael krächzte und Berger trabte los, um ihm die wohlverdiente Belohnung zu besorgen.

Gerade erst hatte sein Freund und Partner nach zwei Tagen intensiven Trainings einen neuen Befehl erlernt, welcher sich in naher Zukunft als durchaus nützlich erweisen könnte. Kurz gesagt war Raphael nun in der Lage, bestimme Gegenstände gezielt anzuvisieren und zu apportieren, was für einen Raben beachtlich war, allerdings handelte es sich bei seinem Gefährten auch nicht um ein normales Exemplar. Raphael hatte besondere, ungewöhnliche Fähigkeiten, von denen sein früherer Halter Berger längst nicht alle verraten hatte. Er hatte ihn einen Paraspürer genannt und auch was es mit dieser Bezeichnung auf sich hatte, konnte Berger anhand der bisherigen Erfahrungen nur erahnen.

Er nahm den Rest seines Steaks aus dem Kühlschrank, zerteilte es schnabelgerecht und war gerade dabei, die Stücke auf einen Teller zu legen, als das Telefon klingelte. Raphael stieß ein kurzes Krächzen aus.

“Danke, aber ich bin nicht taub, mein Freund”, sagte Berger und nahm den Anruf entgegen.

“Herr Berger?” Die Stimme klang heiser und gehetzt, aber er erkannte sie sofort wieder.  

“Am Apparat. Was kann ich für Sie tun, Herr Federer?”

Wenn der Anrufer überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken.

“Sie sagten doch, dass ich Sie anrufen soll, wenn dieser… Kerl sich bei mir meldet, um seinen Gefallen einzufordern…”

Berger hatte mit einer solchen Eröffnung bereits gerechnet. “Richtig, das sagte ich. Also was verlangt er von Ihnen?”

“Nichts, jedenfalls noch nicht, aber ich… glaube, er ist hier…”

Berger erhob sich. “Er ist bei Ihnen?  Von wo genau rufen Sie an?”

Federer senkte seine Stimme zu einem heiseren Flüstern. “Ich bin zu hause. Habe mich im Keller eingeschlossen, als ich ihn gesehen habe. Er… hat jemanden bei sich. So einen komischen Kerl der aussieht, wie… verdammt, ich glaube sie haben mich gefunden, sie…”

“Verlassen Sie sofort das Haus!”, sagte Berger. “Können Sie durch den Kellerausgang nach draußen?”

In diesem Moment war ein infernalisches Krachen zu hören, so laut, dass Berger beinahe das Telefon hätte fallen lassen.

“Zu spät!” keuchte Federer. “Sie sind… mein Gott, sie wollen mich…”

“Bleiben Sie ruhig”, sagte Berger. “Tun Sie einfach, was er sagt, leisten Sie keinen Widerstand. Ich bin sofort bei Ihnen.”

Federer antwortete nur mit einem gehetzten Keuchen, dann wurde die Verbindung unterbrochen.

***

Berger parkte seinen alten Citroen, der einzige Wagen, dessen Federung Raphaels Ansprüchen genügte, wieder neben dem Zaun der Grubers und lief dann zügig, aber ohne auffällige Hast um Federers Haus herum in Richtung der Hintertür. Im Gegensatz zu seinem letzten Besuch, bei dem er durchs Fenster hatte klettern müssen, konnte er nun einfach hineingehen, denn die Hintertür stand sperrangelweit offen.

Es dauerte nur zwei Minuten bis er die ebenfalls offenstehende, besser gesagt regelrecht aus den Angeln gesprengte Kellertür fand. Das Licht dort unten war noch eingeschaltet aber da im Haus eine beunruhigende Stille herrschte, glaubte Berger nicht, dass die Eindringlinge noch da waren. Dennoch ließ er Vorsicht walten und beschloss, zunächst Raphael vorzuschicken. Falls da unten jemand war, der ihm gefährlich werden könnte, würde er ohne Umschweife zurückkehren und im Gegensatz zu Berger, der ein leichtes Ziel bot, war es relativ schwierig, den Raben im Flug zu erwischen, wie Berger aus Erfahrung wusste.

“Raphael: Sichtflug!”, sagte er leise. Der Rabe flog augenblicklich los und kehrte nach etwa einer halben Minuten schon wieder zurück.

Da er keinen Warnlaut ausgestoßen hatte, stand für Berger fest, dass dort unten keine Gefahr mehr drohte, also eilte er die Treppen hinunter.

“Herr Federer?”, rief er. “Ich bin es, Berger. Falls Sie sich noch irgendwo versteckt haben, können Sie jetzt rauskommen.”

Federer antwortete nicht, also suchte Berger den Keller nach ihm ab, aber der Hausherr schien wie vom Erdboden verschluckt.

“Okay, sehen wir uns noch in der Wohnung um”, sagte Berger seufzend.

“Raphael, wo steckst du?“ In diesem Moment kehrte der Rabe zu ihm zurück, anscheinend hatte er etwas entdeckt, das er nun im Schnabel hielt. Berger wusste bereits, was es war, noch bevor er es dem Raben abnahm: Seine Visitenkarte, die er Federer vor ein paar Tagen überreicht hatte. “Wo hast du die denn gefunden?” fragte er, aber Raphael schien zu wissen, dass es eine rhetorische Frage war und antwortete nicht.

Berger drehte die Karte um und sah mit Erstaunen, dass jemand etwas auf die Rückseite gezeichnet hatte: Ein aus vielen geraden, ineinander verschlungenen Linien bestehendes Viereck.

“Was soll denn das sein?”, murmelte er. “Sieht beinahe aus, wie ein Labyrinth.” Der unbekannte Künstler schien sein Werk sogar signiert zu haben, denn in der unteren rechten Ecke befand sich ein blitzförmiges Symbol. “Ob das eine Art Nachricht für uns ist?”, fragte sich Berger. Er steckte die Karte ein und begab sich nach oben, wo er jeden Raum nach dem Hausherrn absuchte und nach ihm rief. Allerdings tat er das nur, um wirklich ausschließen zu können, dass er noch hier war. Denn eigentlich stand für Berger längst fest, dass die beiden Eindringlinge, von denen einer offenbar jener seltsame Kerl war, dem Federer angeblich einen Gefallen schuldete, ihn entführt hatten. Oder schlimmeres.

***

Berger wollte gerade in den Wagen einsteigen - der Rabe hockte bereits auf seiner Stangenvorrichtung auf dem Beifahrersitz - als die Grubers nach hause kamen. Sie grüßten freundlich und wollten schon ins Haus gehen, aber Berger wollte die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen und schloss die Wagentür wieder.

“Herr Gruber, hätten Sie kurz einen Moment?”

Gruber drehte sich zu seiner Frau um, die ein paar Taschen in den Hauseingang stellte, dann kamen sie zu Berger an den Wagen.

Der Mann warf einen kurzen Blick auf den Raben, dann grinste er ihn an. “Herr Berger. Wollten Sie zu uns oder zu unserem Nachbarn?”

Berger beschloss, die mögliche Entführung zunächst unerwähnt zu lassen. “Zu Herrn Federer. Haben Sie ihn heute schon gesehen? Oder vielmehr in den letzten zwei Stunden?”

Gruber schüttelte den Kopf. “Wir waren den ganzen Tag unterwegs. Aber es hat sich eigentlich nicht viel geändert. Er geht zwar nicht mehr rückwärts, aber er verlässt das Haus noch immer nicht.”

Berger nickte nachdenklich. Dann kramte er die Visitenkarte aus seiner Jackentasche und zeigte sie den Grubers. Zwar versprach er sich nichts davon, aber da er selbst nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was es mit der Zeichnung auf sich haben mochte, konnte es auch nicht schaden.

“Sagt Ihnen das vielleicht etwas?” fragte er.

Die Grubers warfen einen Blick auf die Karte, drehten sie ein paar mal hin und her und schüttelten dann synchron den Kopf. “Nein, was soll das darstellen?” fragte Gruber. “Ist das eine Art Rätsel?”

“Da könnten Sie sogar Recht haben”, sagte Berger. “Aber ich meinte eigentlich das Motiv selbst. Für mich sieht das aus, wie ein Labyrinth, was denken Sie?”

Wieder synchrones Kopfschütteln. Gruber gab ihm die Karte zurück, aber dann schien seiner Frau etwas einzufallen. “Also, wenn das wirklich ein Labyrinth sein soll… es gibt hier eins, ganz in der Nähe.”

Berger musste sie ziemlich entgeistert angestarrt haben, denn sie lachte verlegen und drehte sich dann zu ihrem Mann um, der sie ebenfalls ratlos anschaute. “Du weißt doch, dieses Heckenlabyrinth im Balthasar - Park. Das wurde glaube ich vor zwei Jahren angelegt. Aber dann haben sie es vor kurzem geschlossen, nachdem sich da ein Junge verirrt hatte. Den haben sie erst am nächsten Morgen da rausgeholt…”

Jetzt nickte ihr Mann. “Ach ja richtig. Das hat sogar in der Zeitung gestanden. Ich war noch nicht da, aber das muss riesig sein.”

“Können Sie mir bitte sagen, wie ich am schnellsten dorthin komme?”, fragte Berger. Gruber erklärte es ihm.

                                                                              ***

Berger stieg aus dem Wagen, wartete, bis Raphael auf seiner Schulter gelandet war und lief dann durch den um diese Uhrzeit fast leeren Balthasar - Park in Richtung des Hecken - Labyrinths.

Dieses befand sich im Zentrum des Parks und war schon von weitem deutlich auszumachen. Der Eingang war provisorisch mit einem Absperrgitter versperrt worden, an dem ein Schild angebracht war, welches allzu abenteuerlustige Kinder auf die Haftbarkeit ihrer Eltern hinwies. Berger schaute sich kurz um, stellte fest dass niemand in der Nähe war und wandte sich dann seinem gefiederten Partner zu.

“Raphael: Sichtung!”, rief er, worauf der Rabe sofort los flog.

Da die Wände des Labyrinths recht hoch waren, musste Berger den Kopf recken, um seinen Flug zu verfolgen. Nach etwa zwei Minuten kehrte er zurück und krächzte dreimal kurz hintereinander - er schien etwas entdeckt zu haben, was ihn in den Alarmmodus versetzt hatte.

“Also gut mein Freund, das klingt, als hätten wir keine Zeit zu verlieren.” Berger rückte das Gitter so weit zur Seite, dass er durch den entstandenen Spalt hindurchgehen konnte, dann stellte er es wieder in die ursprüngliche Position zurück und marschierte los. An der ersten Abzweigung blieb er stehen und wandte sich dem Raben zu, der inzwischen wieder auf seiner Schulter hockte. “Raphael: Ortung!”

Raphael krächzte bestätigend und erhob sich wieder in die Lüfte.

Diesmal blieb er auf Sichthöhe, flog vor jeder Kreuzung kurz zu Berger zurück, wartete bis dieser die richtige Abzweigung genommen hatte und flog dann weiter. Auf diese Weise hatten sie nach etwa zehn Minuten das Zentrum des Labyrinths erreicht, eine etwa acht Quadratmeter große Lichtung, in deren Mitte eine mannsgroße Formschnitt - Figur stand. Raphael steuerte diese an, setzte sich auf den Arm der Statue und krächzte wieder dreimal.

Berger eilte sofort herbei und begann, die Figur zu inspizieren. Dass diese einen Menschen darstellen sollte, hatte er bereits von weitem erkannt, aber erst jetzt, als er unmittelbar davor stand, erkannte er, dass er sich bei der Annahme, es nur mit einem Formschnitt zu tun zu haben geirrt hatte. Stattdessen musste er mit Entsetzen feststellen, dass er hier einen Menschen vor sich hatte, der von dem Heckengebilde umgeben oder vielmehr regelrecht damit verwachsen war.

Als Berger die Äste und das Blattwerk um die Gesichtspartie herum zur Seite riss, war er nicht überrascht, darunter ein ihm bekanntes Gesicht vorzufinden: Das Gesicht des entführten Herrn Federer.

Hastig versuchte er, weitere Äste zu entfernen, aber es gelang ihm nicht, den Gefangenen zu befreien. Und so, als wäre sein Versuch bemerkt worden, begann das Gewächs, plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln und die freigelegte Stelle wuchs mit einer solchen Kraft und Geschwindigkeit wieder zu, dass Berger gerade noch die Hände wegziehen konnte, bevor seine Finger zerquetscht worden wären.

“Raphael: Zu mir!”, rief er.

Der Rabe gehorchte umgehend und landete auf seiner Schulter.

Berger trat ein paar Schritte zurück und musste tatenlos mitansehen, wie Federers Körper immer weiter in den Formschnitt eingewoben wurde, bis schließlich auch die Arme und Beine in dem Gewächs verschwanden.

Als Berger sich dem Gebilde wieder näherte, wuchs eine Verästelung daraus hervor und schlug wie eine Peitsche in seine Richtung.

Raphael stieß ein warnendes Krächzen aus.

“Du hast Recht, wir sollten vorsichtiger sein”, sagte Berger. “Okay, lass mich kurz nachdenken. Dein alter Herr und Meister hat doch in seinem Garten immer diesen “Wachse und Gedeihe” - Spruch angewandt, weil er zu faul zum Gießen war. Und es gibt auch einen Umkehrspruch, wenn man dem Wachstum nicht mehr Herr wird…”

Zum Glück hatte der Meister ihn ein paar mal losgeschickt, um diese unleidliche Arbeit zu erledigen, deshalb erinnerte Berger sich noch recht gut daran. Da er keine andere Möglichkeit sah, Federer zu befreien, ohne ihn zu gefährden, trat er ein paar mutige Schritte vor und schrie dem Ding den Umkehrspruch entgegen. “PLANTAE MAGUS MORI!”

Dann lief er wieder ein paar Schritte zurück und beobachtete das seltsame Gebilde aus sicherer Entfernung. Fast befürchtete er, das offenbar von dunkler Magie belebte Ding würde ihm folgen, ungeachtet des darin gefangenen Mannes, stattdessen schien es nun im Begriff, das zu tun, was Berger ihm befohlen hatte: Es bildete sich zurück. Mit zunehmender Erleichterung, aber auch einer Spur von Besorgnis schaute er zu, wie Äste und Blätter wie im Zeitraffer schrumpften und  verdorrten, bis nur noch der darin gefangene Körper Federers zu sehen war, der schließlich in sich zusammensackte und zu Boden fiel.

Da im Moment offenbar keine Gefahr im Verzug war, eilte Berger sofort zu ihm, beugte sich über ihn und stellte erleichtert fest, dass er gleichmäßig atmete. Berger überlegte, wie er es anstellen sollte, ihn von hier fortzuschaffen, als Federer die Augen aufschlug.

“Verdammt, was… Herr Berger?” hauchte er. Berger nickte nur.

Federer schaute sich verwirrt um. “Wo… sind wir hier?”

“Im Balthasar - Park”, sagte Berger wahrheitsgemäß. “Wie fühlen Sie sich, Herr Federer? Haben Sie Schmerzen?” Berger fürchtete, das Pflanzending könnte dem armen Kerl ein paar Rippen gebrochen haben, aber Federer schüttelte den Kopf und setzte sich sogar auf.

“Nein, mir… ist nur etwas schwindelig. Was ist denn passiert?”

Berger erklärte ihm, was in etwa vorgefallen war, allerdings verschwieg er den Teil mit dem Formschnitt und schilderte es so, als ob Federer nur hierher verschleppt worden wäre. “Können Sie sich an irgendetwas erinnern? Zum Beispiel was nach unserem Telefongespräch in Ihrem Keller geschehen ist?”

Federer überlegte, dann schüttelte er den Kopf. “Ich weiß nur noch, dass dieser Kerl mich irgendwie… betäubt hat. Aber vorher…”

Berger versuchte, seine Ungeduld zu zügeln und schaute ihn nur an.

“Vorher habe ihn noch gefragt, was das ganze Theater soll. Ich meine, warum er mit so einem Getöse in mein Haus einbricht, anstatt mir einfach zu sagen, was ich ihm wegen seiner… Dienste schuldig bin.”

“Und was hat er gesagt?” fragte Berger interessiert.

“Also das war total seltsam. Er… sagte, dass ich ihm gar nichts schulde, weil ich die Prüfung nicht bestanden, weil ich versagt hätte…”

Berger nickte nachdenklich. “Ich verstehe. Dann hätte das Experiment, diese… Zeitschau also doch funktionieren sollen…”

Federer zuckte nur die Schultern und schüttelte den Kopf.

“Ich nehme an, er hat Ihnen nicht gesagt, was es mit dieser Prüfung auf sich hatte, oder wofür Sie geprüft werden sollten?”

Wieder ein Kopfschütteln.

Berger schaute nachdenklich zur Seite und schüttelte den Kopf. “Verdammt, was hat dieser Kerl vor, und wer zum Teufel ist er überhaupt?” Zumindest konnte er nun ausschließen, dass es sich um einen Scharlatan handelte, da er gerade vor seinen Augen dunkle Magie gewirkt hatte.

“Ich weiß praktisch gar nichts über ihn, alles was ich habe, ist Ihre Beschreibung und diese seltsame Signatur auf der Karte, dieser… Blitz.”

Federer schaute ihn fragend an und Berger zeigte ihm die Visitenkarte.

“Die hat er bei Ihnen hinterlassen”, erklärte er. “Anscheinend wollte er, dass ich Sie hier finde. Auch das ist mir noch ein Rätsel.”

Federer schaute sich die Rückseite der Karte an, dann drehte er sie um 90 Grad nach links. “Könnte aber auch ein Z sein”, sagte er.

Berger starrte mit Erstaunen auf die Signatur. “Ein Z! Natürlich, es ist gar kein Blitz, es ist ein Buchstabe!”

“Lassen Sie mich kurz überlegen, wen kenne ich, der mit einem… nein, das kann nicht sein! Mein Gott, Raphael, könnte es etwa Zacharias sein, mit dem wir es hier zu tun haben? Könnte es der Täuscher sein?”

Der Rabe schien zu überlegen, dann krächzte er dreimal.

Berger nickte. “Wenn das stimmt, macht es die Lage nicht einfacher”, sagte er leise. “Dann steht uns noch einiges bevor…”   

ENDE

Zum 1. Kapitel - Zur Übersicht

 

Kommentare  

#1 Toni 2021-11-27 17:42
Du hältst die Spannung aufrecht :-)
Klasse Idee mit dem geisterriechenden Raben ala Schweizer Taschenmesser mit Dronenfunktion.
#2 Cartwing 2021-11-27 22:25
Danke, Toni :-)

Ich weiß nicht mal, wie ich darauf kam.
Vielleicht war es das "Raven that refused to sing" - Album von Steven Wilson.

Früher waren die schwarzen Gesellen mir immer etwas suspekt. Und ein bisschen unheimlich. Aber eigentlich sind sie ziemlich cool ;-)
#3 Robert Martschinke 2021-11-28 05:32
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man einem Raben tatsächlich allerlei beibringen kann. Raben gelten ja als mit die intelligentesten Tiere.
So eine schöne Fortsetzungsgeschichte hat hier wirklich mal gefehlt.
Der (Gegen-)Zauber auf Latein bedeutet übersetzt übrigens: Zauberer der Pflanze, stirb!
#4 Cartwing 2021-11-28 08:33
Danke, Robert...

Ja, man kann tatsächlich, aber Raphael kann als Paraspürer natürlich mehr, als die anderen...

Da hat Berger es wohl leicht übertrieben mit dem Spruch, denn der "Zauberer" der Pflanze lebt ja noch...

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.