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5 x Luif - Fünf Vignetten von Kurt Luif aus dem Jahr 1964

Story5xLuif

Vor fünfzig Jahren erschienen in der Nummer 20 des SF-Magazin Pioneer, das von der SFCD-Gruppe Wien herausgegeben worden ist, fünf Kurzgeschichten von Kurt Luif, der den Dämonenkiller-Lesern als Neal Davenport bekannt seien dürfte.

Axel Melhardt, der damalige Chefredakteur hat uns freundlicherweise die Stories zur Verfügung gestellt und die Genehmigung zur Veröffentlichung gegeben.


Es war ein schöner, ziemlich heißer Tag, und ich beschloss einen Spaziergang zu unternehmen.
Ich stapfte die Stufen hinunter, am Gang standen zwei alte Frauen, und ich schnap­pte Bruchteile ihrer Unterhaltung auf.
Also diese heutigen Kinder, diese Roh­heit, ich kann Ihnen da etwas erzählen, was der Karli, der Kleine meiner Nichte, also...“
Und da hatte ich eine Idee. Die heutige Jugend. Die Rohheit.
Da kam mir eine Geschichte in den Sinn:

kaputt
Meine Mammi sagt immer, ich bin ein böser Junge. Ich weiß nicht, was sie immer hat. Ich bemühe mich ein braver Bub zu sein aber es ist halt so schwer. Vati sagt so etwas wie mich gibt es kaum ein zweites Mal auf der Welt.
Ich verstehe sie nicht.
Gestern haben sie mir meine ganzen Spielsachen genommen und mich eingesperrt. Ich darf nicht spielen. Sie sind böse, weil ich alle Spielsachen nach kurzer Zeit ruiniere. Aber ich mache es nicht absichtlich. Ich habe immer das Verlangen in das Innere zu schauen.
Mutti ist weggegangen. Sie hat gesagt, sie kommt gleich.
Ich bin jetzt im Wohnzimmer und war mit dem Baby allein. Es hat so viel geschrien und es interessierte mich warum es so viel schreie. Ich machte das Baby auf. Es floss viel dickes rotes Wasser aus ihm heraus. Jetzt liegt es da. Der Teppich ist ganz rot und es schreit auch nicht mehr. Es bewegt sich auch nicht.
Ich sitze da und ich glaube Mami wird schimpfen, weil ich das Baby kaputt gemacht habe.

Na sowas, wo nehme ich nur diese abscheu­lichen Gedanken her; Kurt, reiß dich zusammen. Besänftige deine Gedanken.
Die Sonne schien mir behaglich auf meine stubenkranken Knochen, und ich kaufte mir bei einem Obststand einige Weintrauben.
Die Besitzerin des Standes, übrigens eine aussergewöhnlich dicke Frau, klatschte mit einer Käuferin.
Sehen Sie sich dieses Mädchen an, so jung und so verdorben, wieder einen neuen Freund...“
Da blitzte es in meinem Hirn. Und so entstand:

unappetitlich
Langsam kroch die Dunkelheit über die Stadt, und die Straßen­beleuchtung ging an. In einer engen, schmutzigen Gasse irgendwo in der Vorstadt parkte ein Wagen.
Ein junger Mann und ein sehr junges Mädchen saßen darin. Der Mann hatte seine Arme um die Schultern des blonden Mädchens gelegt, seine Lippen suchten hungrig die ihren. Sie schmiegte sich eng an ihn, und er fühlte ihren weichen, geschmeidigen Körper. Sein Verlangen erwachte.
„Gehen wir zu mir“, flüsterte die Blonde.
Die Stille der Gasse wurde vom Zuschlagen der Wagentür unterbrochen, und das Geklapper der Schuhe auf dem gepflasterten Gehsteig verstummte. Eine rostige Haustüre begann sich klagend zu öffnen, und der Hausflur nahm die beiden auf.
Sie stolzierte die Stufen hinauf und er bewunderte ihre schlanken Beine. Sie wohnte im zweiten Stockwerk. Sie schritten an einer Alten mit gekrümmtem Rücken und wässrigen, kurzsichtigen Augen vorbei. Die Alte stand bei der Wasserleitung und ließ das Wasser in eine zerbeulte, schmutzbedeckte Kane rinnen.
Sie starrte den beiden nach.
Dann ging sie zur Türe ihrer Nachbarin und klopfte daran. Die Türe wurde geöffnet, ein verwittertes Gesicht mit einem hässlichen, gierigen Mund erschien.
„Sie hat wieder einen mitgebracht. Bereits der achte Mann in diesem Monat!“
„Wie sieht er aus?“
„Recht gut. Was ist in das Mädchen gefahren?“
„Ich weiß es nicht. Sie war früher so anständig. Sie schaute keinen Mann an. Jetzt wechselt die die Männer wie ihre Unterwäsche - täglich! Ich verstehe es nicht.“
„Völlig unbegreiflich. Ich begreife diese heutigen Mädchen nicht.'“
Die Alte mit dem hässlichen Mund verschloss ihre Türe und die andere verschwand kopfschüttelnd in ihrer Wohnung. Ihre war es unverständlich, und es war auch kein Wunder, denn sie konnte nicht wissen, dass sich im Körper des Mädchens ein Parasit befindet, der sich von dem ernährt was ein Mann bei einem Vorgang absondert, der in ungünstigen Fällen auch zur Zeugung von Kindern führt.

Um Himmels Willen, kannst du nicht einmal anständig denken? Ich versuchte es, und ging daher in ein Lokal, ich hatte trotz der Weintrauben Durst, bestellte mit et­was zum Trinken, und ich hörte den Beginn eines Gespräches.
„Ferdl, wie oft färbst du dir noch die Haare, einmal blond, dann schwarz, dann rot, du bist doch keine Frau!“
„Geht dich auch nichts an.“
Bums, und schon rasten meine Gedanken im Kreis und was dabei herauskam war:

unmöglich
Ich nahm mein Bier und stellte mich zu einem dieser komischen Tische, die auf einen Bein stehen, stellte mein Glas ab und musterte den Mann, der neben mir stand. Er hatte kurzgeschnittenes, graues Haar und sein Gesicht sah müde und verfallen aus.
Er drehte ein Glas Coca-Cola zwischen seinen Fingern. Ich machte einen Schluck von meinem Bier, ging zur Theke und kaufte mir ein Paar Würstchen.
Als ich zurückkam, stand der Mann noch immer da, das Glas war halb leer. Seine Haare hatten die braune Farbe der Coca-Cola.
„Hören Sie mal, was ist mit ihren Haaren?“
Seine Augen schauten mir traurig an. Er zuckte mit den Schultern.
„Sie haben es bemerkt“, stellte er fest.
„Soll ich Ihnen meine Geschichte erzählen?“
Ich nickte.
„Ja, schließen sie los.“
Er stützte sich auf den Tisch, trank seine Cola aus.
„Ich gebe Ihnen einen guten Rat, hören Sie lieber nicht zu.“
„Warum soll ich ihnen nicht zuhören, mich interessiert Ihre Geschichte!“
„Machen Sie mir aber keine Vorwürfe. Allen Leuten, denen ich meine Geschichte erzählte - mit diesen geschahen dann merkwürdige Dinge.”
Ich lachte. „Beginnen Sie endlich.“
„Es war vor ungefähr 14 Tagen. Ich kam nach Hause, setzte mich zu Tisch, meine Frau brachte mir das Abendessen und ein Glas Apfelsaft. Ich aß und trank. Plötzlich schrie meine Frau auf - meine Haare und meine Augen hatten die Farbe des Apfelsafts angenommen.“
Er fuhr sich mit der Hand über die Augen und musterte mich.
„Trinke ich Tomatensaft, bekomme ich rote Haare und Augen; es ist scheußlich. Aber am Scheußlichsten ist es, wenn mich die Leute anstar­ren und dann zu fragen beginnen.“
Ich senkte meinen Blick, sah die Würstchen und begann sie zu verzehren. Er schwieg, und ich wagte es nicht, ihm noch Fragen zu stellen.
Plötzlich sah er mich. Er lächelte.
„Ich habe Sie gewarnt. Gehen Sie aufs WC, aber schnell, Sie werden überrascht sein...“
Ich ließ die Würstchen stehen und eilte auf die Toilette. Ich stell mich vor den Spiegel und starrte mich an.
Ich gebe Ihnen, sehr verehrter Leser, einen guten Rat. Sollten Sie einmal einen Mann treffen, an dem Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, be­achten Sie ihn nicht. Wenn er Ihnen eine Geschichte erzählen will, dann rennen Sie so rasch sie rennen können.
Was ich Im Spiegel sah, erschütterte mich. Es war komisch. Ich musste grinsen, und Sie hätten sicherlich auch gegrinst, wenn Sie mich hätten sehen können.
Stellen Sie sich ein Würstchen vor, ins Riesenhafte vergrössert. Auf der Spitze dieses Würstchens befindet sich ein Buschen blonder, kurzer Haare, und aus der roten Masse blitzen Sie zwei blaue Augen an.
Beherzigen Sie meinen Rat, laufen Sie.
Und wenn etwas auf dem Tisch steht... essen Sie es nicht!

Na ja, war nicht so arg, nicht wahr? Solide denken, Kurtchen, das sagt auch immer die Mamma.
Das Lokal war nicht besonders, der Wirt war, mit einem Wort, ekelig.
Der Kerl mit dem gefärbten Haar stieß seinen Kumpan in die Rippen.
„Guck dir die Puppe an, da haut es dir glatt die Augen heraus.“
Puppe! Das war das Stichwort. Puppe! und so schrieb ich:

komisch
Das Lokal war eine miese Bude, wie es die meisten in meiner Heimatstadt Wien sind. Ich warf meine Körpermassen auf einen Sessel, der unter meinem Gewicht zu schimpfen begann. Der Ober, ein kleiner, dicker Kerl mit spiegelnder Glatze kam auf mich zu, überreichte mir feier­lich die Speisekarte. Ich überflog sie kurz.
„Ich möchte einen Kalbsbraten. Ist er frisch?“
„Nein, mein Herr, er ist schon drei Tage alt und stinkt schon leicht.“
„Soso, gut, dann nehme ich etwas Anderes. Was können Sie mir empfehlen?“
„Gar nichts. Am besten dürfte es sein, Sie gehen in ein anderes Lokal, mein Herr!“
Ich nickte.
„Ich sehe, hier bin ich nicht im Sacher, aber Sie werden doch sicher irgend etwas haben, was Sie mir empfehlen können?“
Er kratzte sich hinter dem Ohr. „Vielleicht eine Dose Thunfische oder eine Knackwurst in Essig und Öl, ja, oder Würstchen."
„Eine Knackwurst und ein Krügel Bier!“
Er verbeugte sich kriecherisch und gab meine Bestellung weiter.
Mein Gegenüber, eine kleine zierliche Frau mit langen, glattem, schwar­zen Haar und sinnlichen, vollen Lippen, musterte mich.
„Mir hat der Ober gesagt, der Kalbsbraten sei frisch."
Sie betrachtete mich aufmerksam, und ich grinste sie lässig an.
„Warum hat er Ihnen die Wahrheit gesagt?“
Ich lehnte mich zurück, und der Sessel protestierte gegen die unsanfte Behandlung.
„Mir sagen alle Leute die Wahrheit, mich hat noch nie jemand belogen!“
Sie lachte verächtlich. „Hören Sie mal, das gibt es doch gar nicht. Fragen Sie mich etwas, und ich werde Ihnen beweisen, dass ich Sie belügen kann.“
„Gut! Sie Sie verheiratet?”
„Ja.“
„Haben Sie ihren Mann schon oft betrogen?“
„Ja.“
„Wie oft?“
„Zehn Mal!“
„Warum betrügen Sie ihn?“
„Weil es mir Spaß macht.“
„Nun, schönes Kind. Haben Sie mich belogen?“
Ihre Augen blickten so verschreckt wie die eines Rehes, das in die Mündung eines Gewehres glotzt. Ihr Atem kam stoßweise über ihre leicht geöffneten Lippen, und ihr Busen hob sich mehr als verführerisch unter einem dünnen, weißen Pulli.
„Nein, ich musste die Wahrheit sagen. Ich musste! Ich versuchte zu lügen, aber es ging nicht. Es ist unheimlich.“
Der Ober servierte meine Knackwurst mit einem Gesichtsausdruck, als würde er mir ein höchst vorzügliches Spezialgericht vorlegen. Ich begann zu essen und musterte die Frau. Sie gefiel mir.
„Wie finden Sie mich?“ fragte ich sie.
„Sie sehen gut aus und gefallen mir.“
„Wollen Sie Ihren Mann wieder einmal betrügen?“
„Ja!“
„Mit mir?“
„Ja.“
Ich zahlte und wir gingen.
Einfach, nicht wahr, sehr einfach, man muss nur die Wahrheit hören. Probieren Sie‘s mal.

Die Puppe war wirklich toll, alles an den richtigen Stellen, ach, Kurt, beherrsche dich, du hast eine ständige Freundin und wenn die etwas von deinen Gedanken erfährt. Ruhig! Ich setzte das Glas an die Lippen, da bekam ich einen Stoß.
Die Flüssigkeit quoll aus dem Glas.
Und so kam:

flüssig
Sie wissen sicherlich, was ein Werwolf ist? Ja? Na gut, dann kann ich mir Gott sei Bank langatmige Erklärungen ersparen. Ach, könnte ich doch auch ein Werwolf sein. Ich wäre glücklich darü­ber, aber so verwandle ich mich in Vollmondnächten in Flüssigkeiten.
Es ist jedesmal eine andere Flüssigkeit. Was habe ich da nicht schon alles kennengelernt: Wein, Schnaps, Butanol, Rhizinusöl, usw.
Sie können es mir glauben, es ist ziemlich riskant sich in Flüssig­keiten zu verwandeln. Einmal verwandelte ich mich in Bier. In normales, helles Bier. Ich befand mich innerhalb eines Glases. Es stand auf dem Küchentisch.
Meiner Frau hatte ich zwar eingeschärft, sie solle bei Vollmond­nächten das Haus verlassen, aber diesmal hatte sie und auch ich darauf vergessen.
Sie kam in die Küche, rief nach mir, sah das Bier und... sie hob das Glas... ich versuchte zu schreien... ging nicht!... sie setzte das Glas an ihre Lippen...
Sie können sich vielleicht vorstellen, was in mir vorging. Ich zitterte vor Furcht... sie musterte mich misstrauisch. Ich habe keine Ahnung wie zitterndes Bier aussieht. Sie machte einen Schluck von mir. Entsetzlich war der Schmerz. Ich begann zu kochen - sie schrie auf.
Sie fiel auf den Boden und kreischte hysterisch, denn, oh welche Klugheit. Ihr war zu Bewusstsein gekommen, was sie da getrunken hatte.
Naja, das Erlebnis ging noch einmal gut vorbei. Ich verlor nur mein rechtes Ohr und mein linkes Auge. Ich kann ruhig sagen, ich hatte Glück im Unglück, sie hätte ja auch mein Hirn austrinken können, dann wären Sie um den Genuss gekommen, meine Erlebnisse zu lesen.
Ich verstehe nicht, wie ich mit meinen 1,98 Metern und 1o5 Kilo­gramm mich in eine Flüssigkeit verwandeln kann und dazu noch immer in einem Glas befinde. Eigentlich müsste ich doch am Boden herumfließen. Ich sollte natürlich zu einem Arzt gehen, aber die glauben einem ja solche Sachen nicht.
Jetzt sperre ich mich immer in einem Zimmer ein und richte mir ein schöngeschliffenes, bequemes Glas her. Ich wollte nicht, dass meine Frau bei meiner Verwandlung dabei ist. Sie werden es sicherlich verstehen kön­nen - wie könnte mich meine Frau noch lieben, wenn sie mich als Wermuth oder als Coca-Cola zu sehen bekommen.
Aber ich habe es bereut, bitter bereut.
Ich hatte zu wenig darüber nachgedacht, vielleicht hat sie doch etwas von meinem Hirn weggetrunken. Ich hatte wirklich nicht geahnt, was mir passieren könnte.
Ich hatte vergessen - es gibt eine leicht stinkende Flüssigkeit, im Volksmund als Benzin bekannt und beliebt. Sie wissen was Benzin ist, naja klar wissen Sie es, man schüttet es in Autotanks oder nimmt es zum Flecken­putzen oder zum Füllen von altertümlichen Feuerzeugen,
Ich verwandelte mich in Benzin, teuflische Flüssigkeit - kann ich ihnen verraten. Es verdampft nämlich. Ich verdampfte auch - langsam aber sicher. mein Körper schrumpfte ein - ich dachte die ganze Zeit an Mathesons Roman. Traurige Sache.
Ich wurde immer weniger und noch weniger bis nur mehr einige Tropfen im Glas waren. Verteufelte Sache.
Meine Frau musste die Tür aufbrechen, ich war dazu nicht mehr in der Lage jetzt sitze ich am Fensterbrett, glotze trübsinnig auf die Straße - am liebsten würde ich hinunterspringen, ich bin nämlich jetzt 5 Zentimeter groß, der Welt winzigster Zwerg.
Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Es gibt noch eine Möglichkeit.
Unsere Wohnung sieht scheußlich aus.
Flaschen, Gläser - hunderte von verschiedenen Flüssigkeiten befinden sich darin. Der Gestank, den sie ausströmen, ist auch nicht ohne. Ich warte auf die nächste Vollmondnacht.
Sobald ich mich wieder verwandle, wird meine Frau, sofern wir die passende Flüssigkeit im Hause haben, mein Glas auffüllen, und ich werde hoffentlich meine normale Größe erreichen.
In der nächsten Vollmondnacht - darum bitte ich Sie -- halten Sie mir die Daumen, und es wird klappen.

Ich verließ das Lokal und ging nach Hause, ich aß und versuchte zu schlafen, doch es ging nicht, und dreimal dürfen Sie raten weshalb nicht, denn es kam:

...aber das ist eine Geschichte, die erzähle ich Ihnen ein anderesmal, dann wenn wir ganz alleine sind, und uns niemand zuhört. Sind Sie einverstanden, ja, das freut mich.

KURT LUIF

Ein paar Zusatzinfos
Kurt Luif Story "flüssig" erschien 1967 unter dem Titel "cambio" in der spanischen Anthologie Nueva dimension Nr. 1 und wurde 1982 nochmals in der spanischen Taschenbuchreihe biblioteca basica de ciencia in der Anthologie Nr. 9 "La ciencia ficcion europea" nochmals veröffentlicht.

In der spanischen Anthologie Nueva dimension Nr. 6 erschien 1968 eine weitere Story von Kurt Luif, nämlich "Blumen in den Augen" unter dem spanischen Titel "Flores en sus ojos". Diese Story ist 1964 in der Pioneer-Ausgabe Nr. 17 unter dem Pseudonym Konrad Schwagerka erschien. 1982 erschien diese Story nochmals in der spanischen Taschenbuchreihe biblioteca basica de ciencia in der Anthologie Nr. 7 "Terror y ciencia ficcion". Auch nach Amerika hat Kurt Luif sie verkauft. Sie erschien dort 1968 im International SF Magazine 2 unter dem Pseudonym Claus Felber unter dem Titel "Flowers in his eyes". 1979 erschien die Story dann in der Uwe Voehl herausgegebene Anthologie "Galgenpuppe"  (Vampir-Taschenbuch 78) unter seinem Pseudoym Neal Davenport.

Kurt Luif hat im Laufe von über dreißig Jahren (zwischen 1959 und  1997) eine überschaubare Anzahl von Stories im phantastischen Bereich geschrieben.

Ich werde demnächst mal die Liste erstellen. Was seine Kurzgeschichten in Sachen Krimi und Liebe für diverse Illustrierte angeht muss ich leider passen.

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-10-21 12:19
Zitat:
Was seine Kurzgeschichten in Sachen Krimi und Liebe für diverse Illustrierte angeht muss ich leider passen.
DAs war so ein merkwürdiger Markt, über den sich nie einer so richtig geäußert hat. Es wäre wirklich interessant, da mal etwas drüber zu erfahren und warum da immer so das Mäntelchen des Schweigens drübergedeckt wurde. Ich kann ja verstehen, dass ein Autor vielleicht nicht so stolz darauf war, eine Story im, sagen wir, "Happy Weekend" veröffentlicht zu haben, aber in der "Freizeitillustrierten"?
#2 Schnabel 2014-10-22 08:56
zitiere Andreas Decker:

DAs war so ein merkwürdiger Markt, über den sich nie einer so richtig geäußert hat. Es wäre wirklich interessant, da mal etwas drüber zu erfahren und warum da immer so das Mäntelchen des Schweigens drübergedeckt wurde. Ich kann ja verstehen, dass ein Autor vielleicht nicht so stolz darauf war, eine Story im, sagen wir, "Happy Weekend" veröffentlicht zu haben, aber in der "Freizeitillustrierten"?

Leider war ich in den achtziger und neunziger Jahre inbezug der Stories von Kurt Luif für die Illustrierten nicht neugierig gewesen und habe das nur als Randerscheinung gesehen, mir ging es hauptsächlich um DK & Co. Heute würde es mich schon interessieren, aber Kurt Luif ist schon vor 30 Monaten verstorben und ich kann ihn nicht mehr fragen...
#3 Andreas Decker 2014-10-22 09:37
zitiere Schnabel:
Leider war ich in den achtziger und neunziger Jahre inbezug der Stories von Kurt Luif für die Illustrierten nicht neugierig gewesen und habe das nur als Randerscheinung gesehen, mir ging es hauptsächlich um DK & Co. Heute würde es mich schon interessieren, aber Kurt Luif ist schon vor 30 Monaten verstorben und ich kann ihn nicht mehr fragen...



Da haben viele Autoren bzw die Geschäftstüchtigeren für geschrieben. Fritz Tenkrat wohl auch und garantiert noch andere. Aber die halten sich auch alle bedeckt :lol:
#4 Schnabel 2014-10-22 10:02
zitiere Andreas Decker:


Da haben viele Autoren bzw die Geschäftstüchtigeren für geschrieben. Fritz Tenkrat wohl auch und garantiert noch andere. Aber die halten sich auch alle bedeckt :lol:

Kurt Luif schrieb über seinen Einstieg in die Illustrierten-Stories-Szene folgendes im Interview:
"Entscheidend war meine Begegnung mit Herrn Kramer, der die Presserechte für HEYNE kontrollierte. Ich wurde sein Vertreter für Österreich und verkaufte Stories und Romane an Zeitungen und Zeitschriften. Kramer informierte mich über die Honorare, welche die auflagenstarke Illustrierten wie Quick und Neue Revue bezahlten. Ich schrieb eine Krimigeschichte, die sofort angekauft wurde.
Kramer machte sich selbständig. Aber für Liebesstories wurde viel mehr bezahlt. So entstanden einige humorvolle Stories, die vor allem in der Neuen Revue erschienen. Ich kann mich erinnern, dass ich gelegentlich an einem Samstag oder Sonntag bis zu vier Geschichten schrieb."
Nachzulesen in
www.zauberspiegel-online.de/index.php/frage-antwort/im-gesprch-mit-mainmenu-179/6739-kurt-luif-ber-leben-schreiben-sf-vampire-und-dmonen-teil-2

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