Mentor der Fantasy - Wegbereiter mit Hindernissen
Pabel selbst hatte für SF das Markenzeichen »Utopia«, aber das Moewigsche Label war erfolgreicher.
Die Terra-Gruppe des Pabel-Verlags bestand 1974 aus der Science-Fiction-Heftreihe »Terra Astra« und dem »Terra-Taschenbuch«, aber schon seit den fünfziger Jahren hatte es Reihen mit den Titeln »Terra«, »Terra Extra«, »Terra Sonderband« und »Terra Nova« gegeben. Daher lag die Namensgebung »Terra Fantasy« nahe.
In den mittleren siebziger Jahren erschien Fantasy im Rahmen von SF-Reihen und galt als bloßes Anhängsel bzw. Sub-Genre der Science Fiction. Obwohl »Dragon« nicht wie gewünscht lief, hatte der Pabel-Verlag den Mut, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, aber der Erfolg von »Conan« bei Heyne und Tolkiens Meisterwerk »Der Herr der Ringe« bei KlettCotta ließ die Hoffnung auf mehr Erfolg im Taschenbuch durchaus berechtigt erscheinen.
Hugh Walker blieb es überlassen, die erste reine Fantasytaschenbuchreihe zu gestalten. Damit allein schon hätte ihm der Verdienst gebührt, Mentor der Fantasy in Deutschland genannt zu werden.
Allerdings waren seinen Bemühungen Hindernisse in den Weg gesetzt, die ihn in seiner Entscheidungsfreiheit einengten.
Zum ersten ging Pabel nur einen der möglichen Vertriebswege. Man verzichtete komplett auf den Buchhandel, sondern setzte allein auf den durch die Heftstruktur des Verlages vorgegebenen Weg an die Kioske und in die Bahnhofsbuchhandlungen. Das hatte insofern den Nachteil, als dass »Terra Fantasy« längst nicht alle Fantasyinteressierten erreichte. Und mittlerweile schaut kaum noch ein Fantasyleser in die Heftecke, denn er ist es einfach nicht gewohnt, dort noch Fantasy zu finden. »Mythenland« war in jüngster Zeit ein überzeugendes Beispiel für diese These (auch wenn Autor Ferkau das Gegenteil behauptet). Heutzutage müsste »Terra Fantasy« ganz anders konzipiert sein, um im Fantasymarkt zu bestehen. Seinerzeit konnte sich die Reihe acht Jahre lang halten und kam immerhin auf 94 Bände. Hubert Straßl aber lebte mit den Einschränkungen und versuchte das Beste daraus zu machen.
Ein weiteres großes Manko der Reihe war die Beschränkung im Umfang, der zunächst bei 128 Seiten, dann maximal 160 Seiten lag. Erst spät gab es diesen oder jenen dickeren Band. Diese Beschränkung rührt daher, dass Hefte und Taschenbücher von Heftverlagen ohne ISBN wie Zeitschriften abgerechnet werden. Da ist ein fester Preis angezeigt. Das erschwert es natürlich Titel herauszubringen, die das Gefüge sprengen. Hubert Straßl versuchte es dennoch und brachte so manchen Titel in zwei Bänden. Oder es mussten Texte gekürzt werden, wie zum Beispiel der Runenstab-Zyklus von Michael Moorcock, wovon der Autor alles andere als begeistert gewesen sein soll. Der Bastei Verlag später korrigierte das später.
Hugh Walker lernte, mit diesem Manko zu leben, und es gelang ihm trotz dieser Widerstände, ein beachtliches Fantasyprogramm auf die Beine zu stellen. Er profitierte auch davon, daß es durchaus kürzere Texte gab und gibt, die in dieses Schema passen. »Terra Fantasy« hätte daher mehr Beachtung verdient, als ihr zuteil wurde. Beispielsweise zeigen die Verfasser des »Lexikons der Science Fiction Literatur« im 2. Band der ersten Ausgabe von 1980 wenig Verständnis für die Sorgen und Nöte des Herausgebers, an denen auch die elitäre Politik des Buchhandels mitschuldig war.
Sicherlich ist das aus heutiger Sicht zu kritisieren, da das Genre Fantasy sich längst emanzipiert hat und im Mainstream angekommen ist, und es fällt leicht, die Mängel von »Terra Fantasy« herauszuarbeiten und jede Menge Kritikpunkte zu finden (im Netz finden sich auch diese oder jene Beurteilungen in dieser Richtung, wohl zumeist von jenen, die in den Siebzigern die Fantasylandschaft noch nicht bewußt verfolgt haben). Aber die Siebziger waren andere Zeiten. In Deutschland steckte das Genre in den Kinderschuhen. Und für Pabel gab es nur bedingt den Weg in den Buchhandel, der noch um Längen snobistischer war als heute.
Hugh Walker bemühte sich, neben Sword-&-Sorcery-Texten unter anderem von John Jakes, der inzwischen als Autor auf anderen Gebieten (»Fackeln in Sturm«) zum Bestsellerfabrikanten aufstieg, auch Texte von Abraham Merritt, Thomas Burnett Swann und einigen anderen Schriftstellern zu bringen, die abseits der Heroic Fantasy zu Hause waren. Dieses Unterfangen war, sollte der Text nicht durch Kürzung völlig zerstört werden, nur in zwei Bänden zu realisieren.
Die Terra-Gruppe des Pabel-Verlags bestand 1974 aus der Science-Fiction-Heftreihe »Terra Astra« und dem »Terra-Taschenbuch«, aber schon seit den fünfziger Jahren hatte es Reihen mit den Titeln »Terra«, »Terra Extra«, »Terra Sonderband« und »Terra Nova« gegeben. Daher lag die Namensgebung »Terra Fantasy« nahe.
In den mittleren siebziger Jahren erschien Fantasy im Rahmen von SF-Reihen und galt als bloßes Anhängsel bzw. Sub-Genre der Science Fiction. Obwohl »Dragon« nicht wie gewünscht lief, hatte der Pabel-Verlag den Mut, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, aber der Erfolg von »Conan« bei Heyne und Tolkiens Meisterwerk »Der Herr der Ringe« bei KlettCotta ließ die Hoffnung auf mehr Erfolg im Taschenbuch durchaus berechtigt erscheinen.
Hugh Walker blieb es überlassen, die erste reine Fantasytaschenbuchreihe zu gestalten. Damit allein schon hätte ihm der Verdienst gebührt, Mentor der Fantasy in Deutschland genannt zu werden.
Allerdings waren seinen Bemühungen Hindernisse in den Weg gesetzt, die ihn in seiner Entscheidungsfreiheit einengten.
Zum ersten ging Pabel nur einen der möglichen Vertriebswege. Man verzichtete komplett auf den Buchhandel, sondern setzte allein auf den durch die Heftstruktur des Verlages vorgegebenen Weg an die Kioske und in die Bahnhofsbuchhandlungen. Das hatte insofern den Nachteil, als dass »Terra Fantasy« längst nicht alle Fantasyinteressierten erreichte. Und mittlerweile schaut kaum noch ein Fantasyleser in die Heftecke, denn er ist es einfach nicht gewohnt, dort noch Fantasy zu finden. »Mythenland« war in jüngster Zeit ein überzeugendes Beispiel für diese These (auch wenn Autor Ferkau das Gegenteil behauptet). Heutzutage müsste »Terra Fantasy« ganz anders konzipiert sein, um im Fantasymarkt zu bestehen. Seinerzeit konnte sich die Reihe acht Jahre lang halten und kam immerhin auf 94 Bände. Hubert Straßl aber lebte mit den Einschränkungen und versuchte das Beste daraus zu machen.
Ein weiteres großes Manko der Reihe war die Beschränkung im Umfang, der zunächst bei 128 Seiten, dann maximal 160 Seiten lag. Erst spät gab es diesen oder jenen dickeren Band. Diese Beschränkung rührt daher, dass Hefte und Taschenbücher von Heftverlagen ohne ISBN wie Zeitschriften abgerechnet werden. Da ist ein fester Preis angezeigt. Das erschwert es natürlich Titel herauszubringen, die das Gefüge sprengen. Hubert Straßl versuchte es dennoch und brachte so manchen Titel in zwei Bänden. Oder es mussten Texte gekürzt werden, wie zum Beispiel der Runenstab-Zyklus von Michael Moorcock, wovon der Autor alles andere als begeistert gewesen sein soll. Der Bastei Verlag später korrigierte das später.
Hugh Walker lernte, mit diesem Manko zu leben, und es gelang ihm trotz dieser Widerstände, ein beachtliches Fantasyprogramm auf die Beine zu stellen. Er profitierte auch davon, daß es durchaus kürzere Texte gab und gibt, die in dieses Schema passen. »Terra Fantasy« hätte daher mehr Beachtung verdient, als ihr zuteil wurde. Beispielsweise zeigen die Verfasser des »Lexikons der Science Fiction Literatur« im 2. Band der ersten Ausgabe von 1980 wenig Verständnis für die Sorgen und Nöte des Herausgebers, an denen auch die elitäre Politik des Buchhandels mitschuldig war.
Sicherlich ist das aus heutiger Sicht zu kritisieren, da das Genre Fantasy sich längst emanzipiert hat und im Mainstream angekommen ist, und es fällt leicht, die Mängel von »Terra Fantasy« herauszuarbeiten und jede Menge Kritikpunkte zu finden (im Netz finden sich auch diese oder jene Beurteilungen in dieser Richtung, wohl zumeist von jenen, die in den Siebzigern die Fantasylandschaft noch nicht bewußt verfolgt haben). Aber die Siebziger waren andere Zeiten. In Deutschland steckte das Genre in den Kinderschuhen. Und für Pabel gab es nur bedingt den Weg in den Buchhandel, der noch um Längen snobistischer war als heute.
Hugh Walker bemühte sich, neben Sword-&-Sorcery-Texten unter anderem von John Jakes, der inzwischen als Autor auf anderen Gebieten (»Fackeln in Sturm«) zum Bestsellerfabrikanten aufstieg, auch Texte von Abraham Merritt, Thomas Burnett Swann und einigen anderen Schriftstellern zu bringen, die abseits der Heroic Fantasy zu Hause waren. Dieses Unterfangen war, sollte der Text nicht durch Kürzung völlig zerstört werden, nur in zwei Bänden zu realisieren.
Unter diesen Umständen darf man froh sein, daß Hugh Walker die Romane unter anderem von Merritt überhaupt unterbrachte, denn ob andere Verlage zu dieser Zeit Merritt veröffentlicht hätten, darf bezweifelt werden. Und in der heutigen Fantasylandschaft sehe ich auch nicht den Platz, diese Romane zu publizieren. In den Siebzigern hatte man noch aufzuarbeiten, und Hugh Walker hat diese Chance im Rahmen seiner Möglichkeiten genutzt.
Natürlich wählte Hugh Walker auch seine persönlichen Lieblingsautoren für die Reihe aus, soweit es das begrenzte Budget zum Ankauf von Rechten erlaubte. Dazu zählt in erster Linie Robert E. Howard, jener umstrittene Erdenker von Conan dem Barbaren. Von diesem brachte Hugh Walker viel Material, zunächst vorwiegend Fantasy, später auch Abenteuer und Horror.
Dazu kamen Erzählungen um El Borak und einige andere Figuren aus dem reichhaltigen Fundus des Texaners, die allerdings keine Fantasy waren. Aber das Material war vom Verlag für eine eigene Robert E. Howard-Reihe angekauft worden, die dann jedoch nicht realisiert wurde, und musste in Terra Fantasy erscheinen.
Hugh Walker hatte sich auch für die Betreuung der Howard-Reihe interessiert, aber von Verlagsseite war ein anderer Lektor vorgesehen worden. Dieser hatte allerdings keine Ahnung von Howard, so dass zum Beispiel Fantasytitelbilder für Material gekauft wurden, das nur sehr entfernt der Fantasy zugerechnet werden konnte.
Leider kommen in Verlagen Leute manchmal zu ihren Aufgaben wie die Kuh zum Kalb. Ein Beispiel hierfür ist Bernhard Matt, der einst Filmbücher und Krimis betreut hatte und nun zu Beginn der achtziger Jahre bei einer Heyne-Konferenz völlig überraschend die Aufgabe übertragen bekommen hatte, die Reihe »Die unheimlichen Bücher« zu übernehmen. Ich erinnere mich daran, weil ich ihn auf einer Klassenfahrt nach München im Heyne Verlag besucht habe und wir uns lange über Horror unterhielten.
Insofern war es ein Glück, daß diese Howard-Texte im Rahmen von Terra Fantasy unter fachkundiger Betreuung erscheinen konnten.
Ansonsten ist sehr positiv anzumerken, daß Hugh Walker dem noch unerfahrenen Lesepublikum die meisten konnten nicht einmal das Wort 'Fantasy' korrekt aussprechen in Deutschland die Texte nicht 'nackt' präsentierte, sprich Titelbild, Roman, Rückumschlag. Nein, Hugh Walker machte sich die Mühe, die Romane mittels eines Vorwortes einzuleiten, vorzustellen und so dem Leser die Orientierung zu erleichtern.
Dieser kleine Service, den die Verlage mit größerer Reputation nicht leisteten, machte »Terra Fantasy« interessant. Glücklicherweise deckte der Verlag den Wunsch Hugh Walkers, diese Vorworte zu schreiben.
Seine Übersetzer wählte er nicht nur nach ihrem Können, sondern auch nach ihrer Vertrautheit mit dem Metier aus. Vorrangig war seine Frau Lore Straßl, eine seit Jahrzehnten bei vielen Verlagen geschätzte und anerkannte Übersetzerin. Diese war dem Genre Fantasy nicht nur zugeneigt, sondern verfügte auch über das nötige Können, die Texte mit Gefühl ins Deutsche zu übertragen. Ihre Conan-Übersetzungen für Heyne sind sehr gut.
Schließlich wurde »Terra Fantasy«, obwohl es in zwei Auflagen zugleich lief, eingestellt: die erste Auflage mit Band 94, die zweite mit Band 53.
»Terra Fantasy« wurde zu einem Zeitpunkt eingestellt, da sich im Grunde im Taschenbuch ein Fantasyboom herauskristallisierte. Die Verlage intensivierten ihr Fantasyprogramm. Alles, was sich in den Staaten auch nur halbwegs gut verkauft hatte, wurde als Fantasybestseller angepriesen. Just in diesem Moment, als diese Entwicklung so richtig anlief, verschwand »Terra Fantasy« mit beiden Auflagen vom Markt. Logisch erscheint diese Entscheidung auf den ersten Blick nicht, hätte doch »Terra Fantasy« jetzt seine Position ausbauen können - oder auch nicht: man bedenke die fehlende ISBN. Die Bücher der anderen Verlage füllten den Platz im Buchhandel, während »Terra Fantasy« bei den Heften bleiben musste.
Hugh Walker hatte sich auch für die Betreuung der Howard-Reihe interessiert, aber von Verlagsseite war ein anderer Lektor vorgesehen worden. Dieser hatte allerdings keine Ahnung von Howard, so dass zum Beispiel Fantasytitelbilder für Material gekauft wurden, das nur sehr entfernt der Fantasy zugerechnet werden konnte.
Leider kommen in Verlagen Leute manchmal zu ihren Aufgaben wie die Kuh zum Kalb. Ein Beispiel hierfür ist Bernhard Matt, der einst Filmbücher und Krimis betreut hatte und nun zu Beginn der achtziger Jahre bei einer Heyne-Konferenz völlig überraschend die Aufgabe übertragen bekommen hatte, die Reihe »Die unheimlichen Bücher« zu übernehmen. Ich erinnere mich daran, weil ich ihn auf einer Klassenfahrt nach München im Heyne Verlag besucht habe und wir uns lange über Horror unterhielten.
Insofern war es ein Glück, daß diese Howard-Texte im Rahmen von Terra Fantasy unter fachkundiger Betreuung erscheinen konnten.
Ansonsten ist sehr positiv anzumerken, daß Hugh Walker dem noch unerfahrenen Lesepublikum die meisten konnten nicht einmal das Wort 'Fantasy' korrekt aussprechen in Deutschland die Texte nicht 'nackt' präsentierte, sprich Titelbild, Roman, Rückumschlag. Nein, Hugh Walker machte sich die Mühe, die Romane mittels eines Vorwortes einzuleiten, vorzustellen und so dem Leser die Orientierung zu erleichtern.
Dieser kleine Service, den die Verlage mit größerer Reputation nicht leisteten, machte »Terra Fantasy« interessant. Glücklicherweise deckte der Verlag den Wunsch Hugh Walkers, diese Vorworte zu schreiben.
Seine Übersetzer wählte er nicht nur nach ihrem Können, sondern auch nach ihrer Vertrautheit mit dem Metier aus. Vorrangig war seine Frau Lore Straßl, eine seit Jahrzehnten bei vielen Verlagen geschätzte und anerkannte Übersetzerin. Diese war dem Genre Fantasy nicht nur zugeneigt, sondern verfügte auch über das nötige Können, die Texte mit Gefühl ins Deutsche zu übertragen. Ihre Conan-Übersetzungen für Heyne sind sehr gut.
Schließlich wurde »Terra Fantasy«, obwohl es in zwei Auflagen zugleich lief, eingestellt: die erste Auflage mit Band 94, die zweite mit Band 53.
»Terra Fantasy« wurde zu einem Zeitpunkt eingestellt, da sich im Grunde im Taschenbuch ein Fantasyboom herauskristallisierte. Die Verlage intensivierten ihr Fantasyprogramm. Alles, was sich in den Staaten auch nur halbwegs gut verkauft hatte, wurde als Fantasybestseller angepriesen. Just in diesem Moment, als diese Entwicklung so richtig anlief, verschwand »Terra Fantasy« mit beiden Auflagen vom Markt. Logisch erscheint diese Entscheidung auf den ersten Blick nicht, hätte doch »Terra Fantasy« jetzt seine Position ausbauen können - oder auch nicht: man bedenke die fehlende ISBN. Die Bücher der anderen Verlage füllten den Platz im Buchhandel, während »Terra Fantasy« bei den Heften bleiben musste.
Das Haus Pabel und sein einstiger Konkurrent Moewig gehörten jetzt zum Bauer-Konzern (Neue Revue, TV Hören und Sehen, Bravo). Die Hefte und Taschenbücher, die in den siebziger Jahren vorwiegend unter dem Namen Pabel publiziert wurden (Perry Rhodan zum Beispiel begann als Moewig-Serie), waren in Schwierigkeiten geraten. Im Hause hatte man mit zahlreichen Taschenbuchreihen unter dem Signum Moewig versucht, in die Buchhandlungen zu kommen Das kostenintensive Experiment scheiterte, der Verlagsname Moewig wurde in den Buchhandlungen nicht so gut angenommen, wie man gehofft hatte. Um Kosten zu sparen, wurde ein ganzer Katalog von Maßnahmen ergriffen:
Zum Ersten wurden neue Strukturen geschaffen. Heute nennt sich das VPM: Verlag Pabel-Moewig; der Name Moewig trat wieder in den Vordergrund, übernahm wieder Perry Rhodan und dergleichen mehr.
Zum Zweiten wurden alle Serien, die weniger als einen vorgegebenen Mindestgewinn abwarfen, eingestellt. Es verschwanden so renommierte Heftserie wie »Ronco«, »Lobo« und der »Vampir-Horror-Roman«. »Terra Fantasy« hatte offenkundig wie viele der anderen eingestellten Reihen und Serien von Pabel, keine roten Zahlen geschrieben, denn wenn Verluste eingefahren worden wären, dann wäre zumindest die Zweitauflage sehr viel früher eingestellt worden. Sie war nur dem Moewig-Playboy-Taschenbuchabenteuer geopfert worden.
Vieles von dem, was mit hohem Aufwand gestartet worden war, verschwand sang- und klanglos, und die herausragende Stellung von Pabel auf dem Gebiet der SF und Fantasy war beendet. Heute gruppiert sich das SF- und Fantasy-Programm des Verlages nur noch um »Perry Rhodan«.
»Terra Fantasy« war das Opfer verfehlter Verlagspolitik geworden. Der Versuch, die Reihe Mitte der achtziger Jahre mit den alten Romanen unter einem neuen Redakteur nochmals wiederzubeleben, scheiterte alsbald. Zurück bleibt die Erinnerung an eine gepflegte Reihe und einen erstklassigen Herausgeber.
Kommentare
Das gilt nicht nur für die Fantasy. Ein früher Vertreter der Space Opera wie Edward E. Smith (der mit den Lensmen) ist z.B. seit zwanzig Jahren vom Markt verschwunden, und Stanley G. Weinbaum oder A.E. van Vogt sind nicht besser dran.
Markus Heitz mit seinem Justifires ist ein kleiner, aktueller Lichtblick für SF-Fans.
Für die SF-Fans wäre es bestimmt schön, wenn es eine auf den MassEffects XBox-Spielen basierende Buchreihe geben würde.
Aber SF ist eben keine (Terra) Fantasy.
Äh ... Charles Stross? Paul McAuley? Pierre Bordage? Um nur drei Namen zu nennen, die mich aus dem Bücherregal heraus angrinsen mit großkalibrigen Space Operas?
Und es gibt bisher drei Mass Effect-Romane. Nur spielt ein gewisser Commander Shepard keine Rolle darin - statt dessen hat Saren Arterius einen Roman für sich, und Cerberus füllt die anderen beiden.
www.amazon.de/Mass-Effect-Die-Offenbarung-Bd/dp/3833216484/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1322854019&sr=1-1
Das es z.Zt. drei MassEffect-Romane gibt, ist mir bekannt, nur bleibt abzuwarten, ob nach dem Verkauft des dritten XBox-Teils die Buchreihe weiterhin bestehen bleibt und ausgebaut wird. Immerhin wird über eine MassEffect-Verfilmung gesprochen.
In jungen Jahren war ich von den TF's recht angetan. Spätestens mit der Bastei-Ausgabe vom Runenstabzyklus hat das aber einen Sprung bekommen, und heute, wo ich mich mit bibliographischen Details auseinandersetze, rümpfe ich oft die Nase über TF oder schlage gar die Hände überm Kopf zusammen. Besonders was Flickwerk-Anthologien betrifft, die nur die Hälfte der Geschichten aus den Originalen aufwiesen, und selbst das über mehrere TF-TBs verteilt.
Ich könnte mir vorstellen, dass TF von Buchlesern relativ unbeachtet bis zu unbekannt blieb. Der genommene Vertriebsweg war suboptimal.
Quasi "Gegenstück" dazu wäre bei Heyne das Science Fiction Magazin, das es auf bloß 12 Ausgaben brachte, aber eben im Taschenbuchformat über den Buchhandel statt den Kiosk. Das war qualitativ auffallend gut gemacht, aber eben als Magazin in Buchform im Buchhandel fehlplatziert.
Irgendwie fehlt mir im Artikel die Moewig-TB-Zeit von Terra Fantasy danach, und was sie sich dabei gedacht hatten.
Wenn's hilft: ich kenne da einen hoffnungsvollen Autor von Kurzgeschichten, den ich zufällig jeden Morgen rasiere und der sich vor einem Jahr in ME-FanFiction versuchte ...
social.bioware.com/1539174/blog/4148/
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... und dann wurde alles mit viraler Werbung für Schuhe oder so was zugespamt.
social.bioware.com/1539174/blog/4375/
Allerdings hate ich es für ein großes Problem, ohne ISBN nicht jederzeit und überall bestellbar zu sein. Der Nachteil der hefte ist es, überall in ausreichender Anzahl präsent zu sein, und nach einer Woche (auch die 14tägigen werden vom handel oft nach 1 Woche) zurückgeschickt zu werden. Man muss also von vorneherein mehr herstellen, als man verkauft. Planmäßig ... keine wirtschaflich gute Idee.
Ich mag allerdings Reihen. Da weiß man vorher in ungegfähr, was man bekommt - auch wenn man den Autor nicht kennt. Man kennt ja das Umfeld.
Dieses Potential wird in der aktuellen Buchkultur nicht wirklich genutzt. Auch das Cover. Das ist alles so durchgestylt geworden und wischiwaschi. Ich stehe oft vor einem Buch und weiß gar nicht, ob mich ein Thriller, ein Horroroman oder vielleicht sogar eine romantische Liebesgeschichte erwartet ... und dann kaufe ich das Buch nicht!
Bei den Terra Fantasy haben mir damals am besten die Hugh Walkers gefallen - und die Howards ohne Conan. Die würde ich gerne mal so aufbereitet sehen wie die 3 Werksausgaben von Conan. Obwohl ich alle deutschen Conanbücher habe, habe ich mir die auch noch mal zugelegt. Der Hammer!
Die Walkers sind ja noch mal auf Bastei herausgekommen und machen sich sehr gut neben den 3 TBs um die Straße der Götter vom Rolf
Wenn diese Geschichten ein Fanprojekt sind, kannst Du diese dann nicht auch im Zauberspiegel veröffentlichen?
FanFiction zu einem Computerspiel? Ich bitte Dich. Das liest doch kein Schwein außer den allernerdigsten Nerds ...