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»Dorian Hunter« revisited - Teil 75: Nicht spruchreif …

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 75 - Nicht spruchreif ...

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Der Grabräuber“Der Grabräuber”
Dorian Hunter Band 125
von Roy Palmer
(EV: DK 122 / 21.12.76)
Der Detektiv Fred Archer wird mit der Suche nach dem verschwundenen Jeff Parker beauftragt. Nachdem er herausgefunden hat, dass Jeff zuletzt in San Francisco gesehen wurde und auch über Jeffs neuen “look” mit rasiertem Schädel informiert ist, trifft er in einer Bar auf einen Padma - Anhänger, der kurz darauf von einem Untoten angegriffen wird und nach seiner Rettung verschwindet. Archer wendet sich an seinen Begleiter, der Jeff zu kennen scheint, es aber nicht zugeben will. Er folgt ihm und gelangt zum Haus einer Frau, welche die sogenannte Bacchanten - Sekte anführt.

Archer verfällt zwar ihrem dämonischen Charme, erfährt aber, dass auch Jeff in dem Haus wohnte. Um mehr zu erfahren, soll Archer sich an eine Frau namens Angelina wenden, die inzwischen eine Untote ist. Nach einem Opferritual der Bacchanten stellt Archer die Anführerin zur Rede und erfährt, dass sie mit Parker eine Affäre hatte und Angelina, eine Padma - Jüngerin, mit der er später zusammen war, aus Rachsucht zur Untoten machte.

Auf dem Friedhof trifft er den Padma wieder, der ihm hilft, die Bacchanten - Sekte samt Anführerin auszuschalten. Am Ende stellt sich heraus, dass Parker ebenfalls unter ihrem dämonischen Bann stand und sich der Padma - Sekte anschloss, nachdem er sich davon lösen konnte. Er überredet Archer, sich ihm anzuschließen und bringt ihn zu einem Ort, an dem dieser auf Tirso und Phillip trifft…

Dieser erste und letzte Beitrag Palmers zum Malkuth - Zyklus hätte ein durchaus gelungener sein können, da hier die Figur Fred Archer endlich einmal konsequent so eingesetzt wird, wie sie angelegt ist, nämlich als Detektiv, der die Spur einer vermissten Person aufnimmt.

Aber obwohl auch die von Ernst Vlcek erdachte Handlung durchaus ein paar Spannungsmomente zu bieten hat und es schon schlechtere Stories gab in den letzten Wochen, kann das Ergebnis, wie so oft bei Palmer, am Ende doch nicht so wirklich überzeugen.

Das liegt zum einen wieder an dem wie üblich seltsam holprigen Stil des Autors und den gestelzt klingenden Dialogen, vor allem aber an der Darstellung der Hauptfigur Fred Archer.

Palmer versucht hier, einen schnoddrig markigen Marlowe - Verschnitt aus der Figur zu machen, was aber leider völlig daneben geht. Anders als in früheren Romanen, in denen der Detektiv sich noch relativ normal verhielt, ist er hier übertrieben arrogant und mit einer großen Klappe ausgestattet. Dazu reißt er Sprüche, die wohl cool sein sollen, aber nur gekünstelt und aufgesetzt wirken.

Dass auch ein Jeff  Parker sich hier anders verhält, als zu seinen Playboy - Zeiten ist zwar aufgrund seines Wandels nachvollziehbar, aber auch hier wirken einige Sätze so, als stammten sie aus einem Gebetbuch, was dann auch wieder übertrieben erscheint, Padma - Sekte hin oder her.

Immerhin kann die Darstellung der Sekten - Anführerin einigermaßen überzeugen, und die Idee, eine Untote ihr eigenes Schicksal rächen und auf der “guten” Seite agieren zu lassen, das ist (war) mal was Neues.

Dass Untote allerdings Blut saugen wie Vampire (oder Körpersäfte, wie es bei diesem Autor heißt), das erlebt man auch immer nur bei Palmer.

Am Ende tritt der gesuchte Parker dann noch persönlich in Erscheinung und überzeugt den plötzlich gar nicht mehr so coolen Fred Archer doch etwas sehr schnell, sich den Padmas anzuschließen. Immerhin kann er so den Friseurtermin absagen und den Bogarthut an den Nagel hängen…

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