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»Dorian Hunter« revisited - Teil 61 - Fallende Masken…

»Dorian Hunter« revisited»Dorian Hunter« revisited
Teil 61 - Fallende Masken …

Im September 2018 wurde die legendäre Dämonenkiller - Serie im Bastei - Verlag unter dem Namen Dorian Hunter neu gestartet. Die ersten 50 Bände sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. In dieser Artikelserie werfe ich einen kritischen Blick auf die alten Romane im neuen Gewand und begleite den “Dämonenkiller” auf seinem Weg in jene Gefilde, die bislang nur in Buchform erreicht wurden…

Der schwarze Würger“Der schwarze Würger”
Dorian Hunter Band 111
von Ernst Vlcek
(EV: DK 108 / 14.09.76)
Hunter, Coco und Unga erreichen das Tote Meer und versuchen, die Spur der Memory - Barren wieder aufzunehmen. Durch einen Hinweis geraten sie in einen Hinterhalt einiger Terroristen, die unter Vagos Einfluss stehen. Allerdings hat Tomotada diese bei ihrer Ankunft bereits getötet. Kurz darauf dehnt sich das Fanal am Himmel aus, doch bevor es vom Himmel stürzt, werden die Gefährten von Olivaro in Sicherheit gebracht. Dieser erklärt, dass nicht er, sondern Vago das Fanal erschaffen hat, welches durch die Lebensenergie der Beeinflussten zu einem Tor werden soll, durch das Vago die Barren in die Januswelt schaffen will. Olivaro glaubt, dass die darin enthaltenen Informationen eine Invasion zur Folge haben könnten.

Hunter fragt sich derweil, wer sich wirklich hinter der Maske des Samurai verbirgt und erinnert sich an sein 5. Leben, in dem Tomotada sich auf die Suche nach seinem Kind begibt. Als er einer Schneehexe begegnet, tötet diese seine Gefährten, lässt ihn aber am Leben, wenn er das Geheimnis ihrer Begegnung bewahrt. Tomoe taucht wieder auf und schließlich finden sie ihren Sohn, doch Olivaro kommt ihnen zuvor und nimmt ihn an sich. Als Tomotada seiner Gefährtin von der Schneefrau erzählt, stellt sich heraus, dass diese nur Tomoes Gestalt angenommen hat, weshalb Tomotada aufgrund seines Verrats nun doch sterben muss, bzw. darf. In der Gegenwart weiß Hunter nun, das “Tomotada II” sein Sohn ist, und dass er ihn vernichten kann, wenn er seine Nabelschnur zerstört. Zuvor muss er noch das Tor in die Januswelt zerstören, was ihm mithilfe des Ys - Spiegels auch gelingt, den er in dem Moment einsetzt, als Vago mit den Barren hindurchgehen will.

Obwohl diese zusammen mit Vago und dem Tor vernichtet werden, weist Olivaro darauf hin, dass man mit den Janusköpfen noch rechnen muss, da sie die Menschen aufgrund einer magischen Verbindung zwischen den beiden Welten kontrollieren müssen, um selbst zu überleben. Auch der Ys - Spiegel stammt aus der Januswelt. Am Ende übergibt Hunter Tomotada II dessen Nabelschnur, worauf dieser sie zerstört und seinem untoten Leben ein Ende setzt.

Mit diesem letzten Band des Samurai - Zyklus (dessen Titel so gut wie nichts mit dem Inhalt zu tun hat) wird dem Leser ein doch recht unbefriedigender Abschluss dieser Thematik präsentiert, auch wenn der Schluss eigentlich nicht das Ende, sondern eher der Startschuss für den kommenden “Malkuth” -Zyklus darstellt.

Dass man von den Janusköpfen noch einiges hören wird, wurde ja bereits in den letzten Bänden angedeutet. Durch die hier erwähnte, magische Verbindung beider Welten und der Funktion des aus der Januswelt stammenden Spiegels wird aber nochmal verdeutlicht, dass man sich mit dieser Thematik demnächst wohl oder übel befassen muss, und das gilt nicht nur für die Helden, sondern auch für den Leser, der in Kürze mit einigen Fantasy - Elementen rechnen darf.

Doch auch wenn Vlcek in diesem Roman versucht, einige der noch losen Fäden zusammenzuführen und dem Leser einen vorläufigen Abschluss zu präsentieren, kann man diesen kaum als Höhepunkt des Zyklus bezeichnen, da er in mehrfacher Hinsicht leider enttäuscht.

Zum einen ist es natürlich klar vorhersehbar, dass die Memory - Barren nicht beim Feind ankommen konnten und würden. Ebenso durfte man damit rechnen, dass auch Vago selbst sein Ziel nicht mehr erreicht, obwohl sein Ende doch etwas verfrüht und abrupt daherkommt.

Auch wirkt die ganze Schlussszene wie eine schnelle Haurucklösung, in der man sich mal eben aller Probleme auf einen Schlag entledigt, indem man - na was wohl - den mächtigen Ys - Spiegel einsetzt. Die Barren, Vago und das Tor selbst sind somit vom Tisch, denn schließlich ist das ja ein Abschlussband, und der Zyklus war ohnehin schon lang genug…

Die Idee, Tomotada seine Nabelschnur zu übergeben und es ihm zu überlassen, sich selbst zu richten, darf immerhin als durchaus gelungen durchgehen, was man von den in der Vergangenheit angesiedelten Abschnitten leider so gar nicht behaupten kann. Waren diese sonst immer kleine Highlights, so hat man hier eher den Eindruck, dass sie nur als Füllmaterial dienen, da sich Tomotadas Suche nach seinem Kind doch sehr in die Länge zieht, und auch die Schneefrau erscheint am Ende wie ein Zauber aus dem Hut, um dem schwarzen Samurai endlich sein endgültiges Ende zu bescheren.

Ein im Großen und Ganzen schwacher Abschlussband eines wieder eher durchwachsenen Zyklus, der mit ein paar sehr guten Ideen, wie etwa der Einführung einer bösen Inkarnation aufwartet, aber mit dem neuen, doch sehr konstruiert wirkenden Background der Figur Olivaro auch einen bitteren Wermutstropfen aufzuweisen hat, welcher leider den ganzen Zyklus dominiert. Am Ende ist man einfach nur froh, dass es vorbei ist, und das ist sicher kein Zeichen dafür, dass einem das Gebotene gefiel.

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