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Tony Ballard revisited - Die Zaubermond - Ära: Teil 3 - Schnelldurchlauf...

Tony Ballard revisited - Die Zaubermond - ÄraTony Ballard revisited - Die Zaubermond - Ära
Teil 3 - Schnelldurchlauf...

Nach dem Ende der 200-bändigen Heftserie im Jahr 1990 und einem kurzen Wiedersehen im “Dämonenland” war es lange still um den beliebten “Dämonenhasser”. Erst im Jahr 2005 wurde die Serie im Zaubermond - Verlag fortgesetzt. An dieser Stelle wollen wir uns mit den dort erschienenen Büchern befassen, in denen der Autor sein kleines, aber komplexes Universum erweitern durfte.

Vampir - Amazonen / Finale in der Hölle“Vampir - Amazonen / Finale in der Hölle“
Tony Ballard HC 3
von A.F Morland
(2005 )
Ballard und Silver befinden sich nach wie vor auf der Suche nach dem Dämon und Runenträger Roogadon. Nachdem sie zunächst annehmen, dessen Spur mit der Vernichtung seiner Anhänger verloren zu haben, entpuppt sich der Hotelmanager ebenfalls als Anhänger. Er schlägt Ballard nieder und verschleppt ihn an den Ort, wo auch die sechs Mädchen gefangen gehalten werden, welche man für den Bau des Tempels benötigt. Zwar kann Ballard sich befreien und den Anhänger vernichten, als dann jedoch Roogadon auftaucht, benötigt er die Hilfe Silvers, der den Freund dank seiner Silbermagie rechtzeitig findet. Nachdem sie den Dämon besiegt, seine Rune an sich genommen und die gefangenen Mädchen befreit haben, reisen die Helden ab und machen sich auf die Suche nach dem nächsten Runenträger, deren Namen sie bereits kennen. Doch erst Ymudda weiß, dass es sich bei Taramanya um eine Vampir-Amazone handelt, die sich in einem Kloster in Rumänien aufhält, weshalb Ballard, Silver und Boram sich umgehend dorthin begeben. Kollege Xander Highsmith wird derweil dem Höllenrichter Zeeneth vorgeführt. Dieser macht ihm den Vorschlag, die Seiten zu wechseln, was Xander jedoch ablehnt, worauf er verurteilt und von einer Schimäre getötet und verschlungen wird. Ballard und Silver haben sich inzwischen die Vampir - Amazonen vorgenommen und alle bis auf Taramanya vernichtet. Diese übergibt ihnen ihre Rune und will Ballard im Tausch gegen ihr Leben zum fünften Runenträger geleiten, welcher sich in der Hölle befindet. Dort angekommen kämpft man sich den Weg bis zur Behausung der Zielperson frei, der man aufgrund einer Vergiftung die letzte Rune einfach abnehmen kann. Zwar hat die Vampirin die Gunst der Stunde für ihre Flucht genutzt, dafür kann Ballard endlich die Runen zusammenfügen, welche ihn und Silver direkt zum schwarzen Kokon führen. Dort besiegt man noch schnell eine Wächterkreatur und kann anschließend Ballards bereits erwachsenen, aber noch “unfertigen” Sohn befreien und mit ihm nach hause zurückkehren.

Auch in diesem dritten Buch befinden die Helden sich zunächst noch auf der Suche nach Predaras Runen, wobei man sich spätestens an der Stelle über den Umstand freut, dass die Anzahl dieser für den Fortschritt der Handlung nicht ganz unwichtigen Objekte recht überschaubar ist, da man doch so langsam ein Ende dieser Thematik herbeisehnt.

Während die Helden sich jedoch bei der ersten Rune noch abmühen mussten, um ihr den Namen des nächsten Trägers zu entlocken, so funktioniert das seit der zweiten Rune nun fast wie von selbst, und so wundert man sich im ersten Teil zwar ein wenig über das sehr schnelle Abservieren des ach so mächtigen Dämons Roogadon, dass man dann aber auf dem Heimflug bereits den Namen des nächsten Trägers im Gepäck hat, sorgt dann schon nicht mehr für allzu großes Stirnrunzeln.

Etwas seltsam mutet hier nur der Handlungsverlauf an, denn nach dem sehr frühen Ende Roogadons treten die Helden erst mal zig Seiten lang auf der Stelle bzw. kommen bei der Suche nach der Vampirin überhaupt nicht weiter. Für den Leser bedeutet das, sich bis zum Ende des ersten Teils mit eben dieser Suche und der wie immer recht umfangreichen Nebenhandlung befassen zu dürfen, bevor er sich dann plötzlich im zweiten Teil befindet.

Hier geht es dann direkt weiter mit dem doch etwas sehr rasanten Fortschritt, was die Beschaffung der letzten Rune betrifft, weil der Autor schließlich die Handlung um die Befreiung des im Kokon gefangenen Sohnes am Ende dieses Doppelbandes gerne abschließen möchte.

Da er für diesen Abschluss aber nicht mehr allzu viel Platz hat, befindet sich der Kokon, für dessen Auffinden man sich nun all diese Runen so hart erkämpfen musste, nicht etwa an einem zunächst mal unerreichbar fernen Ort, nein, er steht ganz in der Nähe der Helden in der Gegend herum. Oder anders ausgedrückt: Wäre es Ballard und Silver nicht gelungen, die Runen zusammenzufügen und zu befragen, hätten sie durchaus auch ganz zufällig darüber stolpern können…

Da fragt man sich natürlich, welchen tieferen Sinn diese unglaublich seiten- und zeitaufwändige Runenhatz letztlich hatte, und nebenbei fragt man sich auch, warum der Autor einen wirklich vielversprechenden und interessanten Charakter wie Xander Highsmith mit soviel Liebe zum Detail einführt, wenn er ihn dann nach nicht mal zwei Romanen wieder abserviert, und das auf eine doch sehr unrühmliche und extrem unappetitliche Weise.

Naja, bei Ballard weiß man halt nie, wen es wann erwischt, könnte der Fan nun anmerken, und das mag ja auch sein. In diesem Fall wirkt es aber eher so, als wollte der Autor seinen Lesern einfach nur genau diesen Umstand ins Gedächtnis rufen.

Alles in allem ein mehr als dürftiges “Finale“, das einem hier geboten wird. Erschien die Idee mit dem Kokon anfangs noch als durchaus originell, so wurde dieses potentielle Highlight hier leider viel zu früh verheizt. Dass hinter dem Plan Loxagon persönlich steckt, der irgendwelche höheren Ziele verfolgt, indem er Ballards Sohn zu einem Verbündeten macht, das hat man scheinbar alles verworfen.

Zwar ist es nicht auszuschließen, dass da noch was kommt, aber dennoch kann dieser schnelle und reibungslose Ablauf der Ereignisse nicht überzeugen. Vor allem in diesem letzten Band wird mal eben alles im Hauruckverfahren gelöst, wobei die Gegner, allen voran die Vampir - Amazonen, die Helden nicht mal ansatzweise in Bedrängnis bringen.

Dementsprechend kommt hier sowas wie Spannung leider auch so gar nicht auf. Dafür ist die Handlung einfach von Anfang bis Ende zu vorhersehbar und nach Schema F gestrickt. Schade…

Kleine Zitate - Grosser Meister

Mit vollem Einsatz…
Ich würgte meinen Mageninhalt hoch und kotzte in die Hölle.
(TB 3 / S. 70)

Eigenleben
Meine Finger krabbelten suchend über die Wand.
(TB 3 / S. 210)

Klares Feindbild ...
Wild schoss ich auf alles, was sich bewegte, drei Arme hatte und bronzen glänzte.
(TB 3 / S. 218)

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