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»Tony Ballard« revisited - Teil 32 - Der Roxane - Zyklus (1)

»Tony Ballard« revisited»Tony Ballard« revisited
Teil 32 - Der Roxane - Zyklus (1)

Als im Oktober des Jahres 1982 der erste Band der Tony Ballard Serie das Licht der Welt erblickte, waren seit 1974 bereits 67 Romane mit dem sympathischen Helden in der Gespensterkrimi - Reihe erschienen, so dass die eigenständige Serie bei ihrer Geburt schon über einen ansehnlichen Stamm an festen Helden, Feinden und Schauplätzen verfügte, welcher im Laufe der Zeit noch weiter anwachsen sollte.

In dieser Artikelserie befassen wir uns mit der Entwicklung der Serie vom reinen „Fall der Woche“ hin zu dem späteren, durchaus komplexen Serienkosmos…

Nachdem die beiden bereits erschienenen Trilogien recht gut bei den meisten Lesern angekommen waren und der Ruf nach Fantasy bei vielen Lesern lauter und fordernder wurde, war es nur eine Frage der Zeit, bis der gute AF noch einen Schritt weiter gehen und einen Fünfteiler mit einer solchen Thematik abliefern würde. Da sich inzwischen einige Probleme und Rätsel in der Serie aufgestaut hatten, bot sich das geradezu an, wobei das wohl größte Problem natürlich im Mittelpunkt stand: Die Entführung der weißen Hexe Roxane und ihre langsame Verwandlung in Arma, welche in diesem Zyklus vom Gegner forciert und von den Helden verhindert werden sollte.

Zerberus, der HöllenhundDen Anfang machte der TONY BALLARD Band 66 „Zerberus, der Höllenhund“, in dem zunächst einmal der bereits im vorherigen Roman geplante Aufbruch nach Coor geschildert wird. Natürlich ist neben Silver auch der von dort stammende Gnom Cruv mit von der Partie und nachdem der Leser zum gefühlt hundertsten Mal erfahren hat, dass das Leben eines Gnoms auf Coor keinen Pfifferling wert ist, macht man sehr schnell die Bekanntschaft mit einem weiteren zukünftigen Mitglied der Ballard - Crew: Dem von der Erde stammenden Teenager Jubilee, welche gerade erst den Fängen eines Dämons entfleucht ist, der sie zur Frau zu nehmen gedachte. Aber Coor scheint wohl ziemlich klein zu sein, weshalb man sich dann auch nicht groß wundert, als sie ganz zufällig auf die ebenfalls von der Erde stammenden Recken stößt, welche sich natürlich hervorragend als Beschützer eignen. Zwar wehrt sie sich anfangs noch heftig dagegen, aber es dauert nicht lange, bis sie - wie alle weiblichen Figuren in dieser Serie - dem Charme eines Tony Ballard erliegt und ihren neuen Begleitern vertraut. Und natürlich verfügt das Mädel auch über die dringend benötigten Informationen, welche die noch etwas planlosen Helden gleich ein ziemliches Stück weiterbringen.

So weiß sie nicht nur, wie man die Wirkung des Höllennektars, den Roxane trinken muss, rückgängig machen kann, sie weiß auch wer das kann (ein alter Zauberer), und wo man ihn findet. Und da das ja noch nicht genug Informationen sind und es auch zu einfach wäre, den guten Mann zu befreien und ihn mal schnell um Hilfe zu bitten, weiß sie sogar noch, dass man zunächst einmal die drei auf Coor verstreut herumliegenden Teile seines Sohnes finden und diesen wieder zusammensetzen muss (!) bevor er überhaupt aktiv werden, bzw. drauflos zaubern kann. Wem das etwas bekannt vorkommt, der hat sich vielleicht an die Ornamentteile aus der letzten Trilogie erinnert, wobei das noch deutlich mehr Sinn machte, während diese erneute Suche nach drei Teilen, die ein Ganzes ergeben müssen, um weiter zu kommen, doch etwas konstruiert anmuten.

Doch sei es, wie es sei, dem armen Mann muss also geholfen werden, bevor er seinerseits helfen kann, und dafür muss man sich natürlich dorthin begeben, wo er gefangen gehalten wird. Ins Feindesland natürlich, genauer gesagt an den Hof eines tyrannischen Herrschers, der ein nettes kleines Schoßhündchen mit drei Köpfen besitzt, welches er gleich mal dem leider wieder mal etwas blauäugig vorpreschenden Ballard auf den Hals hetzt, nachdem dieser in Gefangenschaft geriet. Leider hat man jedoch, wie so oft, wieder einmal vergessen, dem Gefangenen seinen Diskus abzunehmen. Welche Folgen das für den ach so gefährlichen Zerberus hat, darauf muss hier nicht näher eingegangen werden. Da der Platz nach all dem Hin und Her mit dem Prä Welt Floh Jubilee (die man ja erst mal finden, zähmen und schließlich auch noch von ihren Häschern befreien musste) etwas knapp geworden ist, wird der dreiköpfige Kläffer dann auch erst auf der letzten Seite abserviert, während Silver und Co bereits den Zauberer befreit haben.

Der geflügelte TodEin doch etwas sehr abruptes Ende, und kaum hat man registriert, dass die Gefährten siegreich waren, da befinden diese sich auch schon auf dem Weg ins nächste Abenteuer, dem TONY BALLARD Band 67 „Der geflügelte Tod“. Genauer gesagt, macht man sich auf den Weg zum Stamm der blonden Hünen, wo ein gewisser Cosmar lebt, den der Leser schon mal in einer Nebenhandlung kennenlernt. Dieser weiß nämlich, wo sich der Mordmagier Sastra aufhält, den man ja finden muss, um die Einzelteile von Bilcos Leichnam ausfindig machen zu können und diesen zum Leben zu erwecken, damit sein Vater wieder zaubern und den Gefährten somit bei ihrem Roxane / Arma - Problem behilflich sein kann. So kämpft man sich also feixend und Witze reißend durch die überall lauernden Gefahren und Gegner, bis man schließlich den Stamm erreicht, wo jener Cosmar auf genau so jemanden wie Ballard und Co gewartet hat, damit er nicht allein gegen die Vogelmonster kämpfen muss, die sein Dorf bedrohen.

Das Ganze wird recht tempo - und actionreich geschildert, allerdings leidet die Spannung etwas unter der Vorhersehbarkeit der meisten Szenen. So begegnet man auch hier erneut einem vermeintlichen Wanderer, der - wie schon beim letzten Coor Abenteuer seine Hilfe anbietet und sich dann als Mordmagier entpuppt, und wir erleben erneut, wie eben jener Mordmagier sich das Höllenschwert unter den Nagel reißt, welches sich daraufhin natürlich gegen den Ahnungslosen wendet und ihn tötet. Womit man hingegen nicht unbedingt rechnen konnte, ist das Auftauchen der Totenpriesterin Yora, welche sich hier ausgerechnet an den von Ballard gesuchten Mordmagier Sastra wendet, um ihren Schützling Frank Esslin in den schwarzen Künsten ausbilden zu lassen. Dass dieser noch lebt und kein Opfer der Flammen wurde, überrascht uns dann nicht weiter, obwohl man sich natürlich fragt, wie er sich denn bitte mit einem „Sprung ins Wasser“ retten konnte, nachdem das brennende Hausboot über ihm zusammenstürzte…

Immerhin gibt es noch eine weitere Handlungsebene, in der es mit Roxane, Cuca und Atax weitergeht, wobei sich deren Odyssee hauptsächlich durch die Figuren -Konstellation von dem Geschehen um Ballard und Co unterscheidet, denn auch hier stolpert man einfach nur von einer Gefahr in die nächste, kämpft gegen bösartige Insekten und was sonst noch so kreucht. Und natürlich muss Roxane/Arma mal wieder aus einer ausweglosen Situation gerettet werden. Am Ende erfährt der Gnom Cruv dann von dem neuen Gefährten Cosmar, dass seine Freundin Tuvanna noch am Leben ist. Auf deren Schicksal wird allerdings erst im dritten Teil des Roxane - Zyklus näher eingegangen…

Kleine Zitate - Grosser MeisterKein grüner Daumen?
Die Blüten wollten mich beißen.
(TB 66 / S. 14)

Nur ein Piekser…
Dorors geistige Kraft stach an vielen Stellen gleichzeitig in mein Gehirn.
(TB 66 / S. 14)

Wettergegerbt…
Ein ziemlich elender Haufen waren wir. Blau geschlagen, zerschunden und zerkratzt vom Hagel.
(TB 67 / S. 22)

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