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Gespenster und die Wissenschaft - Geisterjäger

Gespenster und die WissenschaftGeisterjäger

Es war das Jahr 2013, als ich damit begann, ein Projekt in Angriff zu nehmen, von dem ich noch nicht absehen konnte, wie ambitioniert es letzten Endes sein würde. Hinzu kam, daß für den größten Teil des Jahres 2014 keine Möglichkeit bestand, während meiner Arbeit einen Computer zu benutzen, so daß letzten Endes neun ganze Notizbücher voller Material zusammengekommen sind. Bis auf den heutigen Tag ist es mir vielleicht gerade mal gelungen, anderthalb davon auf Festplatte umzutippen, und es sieht nicht so aus, als würde sich daran in absehbarer Zeit etwas ändern.

2016 immerhin gelang es mir, einen Auszug zu einem Vortrag zusammenzufassen, den ich 2016 und 2018 gehalten habe. Manfred Roth war so freundlich gewesen, ihn in gedruckter Form verfügbar zu machen, doch handelte es sich dabei lediglich um das Skript zum Vortrag, aber keinen Aufsatz im eigentlichen Sinne. Das hole ich nach freundlichem Zureden Horst von Allwördens an dieser Stelle nach.

Gespenster und die WissenschaftGeisterjäger
Das waren jetzt viele, viele Hirnfunktionen, die sich mit Trugbildern befaßt haben. Wie aber sieht die Beweislage aus, wenn wir davon ausgehen, daß Geister wirklich existieren?

Nach landläufiger Auffassung sind sie so etwas wie die übrig gebliebenen Seelen nach dem Tod des Körpers. Ansonsten jedoch sind sie auch immer wieder erkennbar Kinder ihrer Ära. In Zeiten, in denen die Natur eine reale Gefahr darstellte, hatten sie oft bestialische Eigenschaften oder waren Gestaltwandler. Wo Tod und Krankheit allgegenwärtig waren, färbte sich das auch auf das Äußere der Gespenster ab. Die Schrecken der christlichen Verdammnis sorgten für allerlei dämonische Spukgestalten, oft mit Zügen satanischer oder heidnischer Götzen. Als im Mittelalter die Sexualität verteufelt wurde, hatten Inkuben und Sukkuben Konjunktur.

Die Spiritismus- Welle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stellt ein bißchen auch eine Gegenbewegung dar zum ernüchternden Materialismus des technologischen Fortschritts, ist aber trotzdem geprägt von para- wissenschaftlichen Deutungsversuchen. Die Geister gelten als „feinstoffliche“ Wesen, die sich als „Ektoplasma“ in unserer „Dimension“ manifestieren (Was auch immer man sich darunter vorzustellen hat!).

Heute, wo Religion und Magie ihre Macht verloren haben, sehen die Phantome aus wie zu Lebzeiten, nur sind sie eben durchscheinend, eventuell vom Licht des „Nahtod“- Jenseits umgeben und nur für bestimmte Sterbliche sichtbar (Und diese bestimmten Sterblichen haben auffallend oft auch eine Begabung darin, anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen). Auch meidet die moderne tote Seele nunmehr einsame Regionen zugunsten häufig frequentierter Orte, wo sich viele Menschen mit entsprechend reichlich „Lebensenergie“ tummeln (Was auch immer das dann wieder sein soll!).

Und dann gibt es da auch noch die modernen Ghostbusters, die versuchen, den spukenden Geschöpfen mit Nachtsichtgeräten, Thermometern und Meßapparaturen für elektrische Felder auf die Pelle zu rücken. Dazu muß man freilich davon ausgehen, daß sich die Geister auch an die Gesetze der Physik halten!

Eines der bekanntesten Beispiele für eine solche Geisterjagd ist eine Untersuchung, die der Psychologe und Trickentlarver Richard Wiseman am Hampton Court Palace mit vielen Freiwilligen durchgeführt hat. Über mehrere Nächte gab es ab und an mal „kalte Stellen“, und ein Reporter wurde von einer Angstattacke befallen. Am Morgen des vierten Tages dann nahm die Infrarot- Kamera plötzlich etwas auf: Eine unheimliche Gestalt schritt durch den Flur, der den Ruf hatte, besonders intensiv heimgesucht zu werden. Den Daten nach war sie freilich wärmer, und nicht kälter als die Umgebung. Ein Medium, das mit zum Team gehörte, erkannte in ihr eine Hofdame aus dem 16. Jahrhundert wieder. Und alles wurde gefilmt! Sämtliche Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Eine Sensation? Dann öffnete das gruselige Wesen eine kleine Seitentür, holte einen Staubsauger heraus und fing an, die Stufen einer Treppe zu reinigen. Es war genau zu der Zeit, an der die Putzfrauen ihren Dienst antraten.

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