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Derrick und seine Fälle: Folge 129 - Ein unheimlicher Abgang

Derrick und seine FälleFolge 129
Ein unheimlicher Abgang

Rudolf Diebholz hat seiner Frau einen Abschiedsbrief hinterlassen. Er stecke in großen finanziellen Schwierigkeiten und sehe daher keinen anderen Ausweg, als in seinem Boot den Freitod zu wählen. Als Liane Diebholz den Brief entdeckt, ist es schon zu spät. Der lodernde Feuerschein einer gewaltigen Explosion auf dem dunklen See zeigt ihr vom Fenster ihres Wohnzimmers aus an, dass ihr Mann seine Todesdrohung wahr gemacht hat. Nach langwieriger Suche finden Taucher der Wasserschutzpolizei die Leiche des Selbstmörders, seine Familie identifiziert sie als die des Vaters und Ehegatten. Doch zu Derricks großer Überraschung weist der Körper nicht nur Brandwunden auf, auch eine Verletzung am Hinterkopf. Hat sie sich Diebholz bei der Boots-Explosion zugezogen? (1)

Explosion auf dem SeeVorhersehbar und dennoch spannend
Als Zuschauer wird man von Anfang an das Gefühl nicht los, dass Diebholz gar nicht tot ist. Ein Anderer ist an seiner Stelle gestorben. Doch bis zum Schluss wird der Zuschauer mit dieser Frage im Dunkeln gelassen. Leider schaltet auch Derrick relativ spät, so dass der Gangster erst in der Schweiz festgenommen werden kann.

Die Folge ist sehr spannend und temporeich. Eine typische Jürgen Goslar-Regie, bei der es diesmal auch ein wenig knallen (Explosion) darf.

Die Darsteller bestehen aus typischen Gesichtern der Reihe, allen voran Christiane Krüger als angeblich trauernde Witwe. Eine gute Rolle für sie. Nicht immer wirkte sie in ihren zahllosen Krimirollen perfekt besetzt. Hier auf jeden Fall.

Derrick und die Pistole
Horst Tappert schrieb in seiner Biographie "Derrick und ich", dass er die Folgen der Kriminalserie, in denen er eine Waffe in die Hand nahm, an zwei Händen abzählen könne (2). Das stimmt nicht. Gerade in der Anfangszeit der Serie, vor allem ab Folge 12, mehren sich die Einsätze mit Schusswaffe. Er hat die Waffe also recht oft in der Hand. Wirklich gebrauchen (also schießen) tut er nur wenig. Vielleicht in der Tat nur ein Dutzend Mal. Harry zieht da in etwa mit ihm gleich. Zu Beginn der Derrick-Reihe hat der Oberinspektor allerdings überwiegend seine Fäuste gebraucht. Da die Zuschauer damals aber noch keinen "Schimanski" mochten, ließ man davon ab.
 
Kriegserlebnisse
In seiner Biographie begründet Tappert seine Abneigung gegen Waffen durch ein Kriegserlebnis, als er als junger Soldat in eine Situation kam, wo er ein Pferd töten musste, um es von seinen Qualen zu erlösen. Es gelang ihm auch nach mehreren Kopfschüssen nicht, das Tier zu töten. Dieses grausige Erlebnis hing ihm lange nach (3).

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer (Berger), Christiane Krüger, Christoph Eichhorn, Peter Bongartz, Dirk Galuba und andere
Musik: Eberhard Schoener, Titelmusik: Les Humphries, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Jürgen Goslar. Erstsendung: 17.05.1985
 
(1) ZDF
(2,3) Derrick und ich - meine zwei Leben, Horst Tappert (Heyne, 1998)

Kommentare  

#1 daniel 2013-11-25 01:46
Also "Der Zuschauer wird von Anfang an das Gefühl nicht los ..." möchte ich relativieren, ich kam nicht drauf :D Eher dachte ich das er es ist, sie alle aber den Täter kennen, und es aber nicht sagen können.
#2 Michael 2016-12-04 01:04
Was sollen die letzten 2 Absätze in der Kritik?? - Die haben mit der Geschichte absolut NICHTS zu tun...
#3 Rüdiger 2016-12-04 09:18
Aber warum sollten sie als Hintergrundinformation nicht da stehen ...
#4 G. Walt 2016-12-04 16:55
Zu meinem Stil Artikel zu schreiben gehört es diese mit Informationen anzureichern. Hier zum Beispiel über den Darsteller Tappert.
#5 Ray White 2024-02-21 22:43
Walt´ s. Informationen sind sind für mich stets willkommen. Sie erhellen doch im Dunstkreis der jeweiligen Folgen Gesamtzusammenhänge. Übrigens, auch ich hatte erst in den letzten Minuten die Einsicht, dass es sich um einen unbekannten Ermordeten handelt. Vielmehr vermutete ich, dass einer der fünf Involvierte der entsprechende Mörder des Dr. D. war. Etwas zu wenig wurde durchleuchtet, welche Vorteile die fünf Mitwisser durch den Mord erhielten. Aber wie viel soll mehr überhaupt in 59 Minuten berichtet werden können. Sauber gemachte Regiearbeit

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