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Derrick und seine Fälle: Folge 84 - Tod eines Italieners

TV-Klassiker: Derrick und seine FälleFolge 84
Tod eines Italieners

Oberinspektor Derrick lässt sich von Harry Klein zu einem Besuch in das neu eröffnete italienische Restaurant um die Ecke überreden. Derrick müsste sich schon schwer täuschen, wenn hinter Harrys überschwänglicher Begeisterung für italienische Gaumenfreuden nicht noch etwas ganz anderes steckt. Und er soll recht behalten: Ursula Weichler, die deutsche Schwägerin des Restaurantbesitzers Mario Forlani, hat es seinem jungen Kollegen angetan. Völlig zu Recht, wie Derrick neidlos zugeben muß, als er die attraktive und sympathische Ursula näher kennen lernt. Doch während es sich die beiden Kripobeamten schmecken lassen, passieren hinter ihrem Rücken plötzlich Dinge, die die Familie Forlani in großes Unglück stürzen ...(1)

Horst Tappert und Fritz WepperErpressung
Mario Forlani wird erpresst. Gemeine Schutzgelderpresser der italienischen Mafia haben das Restaurant im Visier. Mario geht gegen den Willen seiner Familie nachts zu einem Treffen und will den Erpressern einfach sagen, das er nicht zahlen kann. Selbst wenn sie ihn tot schlagen, so könne er Ihnen kein Geld geben, da er selbst noch Schulden hat. Doch die Mafiosi tun genau das - sie schlagen ihn tot. Für Derrick wird es schwer die Täter zu identifizieren, denn die Familie schweigt aus Angst. Als schließlich sogar die kleinen Kinder der Forlanis in Gefahr sind, rechnet er nicht mehr damit, die Familie noch zum sprechen zu bringen. Der sympatische Kellner des Restaurants jedoch ist für die Polizisten ein Ansatzpunkt.

Reißbrett
Immer wenn es bei Derrick um Mafia-Geschichten geht, dann werden die von Reinecker so klischeehaft und unglaubwürdig dargestellt. Manchmal waren die Storys auch gut, aber die Mafia-Typen waren irgenwie reißbrettartig. Peter Bertram in der Rolle des jungen Luigi ist ein Beispiel dafür. Immer wenn es darum ging einen zwielichtigen Italiener zu besetzen, wählte man ihn. Als sei er der einzige Schauspieler, der das gut könnte. Der Mafia-Boss selbst wird von Karl-Walter Diess gespielt. Ebenfalls ein typisches Gangstergesicht dieser Reihe.
Erstaunlich, das gerade in Italien der Derrick so großen Erfolg hatte, wo doch die Italiener so schlecht in den Folgen weg kamen. Also gemeint sind die Reißbrett-Figuren und das Mafia-Klischee.

Dieser Fall jedenfalls ist lahm und schwach. Wäre da nicht die temporeiche Schlussszene mit Verfolgungsjagd. Sie gibt dem Fall wenigstens noch eine Prise Würze.

Stab: Horst Tappert , Fritz Wepper ,  Willy  Schäfer, Karin Baal, Edwin Marian, Klaus Helm, Peter Bertram, Gerlinde Döberl, Karl-Walter Diess, Siegfried Steiner, und andere 
Buch: Herbert Reinecker, Titelmusik: Les Humphries, Musik: Frank Duval, Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Helmuth Ashley. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 10.07.1981 (ZDF)
 
Diese Folge ist enthalten auf Die Derrick Collector´s Box Vol.6
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG 2009
(1) ZDF
(c) by author

Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 83 - Die Schwester
Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 85 - Das sechste Streichholz
 

Kommentare  

#1 daniel 2013-10-23 03:09
Schon wieder so eine gute Rezension. Und dieser Frank Duval Song "leben und Tod" mal wieder in Instrumental dabei, ich find ihn ja eher belanglos.
#2 Luserke 2021-05-19 23:58
Der eingespielte Song war 'Angel of mine', nicht 'Leben und Tod'. Fand die Folge ganz gut.. ein ungewöhnlicher Einstieg in die Geschichte und ein uriges Lokal, in dem sich wohl heute eine Volksbank befindet. Ich bin ja jemand, der Peter Bertram sehr schätzt. Heute mutet es etwas merkwürdig an, dass alle Italiener von Deutschen gespielt werden. Original-Besetzungen wagte einige Jahre später erst die Lindenstraße.
#3 Frank Reichelt 2021-05-21 10:15
Auch Edwin Marian ist als Italiener fehlbesetzt, er grimmassiert und chargiert völlig überzogen.
#4 G. Walt 2021-05-21 23:08
zitiere Frank Reichelt:
Auch Edwin Marian ist als Italiener fehlbesetzt, er grimmassiert und chargiert völlig überzogen.


Ja, ein polnisch-stämmiger als Italiener war beinahe overacting. Aber es war okay.
#5 Andreas81 2022-05-16 12:20
Den Aufbau der Folge finde ich anfangs gut. Zum Ende geht es zu schnell. Es wäre natürlich besser gewesen echte Italiener zu nehmen. Und Karl-Walter Diess finde ich eher unglaubwürdig in der Rolle.
Bei Walter Asam muss ich immer schmunzeln, wenn der auftaucht, da er immer Dreck am Stecken hat.

Ich frage mich nur, was der Text zum Schluss zu bedeuten hat, dass alle Figuren frei erfunden sind oder so. Ich weiß natürlich was es heißt, aber warum ausgerechnet bei dieser Folge. Gab es da damals ev. einen ähnlichen realen Fall?
#6 Doktor Römer 2023-04-26 00:29
Vielleicht war eben das Thema Schutzgeld-Mafia damals sehr heiß und aktuell? Zumindest war das in den Medien ein Thema. Wobei dieses Insert bei der Folge "Tod im See" zu sehen.
In den frühen "Derrick"-Folgen fand sich dieser Hinweis im Nachspann öfters, das hatte aber wohl mit dem Rechtsstreit zwischen dem ZDF und einem Restaurant-Besitzer bezogen auf die "Kommissar"-Folge "Traumbilder" zu tun.

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