Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Derrick und seine Fälle: Folge 63 - Die Versuchung

Derrick und seine FälleFolge 63
Die Versuchung

Rolf Sossner alarmiert die Polizei: Sein Freund und Geschäftspartner Walter Möbius wurde soeben entführt. Noch wenige Minuten zuvor hatten beide eine geschäftliche Unterredung. Dann verließ Möbius sein Büro und ging zu seinem Wagen in der Tiefgarage. Allem
Anschein nach hat sich dort der tragische Vorfall in Sekundenschnelle ereignet. Die Rekonstruktion des mutmaßlichen Tathergangs bestätigt Sossners Aussage. Noch am selben Tag melden sich die Entführer über Telefon. Ihre Forderung: eine Million Mark Lösegeld in kleinen Scheinen. Als jedoch nach erfolgter Geldübergabe noch immer das ersehnte Lebenszeichen des Entführten ausbleibt, wird Oberinspektor Derrick unruhig... (1)

Erik Ode führte RegieAus Partnern werden Feinde
Der Fall schein für den Zuschauer von Anfang an klar. Die Entführung wurde von Möbius und Sossner fingiert, um den reichen Schwiegervater zur Lösegeldzahlung zu bewegen. Zunächst weigert sich der störrische alte Mann, dann gibt er seiner Tochter zu Liebe nach. Doch plötzlich läuft die Geschichte aus dem Ruder, und der Zuschauer ist so gar nicht mehr im Bilde, was denn nun eigentlich passiert ist. Sossner (Peter Fricke) tauscht die Geldkoffer vor der Übergabe aus. Soviel ist klar. Auch klar ist, dass er die Frau von Möbius eingeweiht hat und ein Verhältnis mit ihr hat. Auch klar ist, das Möbius davon nichts weiß. Doch wo ist Möbius, und was für Spiel treibt Sossner plötzlich?

Zwei Tage später wird Möbius ermordet aufgefunden. Das Geld ist weg. Sossner hat einen leeren Koffer zur Geldübergabe gebracht. Derrick erfährt von Möbius' Sekretärin, dass auch sie in die fingierte Entführung eingeweiht war. Das konnte Sossner nicht wissen, und somit schließt sich die Schlinge um seinen Hals immer enger zusammen. Das Geld hat er beiseite geschafft und Möbius getötet, um die Millionen ganz für sich alleine zu behalten. Derrick muss erst einen Trick anwenden, um die Wahrheit zu beweisen.

Regisseur ist der Kommissar
Reinecker kreierte mit "Die Versuchung" eine raffinierte Kriminalgeschichte. Eines seiner besten Drehbücher. Peter Fricke spielt den Sosser glänzend und gibt der Figur alle nötigen Facetten. Insgesamt achtmal durfte Fricke bei Derrick mitspielen. Der österreichische Schauspieler Klaus Wildbolz war zweimal in Derrick zu Gast. Beide Male gemeinsam mit Peter Fricke, wie in dieser Folge und in der Folge Unstillbarer Hunger.
Regie bei diesem ausgefeilten Kriminalstück führte übrigens der Kommissar Erik Ode. Er inszenierte zwei Derricks. Das er als Regisseur ebenso gute Qualitäten wie als Schauspieler hatte, beweist diese temporeiche und spannende Folge.

Besetzung: Horst Tappert (Oberinspektor Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer, Peter Fricke, Klaus Wildbolz, Dany Sigel, Heinz Moog, Andrea Dahmen, Karl-Heinz Lemken und andere
Stab: Buch: Herbert Reinecker, Titelmusik: Les Humphries, Musik: Frank Duval, Kamera: Rolf Kästel, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Claus Legal, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Erik Ode. Erstausstrahlung: 26.10.1979 (ZDF)
 
(1) ZDF
(c) by author
 
Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 62 - Das dritte Opfer
Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 64 - Ein Todesengel
 

Kommentare  

#1 Luserke 2020-05-27 00:36
Fand die erste halbe Stunde sehr langatmig, dann wurde es aber richtig spannend. Dass der "Entführte" ermordet wird, ist eine überraschend Wende. Die Szene mit dem Koffer, den Sossner werfen soll, ist grandios. Derrick lässt sich eben nicht so leicht was vormachen.
#2 Doktor Römer 2023-08-23 20:47
Lustigerweise spielt Heinz Moog hier eine ähnliche Rolle wie ein paar Jahre später in "Tod im See", der grantige reiche Vater, der von seinem Spohn aber auch überhaupt gar nichts hält.
#3 Frank Reichelt 2023-08-25 10:11
Das ist weder lustig oder kurios, sondern bei war bei Ringelmann völlig normal. Wenn ihm eine Interpretation gefallen hat, wurden die entsprechenden Schauspieler in ähnlichen Rollen (m/w/d) wieder besetzt.
Deswegen spielen Heinz Moog oder Werner Hinz grantige alte Männer, wenn benötigt.
Ringelmann wa da sehr treu und beharrlich. Nur absagen durfte man ihm nicht, das war dann nämlich das Ende in Ringelmannserien.
#4 G. Walt 2023-08-25 12:54
Stimmt @Frank, absagen durfte man ihm nicht, sonst hatte man auf ewig bei ihm verspielt, so jedenfalls sagten es auch viele meiner Interviewpartner. So ganz stimmt das aber wohl nicht immer, da einige terminbedingte Absagen dennoch wieder besetzt wurden. Es kam wohl darauf an wie man absagte. Marianne Hoppe war wohl eine Rolle mal zu klein, wie ich erfuhr. Das war wohl kein Grund.
#5 Maurice 2023-09-25 11:28
Ein Hinweis: Peter Fricke spielte nicht sieben sondern achtmal bei Derrick mit. Nach fünf Auftritten beim Kommissar zwischen 1969 und 1976 in den Derrick-Folgen:
(1978): 45. Klavierkonzert
(1979): 63. Die Versuchung
(1980): 67. Unstillbarer Hunger
(1991): 201. Der Tote spielt fast keine Rolle
(1992): 213. Eine eiskalte Nummer
(1992): 217. Ein merkwürdiger Privatdetektiv
(1993): 221. Langsamer Walzer
(1995): 244. Anruf aus Wien
#6 G. Walt 2023-09-25 12:32
@Maurice: Geändert

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.