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Tricksereien mit Computern - »Das Millionending«

Das MillionendingTricksereien mit Computern
»Das Millionending«

Sir Peter Ustinov (1921-2004) war schon zweifacher Oscar-Preisträger (für seine Nebenrollen in „Spartacus“ und „Topkapi“), als er gemeinsam mit Ira Wallach im Jahr 1969 auch als bester Drehbuchautor für den bedeutendsten internationalen Filmpreis nominiert wurde. Die beiden hatten gemeinsam „Das Millionending“ geschrieben, der nun erstmals auf DVD zu haben ist.

Das MillionendingUstinovs Meriten im Bereich der geschriebenen Worte beschränken sich dabei nicht auf das Drehbuch zu „Das Millionending“. Schon in den 1940er Jahren hatte der Londoner Drehbücher für Kurz- und Spielfilme verfasst, später auch fürs Fernsehen oder als Dialogautor für englische Filmfassungen gearbeitet. Weltbekannt und viel gespielt sind darüber hinaus seine Bühnenstücke „Romanoff und Julia“ (das er im Jahr 1961 mit sich selbst in der Hauptrolle auch für die Leinwand inszenierte) und „Endspurt“ (Photo Finish), das allein fürs deutsche Fernsehen zweimal mit großer Starbesetzung adaptiert wurde. Zu Bestsellern wurden auch seine Autobiografie „Ich und ich. Erinnerungen“ oder die Romane „Krumnagel“, „Der alte Mann und Mr. Smith“ oder „Monsieur René“. Das Drehbuch zu „Das Millionending“ hatten Ustinov und Wallach in der Tradition der englischen Ealing-Komödien angelegt. Bei der Oscar-Verleihung mussten sie sich dann allerdings Mel Brooks geschlagen geben, der für die irre Musical-Parodie „Frühling für Hitler“ berechtigterweise als Sieger hervorging. Mit Regisseur Eric Till sollte Sir Peter auch 2003 noch einmal zusammenarbeiten, als dieser bei dessen allerletztem Leinwandauftritt in „Luther“ abermals die Inszenierung übernahm.

Das MillionendingMarcus Pendleton (Sir Peter Ustinov) ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er eingesessen hatte, weil ihm ein Computer auf die Schliche gekommen war. Nun will er unbedingt versuchen, sich zu sanieren, indem er selbst die modernen Rechenmaschinen manipuliert und zu seinen Zwecken ausnutzt. Von den Mitgliedern eines britischen Männer-Clubs weiß er, dass Caesar Smith (Robert Morley) der derzeit gefragteste Computerexperte des Landes ist. Er schickt den Lepidopterologen mit einer List auf Schmetterlingssafari und gibt sich bei der Londoner Filiale eines US-Konzerns selbst als Caesar Smith aus. Firmenchef Carlton J. Klemper (Karl Malden) ist von Pendleton alias Smith überzeugt und engagiert ihn vom Fleck weg, lediglich seinen Kompagnon Willard C. Gnatpole (Bob Newhart) plagen deswegen Zweifel. Als Sekretärin wird dem Computerexperten die schusselige Patty Terwilliger (Dame Maggie Smith) zugeteilt, die darüber hinaus auch im selben Haus wie Pendleton logiert. Dieser gründet auf dem europäischen Festland etliche Scheinfirmen, von denen er durch den Computer Aktien erwerben und deren Wert damit in die Höhe schnellen lässt.

Das MillionendingInsgesamt ist „Das Millionending“ eine eher belanglose kleine Schmunzelkomödie, die nie richtig in Schwung kommt, und gelegentlich auch ein bisschen Langeweile verbreitet. Wäre das Drehbuch etwas pointierter und vielleicht etwas englischer geschrieben, hätte sich nicht der Zwiespalt zwischen der englischen Szenerie und dem amerikanischen Team ergeben. Was den Film auch heute noch interessant macht, ist seine tolle Starbesetzung, aus der neben Ustinov insbesondere Karl Malden hervorsticht, der hier auch mal sein komödiantisches Talent zur Geltung bringen darf.

Die DVD-Erstveröffentlichung kann mit einem sehr guten, detailreichen und scharfen Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) überzeugen, und auch der Ton (Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0) weiß zu gefallen. Als einziges Extra hat man den englischen Originaltrailer zum Film mit aufgespielt.

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