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Kapitalverbrechen auf der Spur - »Sonderdezernat K1« (Folge 1-12)

Sonderdezernat K1« (Folge 1-12)Kapitalverbrechen auf der Spur
»Sonderdezernat K1« (Folge 1-12)

Schon der Vorspann der erstmals 1972 ausgestrahlten Krimi-Reihe „Sonderdezernat K1“ führt den Zuschauern vor Augen, was die Aufgaben des vierköpfigen Hamburger Ermittlerteams sind: Es geht um Kapitalverbrechen, zu denen Mord, Erpressung, Raub, Totschlag und Brandstiftung gezählt werden. Die auf tatsächlichen Kriminalfällen beruhenden, rund einstündigen Krimiepisoden sind nun in Neuauflage wieder in zwei DVD-Boxen gesammelt zu haben. Die erste Box deckt die ersten zwölf Episoden und somit die Staffeln 1 und 2 ab.

Sonderdezernat K1 (Folge 1-12)Für die Drehbücher dieser 12 Episoden zeichnen durchweg die Autoren Maria Matray und Answald Krüger verantwortlich, die als schreibendes Duo schon etliche Jahre zuvor erfolgreich für das deutsche Fernsehen tätig waren. Gemeinsam schrieben sie die Vorlagen für vier Episoden zu „Das Kriminalmuseum“ oder zu drei Folgen der Agentenserie „Die fünfte Kolonne“. Auch einige Mehrteiler der auf realen Vorkommnissen basierenden Geschichten, die in der Reihe „Die großen Spione“ nacherzählt wurden, hatten Matray und Krüger gemeinsam zu Papier gebracht. Als Produzent von „Sonderdezernat K1“ und weiterer kreativer Kopf im Hintergrund fungierte Harald Vock (1925-1998), der kurz zuvor gemeinsam mit Regisseur Jürgen Roland den Krimiklassiker „Dem Täter auf der Spur“ verantwortet hatte, und schließlich ab den späten 1980er Jahren die Drehbücher zu rund 30 Episoden von „Die Männer vom K3“ schreiben sollte, einer weiteren überaus erfolgreichen Krimiserie, die in Aufbau, Setting und Figurenkonstellation durchaus als eine Art Neuauflage von „Sonderdezernat K1“ gedeutet werden kann.

Sonderdezernat K1 (Folge 1-12)Die Kriminalbeamten des „Sonderdezernat K1“, das sich um Kapitalverbrechen in und um die Millionenmetropole Hamburg kümmert, besteht aus dem Kriminalobermeister Arnold Matofski (Gert Günther Hoffmann), dem ein Gangster das linke Handgelenk zerschossen hat, der aufgrund einer Ausnahmegenehmigung aber noch immer im Dienst ist; dem Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann (Hubert Suschka), einem Routinier, des es trotz seiner Verdienste bislang nicht in den gehobenen Dienst geschafft hat; und dem Kriminalobermeister Theodor Beer (Peter Lakenmacher). Als jüngster im Team fungiert in der ersten Staffel Kriminalmeister Oliver Stüben (Hermann Treusch), der ab Folge 7 von Kriminalobermeister Eberhard Seidel (Claus Ringer) abgelöst wird. Als netter Running Gag ist in der ersten Staffel der Vorgesetzte des Viererteams, Kriminalhauptkommissar Rautenberg, immer nur akustisch präsent – als Stimme aus dem Nebenraum oder durchs Telefon. Hierfür hat man Synchronlegende Arnold Marquis (u.a. die deutsche Stimme von John Wayne und Robert Mitchum) engagiert, was insofern interessant ist, weil auch Hauptdarsteller Gert Günther Hoffmann am bekanntesten durch seine Einsätze im Synchronatelier ist. Als gefragte Heldenstimme synchronisierte er in den 1960er und 1970er Jahren Hollywoodstars wie Sean Connery, Paul Newman, William Shatner und Lex Barker.

Sonderdezernat K1 (Folge 1-12)Die ersten zwölf Folgen sind abwechslungsreich, spannend und von den wechselnden Regisseuren (u.a. Alfred Weidenmann, Helmuth Ashley und Hans Quest) zügig und ohne Durchhänger inszeniert. Mitunter spielt man bereits mit der Verruchtheit von St. Pauli, weshalb auch nackte Brüste zu sehen sind. Schon die zweite Episode „Vorsicht Schutzengel“ hält eine überaus dynamisch inszenierte Autoverfolgungsszene parat, in „Mord im Dreivierteltakt“ wird die Seebergung einer Leiche mit dokumentarischer Präzision nachgestellt. Eine der interessantesten Folgen ist die elfte („Doppelspiel“), die sich mit im Versteckten ausgelebter Homosexualität und den damit einhergehenden Erpressungsversuchen auseinandersetzt. Eine nach wie vor sehr empfehlenswerte Krimireihe, die neben viel Zeitkolorit fesselnde Geschichten und eine exzellente Besetzung zu bieten hat. Die DVD-Wiederveröffentlichung präsentiert die zwölf einstündigen Folgen auf vier DVDs in einer Großbox. Das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) ist mitunter recht grobkörnig und weist auch noch Verschmutzungen auf, ist dem Alter entsprechend aber durchaus in Ordnung. Gleiches gilt für den deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0), der immer gut zu verstehen ist. Extras sind, von einigen Programmtipps und der Zusammenstellung „Straßenfeger Phase IV: Ermittler, Exotik und illegaler Grenzverkehr“ abgesehen, nicht vorhanden.

Kommentare  

#1 Frank Brenner 2021-05-31 13:33
zitiere Friedhelm:
Zitat:
einer weiteren überaus erfolgreichen Krimiserie, die in Aufbau, Setting und Figurenkonstellation durchaus als eine Art Neuauflage von „Sonderdezernat K1“ gedeutet werden kann.


"Die Männer vom K 3" war nichts anderes als eine Neuauflage der alten Serie - nur mit neuen Darstellern.
Bei "Die Männer vom K3" ging es aber fast ausnahmlos um Zoll-Delikte, das ist bei "Sonderdezernat K1" nicht der Fall...
#2 Frank Reichelt 2021-06-01 10:10
Ich glaube Herr Brenner verwechselt da zwei Serien. Bei Schwarz-Rot-Gold ging es immer um Zolldelikte, die Männer vom K3 haben Kapitalverbrechen jeder Art aufgeklärt.
krimiserien.heimat.eu/m/die_maenner_vom_k3.htm
#3 Frank Brenner 2021-06-01 10:21
zitiere Frank Reichelt:
Ich glaube Herr Brenner verwechselt da zwei Serien. Bei Schwarz-Rot-Gold ging es immer um Zolldelikte, die Männer vom K3 haben Kapitalverbrechen jeder Art aufgeklärt.
krimiserien.heimat.eu/m/die_maenner_vom_k3.htm


Ups, ja, das stimmt. Aber da kann man ja wirklich durcheinander kommen bei den ganzen in Hamburg angesiedelten Krimiserien der 1980er Jahre...

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